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Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Isolierstoffen für die stromlose Metallisierung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Isolierstoffen für die stromlose Metallisierung, vorzugsweise für gedruckte Schaltungen, welche Gegenstände teilweise bereits mit einer Metallschicht versehen sein können, wobei gegebenenfalls wenigstens eine Öffnung von der Oberfläche des Gegenstandes in das Innere desselben reicht und die Oberfläche des Gegenstandes oder Teile desselben und bzw. oder die Wandung dieser Öffnung durch die genannte vorzugsweise allein durch stromlose Metallabscheidung hergestellte Metallschicht bedeckt ist.
Die Erfindung bezweckt dabei die Herstellung von metallisierten Gegenständen, welche sich durch hohe Güte der Metall-Isolierstoffbindung auszeichnen, beispielsweise zur Herstellung gedruckter Schaltungen im allgemeinen wie insbesondere auch für die Fertigung von Zwei - und Mehrschichtleiterplatten mit metallisierten Lochwandungen.
Entsprechend dem Stand der Technik werden gedruckte Schaltungen mit metallisierten Lochwandungen dergestalt hergestellt, dass die mit den Löchern versehene Basismaterialplatte nacheinander mit
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bekannt, Sensibilisierungslösungen zu benutzen, welche Zinnsalz und Edelmetallionen enthalten.
Solche Sensibilisierungsverfahren haben bedeutende Nachteile. So ist beispielsweise eine Benetzung von hydrophoben Isolierstoffoberflächen mit wässerigen Lösungen nicht möglich. Für den Fall, dass der- artigeSensibilisierungsverfahrenfür Materialien benutzt werden, die freie Metalloberflächen aufweisen, ist nachteilig, dass die Haftfestigkeit der auf der Metalloberfläche aufgebrachten stromlosen Metallschicht nur sehr gering ist.
, Dies ist auf die im Sensibilisierungsverfahren entstehende Zwischenschicht auf der Metalloberfläche zurückzuführen.
Durch die Verwendung erfindungsgemässer katalytischer Materialien werden die beschriebenen Nachteile verhindert.
Ein weiterer erfindungsgemässer Vorteil gegenüber dem bisher üblichen Sensibilisierungsverfahren ist die wesentlich einfachere Verarbeitung der katalysierten Isolierstoffe.
Die katalytischen Materialien sowie die daraus hergestellten Gegenstände sind ihrer Natur nach Nichtleiter. Sie sind daher besonders gut geeignet zur Herstellung von gedruckten Schaltungen sowohl nach dem negativen wie auch nach dem positiven Maskenverfahren.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man den zur Erzeugung dieser Gegenstände dienenden organischen oder anorganischen Isoliermaterialien, z. B. einem Giess-, Spritzoder Pressharzgemisch, beispielsweise aus einem warmhärtbaren, flexiblen Harz bzw.
Kunststoff oder einem Photolack bzw. einen solchen enthaltendem Material, wobei das Isoliermaterial eine Druckfarbe und bzw. oder Acrylnitril-Butadien-Styrol enthalten kann und bzw. oder der Harzbestandteil eine oder mehrere der folgenden Gruppen aufweist : primäre, sekundäre, tertiäre Aminogruppen, Iminogruppen,
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Carboxylgruppen, Hydroxylgruppen, Aldehydgruppen, Halogengruppen oder Sulfoxylgruppen oder einem Material wie Tonerden, andern anorganischen Materialien wie Keramiken, Ferriten, Carborundum, Glas, Glimmer, Steatit u. dgl., eine Zusammensetzung bzw. einen Füllstoff einverleibt, der aus einem Trägermaterial z.
B. aus Kaolinpartikeln besteht, welches überzogen oder imprägniert ist mit einer Kombination aus einem kationaktiven Tensid mit einer hydrophoben Gruppe und einem oder mehreren der Metalle der Gruppen Ib und VIII des Periodensystems sowie Zinn, oder dass man wenigstens einen Teil der Oberfläche eines solchen organischen oder anorganischen Isoliermaterials mit einer einen solchen Füllstoff enthaltenden Schicht, z. B. einer Klebstoffschicht überzieht.
