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Haarpflegemittel
Die Erfindung betrifft ein Haarpflegemittel auf Basis von Vinylestern.
Als Haarfestlegemittel verwendete filmbildende Substanzen sollen sowohl in Wasser als auch in Alkoholen löslich sein, da Präparate für die Haarfestigung üblicherweise als Lösungen in Wasser-AlkoholGemischen zur Anwendung kommen. Aber auch dann, wenn ein rein alkoholisches Präparat zur Anwendung kommt, wie z. B. bei versprühbaren Präparaten, ist die Wasserlöslichkeit des Filmbildners erwünscht, damit er leicht aus dem Haar entfernt werden kann.
Substanzen, die als Filmbildner für versprühbare Haarfestlegemittel verwendet werden, müssen eine Anzahl, zumTeil schwer miteinander vereinbare weitere Forderungen erfüllen. Sie müssen an sich gute Filmbildner sein und auf dem Haar gut haften, sie müssen in den zu verwendenden niedermolekularen Lösungsmitteln, besonders Äthanol und Isopropanol, gut löslich sein, sie müssen in Lösung mit den verschiedenen Treibmitteln, z.
B. polyhalogenierten niederen Kohlenwasserstoffen, mischbar sein, ohne dassTrübungenundAusflockungen entstehen, sie müssen einen glänzenden und klaren Film ergeben, der flexibel genug ist, um die Frisur auch bei leichten mechanischen Einflüssen (Wind, Kopfbewegung) in Form zu halten, anderseits aber in einem Masse spröde, dass durch starke mechanische Einflüsse (Kämmen, Bürsten) die Frisur leicht abgebaut werden kann, ohne dass das Haar dabei durch völlige Entfernung des stützenden Harzüberzuges in unerwünschter Weise zusammenfällt, sie müssen einen in kaltem Wasser löslichen Film ergeben, der jedoch in feuchter Atmosphäre nicht klebrig wird und sie müssen schliesslich physiologisch unbedenklich sein.
Ein Polymerisat, das als Haarfestlegemittel in Form eines Aerosolpräparates zur Anwendung gelangen soll, muss also einerseits wasserlöslich oder zumindest darin quellbar sein und damit durch gewöhnliche Haarwäsche entfernbar sein, anderseits muss es, zumindest in Kombination mit einem andern organischen Lösungsmittel, in den flüssigen Treibgasgemischen löslich sein. Die Lösung der Polymerisate soll zu einem glänzenden und klaren Film auftrocknen, der ge- nügend flexibel ist. Die gute Haftung des Harzfilmes auf dem Haar ist die zur Erlangung einer Langzeitwirkung des Haarfestlegemittels notwendige Voraussetzung.
Die bekannten bisher als Filmbildner in Haarpflegemitteln verwendeten Polymerisate haben vielfältige Nachteile. Manche haben die gewünschten Lösungsmitteleigenschaften, geben jedoch infolge grosser Hygroskopizität dem Haar bei hoher Luftfeuchtigkeit einen klebrigen Griff. Andere Polymerisate sind zwar weniger hygroskopisch, weisen jedoch ungünstige Lösungsmitteleigenschaften auf, sind insbesondere in üblichen Alkohol-Treibmittel-Gemischen schlecht löslich. Wieder andere Polymerisate sind sowohl wenig hygroskopisch als auch genügend löslich in Alkohol-Treibmittel-Gemischen, weisen jedoch eine ungenügende Wasserlöslichkeit und damit schlechte Auswaschbarkeit auf.
Dann gibt es auch Polymerisate mit zu geringem Haftvermögen am Haar, wodurch bei ihrer Applikation auf das Haar nur ein Verkleben des Haares resultiert und nicht eine Festigung des Einzelhaares, so dass die Frisuren nach dem Auskämmen völlig zusammenfallen.
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Es wurde nun gefunden, dass die genannten, schwierig zu erfüllenden Bedingungen durch filmbildende Copolymerisate auf Basis von Vinylestern erfüllt werden.
