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Beschichtungsmasse, Verfahren und Zusatzmischung für deren Herstellung
Die Erfindung betrifft eine neue Beschichtungsmasse, die besonders für die Papierbeschichtung geeignet ist, und Zusätze dafür, in denen ein ölartiger Stoff enthalten ist, der die Herstellung glatter Beschichtungen mit guter Gleitfähigkeit erleichtert, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung.
Bei der Papierbeschichtung, beispielsweise zur Herstellung eines Druckpapiers, kann man auf eine oder beide Seiten der Bahn eine Beschichtung auftragen, die ein mineralisches Pigment (z. B. Ton, Kreide oder Titandioxyd), ein Haft-oder Bindemittel (z. B. Protein, aufgeschlossene Stärke oder Casein) und Wasser zur Bildung einer Pigmentsuspension enthält. Es wurde bereits vorgeschlagen, solchen Massen Stoffe mit Gleitwirkung zuzusetzen, um ihre Fliessfähigkeit zu verbessern und Schwierigkeiten wie das "Stäuben" zu beseitigen, das nach Auftragen einer Beschichtung auf eine Bahn eintritt.
Bei der Herstellung eines glanzbeschichteten Papiers kann man nämlich das mit der Beschichtung versehene Papier durch den von zwei Kalanderwalzen gebildeten Spalt führen, die sich mit gleicher Geschwindigkeit drehen und mit hohem Druck von beiden Seiten gegen das Papier gepresst werden. Durch die Einwirkung der Walzen neigt die Beschichtung zum Aufreissen und bei fehlender Gleitfähigkeit der Beschichtung werden die die Beschichtung bildenden Stoffe aus dem Verband gelöst und führen zu dem oben beschriebenen Stäuben.
Eine Reihe von Stoffen wurde vorgeschlagen, um Beschichtungen Gleitfähigkeit zu verleihen, darunter Stoffe wie Calcium-und Ammoniumstearat. Die Verwendung dieser Stoffe hat jedoch zu gewissen Schwierigkeiten geführt. Calciumstearat ist in Wasser unlöslich und lässt sich schwer zu einer wässerigen Suspension dispergieren. Infolgedessen mussten besondere Verfahren zur Herstellung einer brauchbaren Mischung des Stearats entwickelt werden. Um die gewünschten Gleitgeigenschaften zu erzielen, werden verhältnismässig grosse Mengen Calciumstearat benötigt, seine Verwendung ist daher mit einem ziemlich grossen Aufwand verbunden. Ammoniumstearat ist zwar in Wasser löslich, es neigt jedoch dazu, Beschichtungen übermässig zu verdicken, wodurch eine ausgedehnte Verwendung dieses Stoffes für Beschichtungsvorrichtungen mit Rakeln oder Streichmessern verhindert wurde.
Durch die verhältnismässig hohe Viskosität von Ammoniumstearat enthaltenden Beschichtungen werden ferner dem Feststoffgehalt, der in die Beschichtungen eingebracht werden kann, Grenzen gesetzt. Ein hoher Feststoffgehalt in einer Beschichtung bietet einige deutliche Vorteile (beispielsweise lassen sich solche Beschichtungen leichter trocknen als Beschichtungen mit höherem Wassergehalt) ; die angeführte Beschränkung bei Verwendung von Ammoniumstearat stellt daher einen weiteren Nachteil dar.
Erfindungsgemäss werden nun verbesserte Beschichtungsmassen mit einem Gehalt an von tierischen oder pflanzlichen ölen und Fetten abgeleiteten Fettsäuren, die als ölartige Substanz der Masse Fliessfähigkeit und Gleitfähigkeit verleihen können, und einem für solche Säuren bestimmten Dispergiermittel geschaffen, das ihre Abscheidung in der wässerigen Suspension verhindert, die gewöhnlich die übliche Beschichtungsmasse bildet.
Die erfindungsgemässe Beschichtungsmasse zum Beschichten von Papier mit einer wässerigen Suspension von Pigment und einem Binde-oder Haftmittel ist nun dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmasse ausserdem etwa 2, 5 bis etwa 6, 0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Binde-oder Haftmittels, einer gesättigten Fettsäure mit
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einer aliphatischen Kette mit einer Länge von 14 bis 22 Kohlenstoffatomen sowie 3 bis 40Gew.-% eines nichtionischen Dispergiermittels für die Fettsäure enthält, wobei die Gew.-% des Dispergiermittels auf das Gewicht der Säure und des Dispergiermittels bezogen sind.