Zur Bereitung der Füllstoffe wird das Ausgangsmaterial mit einem kationaktiven Tensid behandelt.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das kationaktive Tensid dem Fällungsmittel zuzusetzen, welches benutzt wird, um das Metall der Gruppe Ib oder VIII oder Zinn auf den Trägerteilchen auszufällen. Ein anderer Weg besteht darin, die Trägerteilchen selbst mit dem kationaktiven Tensid vorzubehandeln und anschliessend dem Fällungsmittel, welches die Metalle der Gruppen Ib oder VIII oder Zinn auf den Trägerteilchen ausfällen soll, auszusetzen. Das Fällungsmittel kann dann das gleiche oder ein anderes kationaktives Tensid enthalten.
Zu den als Trägermaterial geeigneten Stoffen, die entsprechend der Erfindung verwendet werden können, gehören Aluminiumsilikate, Silikagel, Asbest, Alibalith, Silika, Mica Flint Pulver, Quarz, Kryolith, Calciumsulfat, Portlandzement, Kalkstein, fein gemahlene Tonerde, Baryt, Talkum, Pyrophyllit, Kieselalgengestein u. ähnl. Materialien. Als Pigmentstoffe können Titandioxyd, Cadmiumrot, Aluminiumpulver u. ähnl. genannt werden. Auch poröse Materialien sollen noch aufgeführt werden, wie Papier, Holz, Fiberglas, Tuch, natürliche und synthetische Fasern, wie beispielsweise Baumwollfasern, Polyesterfasern u. dgl.
Die Partikelgrösse von pulverförmigen Füllstoffen hängt in hohem Masse von der Art derselben ab.
Bevorzugte, chemisch inerte Trägermaterialien sind Kaolin-Tone. Unter diesem Sammelbegriff werden verschiedene hydratisierte Aluminiumsilikate von in der Regel plättchenförmiger Struktur zu-
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beispielsweise Kaolinit,beschrieben werden, wobei in der Regel X gleich 2 ist. Das Gewichtsverhältnis zwischen sitz und AI0 nach dieser Formel ergibt sich zu 1, 18 ; für übliche Kaolin-Tonerden liegt es in der Regel zwischen 1, 0 und 1, 5. Kaolin unterscheidet sich von andern Tonerdemineralien nicht nur bezüglich seines Gitteraufbaues sondern auch was das Kationenaustauschvermögen anlangt. Für Kaoline beträgt dieses in der Regel 3 bis 15 Milliäquivalente/100 g.
Die kationischen oberflächenaktiven Verbindungen, welche für die Durchführung der Erfindung geeignet sind, zeichnen sich durch eine hydrophobe Gruppe aus, welche einen Teil des Kations bildet, wenn die Verbindung in Wasser gelöst wird. Als geeignet haben sich Verbindungen erwiesen, welche Stickstoff oder Phosphor enthalten. Als Beispiele für stickstoffhaltige Verbindungen seien quaternäre Ammoniumverbindungen, Sarkosinderivate, Imidazoline, äthoxylierte Amine und Amide, Alkanolamide und-amine, Amide und kationaktive Tenside, die sich von heterocyclischen Stickstoffverbindungen ableiten, wie Pyrrol, Pyrrolidin, Piperidin, Pyridin usw. genannt.
Phosphorhaltige kationaktive Tenside, welche sich bevorzugt eignen, sind die Phosphoniumverbindungen.
In einer bevorzugten Ausführung werden die inerten Füllstoff-Partikel zunächst mit einem Film aus kationakj : ivem Tensid versehen und anschliessend einer Metallsalzlösung ausgesetzt oderin anderer geeigneter Weise behandelt, um das katalytisch wirksame Metall anzulagern. Der Tensidüberzug kann beispielsweise durch gemeinsames Mahlen von Füllstoffpartikeln und Tensid, etwa in einer Kugelmühle, bewirkt werden.
Kationaktive Tenside wie primäre, sekundäre und tertiäre Alkyl- bzw. Arylalkylamine und-polyamine, -amide und -polyamide, Verbindungen, welche sich als Reaktionsprodukte von Aminen und Amiden mit Carbonsäuren ergeben. Salze der Fettsäuren mit Kolophoniumharzen, Reaktionsprodukte von Carbonsäuren mit Terpentinharzen u. dgl. sind gleichfalls geeignet.
