DE1188801B - Stabilisieren von Polyvinylfluorid - Google Patents
Stabilisieren von PolyvinylfluoridInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08£
Deutsche Kl.: 39 b - 22/06
Nummer: 1188 801
Aktenzeichen: P 27620IV c/39 b
Anmeldetag: 28. Juli 1961
Auslegetag: 11. März 1965
Formkörper aus Polyäthylen, Polypropylen oder Stabilisieren von Polyvinylfluorid
Polyvinylchlorid verschlechtern sich rasch, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Sie sind gegenüber
Licht des ultravioletten Spektralbereichs, insbesondere im Wellenlängenbereich von 2900 bis 4000 Ä empfindlich.
Setzt man diese Formkörper ultraviolettem Licht aus, so verspröden sie, und ihre elektrischen
und physikalischen Eigenschaften werden erheblich beeinträchtigt. Einige Polymerisate nehmen unter
der Einwirkung des ultravioletten Lichtes eine unerwünschte Farbe an.
Polymerisate wie Polyvinylfluorid sind andererseits gegen den Abbau durch ultraviolettes Licht verhältnismäßig
beständig und vermögen längeren Bestrahlungen zu widerstehen. Diese Eigenschaft des Polyvinylfluorids
schützt jedoch weder Gegenstände, die sich in einer Umhüllung des gegen UV-Licht beständigen
Polymerisates befinden, noch Substrate, auf welchen diese Polymerisate als Schicht aufgebracht
sind. In bestimmten Fällen wird der ab-
bauende Einfluß auf Stoffe, die mit Polyvinylfluorid
umschlossen oder bedeckt sind, auf ein Mindestmaß ~
verringert, indem man als UV-Lichtabsorber bekannte
chemische Verbindungen in mechanischen Gemischen 16 Kohlenstoffatomen ist, die mindestens 2 Kohlenmit
dem Polyvinylfluorid einsetzt. Diese Verbin- 25 stoffatome aufweist, die mit mindestens 3 Kohlendungen
können entweder dem geschmolzenen Poly- stoffatomen verbunden sind.
merisat vor der Herstellung eines Formkörpers ein- Die zu verwendende Menge der Triazolverbin-
verleibt oder sie können auf die Oberfläche des düngen kann in weiten Grenzen schwanken. Ganz
fertigen Formkörpers aufgebracht werden. In beiden allgemein wird das Triazol in Mengen von 0,05 bis
Fällen ist der durch diese Verbindungen vermittelte 30 10% vom Gewicht des Polyvinylfluorids verwendet.
Schutz nur von begrenzter Dauer. Bei Verwendung Mengen von 0,5 bis 1,5% sind für die wichtigsten
als Überzug auf der Oberfläche des Formkörpers
neigen diese Verbindungen dazu, durch mechanischen
Abrieb verlorenzugehen.
Polymerisatmasse neigen
neigen diese Verbindungen dazu, durch mechanischen
Abrieb verlorenzugehen.
Polymerisatmasse neigen
Oberfläche des Formkörpers auszuwandern, und haben dann das gleiche Schicksal wie die Überzüge.
Es wurde nun gefunden, daß man Formkörper Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Michael Francis Bruno, Grand Island, N. Y.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. Juli 1960 (46 065) - -
mit hoher UV-Lichtbeständigkeit erhält, wenn man Verwendungszwecke befriedigend und werden bevorzugt.
Bei Verwendung in der Von den Triazolen, die bekanntlich z. B. durch
sie dazu, allmählich zur 35 Reduktion des Umsetzungsproduktes aus o-Nitro-
benzoldiazoniumverbindung und einem substituierten Phenol hergestellt werden können, werden einige als
Stabilisatoren bevorzugt verwendet. Die besten Ergebnisse erhält man, wenn eine stabilisierende Menge an
zum Stabilisieren von Polyvinylfluorid bei der Her- 40 2 - [2' - Hydroxy - 5' - (1,1,3,3 - tetramethylbutyl)-
stellung des Formkörpers nach an sich bekannten Verfahren Triazole der allgemeinen Formel
OH
N —
verwendet, worin R eine Alkylgruppe mit 8 bis phenyl]-2,l,3-benztriazol oder 2-[2'-Hydroxy-5'-(l5l,3,
3,5,5 - hexamethylhexyl) - phenyl] - 2,1,3 - benztriazol verwendet wird.