Es wurde gefunden, dass man bei Verwendung der vorgenannten Fettsäuren und Dispergiermittel zum Zwecke der Beschichtung die gewünschten Eigenschaften erreicht und dass sich diese Eigenschaften überraschenderweise bei Verwendung von beträchtlich weniger Material ergeben als wenn man Stoffe wie Calcium- oder Ammoniumstearat anwendet. Ferner werden durch die Fettsäure und das Dispergiermittel zahlreiche Schwierigkeiten beseitigt, die sich sonst bei Verwendung von üblichen Stoffen ergeben.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Beschichtungsmasse, die aus Wasser, 100 Gew.-Teilen in dem Wasser suspendierten Pigment, 8 bis 30 Gew.-Teilen zusammen mit dem Pigment in dem Wasser dispergierter Stärke und einer Mischung einer langkettigen, vorwiegend gesättigten Fettsäure und eines nichtionischen Dispergiermittels für eine solche Säure in einer Menge von etwa 3 bis etwa 5% des Gewichtes der Stärke besteht, wobei das nichtionische Dispergiermittel etwa 3 bis 40% dieser Mischung ausmacht.
Des weiteren sieht die Erfindung eine in einer wässerigen Beschichtungsmasse dispergierbare Zusatzmischung zur Erhöhung der Gleitfähigkeit der Beschichtungsmasse vor, welche Zusatzmischung dadurch gekennzeichnet ist, dass sie aus einer festen Mischung einer gesättigten Fettsäure mit einer aliphatischen Kette mit einer Länge von 14 bis 22 Kohlenstoffatomen und etwa 3 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Mischung, eines nichtionischen Dispergiermittels für diese Fettsäure besteht, wobei diese Mischung einen Schmelzpunkt unter dem Siedepunkt von Wasser aufweist.
Die Erfindung sieht ferner ein besonders vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung einer Beschichtungsmasse zum Beschichten von Papier mit einer wässerigen Suspension von Pigment und einem Binde-oder Haftmittel vor, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man eine Aufschlämmung aus einem Haftmittel und Wasser bei erhöhter, über dem Schmelzpunkt der Fettsäure liegenden Temperatur kocht, bei dieser erhöhten Temperatur die Aufschlämmung mit der Fettsäure vermischt, wobei die Fettsäure in der Aufschlämmung schmilzt, mit der Aufschlämmung bei erhöhter Temperatur ein nichtionisches Dispergiermittel für die Fettsäure vermischt und die so erhaltene Aufschlämmung mit einer wässerigen Suspension eines Pigmentes vermischt, und das so erhaltene Produkt unter Bildung der Beschichtungsmasse abkühlt.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Wie bereits ausgeführt wurde, können Beschichtungsmassen, wie man sie beispielsweise zur Herstellung von beschichtetem Papier verwendet, aus einer wässerigen Suspension eines mineralischen Pigmentes oder Füllstoffes bestehen, die mit einer Haft- oder Bindemittelaufschlämmung vermischt ist, die aufgeschlossene Stärke, Protein oder Casein in Wasser suspendiert enthält. Eine beispielsweise Papierbeschichtungsmasse kann man unter Verwendung einer Pigmentsuspension und einer Aufschlämmung oder Lösung von Stärke folgendermassen herstellen (Teile und Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht).
Pigmentsuspension.
Man stellt eine wässerige Pigmentsuspension durch Vermischen von 100 Gew.-Teilen Georgia-Beschichtungston (ein weisser Chinaclay zum Beschichten von Papier und Textilien) und 43 Gew.-Teilen Wasser zu einer wässerigen Mischung mit einem Feststoffgehalt von 70% her. Dieser Mischung werden 0, 3 Gew.-Teile T. S. P. P. (Tetranatriumpyrophosphat) als Dispergiermittel für den Ton zugesetzt. Die erhaltene Suspension hat eine cremige Konsistenz und eine Viskosität (Brookfield) von 250 cP bei 20 Umdr/min und 210C.
Stärkelösung.
