<Desc/Clms Page number 1>
Vorrichtung zum Einschalen und Betonieren einer sich über mehrere Felder erstreckenden Brücke oder eines ähnlichen Tragwerkes
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
RüstträgerVerschieben der eigentlichen Rüstträger sind aber auch bei dieser bekannten Einrichtung an Radsätzen aufgehängte Hängekonstruktionen vorgesehen, die die obenerwähnten Nachteile haben. Wie bei den andern bekannten Konstruktionen-ist es auch hier notwendig, dass der soeben fertiggestellte Tragwerksabschnitt während des Vorschubes des Gerüstes frei von jeglichen Hindernissen ist, da das hintere Ende der Rüstträger mit Radsätzen auf dem fertigen Bauwerk verfahren wird.
Ferner ist das Umsetzen der Hängekonstruktionen von einer Pfeilerseite auf die andere sehr umständlich und zeitraubend.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile und Schwierigkeiten zu vermeiden und eine Einrichtung zum Betonieren der Überbauten mehrfeldriger Brücken zu schaffen, die sehr einfach und leicht konstruiert ist und sich ohne besondere Hilfsvorrichtungen mühelos in ihrer Gesamtheit von einem Feld zum andern weiterschieben lässt.
Diese Aufgabe wird mit der Erfindung dadurch gelöst, dass die Rüstträger auf im Abstand unterhalb der Brückenlager beidseits vorkragenden Traversen oder Vorsprüngen der in Tragwerklängsrichtung auf- einanderfolgenden Pfeiler ruhen und auf diesen verschiebbar sind.
Diese Ausgestaltung nach der Erfindung zeichnet sich durch eine besondere Einfachheit und Robustheit aus, da es keine Schwierigkeiten bereitet, in die Pfeilerköpfe genügend kräftige Traversen oder Vorsprünge einzubetonieren, die die Rüstträger nicht nur während des Vorschubes, sondern auch während des Betoniervorganges tragen und deren Lasten unmittelbar durch die Brückenpfeiler selbst in den Baugrund ableiten.
Ausserdem hat diese Erfindung den Vorteil, dass der Raum oberhalb der auf den Rüstträgern lagernden Schalung völlig frei bleibt, da Fahrträger, Radsätze und besondere Hängekonstruktionen entbehrlich sind.
Die bereits fertiggestellten Uberbauteile stehen daher in voller Breite für den Materialtransport und die Lagerung von Schalungsteilen, Bewehrungsstählen od. dgl. zur Verfügung und der noch junge Beton der soeben fertiggestellten Überbauteile wird beim Vorschub derRüstträger nicht durch hohe Einzellasten beansprucht. Beim Vorschieben der Rustträger selbst sind keinerlei Hindernisse zu überwinden, es brauchen keine Hängekonstruktionen umgesetzt und keine besonderen Fahrträger in Stellung gebracht zu werden.
Um beidseits der Pfeile nur jeweils einen Rüstträger anordnen zu müssen, sind an diese nach der Erfindung seitlich Gerüstteilc angeschlossen, welche die Schalung tragen. Die in Querrichtung des Tragwerkes aussenliegenden Rustträger sind torsionssteif ausgebildet und tragen die Tragkonstruktionen für die Schalung seitlich auskragender Bruckenieile, z. B. Gehwege. Um ein Kippen dieser ausmittig beanspruchten Träger zu verhindern, sind diese an ihrer dieser Tragkonstruktion abgekehrten Seite durch einander hintergreifende Teile mit den Traversen verbunden. Ausserdem können die zu beiden Seiten der Pfeiler angeordneten Rüstträger an den Pfeilerköpfen lösbar befestigt sein.
