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Elektrische Steuerungsanlage
Die Erfindung betrifft eine elektrische Steuerungsanlage, mit der auf mindestens zwei verschiedene Arten, insbesondere programmgebunden und programmungebunden, gesteuert werden kann. Eine programmgebundene Steuerung schliesst grundsätzlich jede zur programmierten Ablauffolge im Widerspruch stehende (unzulässige) Handlung durch schaltungstechnische Verriegelung aus, wobei die Einzelhandlungen in der gestatteten Reihenfolge entweder vom Bedienungspersonal von Hand auf dem Wege reiner Steuerung veranlasst werden oder bei Automatikbetrieb durch die Wirksamkeit einer Folgeschaltung vollkommen selbsttätig ablaufen.
Die programmungebundene Steuerung - auch entriegelter Betrieb ge- nannt-gewährleistet durch Unwirksamwerden aller oder fast aller elektrischer Verriegelungen die völ- lige Manövrierfähigkeit der zu steuernden Anlage und erfolgt von Hand, wobei die Verantwortung mangels eines Programmes beim Bedienenden liegt.
Gegenstand der Erfindung ist eine elektrische Steuerungsanlage, deren auslösende Elemente (Relais, Schütze od. dgl.) wahlweise durch wenigstens zwei unterschiedliche Steuerungsarten anregbar sind, mit dem Kennzeichen, dass für mindestens zwei der Steuerungsarten getrennte, gesondert abgesicherte oder in anderer Weise gesondert geschützte bzw. überwachte Stromkreise vorgesehen sind, die erst möglichst unmittelbar vor dem jeweiligen auslösenden Element (zu steuernden Relais od. dgl.) nach zur gegenseitigen Blockierung vorgeschalteten Einrichtungen, z. B. Kontakten wieder miteinander verknüpft sind. Die gesonderte Absicherung der genannten Stromkreise kann eine ein-oder zweipolige sein.
Einer dieser Steuerungskreise kann für Programmsteuerung bestimmt sein und alle Verriegelungen, sowohl die funktionell-als auch die sicherheitsbedingten, enthalten und ein zweiter Kreis "für entriegelte Steuerung" bestimmt sein und Verriegelungen nur in stark vereinfachter Form oder überhaupt nicht aufweisen.
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rungen ist die Sammeischiene --S1--(Programmschiene) unter Spannung, bei derentriegeltenSteuerung die Sammelschiene --S2 -- (entriegelte Schiene). Diese beiden Schienen sind je für sich durch eine Schmelzsicherung --SI1 bzw. SI 2-- abgesichert. Die Schmelzsicherungen können selbstverständlich auch durch Schutzrelais Automaten od. dgl. ersetzt werden.
Soll die Absicherung zweipolig erfolgen. so kann die gezeichnete Anordnung entsprechend spiegelbildlich ergänzt bzw. verdoppelt werden, wobei die Steuerung, wo notwendig, in analoger Form auch auf der Seite des andern Poles vorzusehen ist
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galvanischen Zusammenschluss mehrerer Punkte der Schaltung.
Die zu den auslösenden Elementen, nämlich zu den Spulen B....." führenden Abzweige der Programmschiene --S1-- enthalten (im Gegensatz zu den Abzweigen der Sammelschiene --S2--) je eine mit-v-bezeichnete Kette von Verriegelungs-bzw. Absteuerkontakten. Da diese Kontakte in der ganzen, unter Umständen sehr weitläufigen Anlage verstreut angeordnet sind, ist die Kette sehr schluss-bzw. störanfällig. Es ist deshalb bei der Erfindung wesentlich, dass die beiden Sammelschienensysteme getrennt abgesichert sind, denn nur dann kann z. B. die Sammelschiene --S2-- benutzbar bleiben, auch wenn die Sammelschiene --S1-- durch störungsbedingtes Ansprechen ihrer Sicherung ausgefallen ist.