Eine Lösung von aufgeschlossener Stärke mit 30% Stärkegehalt wird folgendermassen hergestellt : 15 Gew.-Teile Stärke und 35 Gew.-Teile Wasser werden zu einer Aufschlämmung vermischt. Dann gibt man der Aufschlämmung eine kleine Menge Enzym zu (das angewendete Verhältnis beträgt 1/2 kg Enzym auf 5000 kg Stärke) und kocht die Mischung 10 min bei etwa 77 C, um die Stärke aufzuschliessen. Dann erhöht man die Temperatur der Lösung auf 990C und hält diese Temperatur etwa 20 min ein, um das Enzym zu zerstören. Man erhält eine fertige Stärkelösung mit einer Viskosität (Brookfield) von 80 cP bei 20 Umdr/min (bei 960C untersucht).
Erfindungsgemäss wird eine solche Tonsuspension und Stärkelösung zu einer Beschichtungsmasse vermischt und dann wird in die Mischung zur Herstellung der fertigen Masse eine Zusatzmischung eingerührt, die aus einer Fettsäure, welche sich von tierischen oder pflanzlichen ölen und Fetten, die auch hydrierte ungesättigte öle und Fette umfassen, ableitet, und einem nichtionischen Dispergiermittel besteht. Die Fettsäuren liegen in der Beschichtung in fester Form vor.
Vorzugsweise wird die Fettsäure
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mit dem nichtionischen oberflächenaktiven oder dispergierenden Mittel vermischt, bevor sie der Beschichtungsmasse zugesetzt wird, und die beiden Stoffe werden gleichzeitig in die noch heisse Stärkelösung eingeführt, da sich auf diese Weise die Fettsäure in die Stärke leicht als vollständige und gründliche Fettsäuredispersion, die während des gesamten Beschichtungsvorganges erhalten bleibt, einbringen lässt.
Die folgenden Zubereitungen sind Beispiele für Fettsäuregemische dieser Art, die sich direkt mit einer heissen Stärkelösung unter Bildung einer Fettsäuredispersion in der Lösung vermischen lassen.
Fettsäuremischung A.
Eine aus 85 Gew.-% Stearinsäure (Emersol 120, ein im Handel erhältliches Stearinsäureprodukt mit einem Gehalt von etwa 52 Gew.-% Palmitinsäure und 48 Gew.-% Stearinsäure mit etwas restlicher Oleinsäure) und 15 Gew. -% Polyäthylenglykol (400) monostearat bestehende Mischung (die Prozentangaben sind auf 100 Gew.-% aktive Gesamtfeststoffe bezogen).
Das Polyäthylenglykolmonostearat wurde durch Äthoxylierung von Stearinsäure mit 382 g Äthylenoxyd hergestellt, was etwa 9 Mol Äthylenoxyd auf 1 Mol Stearinsäure entspricht. (Die Angabe (400) bei der Bezeichnung Polyäthylenglykolmonostearat bezieht sich auf das Molekulargewicht des Glykols, wie es durch die bei der Herstellung verwendete Molmenge an Athylenoxyd bestimmt wird).
Fettsäuremischung B.
Eine aus 75 Gew.-% des vorstehend angegebenen, im Handel erhältlichen Stearinsäureproduktes, 15 Gew.-% des oben angegebenen Polyäthylenglykol (400) monostearats und 10 Gew.-% Polyäthylen- glykol (400) distearat bestehende Mischung.
Die obigen Mischungen sind beide harte Feststoffe bei Zimmertemperatur (24 C) und nach dem Vermischen oder Vormischen miteinander (Stearin- und Palmitinsäure haben Schmelzpunkte von etwa 30 bzw. 64 C) und lassen sich leicht unter Bildung einer flockigen oder teilchenförmigen Form zerteilen, die das Vermischen der Stoffe mit einer Beschichtungsmasse stark erleichtert. Die vermischten Stoffe haben zwar einen deutlich über Zimmertemperatur liegenden Schmelzpunkt, sie schmelzen jedoch leicht in heisser Stärke bei der üblichen Lagerungstemperatur, die im allgemeinen über 660C und gewöhnlich über 770C liegt.
Es wurde eine Beschichtungsmasse hergestellt, indem etwa 3, 5% der vorgenannten Mischung A, bezogen auf das Stärkegewicht (0, 525 Gew.-Teile), der beschriebenen Stärkelösung zugesetzt wurden, wobei die Lösung bei einer Temperatur von etwa 770C gehalten wurde. Es trat eine vollständige Vermischung und Dispergierung des Produktes in der Stärkelösung fast augenblicklich ein. Die Stärkelösung wurde dann mit der wässerigen Tonsuspension vermischt und eine kleine Menge eines Biocids (bei Bedarf) zugesetzt, um Verderb zu verhindern. Man erhielt eine zum Auftrag auf eine Papierbahn geeignete Beschichtungsmasse mit einer Temperatur von 38 bis 430C. Eine ähnliche Beschichtungsmasse wurde hergestellt, wobei lediglich Mischung A durch die das Distearat enthaltende Mischung B ersetzt wurde.
