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Etiketten und Zuschnitte zum Aufkleben auf Gegenstände aus Karton, Kunststoff, Metall, Glas od. dgl.
Für das Etikettieren von Flaschen, Dosen und Schachteln sowie zum überziehen von Kartons, Etuis und andern Gebrauchsgegenständen werden in grossem Ausmasse Etiketten und Zuschnitte aus Naturpapieren oder oberflächenveredelten Papieren, z. B. Chromo-oder Kambrikpapier, benutzt, die erst an der Verwendungsstelle auf ihrer Rückseite mit dem erforderlichen Leim auf wässeriger oder Dispersionsbasis versehen werden.
Derartige Etiketten bzw. Zuschnitte haben den Nachteil, dass sie beim Aufbringen des Leimes, bedingt durch das Einschlagen der Feuchtigkeit des benutzten Klebers, stark zum Rollen neigen, so dass sie sich häufig nur schwierig auf den zu beklebenden Gegenstand aufbringen lassen. Ein weiterer Nachteil, der oft beobachtet wird, besteht darin, dass der Leim sogar durch das Papier durchschlägt, so dass auf der Oberseite des Etikettes oder des Zuschnittes nach dem Antrocknen sogenannte Leimflecke entstehen, die das Etikatt oder den Zuschnitt unansehnlich machen. Es kommt ausserdem häufig vor, dass der Leim von dem Etikettenpapier abgestossen wird, so dass kein gleichmässiger Leimauftrag erfolgt und die Etiketten bzw. Zuschnitte schlecht auf dem beklebten Gegenstand haften.
Diese Nachteile werden durch die erfindungsgemässen Etiketten bzw. Zuschnitte beseitigt, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie auf der zu beleimenden Rückseite vor dem Aufbringen des Leimes mit einer hydrophilen Kunstharzpräparation ausgerüstet sind, die aus carboxylgruppenhaltigen Polymerisaten, Mischpolymerisaten oder deren Mischungen besteht. Diese Präparation nimmt den Etikettenleim gut an ; sie verhindert jedoch, dass die Feuchtigkeit des Leimes in das Papier einschlägt, so dass ein Rollen der beleimten Etiketten bzw. Zuschnitte vermieden wird. Durch die genannte Vorpräparation wird auch verhindert, dass der Leim durch das Etikett oder den Zuschnitt hindurchschlägt.
Infolge der hydrophilen Beschaffenheit der Präparation wird der Leim auch über die ganze Etikettenfläche gleichmässig angenommen, so dass auch völlig einwandfreie Klebungen erhalten werden.
Als Trägerpapier für derart präparierte Etiketten und Zuschnitte kommen sowohl Naturpapiere als auch alle Arten von beschichteten Papieren in Frage, z. B. Chromo-, Glanz-, Glacé-, Hochglanz-, Bronze-, Kunststoff-, Kambrik-und Velourspapier.
Als Träger für die Kunstharzpräparation können an Stelle von Papier auch Kunststoff-Folien, z. B. aus Polyvinylchlorid, Polyamid, Zellglas u. dgl., benutzt werden.
Für die hydrophilen Rückseitebeschichtungen der Papiere bzw. Kunststoff-Folien haben sich carboxylgruppenhaltige Polyvinylverbindungen, z. B. Polyacrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Crotonsäure und deren Salze u. dgl., als geeignet erwiesen, u. zw. auch in Form von Mischpolymerisaten oder Polymerisatgemischen mit andern carboxylgruppenhaltigen Vinylverbindungen bzw. andern verträglichen Verbindungen, z. B. Polyacrylsäureestern, Polymethacrylsäureestern, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylalkyläther, Polyvinylacetal, Styrol usw. Bedingung ist nur, dass das Mischpolymerisat bzw. Polymerisatgemisch in Wasser quellbar ist.
Die neuen Etiketten, die in den verschiedensten Formen, z. B. quadratisch, rechteckig, kreisförmig, oval oder in unregelmässigen Flächen ausgestanzt werden können, besitzen den Vorteil, dass sie ohne zu
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rollen mit Hilfe eines wässerigen Klebers auf die verschiedensten Gegenstände, z. B. aus Metallen, Glas, Karton, Papier, Kunststoffen und Holz, aufgeklebt werden können.
Nachstehend werden einige Beispiele für die Herstellung von Etiketten oder Zuschnitten mit erfindungsgemässer Rückseitenpräparation angeführt.
Beispiel l : 5 kg Polymethacrylsäure werden in 95 l Wasser suspendiert. Anschliessend rührt man in die Suspension 31 25%igen Ammoniak ein. Die so erhaltene Lösung wird mittels Streichmaschine durch Walzenauftrag auf die Rückseite eines Chromopapiers aufgestrichen, wobei der Auftrag, bezogen auf Trockensubstanz, 10 g/m2 beträgt. Nach dem Trocknen des aufgetragenen Filmes wird dieser zwecks Härtung ganz dünn mit einer 5% igen wässerigen Lösung von Aluminiumsulfat übersprüht, und es wird anschliessend wieder getrocknet. An Stelle der Polymethacrylsäure kann auch ein Copolymerisat aus 90 Gew.-% Methacrylsäure und 10 Gew.-% Vinylacetat verwendet werden. Die Trocknung des Kunststoff-Filmes erfolgt in einer Trockenhänge.
Beispiel 2 : Es wird folgende Kunststofflösung aus einem carboxylgruppenhaltigen Copolymerisat hergestellt : 18 kg eines Copolymerisats aus 35 Gew.-% Methacrylsäure und 65 Gew.-% Methacrylsäuremethylester werden in einem Lösungsmittelgemisch aus 61, 5 kg Äthylglycol und 20, 5 kg Tetralin aufgelöst. In diese Lösung rührt man noch 35, 7 kg einer 70% igen Lösung von Polyvinylmethyläther (K-Wert = 40) in Toluol ein. Diese Kunststofflösung wird mittels einer Rakel auf
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Trockensubstanz, beträgt. Das Lösungsmittel wird durch Trocknen in einem Trockenkanal verdampft. Beispiel 3 : Eine Kunststofflösung, die gemäss Beispiel 2 angefertigt worden ist, wird mit
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wird durch Trocknen im Trockenkanal verdampft.
Beispiel 4 : Es wird eine Lösung von 20 kg Polyacrylsäure in einer Mischung aus 40 kg
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wird durch Trocknen im Trockenkanal verdampft.
Beispiel 5 : Es wird eine Lösung eines Copolymerisats aus Maleinsäureanhydrid, Vinylacetat und Vinylchlorid in einer Estermischung aus gleichen Teilen Äthylacetat und Butylacetat hergestellt.
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wird durch Trocknen im Trockenkanal verdampft.
Beispiel 6 : Eine Lösung aus 15 kg eines carboxylgruppenhaltigen Polymethacrylats in 35 kg Glycolsäurebutylester und 7 kg Tetralin, wird auf die Rückseite einer Papierbahn aus Velourspapier aufgetragen. Der Kunststoffauftrag beträgt 15 g/m2, bezogen auf Trockensubstanz. Das Lösungsmittel wird durch Trocknen in einem Trockenkanal verdampft.