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UV-Strahlen absorbierendes Mittel für technische oder kosmetische Zwecke
Die Erfindung betrifft eine Gruppe chemischer Verbindungen, die als technische oder kosmetische UV-Absorber verwendet werden sollen.
Es wurde gefunden, dass Verbindungen der allgemeinen Formel
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worin R 1 Methyl, Hydroxy, Alkoxy mit 1 - 12 C-Atomen oder Allyloxy, R 2 Wasserstoff oder Methoxy, R 3 und R4 Wasserstoff oder zusammen die Gruppe-CH=CH-CH=CH-bedeuten, im UV-Bereich von etwa 290 bis 400 miu eine ausgezeichnete UV-Absorption (geringe Durchlässigkeit) besitzen und vor allem im Bereich von 340 bis 400 m stärker absorbieren als die handelsüblichen, bisher bekanntgewordenen UV-Absorber.
In der folgenden Tabelle sind die Durchlässigkeiten von 4 Handelspräparaten (A - D) und 2 der erfindungsgemässen Substanzen (II und III) in Abhängigkeit von der Wellenlänge # aufgetragen. Die Durchlässigkeit bezieht sich auf die Konzentration von 1 mg in 100 ml Methanol, gemessen bei einer Schichtdicke von 1 cm.
Die Buchstaben und Ziffern bedeuten :
A : 2, 2'-Dihydroxy-4, 4'-dimethoxy-benzophenon
B : 2- [o-Hydroxyphenyl] -benztriazol
C : 2-Hydroxy-4-methoxy-benzophenon
D : 2, 2'-Dihydroxy-4-methoxy-benzophenon
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EMI1.3
<tb>
<tb> :
<SEP> Ufo <SEP> Durchlässigkeit
<tb> A. <SEP> A <SEP> B <SEP> C <SEP> D <SEP> n <SEP> 1lI
<tb> 290 <SEP> m <SEP> 29, <SEP> 0 <SEP> 21, <SEP> 0 <SEP> 19, <SEP> 5 <SEP> 28,5 <SEP> 34, <SEP> 7 <SEP> 31, <SEP> 0
<tb> 300 <SEP> mm <SEP> 34, <SEP> 0 <SEP> 19, <SEP> 0 <SEP> 30,5 <SEP> 37, <SEP> 0 <SEP> 29,6 <SEP> 25, <SEP> 3
<tb>
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<tb>
<tb> (Fortsetzung) <SEP> :
0/0 <SEP> Durchlässigkeit
<tb> Ä <SEP> A <SEP> B <SEP> C <SEP> D <SEP> III
<tb> 310 <SEP> mil <SEP> 34,5 <SEP> 25,0 <SEP> 36,0 <SEP> 37,5 <SEP> 27,6 <SEP> 23,0
<tb> 320 <SEP> mu <SEP> 31,5 <SEP> 22,0 <SEP> 33,5 <SEP> 34, <SEP> 0 <SEP> 25,0 <SEP> 20,0
<tb> 330 <SEP> mi <SEP> 28,0 <SEP> 17,0 <SEP> 34,5 <SEP> 34,0 <SEP> 22, <SEP> 0 <SEP> 18, <SEP> 1
<tb> 340 <SEP> mg <SEP> 26,0 <SEP> 17,0 <SEP> 42,5 <SEP> 41,0 <SEP> 19,1 <SEP> 15,9
<tb> 350 <SEP> mp <SEP> 28,5 <SEP> 25,0 <SEP> 59,5 <SEP> 53, <SEP> 5 <SEP> 17,0 <SEP> 14,1
<tb> 360 <SEP> mp <SEP> 38,5 <SEP> 42,0 <SEP> 79,0 <SEP> 70,5 <SEP> 17,7 <SEP> 15,4
<tb> 370 <SEP> mp <SEP> 57,0 <SEP> 75,0 <SEP> 91, <SEP> 5 <SEP> 82,0 <SEP> 24,5 <SEP> 23, <SEP> 1
<tb> 380mil <SEP> 76, <SEP> 0 <SEP> 94,0 <SEP> 97, <SEP> 0 <SEP> 92,0 <SEP> 38,7 <SEP> 40,2
<tb> 390 <SEP> mu <SEP> 91,0 <SEP> 99,0 <SEP> 99, <SEP> 0 <SEP> 97,5 <SEP> 57,
<SEP> 5 <SEP> 61,8
<tb> 400 <SEP> mu <SEP> 97,0 <SEP> 99, <SEP> 0 <SEP> 100, <SEP> 0 <SEP> 100, <SEP> 0 <SEP> 75, <SEP> 0 <SEP> 81, <SEP> 4
<tb>
Gegenstand der Erfindung ist demnach ein UV-Strahlen absorbierendes Mittel für technische oder kosmetische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirksubstanz eine oder mehrere Verbindun- gen der allgemeinen Formel I in Mengen von 0, 1 bis 100/0 enthält.
