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Vorrichtung zum Entfernen der Isolation, zum Verdrillen und zum Reinigen von Drähten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen der Isolation, zum Verdrillen und zum
Reinigen von Drähten, bei der rotierende Behandlungswalzen samt Anpressvorrichtungen um den Draht eine Planetenbewegung ausführen, wobei die Behandlungswalzen mit einem sich an einem Tellerrad abwälzenden Kegelrad verbunden sind.
Die Vorrichtung ist vor allem für die Elektroindustrie bestimmt und soll zweckmässig zum
Verdrillen von Drähten und zur Entfernung der Isolierschicht von Drahtenden verwendet werden, die an irgend ein Anschlusselement anzulöten sind. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein einfaches Handgerät zu schaffen, in welchem mehrere zusammengehaltene Drähte durch kurzzeitiges Einführen der Drahtenden zwischen Behandlungswalze und Anpressvorrichtung ohne
Beschädigung des Drahtkörpers miteinander verdrillt werden. Falls die Drähte mit Isolierung versehen sind, wird das Drahtende gleichzeitig blank gemacht. Beim Einführen eines Einzeldrahtes wird lediglich die Entfernung der Isolierung erreicht.
Es sind bereits Vorrichtungen der eingangs erwähnten Art bekanntgeworden, welche lediglich zur
Befreiung der Drahtenden von Isolierungen dienen.
Bei diesen Vorrichtungen wird der Draht zwischen zwei in entgegengesetztem Sinne umlaufenden
Schleif-oder Polierscheiben gebremst hindurchgeführt. Der Nachteil dieser Vorrichtungen liegt darin, dass die Behandlungsscheiben auf den Draht einen im Verhältnis zu seiner Stärke grossen Zug ausüben, demzufolge dünne Drähte, wie sie beispielsweise in der Elektroindustrie häufig verwendet werden, reissen. Ausserdem bewirken die bisher verwendeten Schleifscheiben eine merkliche Abnahme der Oberfläche des Drahtes, wodurch eine unerwünschte Verringerung seines Durchmessers eintritt.
Es wurde bereits vorgeschlagen für die mechanische Entzunderung von Drahtmaterial, insbesondere von Walzdraht, zwei einander gegenüberliegende, durch Federn abgestützte Schabemesser zu verwenden, zwischen denen der Draht kontinuierlich hindurchgeführt wird. Durch die federnde Abstützung der Messer wird wohl eine schonendere Behandlung der Drahtoberfläche als mit starr gelagerten Werkzeugen erzielt, doch eignen sich zwei einander gegenüberliegende Schabemesser ebenfalls nicht zur Entfernung der Isolierschichte von der Oberfläche ganz dünner, nur wenige Zehntel oder Hundertstel Millimeter starker Drähte.
Um die angeführten Nachteile zu beseitigen, ist bei der Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäss als Anpressvorrichtung eine Blattfeder vorgesehen, die den Draht an eine mit Diamanten-oder Glasteilchen bzw. Diamanten-oder Glasstaub belegte Behandlungswalze andrückt.
Durch die Kombination der gegenständlichen Behandlungswalze, mit einer den Draht an das Werkzeug andrückenden Blattfeder wird auf den Draht nur ein ganz geringer Zug und radialer Druck ausgeübt, welcher, ohne den metallischen Körper zu verletzen oder über die Zugfestigkeit hinaus zu beanspruchen, gerade ausreicht, das Behandlungsziel zu erreichen.
Die Verwendung von sogenannten Industriediamanten bzw. Diamantenstaub als Schleifmittel ist allgemein bekannt, doch wurden diese Werkstoffe niemals zum Abschleifen der Isoliermasse von Drähten verwendet, da in den einschlägigen Fachkreisen das Vorurteil bestand, dass solche Schleifmittel ähnlich wie Korrund in kurzer Zeit durch das verhältnismässig weiche Isoliermaterial verlegt und die so
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beschaffenen Vorrichtungen betriebsunfähig werden.
Im Rahmen der Erfindung wurde jedoch unter überwindung dieses Vorurteiles erkannt, dass Industriediamanten bzw. Diamantenstaub infolge des Umstandes, dass die Bearbeitungsflächen der Kristalle anders als bei Korrund gestaltet sind und grösstenteils stumpfwinkelig zueinander stehen, keine Isolierteilchen zurückhalten und dadurch stets rein bleiben.
