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Vorrichtung und Verfahren zur kontinuierlichen Erzeugung von Pellets aus wasserlöslichem Material
Die Erfindung behandelt die Erzeugung von Pellets kontrollierter Grösse aus Substanzen, welche löslich sind oder eine lösliche Komponente enthalten. Auf vielen Gebieten sind Substanzen in Form von Pellets wegen der Annehmlichkeit bei der Handhabung, Lagerung, Verschiffung, Verteilung, Verpakkung oder Verwendung wünschenswert. Die Erfindung ist zur Herstellung von Pellets aus irgendwelchen beliebigen Substanzen nützlich, die bei den bei der Handhabung oder dem Gebrauch üblichen Temperaturen fest sind, die ferner in Wasser, wässerigen Lösungen oder andern Lösungsmitteln, die bei dem Prozess anwendbar sind, löslich sind, oder die eine angemessen lösliche Komponente enthalten.
Dazu gehören Zucker, wie bei der Bereitung von Zuckerwerk sowie Substanzen in fein verteiltem Zustand, Kohle oder Schwefel, wobei die Partikel suspendiert in oder gemischt mit einer passenden löslichen Substanz sein können. Um davon ein Beispiel zu geben, wird die Erfindung in Verbindung mit einem Düngemittel beschrieben, nämlich am Fall des Ammoniumnitrats, welches wasserlöslich ist und das allein oder zusammen mit andern Substanzen, wie Kalkstein, der bei einem Düngemittel als Füllstoff oder zu andern Zwecken wünschenswert ist, verwendet werden kann. Im folgenden wird das Wort Suspension verwendet, um eine Lösung einer löslichen Komponente zu bezeichnen, unabhängig davon, ob die Lösung nicht lösliches, suspendiertes Material enthält oder nicht.
Die Bezeichnungen "wasserlöslich" oder "wässerige Lösung" sollen so verstanden werden, dass die Verwendung anderer Lösungsmittel nicht ausgeschlossen ist.
Ammoniumnitrat als Düngemittel sowie eine grosse Vielzahl anderer wasserlöslicher Düngemittel werden gewöhnlich in Form kleiner Pellets von etwa 3,2 mm Durchmesser verschifft, gelagert, verpackt und auf die Erde aufgestreut. Es ist bekannt, Pellets auf verschiedene Arten herzustellen. Eine wasserlösliche Substanz kann in wässeriger Lösung natürlich sprühgetrocknet werden, aber das Sprühtrocknen neigt dazu, Partikel zu erzeugen, die porös und hohl sind und eine relativ geringe Festigkeit aufweisen.
Wenn eine Lösung so stark eingeengt wird, dass die Menge der Feststoffe weitaus überwiegt, so ist es möglich, durch Erhitzen eine Verflüssigung zu bewirken und die Flüssigkeit in Form von Tröpfchen aus Düsen oder aus mit Öffnung versehenen Platten in einem Turm nach unten rieseln zu lassen, wobei der Turm trocknende Gase enthält. Die Verfestigung der Tröpfchen tritt in grossem Umfang infolge des Abkühlens der heissen Flüssigkeit ein. Solch ein Vorgang wird gewöhnlich aïs"prilling"bezeichnet. Trocknen ist notwendig und es ist häufig nötig, dass die Pellets, nachdem sie den Turm verlassen haben, noch in eine Trockentrommel eingeführt werden müssen. Das Trocknen führt auch zu einer Verminderung der Dichte des Produktes.
Das"prilling"von wasserfreien oder im wesentlichen wasserfreien, wasserlöslichen Düngemitteln, wie z. B. Ammoniumnitrat, wird gleichfalls durchgeführt. Dies erfordert jedoch entweder die ursprüng- liche Herstellung von Ammoniumnitrat in einer wasserfreien Form oder, wenn das Ammoniumnitrat in einer Lösung vorliegt, die Entfernung des Wassers durch Trocknen vor dem"prilling".