Das erfindungsgemässe Haarpflegemittel ist demnach dadurch gekennzeichnet, dass es in Lösung ein Mischpolymerisat enthält aus a) Vinylestern oder Gemischen von Vinylestern der allgemeinen Formel
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worin R-ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe bis zu 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, b) Monoestern von niederaliphatischen, olefinisch ungesättigten Mono- oder Di-Carbonsäuren bis zu 7 Kohlenstoffatomen mit niederen Alkandiolen bis zu 4 Kohlenstoffatomen und erwünschtenfalls c) cx, ss-ungesättigten Carbonsäuren der allgemeinen Formel
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worin Ra ein Wasserstoffatom oder eine Carboxylgruppe und Rg und R4 Wasserstoff- oder Halogenatome oder niedere Alkylgruppen bis zu 4 Kohlenstoffatomen bedeutet und wobei mindestens 40 Gew.-% an Komponente a)
verwendet und im erhaltenen Produkt vorhandene freie Carboxylgruppen mindestens teilweise durch Salzbildung neutralisiert sind.
Bevorzugte Vertreter der vorstehend unter a) definierten Komponente sind Vinylformiat, Vinylpropionat. Vinylbutyratund insbesondere Vinylacetat oder Gemische derartiger Vinylester, insbesondere solche mit einem hohen Anteil von Vinylacetat. Obwohl sich aus der vorstehenden Definition eine maximale Kohlenstoffanzahl von 7 für die Komponente a) ergibt, ist es möglich, dass ein Teil des Vinylesters im Copolymerisat höhermolekular ist. Es wurde gefunden, dass bis zu 25% der Vinylesterkomponente aus Vinylestern bestehen kann, die sich von Säuren mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen ableiten.
Für die unter b) definierten Ester kommen vor allem Ester von ct, ss-ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren in Frage. Beispiele hiefür sind Acrylsäuremonoäthylenglykolester, Methacrylsäuremono- äthylenglykolester, Crotonsäuremonoäthylenglykolester, Crotonsäuremonopropylenglykolester, Maleinsäuremonoäthylenglykolester, a-Chloracrylsäuremonoäthylenglykolester usw.
Beispiele der fakultativ als Komponente c) zu verwendenden a, ss-ungesättigten Carbonsäuren sind Acrylsäure, Methacrylsäure, ce-Chloracrylsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Crotonsäure. Die letztereist bevorzugt. Im Falle der Verwendung von Monohydroxyalkylestern von Dicarbonsäuren als Komponente b) enthält das Copolymerisat genügend freie Carboxylgruppen, so dass der Einbau zusätzlicher Carbonsäuren in das Copolymerisat als dritte Komponente c) im Normalfall entbehrlich sein wird.
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Die zur Herstellung der Copolymerisate verwendbaren Gewichtsmengen der Ausgangskomponenten richten sich nach den gewünschten Eigenschaften der Endprodukte.
So zeigen Copolymerisate mit höher werdendem Gehalt an Komponente a) immer bessere Löslich- keitinorganischenSolventien und dabei abnehmende Löslichkeit in Wasser und umgekehrt. Die Wasserlöslichkeit wird in erster Linie durch den Gehalt an Komponente c) bestimmt und erst in zweiter Linie durch den Gehalt an Komponente b). Die Äthanollöslichkeit der Copolymerisate hängt wesentlich vom Gehalt an Komponente b) ab. Auf die Konsistenz der Copolymerisate hat die Art des oder der verwendeten Vinylester besonderen Einfluss. Es werden mit zunehmendem Kohlenstoffgehalt der Carbonsäure im Vinylester weichere, mit zunehmender Verzweigung dieser Carbonsäuren härtere Produkte erhalten.
Eine zweckmässige Zusammensetzung ist die folgende :
Man verwendet auf 100 Gew.-Teile des Komponentengemisches 90 bis 40 Gew.-Teile, vorzugsweise 80 bis 60 Gew.-Teile eines Vinylesters oder eines Vinylestergemisches, dessen Zusammensetzung durch die gewünschte Konsistenz des Endproduktes bestimmt ist, 10 bis 60 Gew.-Teile, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-Teile eines Monoesters von aliphatischen, olefinisch ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren und 0 bis 10 Gew.-Teile einer α,ss-ungestättigten Carbonsäure.