Zum Schutze der Blattfeder gegen allfällige Beschädigung durch die Behandlungswalze ist diese zweckmässig von zwei sie um ein geringes Mass überragende Beilagscheiben flankiert und die Feder ist so breit, dass sie über die Breite der Behandlungswalze hinweg bis über die Umfangsfläche der Beilagscheiben reicht. Selbstverständlich muss in diesem Falle die Höhe des übermasses der Beilagscheibe gegenüber der Behandlungswalze geringer sein als der kleinste Durchmesser des zu behandelnden Drahtes und zweckmässig nur wenige Hundertstel Millimeter betragen.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung dargestellt. Es zeigen Fig. 1 die Vorrichtung teilweise in Seitenansicht und teilweise in axialem Längsschnitt, Fig. 2 eine Stirnansicht der Vorrichtung, teilweise bei abgenommenem Deckel und Fig. 3 einen Einzelteil in Seitenansicht.
In einem Gehäuse-l-, das eine zum Ergreifen mit der Hand geeignete Form aufweist, ist ein Motor --2-- gelagert, auf dessen mit einem Gewindeteil-33-versehenen Welle-34-ein Antriebskopf --35-- mit einer Gewindebohrung --36-- aufgeschraubt ist. Der Kopf--35-- weist drei sternförmig auseinanderlaufende Schlitze --37-- auf, von welchen einer eine Bearbeitungswalze --38-- aufnimmt, die mit Diamanten-oder Glasteilchen bzw. Diamanten-oder Glasstaub belegt ist, auf einer im Kopf drehbar gelagerten Welle --39-- sitzt und mit dieser auf
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--38-- istBeilagscheiben --27-- abstützende Blattfeder --42--, die die Aufgabe hat, einen an der Walze --38-- vorbeigeführten Draht an diese anzudrücken.
Zu diesem Zwecke ist die Blattfeder mit ihrem einen Ende an einem Gewindebolzen--13--befestigt, der seinerseits in einer Gewindebohrung --14-- des Kopfes --35-- verschraubt ist. Auf dem Gewindebolzen --14-- sitzt in einer Ausnehmung --16-- des Kopfes --35-- eine mit Muttergewinde versehene Scheibe welche an ihrem Umfange mit mehreren in der Achsrichtung verlaufenden Kerben --17-- versehen
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für die Stromzufuhr vorgesehen.
Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in folgender Weise : Wenn zwei oder mehrere Drähte miteinander verdrillt werden sollen, werden die Enden derselben gemeinsam durch die Bohrung --20-- der Kappe --19-- so weit eingeschoben, bis sie zwischen die Walze --38-- und die Feder-12-zu liegen kommt. Der in Gang gesetzte Motor --32-- treibt den Kopf --5-- an, der durch seine Rotation das Kegelrad --41-- um die Mittelachse des Kopfes --35-- dreht. Dabei
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um die gemeinsame Mittelachse der Drähte werden diese verdrillt und während sie aus der Vorrichtung zurückgezogen bzw. durch diese geführt werden, an ihren Enden bzw. an ihrem ganzen Umfange gereinigt.
Beim Einführen von Einzeldrähten wird eine Reinigung derselben bzw. Entfernen der Isolierschicht erzielt.
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Die vom Draht entfernten Teilchen können durch die Öffnungen --22-- ausgeworfen werden.
Soll eine beliebige Länge eines Drahtes gereinigt werden, wird dieser einfach kontinuierlich durch die Bohrung--24--gezogen und an der Öffnung --25-- abgeführt.
Die beschriebene Vorrichtung kann auch auf einem Ständer fix montiert werden, auf dem gegebenenfalls auch ein mit einer elektrischen Beizanlage versehener, Zinn enthaltender Behälter aufgestellt sein kann, in das die blankgemachten Enden des Drahtes eingetaucht werden.
Die Geschwindigkeitsübersetzungen werden zweckmässig so gewählt, dass die rotierende Bewegung der Behandlungswalze um ihre eigene Achse wesentlich schneller ist als ihre Umlaufbewegung um die Drahtachse.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Entfernen der Isolation, zum Verdrillen und zum Reinigen von Drähten, bei der rotierende Behandlungswalzen samt Anpressvorrichtungen um den Draht eine Planetenbewegung ausführen, wobei die Behandlungswalze mit einem sich an einem Tellerrad abwälzenden Kegelrad
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