Wenn eine wasserlösliche Substanz in fein verteilter Form verfügbar ist und ein Vorrat eines solchen Materials in einer Trommel umgewälzt wird oder in einer Schlagmühle bzw. Kneteinrichtung behandelt wird, ist es durch kontrolliertes Befeuchten möglich zu bewirken, dass die Partikel in Form von mehr
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oder weniger runden Körnchen zusammenhaften. Das Befeuchten kann entweder mit Hilfe von Wasser oder mit einer oben definierten Suspension erfolgen. Aber es gibt dabei einen kritischen "Agglomera- tionspunkt". Wenn zu wenig Wasser zugegeben wird, werden die Partikel nicht zusammengehalten, während in dem Fall, dass zuviel Wasser zugegeben wird, sich ein Magma oder ein Schlamm bildet, i der die Bildung von Pellets ausschliesst.
Die Menge an Suspension, die zugegeben werden kann, ist auf jeden Fall sehr klein, so dass, wenn die flüssige Suspension die Zuführung von frischem Ammonium- nitrat zur Formung von Pellets verursacht, die Menge des Materials, das dem Prozess wieder unterwor- fen werden und noch einmal überarbeitet werden muss, übermässig gross wird. In Verfahren dieser Art, die gewöhnlich als Agglomerationsverfahren bezeichnet werden, ist es nicht ungewöhnlich, dass 8 oder I 10 oder mehr Kilogramm des Materials pro Kilogramm verkaufbarem Produkt, welches aus dem Prozess entnommen werden kann, noch einmal behandelt werden muss.
In einem Agglomerationsprozess, bei dem eine sich umwälzende Masse oder ein Vorrat eines aus
Partikeln bestehenden Materials mit Wasser oder einer Suspension befeuchtet wird, ist es nötig, genug
Wasser zuzugeben, damit der Feuchtigkeitsgehalt des Materials bei oder über dem Agglomerationspunkt liegt, weil sich sonst keine Pellets bilden. Die angewendete Feuchtigkeit dringt in den Kern der Parti- kel oder Pellets vorund kann von dort nur durch Diffusionstrocknen entfernt werden. Obwohl die Zugabe des Wassers in einer Form oder in Form einer Suspension in der Gegenwart von trocknenden Gasen durch- geführt wird, ist es dennoch nicht praktisch durchführbar, die Materialien in einer Schlagmühle bzw.
Knetvorrichtung oder Trommel bis zu dem gewünschten niedrigen Feuchtigkeitsgehalt zu trocknen.
Die
Bedingungen können durch Anwendung eines Gases mit besonders hoher Temperatur nicht verbessert wer- den, weil bei dem verlängerten Kontakt des Gases mit dem partikelförmigen Material leicht Zersetzung auftreten kann. Deshalb ist bei dem Verfahren eine relativ niedrige Temperaturgrenze für die Gase not- wendig. Es ist ausserdem nötig, die Materialien, die aus der Schlagmühle oder Trommel austreten, wei- ter zu trocknen, wobei die Materialien einen relativ geringen Teil verkaufbaren Materials und einen re- lativ grossen Teil an Material, das nochmals dem Prozess unterworfen werden muss, enthalten.
In der USA-Patentschrift Nr. 2,926, 079, ausgegeben am 23. Feber 1960, auf den Namen von Ben- jamin G. Smith (und der entsprechenden brit. Patentschrift Nr. 894,773 und der franz. Patentschrift
Nr. 1. 206.782) wird ein Verfahren beschrieben, bei dem Kerne an wasserlöslicher Substanz in einer ro- tierenden Trommel behandelt werden, die in Längsrichtung angeordnete Schaufeln besitzt, welche die
Kerne aus dem Vorrat aufheben und sie senkrecht zur Trommelachse fallen lassen. Heisse trocknende
Gase streichen durch die Trommel und die Kerne werden, wenn sie sich im allgemeinen voneinander getrennt durch die heissen Gase hinunterbewegen, mit einer Suspension besprüht. Der Vorrat selbst wird unter dem Agglomerationspunkt gehalten.