Weiterhin können mit Erfolg Sarkosinderivate benutzt werden, die erhalten werden, wenn man Sarkosin (Methylaminoessigsäure) mit einer Fettsäure umsetzt. Das Reaktionsprodukt kann als modifizierte Fettsäure aufgefasst werden, bei welcher die Kohlenwasserstoffkette durch eine Amido-Methylgruppe
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unterbrochen ist.
Die katalytisch wirksamen Metalle der Gruppen Ib und VIII des Periodensystems können in mannig- facher Weise auf die Trägerpartikel aufgebracht werden. Beispielsweise können sie im Vakuum aufge- dampft werden. Ebenso ist es möglich, das Metall aus einer Metallsalzlösung auf den Partikeln nieder- zuschlagen bzw. auf diesen auszufällen. Vorteilhafterweise wird man hiezu eine Aufschlämmung der
Partikel in der mit einem Reduktionsmittel versetzten Metallsalzlösung herstellen.
Um katalytische Isolierstoffe herzustellen, kann der katalysierende Füllstoff gemäss der Erfindung auf verschiedene Weise benutzt werden. So können die katalytischen Füllstoffpartikel in einem orga- nischen Harz-bzw. Kunststoffgemisch gleichmässig verteilt werden und der so katalysierte Isolierstoff kann zum Imprägnieren von Schichtmaterial für übliche Pressstoffe, beispielsweise Papierbahnen, Fiber- glas, Polyesterfasern und Gewebe, Holz und andern porösen Stoffen benutzt werden.
Anderseits kann der katalysierende Füllstoff in einem Giess - oder Spritzharz dispergiert werden und aus dem so erhaltenen,. beispielsweise in die Form eines Granulats gebrachten, katalysierten Isolierstoff können Gegenstände in bekannter Weise, durch Giessen, Auspressen usw. angefertigt werden.
Schliesslich können auch vorgeformte Folien aus katalytischem Kunststoff hergestellt werden, die nicht ausgehärtet sind und die entweder auf Trägermaterialien aufkaschiert oder in Stapeln gewünschter
Stärke zu einem katalytischen Formkörper, beispielsweise einer Platte verpresst werden.
In jedem Falle wird das Endprodukt durch und durch katalytisch wirksam sein. Wird daher eine Öff- nung hergestellt, die in das Innere reicht, und wird die Wandung des Produkts einem stromlosmetalli- sierenden Bad ausgesetzt, so bildet sich auf dieser Wandung ein fest haftender Metallüberzug.
Die Oberfläche eines solchen Formkörpers kann entweder katalytisch oder nicht katalytisch aktiv gemacht werden. Üblicherweise entsteht beim Verpressen ein harzreicher und füllstoffarmer Oberflä- chenfilm. Je nach Menge an katalytischem Füllstoff kann dies bis zur vollständigen katalytischen Inaktivität führen. Wird dieser Harzfilm abgebaut-was beispielsweise durch Sandstrahlen oder Behandeln mit Säuren, vorzugsweise oxydierend wirkenden Säuregemischen, geschehen kann-so kann die strom- los arbeitende Metallisierungsbadlösung an die katalysierten Füllstoffpartikeln herankommen und es bildet sich eine fest haftende Metallschicht. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Oberfläche mit einer Schicht eines katalytisch wirksamen Klebstoffes zu versehen.
Letzterer kann beispielsweise aus einem Gemisch von warm-härtbaren und flexiblen Klebharzen mit katalytischem Füllstoff bestehen.
Für Schichtpressstoffe kann beispielsweise eine Oberflächenlage vor dem Pressen aufgebracht werden.
Ebenso ist es möglich, die katalytische Schicht nachträglich, beispielsweise durch Walzenlackieren oder Filmgiessen herzustellen. Schliesslich kann auch eine haftvermittelnde Eigenschaften aufweisende Schicht nur in jenem Bereich aufgebracht werden, in welchem ein Metallniederschlag erwünscht ist, also bei gedruckten Leiterplatten nur in den Leitern entsprechenden Oberflächenbereichen. Hiezu kann eine Druckfarbe, beispielsweise eine Siebdruckfarbe mit dem erfindungsgemässen Füllstoff katalysiert werden oder es kann dieser einem Photolack zugesetzt werden. Stellt man mit diesen Druckmitteln ein Druckbild des Leiterzugmusters her und setzt dieses einem stromlos arbeitenden Bad aus, so bildet sich auf diesem ein die Leiterzüge aufbauender Metallniederschlag. Um gute Haftung zu erreichen, kann der Druckfarbe ein Klebharz beigesetzt werden.