Um die Endprodukte wasserlöslich zu machen, ist es notwendig, die Carboxylgruppen zu neutrali-
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sieren, was mit jeder beliebigen Base vorgenommen werden kann. Beispiele sind Diäthanolamin, Tri- äthanolamin und 2-Amino-2-methyl-1, 3-propandiol.
Inder USA-Patentschrift Nr. 3, 156, 664 werden Haarpflegemittel, bestehend aus 45 bis 75 Grew.-% eines halogenierten C.-Cg-Alkan-Treibmittels, 25 bis 50 Gew.-% eines wasserfreien Alkanols mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und 0, 5 bis 5 Gew.-% eines alkanollöslichen, partiellen Aminsalzes-partiellen Esters eines C,-C.-Olefin-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, wobei von der freien Carboxylgruppe bis zu 20% in freier Form vorliegen, 57 bis 70% als Ester mit einem Alkanol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und die restlichen 10 bis 50% in Form von Salzen mit tertiären Aminen, wie Trimethylamin, Triäthyl- amin, Tripropylamin, Tributylamin, Tripentylamin undN, N-Dimethylanilin, wobei das Copolymere vor der Veresterung bzw.
Aminierung ein Molekulargewicht von 10, 000 bis 70, 000 aufweist.
Das erfindungsgemässe Haarpflegemittel gewährleistet nun den Vorteil eines stets gleichbleibend guten, filmartigen Lacküberzugs auch auf unterschiedlichen Haarqualitäten durch Verwendung von hy- droxylgruppenhaltigenCopolymeren. Ihre durch die Möglichkeit zur Ausbildung von WasserStoffbrücken erweiterte Wechselwirkungsfähigkeit ergibt zusammen mit ihrem relativ niedrigen Erweichungspunkt ohne weitere lacktechnische Zusätze, wie Weichmacher oder Sprayhilfsmittel, nach Applikation aus üblichen Aerosolfcrmulierungen, gleichmässige filmartige Überzüge auf natürlichem Haar. Kreuzungspunkte der Haare sind dabei ohne Klümpchenbildungpunktförmig verschweisst, wie durch mikroskopische Betrachtung nachweisbar ist.
Diese durch den besonderen Aufbau der Lackgrundstoffe mögliche punktförmige Verbindung der Einzelhaare ist die wesentliche Voraussetzung für die bei dem erfindungsgemässen Haarpflegemittel beobachtete angenehm leichte Durchkämmbarkeit des behandelten Haares und - zusammen mit der be- sonderen Affinität des Lackes zur Keratinoberfläche - für die dabei ausbleibende Schuppenbildung durch Lacksplitter. Der Lack bleibt am Haar und verhindert nunmehr als"Haarfestiger"wirkend das Zusammenfallen der durch das Kämmen gelösten Frisur.
Mit dem Einbau von OH-Gruppen ist. zwar eine Verbesserung der Hydrophilie verbunden. jedoch keine merkliche Erhöhung der Wasseraufnahme bzw. Feuchtigkeitsempfindlichkeit.
Bei den in der brit. Patentschrift Nr. 1, 032, 926 beschriebenen Haarpflegemitteln, bestehend aus
1. Wasser oder einer Mischung von einem C-C-Alkanol und Wasser,
2. einem hydrolysierten und wenigstens teilweise neutralisierten Copolymerisat eines C-C.-OIefins und Maleinsäureanhydrid und
3. Estem eineseinwertigen Alkohols und einer CU-C1S-Fettsäure und aliphatischen Polyoxyäthylenverbindungen, handelt es sich um gelee- oder crèmeartige Brillantinen, deren Zusammensetzung sowie der damit erzielte Effekt von dem erfindungsgemässen Haarpflegemittel vollkommen verschieden ist.
Die Polymerisation kann entweder im Blockverfahren, in einem organischen Lösungsmittel oder im Gemisch eines solchen Lösungsmittels mit Wasser, vorzugsweise jedoch in Suspension in Wasser unter Verwendung von radikalischen Initiatoren, erfolgen.
Als organische ; Lösungsmittel können z. B. Äthanol oder Methanol dienen, wobei die zwei zuletzt genannten ebenso wie Methyläthylketon und Aceton im Gemisch mit Wasser verwendet werden können.