Während durch das Aufprallen der versprühten Tröpfchen der
Suspension auf die fallenden Kerne deren Oberflächenfeuchtigkeit eine zeitlang über den Agglomera- tionspunkt erhöht wird, dient die trocknende Wirkung der heissen Gase dazu, den Feuchtigkeitsgehalt der Kernoberfläche herabzusetzen, im wesentlichen noch ehe die Kerne wieder in den Vorrat zurück- fallen. Während des Durchwirbelns der Kerne in der Trommel wiederholt sich dieser Aufsprühvorgang so oft, bis die Pellets im Durchschnitt die gewünschte Grösse besitzen.
Das Verfahren nach der oben erwähnten Patentschrift ist deshalb vorteilhaft, weil es die Erzeugung von Pellets gestattet, deren Substanz zum Grossteil aus der Suspension und nicht so sehr aus der Agglo- meration vorgetrockneter Partikel stammt. Ausserdem ist die Menge des Materials, das noch einmal in den Prozess eingesetzt werden muss, stark herabgesetzt.
Das Verfahren nach der genannten Patentschrift ist jedoch beim Einhalten einer kontinuierlichen
Arbeitsweise, insbesondere bei der bisher angeordneten Vorrichtung und Arbeitsweise empfindlich. Die
Erfindung ist eine Verbesserung des Verfahrens und der Vorrichtung der USA-Patentschrift Nr. 2,926, 079.
Der wesentliche Erfindungsgegenstand ist eine Vorrichtung und ein Verfahren, das bei kontinuierlicher Arbeit ständig beherrscht werden kann, wodurch die theoretischen Vorteile des Verfahrens vollständig nutzbar gemacht werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur kontinuierlichen Erzeugung von Pellets aus wasserlöslichem Material, bei dem festes, feinverteiltes, partikelförmiges Material durch eine Trommel geleitet wird, in welcher Teilmengen des partikelförmigen Materials aufgehoben und in Form von sich bewegenden Vorhängen quer durch die Trommel auf deren Boden hinunterrieselt und dabei mit einer wässerigen Suspension des Materials besprüht werden und gleichzeitig durch die Trommel heisse Trokkengase hindurchgeleitet werden, so dass die Teilchen noch bevor sie den am Trommelboden liegenden Vorrat an Teilchen erreichen, bereits im wesentlichen unter den Agglomerationspunkt getrocknet sind, und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Ziel der Erfindung ist die Herstellung starker, dichter, im wesentlichen kugelförmiger Pellets, wo- bei ein Nachtrocknen nicht notwendig ist. Es sollen einheitliche und gleichbleibende Bedingungen über die ganze Länge einer Behandlungstrommel erreicht werden, deren Kapazität zur Erzeugung genügend trockener Pellets ausreicht.
Erfindungsgemäss geht man so vor, dass die heissen Trockengase sowie die gesprühte wässerige Sus- pension durch die Trommel in der gleichen Richtung geleitet werden wie das partikelförmige Material, und dass in der Trommel durch die Wahl der Einsprühbedingungen des Sprays, sowie der Einblasbedin- gungen der heissen Gase, wie Menge, Geschwindigkeit und Temperatur, zwei Zonen aufrechterhalten werden, in deren erster, den Zuführungsöffnungen von Spray und Heissgas näher gelegener, der Spray den Rieselvorgang durchdringt und sich mit dem partikelförmigen Material verbindet, sowie in der an- schliessenden das partikelförmige Material in dem Vorhang getrocknet wird, ohne dass es mit dem Spray in Kontakt kommt.
Vorrichtung und Verfahren nach der Erfindung besitzen die oben erwähnten Vorteile, wobei die
Temperaturgrenzen der heissen trocknenden Gase weit sind, während ein grosser Temperaturanstieg des aus Partikeln bestehenden Materials (nach dem anfänglichen Vorheizen) während seines Durchgehens durch die Trommel vermieden wird.
Ein Ausführungsbeispiel wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt den Aufriss einer erfindungsgemässen Vorrichtung, Fig. 2 stellt einen Längsschnitt durch die Trommel und deren Zubehör am Ausgang dar.