Die Beschichtungsmassen wiesen einen PH-Wert von etwa 5, 9 bis 6, 6 auf.
Auf diese Weise hergestellte Beschichtungsmassen wurden zum Beschichten von Druckpapier verwendet, das etwa 50% gebleichten Sulfitstoff und 50% Holzschliff enthielt. Pro Seite wurden 1, 8 bis 2, 7 kg aufgetragen. Die Beschichtungen liessen sich leicht auftragen und weder in der Mischvorrichtung, in der die Beschichtung hergestellt wurde, noch in der Papierherstellungseinrichtung, darunter die zum Auftrag der Beschichtung verwendete Rakel, liessen sich Anzeichen für eine Abscheidung der Fettsäure feststellen. Die Papiere liessen sich satinieren, ohne dass ein Stäuben auftrat.
Die Menge an verwendeter Fettsäurezusatzmischung kann schwanken, wobei sich Unterschiede in der Gleitfähigkeit der Beschichtungen in den schliesslich erzeugten Papieren ergeben. Bei Verwendung von nur 2, 5% bis zu sogar 6% des Stärkegewichtes wurden befriedigende Papiere erzeugt.
Die oben beschriebenen Verhältnisse an mineralischem Pigment und Binde-oder Haftmittel und die als solche Bestandteile verwendeten einzelnen Stoffe unterliegen selbstverständlich gewissen Schwankungen je nach der gewünschten Art und Sorte des fertigen Papiers. Beispiele für andere verwendbare Pigmente ausser den bereits beschriebenen, nämlich Ton, Kreide und Titandioxyd, sind Calciumsulfat, Satinweiss und Calciumcarbonat. Bei vielen Papieren ist es üblich, dass 20eye oder mehr solcher anderer Pigmente in der Beschichtung vorliegen, wobei wirtschaftliche Gründe und die beim fertigen Papier gewünschten physikalischen Eigenschaften die bestimmenden Grössen sind. Bei der Herstellung anderer Papiersorten, z.
B. von Offsetpapiersorten, bei denen Wasserbeständigkeit verlangt wird, kann man die Stärke durch Protein oder Casein als Haftmittel ersetzen. Bei bestimmten Papiersorten kann man Latex als weiteren Bestandteil einführen, wobei der Beschichtungsmischung gewöhnlich 1 bis 5 Teile dieses Bestandteiles zugesetzt werden. Die Haftmittelmengen können schwanken, wobei übliche Papierbeschichtungsmassen etwa 8 bis etwa 25 oder 30 Gew.-% des
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mineralischen Pigmentes enthalten. Die in Betracht kommenden Fettsäuregemische haben sich mit allen diesen üblichen Formen von Papierbeschichtungszubereitungen als verarbeitbar erwiesen.
Die Verwendung eines nichtionischen Dispergiermittels ist von Bedeutung, um erfmdungsgemäss
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Beschichtungsmasse ohne das beschriebene Dispergiermittel einbringt, erfolgt das Vermischen der Säure, beispielsweise mit der Stärkelösung, nur unter Schwierigkeiten. Bei einer Stärkelösung von Zimmertemperatur bleibt ein beträchtlicher Anteil der Säure unvermischt oben auf der Mischung, und wenn das Rühren abgebrochen wird, erscheint eine kristalline Oberfläche. Das Mischen wird zwar durch Erwärmen der Stärke über den Schmelzpunkt der Stearinsäure gefördert, beim Abkühlen der Stärke tritt jedoch leicht eine Abscheidung der Säure ein, und wenn die Beschichtungsmasse abgeseiht wird, wie es häufig vor dem Auftragen geschieht, wird die abgeschiedene Stearinsäure durch ein Sieb entfernt.
Bei der Verarbeitung des Papiers kann sich ferner Stearinsäure beispielsweise auf der Auftragswalze der Beschichtungsmaschine ansammeln, die häufig mit Gummi überzogen ist, und es können sich auf dieser Walze Ablagerungen bilden, so dass man ungleichmässige Beschichtungen erhält.