Diese Lösungsmittel können auch als Regler benutzt werden, da sie je nach Art und zugeschlagener Menge das Molekulargewicht des entstehenden Copolymeren begrenzen und so eine weitere Voraussetzung für dessen universelle Löslichkeit erfüllen. Man hat es in der Hand, durch Zusatz weiterer Regler, wie z. B. Butyraldehyd oder Merkaptane, das Molekulargewicht weiter zu senken und für Sonderzwecke besonders geeignete Harztypen herzustellen. Ein Mass für das Molekulargewicht ist die Grenzviskositätszahl, die man durch Extrapolation der durch die Konzentration dividierten spezifischen Viskosität auf die Konzentration Null erhält. Als radikalische Initiatoren können organische und anorganische Peroxyde allein oder mit Beschleunigern verwendet werden ; geeignet sind Peroxyde, wie z. B.
Dibenzoylperoxyd, Dilauroylperoxyd, Kaliumperoxydisulfat oder thermolabile Radikalbildner wie Azodiisobutyronitril.
Die Copolymerisationen können in beliebigen mit Rückflusskühlern versehenen Rührgefässen unter Sauerstoffausschluss durchgeführt werden. Dabei können alle Komponenten des Monomerengemisches entweder zugleich mit den gesamten Initiatoren dem vorgelegten sauerstofffreien Lösungsmittel zugeschlagen werden oder einzelne Komponenten des Monomerengemisches während der Reaktion, gewünschtenfalls gemischt mit einem Teil der Initiatoren, nachgegeben werden. Die Polymerisation wird allge-
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eigenschaften des Endproduktes zu berücksichtigen sind. Bei Verwendung von Wasser als Reaktionsmedium hat sich eine nach kurzem Einleiten von Wasserdampf oder Pressluft in die noch heisse Reaktionslösung in geeigneten Gefässen durchgeführte Koagulation der polymeren Endprodukte durch Zugabe von Mineralsäuren bewährt.
Die erfindungsgemäss als Komponente b) verwendeten Ester von aliphatischen, olefinisch ungesättigten Carbonsäuren mit niederen Alkandiolen können nach bekannten einfachen Verfahren hergestellt werden ; so z. B. durch Umsatz von Carbonsäuren mit Äthylenoxyd oder dessen einfachen Alkylderivaten.
Versprühbare Haarfestlegemittel enthalten das Copolymerisat gelöst in einem Gemisch von mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, vorzugsweise niederen Alkoholen und mehrfach halogenierten niederen Kohlenwasserstoffen. Man hat also Copolymerisate zu verwenden, welche mindestens in Kombination mit einem andern mit Wasser mischbaren Lösungsmittel auch in verflüssigten, bei gewöhnlicher Temperatur und Druck gasförmigen, mehrfach halogenierten Kohlenwasserstoffen löslich sind.
Es hat sich gezeigt, dass das erfindungsgemässe Haarfestlegemittel nicht nur die vorstehend erwähnten Bestimmungen für ein Aerosolpräparat, insbesondere einer guten Haftung auf dem Haar erfüllt, sondern auch die beim Kämmen behandelten Haares häufig beobachtbare Schuppenbildung an Kamm und Frisur verhindert.
Durch geeignete Wahl der vorstehend definierten Ausgangskomponenten a), b) und c) des Copolymerisats können die Eigenschaften der Endprodukte gesteuert werden.
Die Zusammensetzung der Vinylester-Komponente a) bestimmt die "Weichheit" oder "Härte" der Endprodukte. Es ist zweckmässig eine Mischung von Vinylacetat und Vinylpropionat oder aber auch Mischungen von einem der genannten Vinylester und Vinylestern aliphatischer Carbonsäuren mit 4 oder 5 Kohlenstoffatomen an Stelle eines einzelnen Vinylesters als Copolymerisationskomponente zu wählen, wodurch die Weichheit des fertigen Copolymerisats den gestellten Anforderungen an die Konsistenz optimal entspricht.