Der katalytische Füllstoff kann auch anorganischen Isolierstoffen wie Tonerden, Mineralien wie Keramiken, Ferriten, Carborundum, Glas, Glimmer, Steatit u. dgl. zugesetzt werden. Dies geschieht vor dem Brennen und bewirkt, dass der fertiggestellte Formkörper, beispielsweise eine Keramikplatte durch und durch katalytisch aktiv ist.
Die Menge, in welcher der katalysierte Füllstoff im fertigen Gegenstand vorhanden ist, hängt in hohem Masse von der Natur der beiden ab. Sie kann etwa zwischen 0, 0005 und 80 Gew.-lo, vorzugsweise aber zwischen 0, 1 und 20 Gel.-% liegen.
Geeignete organische Isolierstoffe sind die üblichen Thermoplaste und warmhärtbaren Harze und Kunststoffe sowie solche mit Klebstoffeigenschaften.
Die aus katalysierten Isolierstoffen bestehenden Gegenstände wie beispielsweise Isolierstoffplatten können mit einer Metallschicht versehen werden. Beispielsweise kann in üblicher Weise eine Kupferfolie aufkaschiert werden. Die Metallschicht kann auch durch stromlose Metallabscheidung direkt auf der Plattenoberfläche bewirkt werden. In diesem Falle kann sie zuverlässig auch in sehr geringer Stärke hergestellt werden, beispielsweise in einer Dicke von wenigen Mikron. Als Dickenbereich für die Me-
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tallschicht kann ganz allgemein etwa ein solcher von 1 bis 250 angesehen werden.
Beispiel l : Herstellung des katalysierend wirkenden Füllstoffes : Zunächst wird eine Lösung eines kationaktiven Tensids aus
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<tb> d <SEP> Oleoylsarkosin <SEP> 20 <SEP> g
<tb> Isopropanol <SEP> 80 <SEP> g <SEP>
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hergestellt.
Dann werden 100 g mit Wasser gewaschener Kaolinton in feinpulveriger Form mit dieser Lösung mehrere Minuten lang behandelt. Anschliessend wird der Kaolin abgefiltert und bei 1300C 1 h lang getrocknet.
Hierauf werden 160 g Zinn- (II)-chlorid in
100 ml Salzsäure gelöst.
Dieser Lösung werden unter starkem Rühren
2 g Palladiumchlorid, gelöst in 40inT-Salzsäure, zugesetzt und die Mischung wird 30 min lang gekocht. Nach dem Abkühlen wird sie mit 0,1m-Salzsäure auf 11 verdünnt.
50gdesmit der Tensidlösung behandelten Kaolins werden mit 100 ml der vorstehend beschriebenen Aktivierungslösung versetzt. Die Kaolinpartikel binden das ganze in der Lösung vorhandene Palladium.
Nach dem Abfiltrieren von der nunmehr edelmetallfreien Flüssigkeit wird der Füllstoff getrocknet Das Ergebnis ist ein katalytisch hoch wirksamer Füllstoff.
AnStelle des Palladiumsalzes kann jedes andere katalytisch wirksame Metall benutzt werden, beispielsweise Gold als Goldchlorid, Silber als Silbernitrat, Eisen, Kupfer oder ein anderes der Metalle Gruppen Ib und VIII Metalle oder Zinn.
Beispiel 2 : Für dieses Beispiel wird mit Terpentinharzamin überzogene Kaolin benutzt.
In 1000 ml Wasser und
6 ml Salzsäure werden 540 g mit Terpentinharzamin überzogene Kaolinpartikel eingebracht und darin für 30 min aufgeschlämmt. Hierauf wird eine Lösung von
1 g Palladiumchlorid in
1, 2 ml Salzsäure hergestellt und diese mit Wasser auf 30 ml verdünnt.