Die Vorrichtung, die zur Ausführung der Erfindung verwendet wird, besteht aus einer Hohltrom- mel 1, die längliche Form besitzt. Diese Trommel wird mit ihrer Achse bei einer geringen Neigung zur Horizontalen von etwa 50 montiert. Sie wird drehbar gelagert. Dies kann nach der Art, in der ro- tierende Öfen montiert werden, erfolgen. Vorrichtungen zum Rotieren der Trommel mit der gewünschten Geschwindigkeit sind vorgesehen. Da solche Vorrichtungen einem Fachmann, der sich mit rotierenden Öfen beschäftigt, gut bekannt sind, werden sie in den Zeichnungen nicht gezeigt.
Der Eintrittsteil der Trommel ist, wie in Fig. 2 gezeigt wird, mit einer Stauvorrichtung 2 ausgestattet, die die Form eines Ringes besitzt. Der Zweck dieser Stauvorrichtung ist es, in der Trommel Materialien zurückzuhalten, die der Trommel jenseits der Stauvorrichtung zugeftthrt wurden. Das Eintrittsende der Trommel ist auch mit einem Zuführkopf (Windkasten) 3 ausgestattet, welcher mit der Trommel nicht mitrotiert, sondern zur Zuführung der heissen Gase zur Trommel dient.
Der Zuführkopf 3 kann verschiedene Formen und Grössen aufweisen. Bei der gezeigten Form ist er eine schachtelförmige Konstruktion, wobei er eine im wesentlichen gasdichte Verbindung mit der Trommel 1 bei 4 aufweist. Diese Verbindung oder Abdichtung ist von der Art, dass sie gestattet, dass die Trommel 1 rotiert, während der ZufUhrkopf 3 stationär bleibt. Der Zuführkopf 3 ist mittels einer Heissgasleitung 5 mit einem Ofen 6 verbunden. Während die heissen Gase, die durch die Leitung 5 streichen, von jeder beliebigen Quelle herrühren können, wird in der Praxis gewöhn- lich die Erfindung so ausgeführt, dass die heissen Gase in dem Ofen 6 mit Hilfe eines Brenners 7, der an geeignete Luft- und Brennstoffquellen angeschlossen ist, erzeugt werden.
Der Ofen 6 kann eine Verbrennungskammer enthalten, in der die Flamme des Brenners 7 die Wände erhitzt, wobei die Hitze auf Luft oder andere Gase, die sich in der Kammer befinden, die die Verbrennungskammer umgibt, übertragen wird. Das Einblasen der heissen Gase durch einen Ventilator ist allgemein bekannt. Für manche Zwecke sind jedoch die Verbrennungsprodukte des Brenners 7 zur Verwendung als heisse Gase geeignet. In diesem Fall kann die Verbrennungskammer des Ofens 6 direkt mit der Leitung 5 verbunden sein. Die heissen Gase des Brenners 7 werden in diesem Fall eine genügend hohe Temperatur aufweisen, um innerhalb der Trommel 1 einen Trockeneffekt, trotz der in ihnen infolge der Verbrennung des Brennmaterials enthaltenen Feuchtigkeit, zu besitzen.
Ein Einfüllschacht 8 für das feste Material, das in die Trommel 1 eintritt, wird mit einer Leitung 9 verbunden, die sich schräg hinunter durch die äussere Wand des Zuführkopfes 3 erstreckt und, wie gezeigt wird, dazu dient, festes Material zum unteren Teil des Eintrittsendes der Trommel 1 an die Innenseite der Staueinrichtung 2 zu befördern.
In der Trommel, unmittelbar nach dem Eintrittsende, befindet sich eine grössere Anzahl von Schaufein 10. Diese Schaufeln können sich radial nach innen oder in einem Winkel zu den Radien der Trommel erstrecken. Wie in Fig. 2 gezeigt, liegen sie aber schräg zur Längsachse der Trommel. Ihre Aufgabe ist es, das aus Partikeln bestehende Material, welches durch die Leitung 9 zugegeben wird, zu den Schaufeln 11 zu befördern, die den restlichen Teil der Trommel auskleiden, wie sodann beschrieben wird. Die Zuführschaufeln 10 bewirken eine Umwälzung des festen Materials, das durch die Leitung 9 zugegeben wird, aber ohne die im folgenden beschriebene Rieselwirkung.