Es hat sich als zweckmässig erwiesen, wenn 5 bis 25% des Vinylesters von höhermolekularen Säuren bis zu 18 Kohlenstoffatomen abgeleitet sind, z. B. Säuren mit 9, 11 und 18 Kohlenstoffatomen. Die Art der als Komponenten b) und c) im Monomerengemisch eingesetzten Verbindung bestimmt je nach ihrem Anteil ebenfalls, wenn auch auf Grund der chemischen Natur der dafür vorgesehenen Substanzen in geringerem Masse, die Konsistenz des Endproduktes. So bedingt die Gegenwart von Strukturelementen, die sich von am ungesättigten C-Atom alkylierten Carbonsäuren ableiten, eine Erhöhung der Härte des Endproduktes. Der Fachmann hat es also in der Hand, die Konsistenz des Endproduktes durch die geeignete mengenmässige Zusammenstellung der Komponenten a) und b) einzustellen.
Der Gehalt des verwendeten Copolymerisats an den Komponenten a), b) und c) richtet sich auch nach der gewünschten Wasserlöslichkeit des Filmbildners.
So zeigen Copolymerisate mit höher werdendem Gehalt an Komponente a) immer bessere Löslichkeit in organischen Lösungsmitteln und dabei abnehmende Löslichkeit in Wasser und umgekehrt. Die Wasserlöslichkeit wird in erster Linie durch den Gehalt an Komponente c) bestimmt und erst in zweiter Linie durch den Gehalt an Komponente b). Die Äthanollöslichkeit der Copolymerisate hängt wesentlich vom Gehalt an Komponente b) ab. In der Regel verwendet man Copolymerisate, die 40 bis 90 Grew.-% an Vinylestern und 60 bis 10 Gew.-% an Monoestern von aliphatischen, olefinisch ungesättigten Monound Dicarbonsäuren mit niederen Alkandiolen und 0 bis 10 Gew.-% an a, ss-ungesättigten Carbonsäuren enthalten.
In der Regel verwendet man auf 100 Gew.-Teile des Monomerengemisches 90 bis 40 Gew.Teile, vorzugsweise 80 bis 60 Gew.-Teile eines Vinylesters oder eines Vinylestergemisches, dessen Zu- sammensetzung durch die gewünschte Konsistenz des Endproduktes bestimmt ist und 10 bis 60 Gew.-Tei- le, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-Teile eines Esters aus einer aliphatischen o :
, ss-ungesättigten Dicarbonsäure mit einem niederen Alkandiol oder eines Gemisches aus einem Ester einer aliphatischen a, ss -un- gesättigten Monocarbonsäure mit einem niederen Alkandiol und 0 bis 10 Gew. -Teilen einer a, ss-un- gesättigten Carbonsäure, deren Anteil sich nach der zur Erreichung von Wasserlöslichkeit notwendigen Menge an neutralisierbaren Carboxylgruppen im Endprodukt richtet.
Diese wird bestimmt durch die Säurezahl, d. i. diejenige Menge KOH in mg, welche zur Neutralisation der freien Säure in 1 g Harz notwendig ist.
Im allgemeinen zeigen Harze mit einer Säurezahl zwischen 20 und 60 nach vollständiger Neutralisation ausreichende Wasserlöslichkeit. Die zum Erzielen von Wasserlöslichkeit der Endprodukte notwendige Neutralisation der Carboxylgruppen kann mit jeder beliebigen Base vorgenommen werden und erfolgt entweder anschliessend an die Copolymerisation, die dann zweckmässig in einem wasserlöslichen Lösungsmittel, wie etwa in einem niedrigmolekularen aliphatischen Alkohol,
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Aceton oder Methyläthylketon durchgeführt wird oder in der aus dem unneutralisierten sauren Harz.
vor dem Abfüllen in Druckgefässe vorzugsweise mit einem niedermolekularen aliphatischen Alkohol berei- tetenStammlösung. Die Menge der zu verwendenden Base richtet sich nach dem gewünschten Neutralisationsgrad und kann durch Vorversuche leicht festgestellt werden ; im allgemeinen wird eine möglichst vollständige Neutralisation der im Copolymeren vorhandenen Carboxylgruppen angestrebt werden.
Des weiteren beeinflusst das Molekulargewicht, ausgedrückt in der Grenzviskositätszahl, die anwendungstechnischen Eigenschaften der Copolymeren. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, Harze mit niedrigem Molekulargewicht, deren Grenzviskositätszahl zwischen 0, 08 und 0, 30 dl/g liegt, zu verwenden. Harze dieser Art lassen sich durch Zusatz von Reglern, wie z. B. Butyraldehyd oder Merkaptanen, aus den angegebenen Komponenten leicht herstellen.