Der Hauptvorteil bei der Verwendung der Benztriazole gemäß der Erfindung liegt darin, daß die alkylierten Benztriazole weder durch Verdampfung oder Diffusion während des Einarbeitens in das Polyvinylfluorid noch während der Verarbeitung der Formmasse zu einer Folie verlorengehen. Die ursprünglich vor der Herstellung der Folie einverleibte Menge verbleibt somit im wesentlichen vollständig in der fertigen Folie, und das Endprodukt enthält
Der Hauptvorteil bei der Verwendung der Benztriazole gemäß der Erfindung liegt darin, daß die alkylierten Benztriazole weder durch Verdampfung oder Diffusion während des Einarbeitens in das Polyvinylfluorid noch während der Verarbeitung der Formmasse zu einer Folie verlorengehen. Die ursprünglich vor der Herstellung der Folie einverleibte Menge verbleibt somit im wesentlichen vollständig in der fertigen Folie, und das Endprodukt enthält
509 518/496
somit eine verhältnismäßig hohe Menge des Benztriazols. Der erhaltene Formkörper besitzt eine verbesserte
Beständigkeit gegen den Abbau durch ultraviolettes Licht, verhindert wirkungsvoll den Durchgang
von UV-Licht durch den Formkörper, und der Formkörper verfärbt sich selbst bei längerer Einwirkung
des Lichtes nicht.
Bei der Herstellung von Formkörpern aus Polyvinylfluorid muß das Polymerisat sorgfältig gewählt
werden. Das Polymerisat muß insbesondere eine Eigenviskosität von mindestens 1 und soll zur Herstellung
selbsttragender Folien eine Eigenviskosität von mindestens 1,5, vorzugsweise zwischen 3,5 und
4,0, haben. Polyvinylfluorid, dessen Eigenviskosität in dem bevorzugten Bereich liegt, läßt sich verhältnismäßig
leicht bei genügend niedrigen Temperaturen ohne thermischen Abbau mit angemessener Geschwindigkeit
zu einer fertigen lösungsmittelfreien Folie mit überlegenen Eigenschaften Strangpressen.
ao Beispiel 1
Es wird ein Organosol hergestellt, das 1 Gewichtsprozent 2 - [2' - Hydroxy - 5' - (1,1,3,3 - tetramethylbutyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol,
bezogen auf das Gewicht des Polyvinylfluorids, in einer 40°/0igen Feststoffmischung
aus Polyvinylfluorid in y-Butyrolacton enthält. Das Organosol wird zu einer Folie verarbeitet.
Die Folie wird 5 Minuten lang bei 15O0C getrocknet, in Wasser bei 25 0C abgeschreckt und
anschließend erneut 15 Minuten bei 15O0C getrocknet.
Die erhaltene 50,8 Mikron starke Folie schirmt ultraviolettes Licht sehr wirkungsvoll ab. Sie läßt
nur 3% des einfallenden UV-Lichtes bei 3380 Ä hindurch.
Zum Vergleich wird 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-2,l, 3-benztriazol, eine Verbindung ähnlicher
Struktur wie die obengenannte, die jedoch nicht die hochverzweigte Seitenkette am Phenolrest enthält,
einer PolyvinyMuoridfolie auf die gleiche Weise wie oben einverleibt. Auffallendes UV-Licht wird von
der FoUe praktisch ohne Schwächung hindurchgelassen. Es zeigt sich, daß praktisch der gesamte
dem Organosol einverleibte Stabilisator aus der erhaltenen Folie bei der Folienherstellung verlorengeht.
Ein Organosol mit 1 Gewichtsprozent 2-[2'-Hydroxy - 5' - (1,1,3,3,5,5 - hexamethylhexyl) - phenyl]-2,1,3-benztriazol
in einer 40%igen Feststoffmischung aus Polyvinylfluorid in y-Butyrolacton wird zu einer
Folie verarbeitet. Die Folie wird 5 Minuten bei 1500C
getrocknet, in Wasser bei 25 0C abgeschreckt und anschließend erneut 15 Minuten bei 15O0C getrocknet.