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Die Schaufeln 11 sind vorzugsweise parallel zur Längsachse der Trommel und erstrecken sich von der Trommeloberfläche in im wesentlichen radialer Richtung nach einwärts. Es weicht vom Erfindungsgedanken nicht ab, den Schaufeln 11 eine irgendwie schrauben-oder spiralförmige Anordnung zu geben, aber gewöhnlich ist dies nicht erwünscht. Die Schaufeln 11 haben, wie Fig. 2 zeigt, Mulden 11a und Überlaufkanten llb. Die Wirkungsweise dieser Schaufeln besteht darin, Teile aus dem Vorrat des granulierten Materials in der Trommel herauszuheben und diese Körnchen, während die Trommel rotiert, vertikal und längs zur Trommel in sogenannten Vorhängen abzurieseln, wobei sich diese Vorhänge natürlich senkrecht zur Trommelachse von einer Seite zur andern bewegen.
Die Trommel 1 ist mit einer oder mehreren dazwischenliegenden Staueinrichtungen 12 ausgestattet, welche ringförmige Glieder von etwa der Tiefe der Schaufeln 11 sind und welche eine maximale Aufenthaltsdauer des granulierten Materials in der Trommel bewirken, so dass ein Grossteil des Materials im Vorrat vorhanden ist. Schliesslich hat die Trommel an ihrem Ausgangsende eine andere Staueinrichtung, die mit 13 bezeichnet wird.
Die genauen Dimensionen der Trommel stellen keine Beschränkung für die Erfindung dar, da die Proportionierung der Teile bei Trommeln verschiedener Grösse im wesentlichen gleich gestaltet werden kann. In einer beispielsweise gegebenen Konstruktion kann die Trommel 1, 52 - 1, 83 m im Durchmesser aufweisen und etwa 7, 62m lang sein. Der erste Trommelabschnitt, der die schrauben-oder spiralförmigen Schaufeln 10 enthält, kann 0, 91-1, 22 m lang sein und er wird als Zuführteil bezeichnet. Der Teil der Trommel, der sich zwischen dem Zuführteil und der ersten dazwischenliegenden Staueinrichtung 12 befindet, kann 3, 05 - 3, 66 m lang sein. Andere dazwischenliegende Staueinrichtungen können, wenn es gewünscht ist, zwischen der Staueinrichtung 12 und der Endstauvorrichtung 13 liegen, wobei der Abschnitt, der hinter der Staueinrichtung 12 liegt, auch etwa 3,66 m lang sein kann.
Beim Austragsende der Trommel 1 befindet sich ein anderer Auslasskasten oder Abzugskopf 14, welcher dazu dient, sowohl die heissen Gase, die aus der Trommel austreten, als auch das pelletisierte Produkt, das sich über die Staueinrichtung 13 ergiesst, aufzufangen. Am unteren Ende dieses Auslasskastens kann sich eine Auffangvorrichtung 15 für das pelletisierte Material befinden. Der Auslasskasten 14 kann mit der Trommel 1 durch eine gleitende Gasabdichtung bei 16 verbunden sein.
Der Auslasskasten 14 weist auch eine Leitung 17 für den Austritt der heissen Gase auf. Da die heissen Gase normalerweise einen Anteil an feinem Material mitführen, wird die Leitung 17 gewöhnlich mit einer Pumpe oder einem Gebläse 18 und dann über eine Leitung 19 mit einem Abscheider 20, z. B. einem Zentrifugalabscheider, verbunden.