Diese Lösung wird der Kalinpartikelaufschlämmung zugesetzt und anschliessend wird eine Zinn- (II)- - Salzlösung der folgenden Zusammensetzung :
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60 ml Wasser und
Salzsäure in einer Menge, die ausreicht, um eine klare Lösung herzustellen, zubereitet und zugesetzt. Nach sorgfältigem Durchmischen wird abfiltriert und der Füllstoff gewaschen und bei 105 bis 120 C getrocknet.
NachdemTrocknenwird der Füllstoffkuchen zerbrochen, um die gebildeten Konglomerate zu zerteilen.
Soll der Füllstoff beispielsweise zum Herstellen von katalytischem Isolierstoff in Form von Phenol- harzpapier-Presskörpern dienen, so werden auf 100 Gew.-Teile des Harzgemisches 6 Teile des kataly- sierten Füllstoffes zugegeben und dieses Harzgemisch wird in üblicher Weise zum Tränken der Papierbahnen benutzt.
Der fertige Schichtkörper ist dann durch und durch katalytisch.
In ähnlicher Weise können katalytische Epoxydharz-Schichtpressstoffe hergestellt werden, indem dem Epoxydharzgemisch zwischen 6 und 15 Gew.-lo des katalytischen Füllstoffes zugesetzt werden.
Beispiel 3 : 9 kg Zinn- (II)-chlorid werden in
85 l Wasser und
2,5 l Salzsäure
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gelöst. Dann werden 50 kg mit Terpentinharzamin überzogener Kaolin zugesetzt und die Aufschlämmung wird gut durchgemischt. Hernach wird eine Lösung von
91 g Palladiumchlorid,
100 ml Salzsäure und
2400 ml Wasser hergestellt und der Aufschlämmung zugesetzt. Nach gutem Durchmischen wird abfiltriert und das Filtrat wird bis zur Chlorfreiheit gewaschen und getrocknet.
ZumHerstellenvon katalytischen Polyesterglas-Presskörpern wird dem Harzgemisch der so bereitete Füllstoff im Verhältnis von 6 Teilen bezogen auf das Harzgemisch zugesetzt und der Schichtkörper wird in üblicher Weise fertiggestellt.
Beispiel 4 : Es wird zunächst eine Lösung von 0,85 g Palladiumchlorid/ml Salzsäure hergestellt.
0, 5 ml dieser Lösung wird zu 250 ml Isopropylalkohol, der 3 ml Oleoylsarkosin enthält, gegeben.
Dann werden 125 g in Wasser gewaschener Kaolin in dieser Lösung aufgeschlämmt, wobei 500 ml Wasser zugesetzt werden. Nach dem Filtrieren wird der Kaolin getrocknet.
Beispielsweise wird mit diesem Füllstoff ein Giessharz entsprechend der folgenden Zusammensetzung hergestellt :
40 g Polyesterharz,
5 g katalysierter Füllstoff,
15 g Kaolin,
0, 6 g Benzoylperoxyd,
1 Tropfen Beschleuniger.
Gussstücke aus diesem Material sind durch und durch katalytisch. Werden daher Löcher hergestellt, die in das Innere derselben reichen und werden deren Wandungen einer stromlos metallisierenden Badlösung ausgesetzt, so werden die Wandungen mit einem fest haftenden Metallbelag überzogen.
Andere, geeignete Palladiumlösungen mit Tensiden sind beispielsweise : je 0, 5 g Palladiumchlorid gelöst in a) 50 ml Octylaminazetat ;, b) 50 ml Hexylaminazetat ;
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ebenenschaltungen.
Der dünne Metallfilm kann beispielsweise eine Dicke von weniger als 5 Il vorzugsweise zwischen
2 und 41l besitzen ; sie können deshalb in sehr kurzer Zeit weggeätzt werden.
Bei bestimmten katalytischen Füllstoffen, z. B. festen Teilchen, besteht eine gewisse Neigung, dass der Füllstoff sich im Inneren der Platte anreichert, während die Oberflächen verhältnismässig harzreich und füllstoffarm sind. Abhängig vom Herstellungsverfahren kann diese Eigenschaft so grosse Ausmasse an- nehmen, dass die Oberfläche überhaupt keine katalytischen Eigenschaften mehr hat.