Das angewendete Verhältnis von Dispergiermittel zu Fettsäure kann in den beschriebenen Zusatzmischungen schwanken. Die Zusatzmischung kann nur 3% und bis zu sogar 40% Dispergiermittel enthalten, ein bevorzugter Bereich liegt jedoch bei 10 bis 30%. Die im Einzelfall verwendete Dispergiermittelmenge hängt etwas von den Verfahrensbedingungen in jedem einzelnen Fall und davon ab, ob die Fettsäure bei einer gegebenen Konzentration in dispergierter Form verbleibt oder sich während der Beschichtung des Papiers abscheidet.
Vorzugsweise werden das Dispergiermittel und die Fettsäure gemeinsam zugesetzt, weil dadurch eine gute Dispergierwirkung gefördert wird und offenbar die erforderliche Dispergiermittelmenge stark vermindert wird. Man kann sie jedoch auch getrennt zusetzen. Beispielsweise kann man sie der heissen Stärkelösung zu verschiedenen Zeiten zusetzen, wobei die Säure in der Lösung schmilzt und das Dispergiermittel dazu dient, die Säure auch beim Abkühlen der Lösung in Suspension zu halten. Die Zugabe des Dispergiermittels soll in einem solchen Zeitpunkt erfolgen, dass die Abscheidung der Säure vermieden wird, bevor die Beschichtungsmasse auf dem Papier vollständig verarbeitet ist. Wenn man die Säure und das Dispergiermittel in Form von Teilchen, z. B. als Flocken vermischt und gemeinsam zusetzt, erreicht man eine leichte Handhabung und Mischung des Zusatzes.
Wenn man ein flüssiges Dispergiermittel in Betracht zieht, kann man es mit der Säure zu einem freifliessenden Pulver vermischen, indem man das Dispergiermittel einer Säureschmelze zusetzt und durch Versprühen unter Abschrecken ein trockenes, freifliessendes Pulver herstellt.
Beispiele für andere nichtionische Dispergiermittel, die man mit der Fettsäure bei geeignetem hydrophilen-lipophilen Gleichgewicht im Dispergiermittel verwenden kann, sind weitere Partialester mehrwertiger Alkohole als Kondensationsprodukte von Äthylenoxyd mit Fettsäuren von der Art, dass Polyoxyäthylenmono-und-diester mit 3 bis 50 Mol Äthylenoxyd gebildet werden. Diese entsprechen Glykolen mit Molekulargewichten von etwa unter 200 bis gerade über 2000. Ein Triäthylenglykolmonostearat wurde geprüft und ergab eine brauchbare Viskosität der Stärkeaufschlämmung. Polypropylenglykolester von Hydroxyfettsäuren und mit Äthylenoxyd kondensierte Äther zweiwertiger Fettalkohole sind ebenfalls geeignet.
Beispielhaft für solche Kondensationsprodukte ist das Kondensationsprodukt von Ricinoleylalkohol oder Dihydroxystearyl- alkohol mit einigen Mol (3 bis 25) Propylenoxyd, wobei mit dem Kondensationsprodukt Äthylenoxyd in solcher Menge umgesetzt wird, dass es 50% oder mehr des Gesamtmolekulargewichtes ausmacht.
Einfache Polyhydroxyalkoholester von Fettsäuren, z. B. Glycerinester und Sorbitanester mit oder ohne Polyoxyäthylengehalt durch Kondensation mit Äthylenoxyd, sind ebenso wie Kondensationsprodukte vom Fettalkohol-Äthylenoxyd-Typus, beispielsweise Polyoxyäthylenäther von Ricinoleylalkohol und andere langkettige gesättigte oder ungesättigte Fettalkohole, geeignet.
Weitere Beispiele nichtionischer Dispergiermittel für solche Fettsäurematerialien sind Fettsäure-Alkanolamin-Kondensationsprodukte, z. B. das mit 4 Mol Äthylenoxyd äthoxylierte Kondensationsprodukt von Monoisopropanolamin mit Stearinsäure und das Kondensationsprodukt von Monoäthanolamin und Kokosnussölfettsäure mit entsprechendem Äthoxylierungsgrad. Die als "Ethomid"im Handel erhältlichen Produkte der Firma Armour sind für diese Klasse typisch. Ferner sind Propylenglykol-Äthylenoxyd-Kondensationsprodukte, bei denen durch Umsetzung von Propylenoxyd und Propylenglykol ein hydrophobes Gerüst hergestellt und dann mit Äthylenoxyd kondensiert wird, um hydrophile Enden an der Molekülkette einzuführen, geeignet.