Um eine gemeinsame Tragwirkung des auf den einzelnen Rüstträgern zusammengesetzten Gerüstes zu erzwingen und eine über den Querschnitt gleichmässige Verformung des Gerüstes sicherzustellen, sind die beidseits eines Pfeilers liegenden Rüstträger im Bereich des zu betonierenden Brückenfeldes gegeneinander abgestützt und miteinander verspannt. Diese Verspannung kann während des Vorschubes der Rüstträger leicht gelöst werden, so dass diese ungehindert an den Pfeilerköpfen vorbeilaufen können. Damit die durch auskragende Tragwerkteile aussermittig beanspruchten Rüstträger während des Vorschubes nicht kippen, sind sie nach der Erfindung mit längsverlaufenden Stützschienen versehen, die auf Rollen abgestützt sind, die auf den Traversen befestigt sind.
Nach der Erfindung erstrecken sich die Rüstträger vorzugsweise nur über ein Feld und tragen an ihren beiden Enden Balancierausleger, deren Einzellänge der halben Stützweite entspricht, so dass die Gesamtlänge der Träger mindestens gleich der Summe der Stützweite zweier aufeinanderfolgender Brückenfelder ist.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass diejenigen Trägerteile, die nur während des Vorschubes benötigt werden, sehr leicht ausgebildet werden können. Das aus dem Eigengewicht der Ausleger herrührende Kragmoment, das während des Vorschubes wirksam wird, ist infolge der geringen Länge der Balancierträger nur klein. Da nach der Erfindung die Rüstträger während des Vorschubes an allen Pfeilern unterstützt werden, ist auch das in den Balancierträgern auftretende maximale Feldmoment gering. Die Anordnung von zwei kurzen Balancierträgern an beiden Enden der Rüstträger hat darüber hinaus den Vorteil, dass sich der Schwerpunkt des Gerüstes stets zwischen zwei Auflagern befindet, so dass auch während des Vorschubes die Stabilität in jedem Falle gewährleistet ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Balancierausleger durch ein Gelenk mit vertikaler Achse mit den Rüstträgern verbunden. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Balancieraus-
<Desc/Clms Page number 3>
leger um einen mehr oder minder grossen Winkel nach der einen oder andern Seite verschwenkt werden können, wenn die Brücke im Grundriss gekrümmt ist, wie es z. B. bei Hangstrassen vielfach der Fall ist.
Die längsverschieblichen Rüstträger können mit einer zusätzlichen Einrichtung für den Längstransport von Lasten versehen sein, die dann an der Unterseite des Gerüstes befördert werden. Hiedurch werden die Schal- und Betonierarbeiten für den Überbau nicht behindert.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Fig. l zeigt schematisch die Verwendung eines Rüstträgers gemäss der Erfindung und Fig. 2 stellt einen Querschnitt durch die Ein- rüstung einer Brücke unmittelbar vor einem Pfeiler dar.
Beim Bau einer vielfeldrigen Brücke werden zunächst die Pfeiler 10 errichtet. Auf diesen Pfeilern werden dann die Rüstträger 11 abgestützt, die an ihrem vorderen und hinteren Ende je einen Balancierausleger 12 und 13 tragen. Die Gesamtlänge eines Rüstträgers einschliesslich seiner beiden l3alanclerausleger 12 und 13 ist etwas grösser als die Summe der Stützweiten zweier aufeinanderfolgender Brückenfelder.
Bei der Einrüstung eines Brückenfeldes befinden sich die Rüstungsträger 11 in der in Fig. l skizzierten Lage. Jeder Rüstungsträger ist unterhalb der späteren Brückenlager auf zwei Pfeilern 10 abgestützt. Auf den Rüstungsträger ist dann in der üblichen Weise die Verschalung für den zu betonierenden Brückenabschnitt aufgebaut. Ist dieser Brückenabschnitt fertig, so wird die Verschalung gelöst und die Rüstungsträger 11 können über das nächste Brückenfeld vorgeschoben werden. Dabei stützen sich zunächst die vorderen Balancierausleger 13 auf den nächsten Pfeilern ab.