Für die Verwendung auf dem kosmetischen Gebiet werden die Verbindungen der Formel I in Mengen von 0, 1 bis 10%, vorzugsweise von 0, 5 bis5%, eingesetzt. Die entsprechenden Mengenbereiche ftir eine Verwendung auf dem technischen Gebiet liegen zwischen 0, 1 und 10, vorzugsweise zwischen 0, 1 und 1%.
Die erfindungsgemässen Verbindungen kommen für technische oder kosmetische Zwecke immer dann besonders in Betracht, wenn die Durchlässigkeit im Bereich zwischen 290 und 400 mp, insbesondere 340 - 400 mij, verringert werden soll.
Auf dem kosmetischen Sektor ist das beispielsweise dann der Fall, wenn aus bestimmten Gründen jeder Angriff auf die Haut, z. B. zur Vermeidung der Bildung von Sommersprossen, verhindert werden soll. Durch Anwendung geeigneter Konzentrationen lässt sich aber auch eine eventuell erwünschte Bräunung der Haut bei gleichzeitiger Vermeidung eines Sonnenerythems erzielen.
Auf dem technischen Gebiet können die erfindungsgemässen Verbindungen insbesondere verwendet werden zum UV-Lichtschutz von Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid, Methacrylat, Celluloseacetat, Polystyrol, Polyvinylacetat, oder von Lacken, wie Nitrocellulose-, Kunstharz-, luft- oder ofentrocknenden Polyester-, Epoxydharz-oder Polyol-Diisocyanat-Lacken.
Die erfindungsgemässen Verbindungen zeichnen sich insbesondere durch ihre gute Stabilität sowie ihre geringe Toxizität, hohe Licht- und Wetterbeständigkeit sowie Geruchlosigkeit aus. Sie sind wegen der starken Absorption im langwelligen UV-Bereich schwach gelb gefärbt, was jedoch ihre Anwendung in den meisten Fällen nicht einschränkt. Durch Wahl einer geeigneten Anwendungskonzentration kommt die Eigenfarbe der Filterstoffe kaum zur Geltung.
Besondere Erfolge wurden erzielt mit den folgenden Verbindungen :
2, 4-Dihydroxyphenyl-benzofuryl- (2)-keton, Fp. 140-142 C ; 2-Hydroxy-4-methoxyphenyl-benzofuryl- (2)-keton, Fp. 108 - 110 C ;
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Die Verbindungen nach der Erfindung können in allen für technische oder kosmetische UV-Lichtschutzmittel üblichen Anwendungsarten formuliert werden.
Man kann durch Zusatz geeigneter Salben- oder Cremegrundlagen, fettende oder nicht fettende Lichtschutzsalben oder durch Mischung mit geeigneten Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter Zusatz von Emulgatoren, flüssige Lichtschutzpräparate herstellen. Selbstverständlich kann man derartige Lösungen
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oder Emulsionen auch als Aerosole zusammen mit einem Treibgas zur Anwendung bringen.
Mit Ausnahme des 2,4-Dihydroxyphenyl-benzofuryl- (2)-ketons sind die Verbindungen der Formel I.neu.In der Literatur ist eine Verbindung mit dem Zersetzungspunkt 2530C und der angeblichen Konstitu- tion eines 2-Hydroxy-4-methoxyphenyl-benzofuryl-(2)-ketons beschrieben, die jedoch schon auf Grund
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Die Zahlen in den nachstehenden Formulierungsbeispielen sind Gewichtsteile.