Dieser Fehler kann in der Weise behoben werden, dass die Oberfläche mit einem katalytischen Kleb- stoff überzogen wird. Eine weitere Möglichkeit zur Behebung dieses Mangels besteht darin, die Oberflä- che einer Säurebehandlung auszusetzen. Hiefür sind besonders anorganische oxydierende Säuren geeig- net, wie beispielsweise Schwefel-, Salpeter- oder Chromsäure oder Mischungen aus diesen. Die Säure- behandlung aktiviert nicht nur die Oberfläche, sie rauht diese auch auf und bewirkt dadurch eine bes- sere Haftung der später aufgebrachten Metallschicht.
Bei der Herstellung von katalytischem Grundmaterial und Klebstoff kann der katalytische Füllstoff in diesem dispergiert werden. Das entstehende Material wird dann die gewünschten katalytischen Eigen- schaften haben, u. zw. sowohl im Inneren wie auch an der Oberfläche.
Die Oberflächen dieses Materials sind entweder bereits katalytisch oder können durch eine Nachbe- handlung wie Sandstrahlen oder Ätzen katalytisch wirksam gemacht werden. Die Oberfläche kann auch mit einem katalytischen Klebstoff überzogen werden.
Ein Metallfilm kann in einfacher Weise auf der Oberfläche des Grundmaterials niedergeschlagen werden, indem man die Platte in ein stromlos arbeitendes Metallabscheidungsbad bringt. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, eine dünne Metallfolie aufzukaschieren.
Bei einem Verfahren zur Herstellung von Mehrebenenschaltungen aus katalytischem Grundmaterial wird wie üblich von einem Material ausgegangen, das mit einer verhältnismässig dicken Metallfolie kaschiert ist.
Nach dem Bedrucken mit einem Abdecklack wird die Metallfolie in den nicht abgedeckten Bereichen weggeätzt und dadurch das Schaltschema ausgebildet. Im Anschluss an den Ätzvorgang wird die Abdeckmaske entfernt.
Dieser Vorgang wird für die Leiterplatten der einzelnen Ebenen wiederholt. Schliesslich wird ein Stapel aus den Leiterplatten gebildet, wobei Zwischenlagen aus katalysiertem Isolierstoff zwischen den einzelnen Leiterplatten angeordnet werden.
Nach dem üblichen Verpressen ergibt sich ein durch und durch katalytischer Presskörper ;
Eine weitere Ausgestaltung ist die folgende :
Eine Platte mit katalytischem Kernmaterial und beidseitiger Kupferkaschierung und mit Löchern und Schlitzen an bestimmten Punkten versehen, wird in ein stromlos metallabscheidendes Bad gebracht und die Metallfolie und die Lochwandungen werden mit einem dünnen Metallfilm überzogen. Anschlie- ssend wird eine negative Maske auf die Oberfläche aufgedruckt und die Platte in ein Galvanisierungsbad gebracht, um das gewünschte Schaltungsschema galvanisch aufzuplattieren. Nach Entfernung der Maske wird die Platte so lange einem Ätzbad ausgesetzt, bis die nun freigelegte ursprüngliche Metallfolie weggeätzt ist. Für zahlreiche Anwendungszwecke reicht eine Kupferoberfläche auf den Leiterzügen nicht aus.
In solchen Fällen ist es notwendig, anschliessend noch Silber, Nickel, Rhodium, Gold oder Zinn/ Blei aufzuplattieren.
Bei einer andern Ausführungsform wird die Oberfläche des katalytischen Materials so behandelt, dass sie mit Sicherheit keine katalytischen Eigenschaften aufweist. Diese Oberfläche wird mit einer Metallschicht versehen und anschliessend wird ein Schaltbild nach den bekannten Verfahren aufgedruckt, und anschliessend das nicht von der aufgedruckten Maske bedeckte Kupfer weggeätzt. Nach Entfernung der aufgedruckten Maske wird die Platte in ein stromlos metallabscheidendes Bad gebracht und ein Metallniederschlag sowohl auf den Leiterzügen wie auch auf den Lochwandungen erzielt.