Die Suspension, die bei dem Verfahren eingesprüht wird, kann gegebenenfalls in dem Tank 21 hergestellt werden, der mit einem Heizkörper 22 ausgestattet ist. Der Lösungsvorgang kann durch die Verwendung eines Mischgerätes oder eines Rührers 23, welcher durch einen Motor 24 in bekannter Weise angetrieben wird, erleichtert werden. Der Rührer dient auch dazu, alle in Wasser unlöslichen Materialien, welche in den Tank 21 eingefüllt wurden, und ebenso alle ungelösten Teile der wasserlöslichen Substanzen in Suspension zu halten, so dass die Suspension, die durch eine Pumpe 25 durch eine Leitung 26 einer Sprühdüse 27 zugeführt wird, ebenfalls einheitliche Zusammensetzung zeigt.
In der Praxis wird bei der Erfindung Luftversprühen angewendet, d. h., dass das aus der Düse 27 austretende versprühte Material nicht nur durch seinen eigenen Druck vorwärtsgetrieben wird, sondern eher durch Luft oder andere geeignete Gase, die aus der Düse zur selben Zeit austreten, ausgesprüht wird. Zu diesem Zweck hat die Düse 27 eine Leitung 28, die zu einem Kompressor oder einer andern, unter Druck stehenden Gasquelle führt.
Das getrocknete Material, das aus der Trommel 1 austritt und bei 15 aufgefangen wird, enthält einige Pellets, die zu gross und einige, die zu klein sind. Deshalb wird das austretende Material geeigneten Siebvorgängen oder andern Separiervorgängen unterworfen, um die zu grossen und zu kleinen Pellets zu entfernen und Pellets dervorgegebenen Grössenordnung zurückzulassen, die für das Handhaben, die Lagerung und den Verkauf geeignet ist. Die zu kleinen Pellets werden zu dem Einfüllschacht 8 zurückgeführt, ebenso wie die zu grossen Teilchen, nachdem sie zermahlen oder zerschlagen worden sind. Da solche Vorrichtungen bekannt sind und in der USA-Patentschrift Nr. 2, 926,079 beschrieben werden, können hier die Sortiervorrichtungen, Mahlvorrichtungen und Verteilungsvorrichtungen bei den Zeichnungen weggelassen werden.
Man ersieht aus der hier beschriebenen Vorrichtung, dass die heissen Gase, die zu behandelnden Feststoffe und die versprühte Suspension gleichartig durch oder in die Behandlungstrommel in derselben
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h., mit ihren Sprüh-grosser Teil des Materials, verglichen mit der Menge der Feststoffe, die in die Trommel eingebracht werden, ist dauernd im Einsatz, so dass das Wachstum der Partikel zu Pellets der gewünschten Grösse durch eine Kontrolle der Menge der versprühten Feststoffe, sowie der Menge und der Temperatur der heissen Gase kontrolliert werden kann. Ausserdem bewirkt die dynamische Natur des Verfahrens die Bili dung sehr einheitlicher, kugelförmiger Pellets.
Es zeigt sich in der Praxis, dass die Trommel sich in ihrer Länge in verschiedene Wirkungszonen unterteilt, so dass einer ersten Zone, in der das eingeführte, aus Partikeln bestehende Material vorge- heizt und nach vorne eingebracht wird, eine zweite Zone folgt, in der dieses zerteilte Material mehr- mals überzogen wird, so dass sich Pellets der gewünschten Grösse bilden, worauf eine dritte Zone folgt, in der die Pellets weiter getrocknet werden, bis zu einem Ausmass, bei dem sich ein für die Lagerung und das Verschicken angebrachter niedriger Feuchtigkeitsgehalt und eine entsprechende Festigkeit er- gibt.
InAbhängigkeit von den verschiedenen Bedingungen kann sich jedoch die Länge dieser Zonen längs der Trommel ändern und muss angepasst werden. Es ist hier nicht möglich, den Effekt all dieser Ein- flüsse aufzuzeigen, da ein Teil von ohnen ausserhalb der Trommel liegt und von solchen Faktoren ab- hängt, wie Menge und Feuchtigkeitsgehalt des partikelförmigen Materials, das in die Trommel einge- führt wird, und die atmosphärischen Bedingungen usw. Hier können nur einzelne Gesichtspunkte der
Kontrolle aufgezeigt werden.