Bei weiterem Vorschieben verlieren schliesslich die hinteren Balancierausleger 12 ihre Unterstützung bis zum Schluss jeder der Rüstträger 11 wieder in der in Fig. l skizzierten Weise mit seinen beiden Enden auf zwei Pfeilern 10 abgestützt ist. Die Balancierausleger 12 und 13 werden also nur beim Vorschieben der Rüstträger beansprucht. Sie können daher verhältnismässig leicht gebaut sein.
In Fig. 2 der Zeichnungen sind konstruktive Details der Rüstträger 11 erkennbar. Die Rüstträger ruhen dabei auf Traversen 14, die in gewisser Entfernung unterhalb (der eventuell später einzubauenden) Brückenlager 15 an den Pfeilern 10 angebracht sind. Sie können auch durch eine Aussparung im Pfeilerkopf hindurchgesteckt sein. Diese Traversen ragen, falls die herzustellende Brücke 16 auskragende Gehwege 17 aufweisen soll, beiderseits über die Pfeiler 10 hinaus. Die zwischen den nebeneinander stehenden Pfeilern befindlichen Träger 11, die durch das Schalungsgerüst 18 miteinander verbunden sind, stützen sich mit unterseitig angeordneten Schienen 19 auf Rollen 20 ab, die auf der Oberseite der Traversen 14 montiert sind.
Eine gleichartige Abstützung weist auch der auf der gegenüberliegenden Seite des Pfeilers 10 angeordnete Rüstträger 111 an seiner Aussenseite auf. Anders dagegen ist es auf der Innenseite. Dort ist dieser Rüstträger 11'durch einander hintergreifende Teile 20'so ausgebildet, dass er sich trotz der einseitig angeordneten Kragarme 21 für die Ein- rüstung des auskragenden Gehweges 17 nicht verdrehen kann.
Darüber hinaus sind die Rüstträger 11 und 11'bei der Einschalung eines Brückenfeldes zur Sicherheit in geeigneter Weise miteinander und mit den Pfeilern 10 verschnallt, z. B. durch Spannelemente 22. Beim Einrüsten werden dann die Rüstträger 11 und 11'zunächst durch hydraulische Zylinder 23 um ein gewisses Mass angehoben und dann vorteilhaft durch geeignete Zwischenlagen in dieser Betriebsstellung gesichert, bis die Schalung aufgebaut und der zu betonierende Abschnitt der Brücke fertiggestellt und erhärtet ist.
Der Abbau der Schalung gestaltet sich denkbar einfach. Die Rüstträger 11 werden, nachdem die festen Zwischenlagen entfernt sind, mit Hilfe der hydraulischen Zylinder 23 abgesenkt. Damit wird die Schalung als Ganzes von dem Brückenkörper 16,17 frei. Nachdem dann noch die Spannelemente 22 ganz oder zum Teil entfernt sind, können die Rüstträger 11 und 11'für sich oder auch mit wesentlichen Teilen des Schalungsgerüstes und der Schalung in der weiteren bereits, oben erwähnten Weise in das nächste Brückenfeld vorgeschoben werden. Dort angelangt, werden dann die Rüstträger 11 und 11'und die mit ihnen verbunden gebliebenen Teile durch entsprechende Beaufschlagung der hydraulischen Zylinder 23 wieder angehoben. Damit beginnt der beschriebene Vorgang von neuem.
Es bleibt noch zu erwähnen, dass die Betonierrüstung so abgestützt ist, dass der Einbau der Brückenlager 15 auf den Pfeilerköpfen nicht behindert ist. Die Rüstung liegt also völlig unterhalb der späteren Brückenunterkante. Das hat den Vorteil, dass die Querschnittsgestaltung der Brücke keinerlei Beschränkungen unterliegt.
Im übrigen ist die Ausbildung der Rüstträger 11 und 11'beliebig. Sie kann also kastenförmig sein, wie es in der Fig. 2 der Zeichnungen dargestellt ist, könnte aber auch irgendwie anders ausgebildet sein.