Zur Herstellung der versprühbaren Haarfestlegepräparate werden die Copolymeren, die meist als Pulver vorliegen, zweckmässigerweise in 5 bis 15 Gew.-Teilen eines zweckmässigerweise wasserlöslichen Lösungsmittels, insbesondere Äthyl- oder Isopropylalkohol, gegebenenfalls unter Zusatz eines weiteren organischen Lösungsmittels, wie Methylenchlcrid gelöst, die klare Lösung durch Zugabe einer beliebigen Base, vorzugsweise eines höhersiedenden Alkanolamins, neutralisiert und mit den in der Kosmetik üblichen Zusätzen, wie Weichmacher, Parfumessenze, Farbstoffe, Glanzmittel und andern Haarpflegemittel versehen.
Zweckmässigerweise enthalten die Polymerisatlösungen nicht mehr als 9 bis 12% Polymerisat, vorzugsweise etwa 10%. Die Polymerisatlösung wird in Aerosolgefässe abgefüllt und bei Raumtemperatur unter Druck mit einem verflüssigten mehrfach halogenierten, als Treibmittel geeigneten Kohlenwasserstoff oder einem Gemisch solcher Kohlenwasserstoffe versetzt. Die Anwendung der Lösungen geschieht durch Versprühen aus diesen Aerosolgefässen mittels Ventilen bekannter Konstruktion.
Das Verhältnis zwischen der Polymerisatlösung und dem Treibmittel kann in ziemlich weiten Grenzen variieren. Es hängt vom gewünschten Feststoffgehalt des Fertigpräparats und von der Treibkraft der benutzten, mehrfach halogenierten Kohlenwasserstoffe ab. Zweckmässig wird das Gewichtsverhältnis
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:Als Treibmittel haben sich die im Handel befindlichen mehrfach halogenierten Kohlenwasserstoffe, wie Trichlorfluormethan, Dichlordifluormethan und sym. Tetrafluoräthan, als günstig erwiesen, Man kann jedoch auch weitere Treibmittel, wie Propan, Butan, Kohlensäure, Vinylchlorid usw. verwenden.
Je nach der gewünschten Treibkraft wird man die eine oder die andere der genannten Verbindungen wählen oder eine Mischung von verschiedenen Verbindungen einsetzen.
In den folgenden Beispielen werden unter "Teilen" Gewichtsteile verstanden.
Beispiel l : Eine Mischung aus 87 Teilen Vinylacetat, 10 Teilen Crotonsäure-ss-hydroxyäthyl- ester, 3 Teile Crotonsäure, 10 Teilen Butyraldehyd und 400 Teilen Wasser, das 1, 4 Teile Natriumhydrogencarbonat enthält, wird in einem Rührkolben unter Stickstoff auf 670C Innentemperatur erwärmt, dann ein Gemisch aus 1, 3 Teilen Dibenzoylperoxyd und I, 8 Teilen Kaliumperoxydisulfat zugegeben und während eines Zeitraumes von 41/2 h die Badtemperatur auf 950C erhöht. Nach kurzem Einleiten von Wasserdampf wird dann durch Zugabe von 5 Teilen 2n-Salzsäure das Harz abgeschieden, isoliert und im Vakuum getrocknet.
Das gewonnene Produkt ist ein gelbliches sprödes Harz, dessen Grenzviskositätszahl in Aceton, 25 C, bei 0, 1 dl/g liegt. Seine Säurezahl beträgt 21, 5.
1 Teil des erhaltenen Harzes wird in 9 Teilen absolutem Äthanol gelöst und durch Zugabe von 0, 04 Teilen Diäthanolamin neutralisiert. Hierauf fügt man noch 0, 01 Teile eines Silikonöls und 0, 05 Teile Parfumöl hinzu, füllt in Aerosoldruckgefässe ab und fügt unter Druck 18 Teile Fluortrichlormethan und 12 Teile Difluordichlormethan zu. Man erhält ein Präparat, das dem Haar einen hohen Glanz verleiht und bei befriedigender Fixierung nur geringe statische Aufladung zulässt und eine gute Durchkämmbarkeit gewährleistet. Der Haarlack lässt sich durch eine normale Kopfwäsche wieder aus dem Haar entfernen, zeigt sich jedoch gegen feuchte Atmosphäre völlig unempfindlich.