Die erhaltene Folie läßt 2% des einfallenden UV-Lichtes bei 3380 Ä durch. Die gleiche Folie
ohne den Triazol-UV-Lichtabsorber läßt den größten Teil des eingestrahlten UV-Lichtes durch.
60
Beispiele 3 bis 20
Die in der nachstehenden Tabelle angeführten Triazole werden dem Polyvinylfluorid in einer Menge
von 1 Gewichtsprozent einverleibt. Die erhaltenen Folien zeigten im wesentlichen die gleiche Verringerung
der Durchlässigkeit für UV-Licht wie in den Beispielen 1 und 2, d. h. zwischen 97 und 98 %.
Beispiel Triazol
3 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,l,4,4-tetramethylpentyl)-
phenyl]-2,l,3-benztriazol
4 2-[2'-Hydroxy-5'-(l-methyl-l-n-propyl-
2,2-dimethylpropyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol
5 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,l-diäthyl-2,2-dimethyl-
propyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
6 2- [2'-Hydroxy-5'-(2,2,3,3,4-pentamethyl-
butyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
7 2-[2'-Hydroxy-5'-(2-isopropyl-2,3,3-tri-
methylpropyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol
8 2-[2'-Hydroxy-5'-(l-äthyl-l,3,3-trimethyl-
pentyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol
9 2-[2'-Hydroxy-5'-(l-tert.-butyl-l,2,2-tri-
methylpropyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
10 2-[2'-Hydroxy-5'-(l-isopropyl-l,2,2-tri-
methylpentyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
11 2-[2'-Hydroxy-5'-(l-tert.-butyl-l,2,2-tri-
methylbutyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
12 2-[2'-Hydroxy-5'-(l-tert.-butyl-l,2,2-tri-
methylpentyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
13 2-[2'-Hydroxy-5'-(l-tert.-pentyl-l,2,2-tri-
methylbutyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol
14 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,2-dimethyl-2-äthyl-
l-sek.-butylbutyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol
15 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,2-dimethyl-2-äthyl-
l-tert.-butylbutyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol
16 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,2,2,3-tetramethyl-
l-tert.-butylbutyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol
17 2-[2'-Hydroxy-5'-(l-methyl-2-propyl-l-tert.-
butylpentyl)-phenyl]-2,l,3-benztriazol
18 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,2,2-trimethyl-l-[l,l-di-
methylbutyl]-pentyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
19 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,2,2,3,4,4,5,6-octamethyl-
heptyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
20 2-[2'-Hydroxy-5'-(l, 1,3,3,5,5,J,7-octamethyl-
octyl)-phenyl]-2,1,3-benztriazol
Claims (2)
1. Verwendung von Triazolen der allgemeinen Formel
OH
Ν—,
worin R eine Alkylgruppe mit 8 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet, die mindestens 2 Kohlenstoffatome
aufweist, die mit mindestens 3 Kohlenstoffatomen verbunden sind, zum Stabilisieren
5 6
von Polyvinylfluorid bei der Herstellung von 3. Ausführungsform nach Anspruch 1 oder 2,
Formkörpern nach an sich bekannten Verfahren. dadurch gekennzeichnet, daß man als Triazol-
2. Verwendung von Triazolen nach Anspruch 1, 2 - [2' - Hydroxy - 5' - (1,1,3,3 - tetramethylbutyl)-
dadurch gekennzeichnet, daß man die Triazole phenyl]-2,l,3-benztriazol oder 2-[2'-Hydroxy-5'-(l,
in einer Menge von 0,05 bis 10% vom Gewicht 5 1,3,3,5,5 - hexamethylhexyl) - phenyl]-2,l,3-benz-
des Polyvinylfluorids verwendet. triazol verwendet.
509 518/496 3.65 © Bundesdruckerei Berlin
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- 1961-07-28 DE DEP27620A patent/DE1188801B/de active Pending
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