Diese Stoffe werden unter der Bezeichnung"Pluronics"von der Firma Whyandotte Chemicals in den Handel gebracht.
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Papierbeschichtungsmassen wurden auch durch andere Arbeitsweisen als durch Zugabe der Stearinsäure- und Dispergiermittelmischung zu der heissen Stärkelösung hergestellt. Bei dem sogenannten Vanderbilt-Verfahren werden beispielsweise eine vorbehandelte Stärke, Pigment und Wasser alle zusammengegeben und etwa 20 min unter Vermischen auf 930C erwärmt. Man kann in dieser Mischung Verhältnisse von Pigment, Stärke und Wasser verwenden, wie sie für die bereits beschriebenen Papierbeschichtungsmassen angegeben wurden.
Die Mischung aus Stearinsäure und nichtionischem Dispergiermittel kann gemeinsam mit dem Pigment und der Stärke zugesetzt werden, und während des Erwärmungs-und Mischvorganges wird die Fettsäure in der Beschichtungsmasse vollständig dispergiert und verbleibt während der Anwendung der Masse in diesem Zustand.
Bei bestimmten andern Arbeitsweisen kann es zweckmässig sein, eine Beschichtungsmasse in der zuerst beschriebenen Weise herzustellen, wobei eine Stärkelösung vorgekocht und danach mit einer wässerigen Pigmentsuspension vermischt wird, und dann die Säure und das Dispergiermittel in Form einer heissen wässerigen Lösung zuzugeben, wobei die heisse wässerige Lösung, die Stärkelösung und die Pigmentsuspension alle auf einmal zugegeben und dann vermischt werden.
Überraschenderweise sind bei den erfindungsgemässen Beschichtungsmassen geringere Mengen an Stearinsäure-Dispergiermittel-Mischung erforderlich, um die Fliessfähigkeit und die bei den fertigen beschichteten Papieren gewünschte Gleitfähigkeit zu erzielen, als wenn man übliche Stoffe verwendet.
Es wurde nämlich gefunden, dass man bei einem typischen Herstellungsablauf zur Erzeugung von beschichtetem Papier und bei Verwendung von Calciumstearat zur Erzeugung der gewünschten Gleitfähigkeit etwa 0, 75 Gew.-Teile Stearat auf jeweils 15 Gew.-Teile Stärke benötigt, dass also mit andern Worten das Stearat, bezogen auf das Gewicht, 5% des Gewichtes der Stärke ausmacht. Wenn man Fettsäure und ein Dispergiermittel in der beschriebenen Weise in einer 5% der Stärke entsprechenden Menge verwendet, erhält man Papiere, die bei Prüfung des Reibungskoeffizienten eine Gleitfähigkeit aufwiesen, die etwa 15% grösser als bei Papier mit Calciumstearat war.
Die Menge an Säure und Dispergiermittel konnte bis auf etwa 3% der Stärke gesenkt werden, wobei beschichtete Papiere mit einer Gleitfähigkeit erhalten wurden, die der mit den grösseren Mengen Calciumstearat erzeugten praktisch gleich war. Solche Papiere zeigen ferner die gleiche Fähigkeit, das Satinieren ohne Stäuben zu überstehen.
Mit der Fettsäure und dem Dispergiermittel gemäss der Erfindung findet kein scharfer Viskositätsanstieg in der Beschichtungsmasse statt, wie er bei Stoffen mit Ammoniumstearat erfolgt.
Daher ist ein höherer Feststoffgehalt der Mischungen möglich, und dem Papierhersteller werden keine Beschränkungen bei der Verwendung einer Beschichtungsvorrichtung mit Rakeln oder ähnlichen Einrichtungen auferlegt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Beschichtungsmasse zum Beschichten von Papier mit einer wässerigen Suspension von Pigment
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ausserdem etwa 2, 5 bis etwa 6, 0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Binde- oder Haftmittels, einer gesättigten Fettsäure mit einer aliphatischen Kette mit einer Länge von 14 bis 22 Kohlenstoffatomen sowie 3 bis 40 Gew.-% eines nichtionischen Dispergiermittels für die Fettsäure enthält, wobei die Gew.-% des Dispergiermittels auf das Gewicht der Säure und des Dispergiermittels bezogen sind.