Erstens muss das partikelförmige Material in der ersten Zone der Trommel entsprechend trocken und entsprechend vorgeheizt sein. Zweitens muss die Menge der Suspension, deren Wassergehalt man in
Betracht ziehen muss, der mit dem aus Partikeln bestehenden Material der zweiten Zone in Verbindung gebracht werden soll, ausreichend sein, um die Partikelchen so zu beschichten, dass sich Pellets der ge- wünschen Grösse bilden, ohne dass der Feuchtigkeitsgehalt des Vorrats über den Agglomerationspunkt ansteigt. Es ist vorteilhaft, soviel Suspension wie möglich bei diesem Prozess der Bildung der Pellets zu verwenden, da dadurch die Menge des Materials, die noch einmal eingeführt werden muss, vermindert wird. Wenn zu wenig Suspension mit den Partikeln verbunden wird, wird der Prozess weniger ergiebig.
Wenn zu viel Suspension mit ihnen verbunden wird, kann der Feuchtigkeitsgehalt des Vorrats zu sehr ansteigen oder die durchschnittliche Grösse der Pellets kann zu gross werden. Während die Erfindung sich nicht auf die Erzeugung von Pellets einer speziellen Grösse beschränkt, ist es doch klar ersichtlich, dass in der kommerziellen Praxis eine bestimmte Korngrösse als die optimale ausgewählt werden wird.
Der Vorgang in der Zone, wo sich die Pellets formen, ist einer des wiederholten Überziehens und vorbereitenden Trocknens des partikelförmigen Materials. An dritter Stelle muss in der Trommel nach
Beendigung des Beschichtungsvorganges eine Zone vorgesehen sein, die zur endgültigen Trocknung der
Pellets ausreichend ist. Die Länge der Beschichtungszone und dadurch auch die Länge der Zone zur end- gültigen Trocknung hängt nicht nur von der eingeführten Suspensionsmenge und dem Verhältnis Fest- stoffe : Feuchtigkeit in der Suspension ab, sondern auch von der Geschwindigkeit des Versprühen und des Durchtrittes des Sprühmittels entlang der Trommel und zwischen den fallenden Vorhängen des par- tikelförmigen Materials hindurch, und dem Volumen, der Geschwindigkeit und der Temperatur der heissen Gase, die die Trommel in derselben Richtung durchsetzen.
Mit einer standardisierten Suspension können diese Faktoren einfach kontrolliert werden, indem man das Sprühen abändert und indem man die Einführung und die Temperatur der heissen Gase variiert.
Wenn man eine mögliche Zugabe aus einer andern Quelle des partikelförmigen Materials in trockener
Form (was zusätzliche Kosten verursachen würde) vernachlässigt, kann man gegebenenfalls eine ge- wisse Menge des Materials noch einmal dem Prozess unterwerfen. Aber mit der Vorrichtung und dem Verfahren nach der Erfindung ist es gut möglich, die Verhälmisse so anzupassen, dass die Menge der verkaufsfertigen Pellets den Hauptanteil des Materials ausmacht. Der Materialanteil, der noch einmal eingesetzt wird, kann zwischen etwa 40 und 60% der durch die Trommel durchtretenden Feststoffmenge schwanken.
Wie vorher gesagt wurde, werden die Feststoffe, die aus der Trommel austreten, sortiert und das zu feine sowie das zu grobe Material muss noch einmal dem Prozess unterworfen werden. Als optimale Arbeitsbedingungen können solche betrachtet werden, bei denen die Menge der Pellets, die eine zum Verkauf geeignete Grösse aufweisen, abgezogen von der gesamten Menge der Feststoffe, die durch die Trommel hindurchgehen, die Materialmenge (zu feine und übergrosse Pellets nach dem Zerschlagen) ergibt, die zum Wiedereinsetzen in den Prozess erwünscht ist. Bei einer kommerziell günsti- gen erfindungsgemässen Arbeitsweise werden etwa 50% der Feststoffe, die durch die Trommel hindurchgehen, erneut dem Prozess unterworfen.
Wenn man eine Suspension, die aus 83% Ammoniumnitrat und 17% Wasser besteht, verwendet,
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