Beispiel 2 : Eine Mischung aus 72 Teilen Vinylacetat, 25 Teilen Crotonsäure-ss-hydroxyäthyl- ester, 5 Teilen Crotonsäure, 10 Teilen Butyraldehyd und 400 Teilen Wasser, das 1, 4 Teile Natriumhydrogencarbonat enthält, wird in einem Rührkolben unter Stickstoff auf 67 C Innentemperatur erwärmt, dann ein Gemisch aus 3, 4 Teilen Kaliumperoxydisulfat und 1, 3 Teilen Dibenzoylperoxyd zugegeben und während eines Zeitraumes von 7 h die Badtemperatur auf 950C erhöht. Nach kurzem Einleiten von Wasserdampf wird dann durch Zugabe von 15 Teilen 2n-Salzsäure das Harz abgeschieden, isoliert und im Vakuum getrocknet. Das Endprodukt ist ein gelbliches, sprödes Harz, dessen Grenzviskositätszahl in Aceton, 25 C, bei 0, 08 dl/g liegt. Seine Säurezahl beträgt 32, 6.
Ein Teil des erhaltenen Harzes wird in 9 Teilen absolutem Äthanol gelöst und durch Zugabe von 0, 06 Teilen Diäthanolamin neutralisiert. Hierauf fügt man noch 0, 01 Teile eines Silikonöls und
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0,05 Teile Parfumöl hinzu, füllt in Aerosoldruckgefässe ab und fügt unter Druck 18 Teile Fluortrichlormethan und 12 Teile Difluordichlormethan zu. Das mit dem gewonnenen Präparat behandelte Haar ist gut fixiert, anderseits mühelos durchkämmbar, wobei praktisch keine Schuppenbildung an Kamm und Haar auftritt und das gute Haftvermögen des Harzes das Zusammenfallen des Haares verhindert. Durch einfaches Spülen der Haare mit Wasser ist das Harz daraus vollständig entfernbar ; anderseits ist es in seinen Eigenschaften unabhängig von der Luftfeuchtigkeit.
Beispiel 3: Eine Mischung aus65, 5TeilenVinylacetat, 29, 5TeilenCrotonsäure-ss-hydroxy- äthylester, 5 Teilen Crotonsäure, 10 Teilen Butyraldehyd und 400 Teilen Wasser, das 2, 4-Teile Natriumhydrogencarbonat enthält, wird in einem Rührkolben unter Stickstoff auf 670C Innentemperatur erwärmt, dann ein Gemisch aus 3,9 Teilen Kaliumperoxydisulfat und 1, 5 Teilen Dibenzoylperoxyd zugegeben und innerhalb eines Zeitraumes von 7 h die Badtemperatur auf 950C erhöht. Nach kurzem Einleiten von Pressluft wird dann durch Zugabe von 15 Teilen 2n-Salzsäure das Harz ausserhalb des Rührkolbens abgeschieden, isoliert und im Vakuum getrocknet. Das Endprodukt ist ein gelbliches, sprödes Harz, dessen Grenzviskositätszahl in Aceton, 25 C, bei 0, 08 dl/g liegt.
Seine Säurezahl beträgt 29, 3.
Ein Teil des erhaltenen Harzes wird in 9 Teilen absolutem Äthanol gelöst und durch Zugabe von 0, 08 Teilen Triäthanolamin neutralisiert. Nach Zugabe von 0, 01 Teilen eines Silikonöls und 0, 05 Teilen Parfum füllt man in Aerosoldruckgefässe ab und fügt unter Druck 18 Teile Fluortrichlormethan und 12 Teile Dichlormethan zu.
Man erhält so ein versprühbares Haarpflegemittel, das das Haar gut bindet und beim Durchkämmen auf Grund seines guten Haftvermögens praktisch keine Schuppenbildung am Kamm und Haar zulässt. Das Harz kann durch einfache Kopfwäsche vollständig aus dem Haar entfernt werden.