Alternativ wird katalytisches Basismaterial mit einer dünnen Metallkaschierung verwendet. Die Oberfläche wird mit einer negativen Maske bedruckt und entsprechend dem Schaltschema gelocht. Anschliessend wird die Platte in ein stromlos metallabscheidendes Bad gebracht, um einen Metallniederschlag in den nicht abgedeckten Bereichen der Oberfläche sowie auf den inneren Lochwandungen zu erzeugen. Die Platte wird entweder so lange in dem Bad belassen, bis der Metallniederschlag eine ausreichende Stärke erreicht hat oder es wird im stromlos arbeitenden Bad nur ein dünner Metallniederschlag erzeugt und anschliessend wird dieser galvanisch verstärkt. Anschliessend wird die Maske entfernt und schliesslich in einem Ätzbad die ursprüngliche dünne Metallfolie weggeätzt.
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Weiters kann so verfahren werden, dass eine Platte aus katalytischem Grundmaterial mit katalytisch wirksamen Oberflächen, die vorzugsweise durch Verwendung eines katalytisch wirksamen Klebstoffes, wie bereits beschrieben, hergestellt werden, auf einer oder mehreren Oberflächen mit einer negativen Maske bedruckt wird und die Löcher an den vorgesehenen Stellen gebohrt oder gestanzt werden. Die Platte wird dann in ein stromlos arbeitendes Metallabscheidungsbad gebracht und es wird an den nicht durch die Maske abgedeckten Stellen sowie im Inneren der Löcher ein Metallniederschlag erzeugt.
Bei einem andern Verfahren wird eine Platte aus katalytischem Material mit nicht-katalytischen Oberflächen verwendet. Mit einer katalytisch wirksamen Druckfarbe, die durch Zusatz von katalytisch wirksamem Füllstoff zu normaler Siebdruckfarbe oder zu einer lichtempfindlichen Druckfarbe herge- stelltwird, wird das Schaltschema aufgedruckt. Nach dem Bohren oder Stanzen der Löcher und Schlitze wird die Platte in ein stromlos arbeitendes Metallabscheidungsbad gebracht.
Es ist selbstverständlich, dass, wenn im Vorangehenden von Metallüberzügen und-niederschlagen gesprochen wird, hier jedes der bekannten leitfähigen Metalle in Frage kommt wie beispielsweise Kup-
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gen ein verhältnismässig billiges nicht katalytisches Material verwendet, das auf den zu metallisierenden Oberflächen mit einem katalytischen Überzug versehen wird. Um die katalytische Wirkung dieses Überzugs noch zu verstärken, kann die Oberfläche mit einer oxydierenden Säure aufgeschlossen werden. Hiefür eignet sich besonders Chromschwefelsäure. Durch eine derartige Behandlung werden Poren in der Oberfläche und dadurch ein besserer Kontakt zum katalytischen Füllstoff geschaffen. Darüber hinaus wirkt sich die Porosität der Oberfläche günstig auf die Haftfestigkeit der aufgebrachten Metallschicht aus.
Das aufgebrachte Metall kann Kupfer, Nickel, Gold oder Silber oder ein ähnliches Metall sein, das nach stromlosem Verfahren aufgebracht wird. Auf diese Weise erzielt man ein verhältnismässig billiges Verfahren zur Metallisierung von Kunststoffen, da der teure katalytische Füllstoff nur in dem dünnen Oberflächenüberzug vorhanden ist.
Derartige Kunststoffgegenstände können entweder durch Spritzen oder Pressen hergestellt werden ; dabei kann der katalytische Überzug im gleichen Arbeitsprozess hergestellt oder nachträglich aufgebracht werden. Die katalytische Überzugsmasse kann aus dem gleichen oder einem andern Kunstharz bestehen. Vorzugsweise benutzt man für derartige Gegenstände möglichst billige Materialien, wie Polyester, Phenolharze u. ähnl. Natürlich sind auch alle die hier zuvor für die Herstellung von Plattenmaterial beschriebenen Kunstharze verwendbar.
Es soll noch erwähnt werden, dass katalytisch wirksam gemachte Druckfarben, wie sie hier beschrieben wurden, zum Aufdrucken von positiven Masken benutzt und dann einem stromlos arbeitenden Me- tallabscheidungsbad unterworfen werden können, da diese katalytischen Farben den Vorteil haben, nicht leitfähig zu sein.
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