Beispiel 1 :
EMI3.2
<tb>
<tb> Nitrocellulose-Lack
<tb> Nitrocellulose-Wolle, <SEP> niederviskos <SEP> 20,0
<tb> Dibutylphthalat <SEP> 5,0
<tb> 2, <SEP> 4-Dihydroxyphenyl-benzofuryl- <SEP> (2)-keton <SEP> 0,5
<tb> Toluol <SEP> 15,0
<tb> n-Butanol <SEP> 10,0
<tb> Butylacetat <SEP> 1000/0 <SEP> 49, <SEP> 5
<tb>
Sowohl der Lackfilm als auch das damit abgedeckte Material ist vor UV-Strahlen geschützt.
Beispiel 2 :
EMI3.3
<tb>
<tb> Methacrylat-Platte
<tb> Methacrylsäuremethylester <SEP> 99,05
<tb> 2, <SEP> 4-Dihydroxyphenyl-benzofuryl- <SEP> (2)-keton <SEP> 0,25
<tb> Katalysator <SEP> (Benzoylperoxyd-Paste <SEP> 50je) <SEP> 0,70
<tb>
NachderVorpolymerisationaufhonigartigeKonsistenzwirdineiner4man-Piattformauspolymerisiert. Sowohl der Kunststoff als auch damit abgedeckte Gegenstände sind weitgehend v < x UV-Strahlen geschützt.
Beispiel 3 :
EMI3.4
<tb>
<tb> Abdeckcreme
<tb> Absorptionsgrundlage
<tb> (Gemisch <SEP> aus <SEP> zirka <SEP> 5% <SEP> emulgierenden <SEP> Wollfettalkoholen <SEP> (Cholesterin <SEP> usw.) <SEP> und <SEP> zirka
<tb> 95% <SEP> aliphatischen <SEP> Kohlenwasserstoffen) <SEP> 50
<tb> 2-Hydroxy-4-methoxyphenyl-benzofuryl-
<tb> - <SEP> (2)-keton <SEP> 2
<tb> Wasser <SEP> 48
<tb>
Zum Abdecken lichtempfindlicher Körperteile.
Beispiel 4 :
EMI3.5
<tb>
<tb> Fettarme <SEP> Zubereitung
<tb> 2- <SEP> Hydroxy-4-methoxypheny <SEP> l-benzofury <SEP> 1- <SEP>
<tb> - <SEP> (2)-keton <SEP> 3
<tb> Isopropylmyristat <SEP> 10
<tb> Isopropanol <SEP> 701o <SEP> 87
<tb>
Diese Zubereitung ist auch zum Abfüllen auf Sprühdosen geeignet.
Beispiel 5 :
EMI3.6
<tb>
<tb> Weich-PVC-Mischung
<tb> Polyvinylchlorid-Pulver <SEP> 70,0
<tb> Dioctylphthalat <SEP> 16,5
<tb> Dibutylphthalat <SEP> 7,0
<tb> Epoxydweichmacher <SEP> (epoxydiertes <SEP> Öl) <SEP> 3,5
<tb>
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EMI4.1
<tb>
<tb> Stabilisator <SEP> (Barium-Cadmium-Stabilisator) <SEP> 2,0
<tb> Gleitmittel
<tb> (hitzefeste <SEP> synthetische <SEP> Wachse) <SEP> 0,5
<tb> 2, <SEP> 4-Dihydroxyphenyl-benzofuryl- <SEP> (2)-keton <SEP> 0,5
<tb>
Spritzlinge aus der Mischung zeigen sich besonders beständig gegen UV-Strahlen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. UV-Strahlen absorbierendes Mittel für technische oder kosmetische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, dass es als Wirksubstanz eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel
EMI4.2
worin R Methyl, Hydroxy, Alkoxy mit 1 - 12 C-Atomen oder Allyloxy,
R Wasserstoff oder Methoxy, R 3 und R 4 Wasserstoff oder zusammen die Gruppe-CH = CH-CH = CH'"bedeuten, in Mengen von 0, 1 bis lolo enthält.
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