Beispiel 4 : Eine Mischung aus 72 Teilen Vinylacetat, 5 Teilen Vinylpropionat, 20 Teilen Cro- tonsäure-ss-hydraxyäthylester, 3 Teilen Crotonsäure, 10 Teilen Butyraldehyd und 400 Teilen Wasser, das 1, 4 Teile Natriumhydrogencarbonat enthält, wird in einem Rührkolben unter Stickstoff auf 670C Innentemperatur erwärmt, dann ein Gemisch aus 2,9 Teilen Kaliumperoxydisulfat und 1,3 Teilen Dibenzoylperoxyd zugegeben und innerhalb eines Zeitraumes von 6 h die Badtemperatur auf 950C erhöht.
Nach kurzem Einleiten von Wasserdampf wird dann durch Zugabe von 15 Teilen 2n-Salzsäure das Harz abgeschieden, isoliert und im Vakuum getrocknet. Das Endprodukt ist ein gelbliches, sprödes Harz, dessen Grenzviskositätszahl inAceton, 25 C, bei 0,09 dl/g liegt. Seine Säurezahl beträgt 27,8.
Ein Teil des erhaltenen Harzes wird in 9 Teilen absolutem Äthanol gelöst und durch Zugabe von 0,04 Teilen Diäthanolamin neutralisiert. Hierauf fügt man noch 0,01 Teile eines Silikonöls und 0,05 Teile Parfumöl hinzu, füllt in Aerosoldruckgefässe ab und fügt unter Druck 18 Teile Fluortrichlormethan und 12 Teile Difluordichlormethan zu. Man erhält so ein versprühbare Haarfestlegemittel, das das Haar gut bindet, jedoch gut durchkämmbar ist, wobei Schuppenbildung an Kamm und Haar praktisch unterbleibt. Das Harz kann durch einfache Kopfwäsche vollständig aus dem Haar entfernt werden, erweist sich jedoch als unempfindlich gegen feuchte Atmosphäre.
Beispiel 5 : Eine Mischung aus 57 Teilen Vinylacetat, 15 Teilen Vinylpropionat, 20 Teilen Crotonsäure-ss-hydroxyäthylester, 8Teilen Crotonsäure und 400 Teilen Wasser, das 3, 9 Teile Natrium- hydrogencarbonat enthält, wird in einem Rührkolben unter Stickstoff auf 670C Innentemperatur erwärmt, dann ein Gemisch aus 2,9 Teilen Kaliumperoxydisulfat und 1,3 Teilen Dibenzoylperoxyd zugegeben und innerhalb eines Zeitraumes von 10 h die Badtemperatur auf 950C erhöht. Nach kurzem Einleiten von Wasserdampf wird dann durch Zugabe von 15 Teilen 2n-Salzsäure das Harz abgeschieden, isoliert und im Vakuum getrocknet ; das gewonnene Produkt ist ein farbloses, zäh-hartes Harz, dessen Grenzviskositätszahl in Aceton, 25 C, bei 0, 28 dl/g liegt. Seine Säurezahl beträgt 35, 8.
0, 8TeiledeserhaltenenHarzes werden in 9 Teilen absolutem Äthanol gelöst und durch Zugabe von 0, 11 Teilen Diäthanolamin neutralisiert. Hierauf fügt man noch 0, 01 Teile eines Silikonöls und 0, 05 Teile Parfumöl hinzu, füllt in Aerosoldruckgefässe ab und fügt unter Druck 18 Teile Fluortrichlormethan und 12 Teile Difluordichlormethan zu. Das mit dem gewonnenen Haarfestlegemittel besprühte Haar ist fest gebunden, zeigt schönen Glanz und geringe elektrostatische Aufladbarkeit. Es kann durch eine einfache Kopfwäsche rasch und vollständig aus dem Haar entfernt werden, erweist sich jedoch als unempfindlich gegen feuchte Atmosphäre.
Beispiel 6: Ein Gemisch aus 57 Teilen Vinylacetat, 20 Teilen Crotonsäure- ss-hydroxypropyl- ester, 8 Teilen Crotonsäure, 15 Teilen Vinylpropionat, 10 Teilen Butyraldehyd und 400 Teilen Wasser,
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