Mit der erfindungsgemässen Trennung der Absicherung der beiden Systeme verbindet sich sinngemäss die Forderung, dass die Systeme nach den Sicherungen stets galvanisch voneinander getrennt bleiben. Andernfalls könnte ein Fehler des einen Systemes, z. B. ein Schluss in einer Verriegelungskette, auch das Ansprechen der Sicherung des andern Systems bedingen, womit die Anlage elektrischerseits jeglicher Möglichkeit für Bedienung und Betriebsführung beraubt wäre.
Die erfindungsgemässe Trennung bzw. gegenseitige Abblockung der beiden Systeme erfolgt im Ausführungsbeispiel in der Weise, dass nicht nur die bereits erwähnten beiden Sammelschienensysteme --S1 und S2-- mittels des Schalters--SW--bloss alternative an Spannung gelegt werden können, sondern dass auch auslösenden Elemente-B, B ,..-über sich in ihrer Funktion ausschliessende Glieder, nämlich über je einen Schliesskontakt zweier mit --P und E-- bezeichneter, von Schiene-S1--bzw.
Schiene --S2 -- erregter Relais an das eine oder andere System anschliessbar sind. Dabei empfiehltes sich, die Verzweigungspunkte, elektrisch gesehen, in unmittelbarer Nähe der betreffenden auslösenden Elemente-B l B ..."anzuordnen, um die Strecke, wo nicht zwei im Störungsfall gegeneinander austauschbare, sondern nur eine einzige Leitung zur Speisung des Elementes zur Verfügung steht, möglichst kurz, d. h. möglichst betriebssicher zu machen. In der dargestellten Schaltung folgen auf diese Verzweigungspunkte lediglich die zueinander parallelgeschalteten Kontakte für Handbetrieb (Taster T) und automatischen Betrieb. Der letztere Kontakt gehört zu einem Relais welches in der linken Stellung des Wahlschalters --SW-- erregt wird und seine Kontakte schliesst.
Dabei erfolgt die Erregung der auslösenden Elemente B,...-selbsttätig, jedoch, wie erforderlich und vorgesehen, über die zugehörigen Ketten von Verrieglungskontakten-V--, also im allgemeinen nicht gleichzeitig, sondern nur, wenn bzw. sobald die betreffende Kette geschlossen ist, d. h. alle Voraussetzungen für die jeweils auszulösende Handlung erfüllt sind.
Zur Erhöhung der Sicherheit können noch die in der Zeichnung eingeklammerten Verriegelungskontakte der Relais --P, A und E-- in die Spulenkreise dieser Relais und in die Sammelschienenanspeisungen wechselseitig eingeschaltet sein. Des weiteren kann mittels zweier an je eine Schiene angeschlossener Spannungsüberwachungsrelais --Üp und ÜE--, deren Schliesskontakte im Spulenkreis eines Melderelais --M-- in Reihe liegen, der unerlaubte Zustand, dass beide Sammelschienen gleichzeitig Spannung führen, signalisiert und gegebenenfalls selbsttätig, etwa durch eine Schutzabschaltung, beendet, zumindest jedoch die Automatik zusätzlich blockiert werden.
Erwähnt sei noch, dass man zum Zwecke der bei der Erfindung vorzunehmenden Verriegelungen und Ausschliessungen auch Relais oder sonstige Steuerungs- oder Schaltelemente verwenden kann, die funktionell von den genannten Elementen --P und E-- im in Betracht kommenden Sinne abhängig sind.
Die Erfindung kann besonders bei solchen Steuerungen mit grossem Vorteil angewendet werden, bei denen die Betriebssicherheit die ausschlaggebende Rolle spielt, wie z. B. bei Kraftwerksautomatiken.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrische Steuerungsanlage, deren auslösende Elemente (Relais, Schütze, od. dgl.) wahlweise durch wenigstens zwei unterschiedliche Steuerungsarten anregbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens zwei der Steuerungsarten getrennte, gesondert abgesicherte oder in anderer Weise gesondert geschützte bzw. überwachte Stromkreise vorgesehen sind, die erst möglichst unmittelbar vor dem jeweiligen auslösenden Element (zu steuernden Relais od. dgl. ; B., B,) nach zur gegenseitigen Blockierung vorgeschalteten Einrichtungen (Kontakte P, E) wieder miteinander verknüpft sind.
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