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Hydraulischer Druckkörper für Bremsen
Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen Druckkörper für Bremsen, insbesondere
Fahrzeugbremsen, der einerseits an einem Widerlager der Bremse abgestützt ist und anderseits auf einen
Bremsbelag einwirkt.
Die bekannten hydraulischen Druckkörper für Bremsen bestehen aus einem an eine
Hydraulikleitung angeschlossenen abgestützten Zylinder mit einem verschiebbaren, mittels einer
Manschette od. dgl. in dem Zylinder abgedichteten Kolben, der auf einen Bremsbelag einwirkt und diesen gegen eine Bremsscheibe oder eine Bremstrommel andrückt. Wenn in der zum Zylinder einer
Bremse führenden Hydraulikleitung ein Leitungsbruch eintritt oder wenn die Dichtungsmanschette nicht mehr dicht hält, versagt diese Bremse.
Um die Gefahr zu vermeiden, dass in einem solchen Fall bei einem vierrädrigen Fahrzeug auch die andern drei Bremsen ausfallen, werden Zweikreisbremssysteme vorgesehen, bei denen jeder Bremskreis über zwei Radbremsen führt, so dass beim Ausfall eines
Bremskreises über den andern Bremskreis mit den beiden an ihn angeschlossenen Radbremsen gebremst werden kann.
Die Erfindung zeigt nun einen Weg, der es ermöglicht, ein Fahrzeug mit einem echten
Zweikreisbremssystem auszustatten, d. h. mit einer Bremsanlage, an deren beide Bremskreise jeweils alle vier Radbremsen angeschlossen sind, so dass beim Ausfall eines Bremskreises die Bremsanlage über den andern, noch intakten Bremskreis voll wirksam bleibt und nach wie vor mit sämtlichen Radbremsen gebremst werden kann.
Die erfindungsgemässe Lösung besteht darin, dass bei einem hydraulischen Druckkörper für Bremsen der eingangs genannten Art auf dem Widerlager ein erster Faltenbalg angeordnet ist, der an eine erste Hydraulikleitung angeschlossen ist und auf seiner dem Widerlager abgekehrten Seite mit einem Zwischenstück versehen ist, wobei eine Verlängerung des Widerlagers kolbenartig in den ersten Faltenbalg hineinragt und sich bis im wesentlichen an das Zwischenstück heran erstreckt, und dass auf dem Zwischenstück ein zweiter Faltenbalg angeordnet ist, der an eine zweite Hydraulikleitung angeschlossen ist und auf seiner dem Zwischenstück abgekehrten Seite mit einer Druckplatte versehen ist, wobei eine Verlängerung des Zwischenstückes kolbenartig in den zweiten Faltenbalg hineinragt und sich bis im wesentlichen an die Druckplatte heran erstreckt.
Nachstehend wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel eines hydraulischen Druckkörpers nach der Erfindung im axialen Mittelschnitt dargestellt ist.
In der Zeichnung ist mit-l--ein Widerlager bezeichnet, über das sich der hydraulische Druckkörper an der Bremse abstützt. Mit-2-ist ein Bremsbelag bezeichnet, der mittels des hydraulischen Druckkörpers gegen eine Bremsscheibe oder Bremstrommel andrückbar ist. Der hydraulische Druckkörper besteht aus einem auf dem Widerlager--l--angeordneten ersten Faltenbalg--3-, der an eine erste Hydraulikleitung --4-- angeschlossen ist. Auf seiner dem Widerlager-l-abgekehrten Seite ist der Faltenbalg --3-- mit einem Zwischenstück--5-- versehen.
Das Widerlager-l-besitzt eine Verlängerung-6-, die kolbenartig in den Faltenbalg - -3-- hineinragt und sich im Inneren des Faltenbalges --3-- bis auf einen geringen Abstand an das
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versehen, die am Bremsbelag --2-- angreift. Das Zwischenstück --5-- besitzt ebenfalls eine Verlängerung--10--, die kolbenartig in den Faltenbalg --7-- hineinragt und sich im Inneren des Faltenbalges--7--bis auf einen kleinen Abstand an die Druckplatte--9--heran erstreckt.
Bei Druckbeaufschlagung beider Faltenbälge--3 und 7-- stützen sich diese über die Verlängerung --6-- bzw. das Widerlager--l--und über das Zwischenstück --5-- ab und drücken die Druckplatte --9-- in der Zeichnung nach rechts. Wenn der Faltenbalg --7-- durch Ausfall des an ihn angeschlossenen Bremskreises drucklos bleibt, kann der Faltenbalg--3--das Zwischenstück --5-- mit dessen Verlängerung --10-- direkt gegen die Druckplatte-9andrücken und dadurch den Bremsbelag--2--verschieben. Wenn der Faltenbalg --3-- durch
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Widerlagers--l--'abstützt,7--über die Druckplatte--9--den Bremsbelag--2--betätigen kann.
Folglich bleibt die Wirksamkeit des hydraulischen Druckkörpers voll erhalten, wenn einer der beiden zum Druckkörper führenden getrennten Bremskreise ausfallen sollte. Durch Ausrüstung aller Fahrzeugbremsen mit diesem hydraulischen Druckkörper wird also ein echtes Zweikreis-Bremssystem verwirklicht. Der hydraulische Druckkörper hat die weiteren Vorteile, dass mit ihm ein hermetisch geschlossenes Hydrauliksystem mit allen seinen Vorzügen gegenüber den bisher üblichen offenen Hydrauliksystemen geschaffen werden kann.
Vorteilhafterweise sind die Faltenbälge mit einer gemeinsamen Umhüllung --11-- versehen, wodurch in einfachster Weise die Faltenbälge gegen Steinschlag od. dgl. geschützt werden können und ein Hohlraum zwischen Umhüllung und Faltenbälgen gebildet wird, der mit einem Kühlmedium wie Natrium od. dgl. gefüllt werden kann. Ferner kann die Druckplatte--9--mit einem ebenfalls mit einem Kühlmedium gefüllten Hohlraum--12--versehen werden, um eine Wärmeübertragung auf die Faltenbälge und die Hydraulikflüssigkeit durch die Druckplatte--9--hindurch weitgehendst zu unterbinden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hydraulischer Druckkörper für Bremsen, insbesondere Fahrzeugbremsen, der einerseits an einem Widerlager der Bremse abgestützt ist und anderseits auf einen Bremsbelag einwirkt,
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ist, der an eine erste Hydraulikleitung (4) angeschlossen ist und auf seiner dem Widerlager abgekehrten Seite mit einem Zwischenstück (5) versehen ist, wobei eine Verlängerung (6) des Widerlagers kolbenartig in den ersten Faltenbalg hineinragt und sich bis im wesentlichen an das Zwischenstück heran erstreckt, und dass auf dem Zwischenstück ein zweiter Faltenbalg (7) angeordnet ist, der an eine zweite Hydraulikleitung (8) angeschlossen ist und auf seiner dem Zwischenstück abgekehrten Seite mit einer Druckplatte (9) versehen ist, wobei eine Verlängerung (10)
des Zwischenstückes kolbenartig in den zweiten Faltenbalg hineinragt und sich bis im wesentlichen an die Druckplatte heran erstreckt.
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