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Verfahren zum Ausstatten von Schalungsplatten mit einer glatten Schutzoberfläche auf Kunststoffbasis
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausstatten von Schalungsplatten mit einer glatten Schutzoberfläche auf Kunststoffbasis.
Schalungsplatten dienen zum Einschalen von Betonwänden. Es ist bekannt, die Schalungsplatten durch Verleimen von kleineren Brettern herzustellen. Die Bretter werden zur gewünschten Formatgrösse zusammengeleimt. Dieses Leimen erfolgt nach dem Zusammenfügen vorzugsweise in Verleimpressen oder anders gearteten Verleimmaschinen, wobei immer die Bretter, die auch in mehreren Schich ten verleimt sein können, gepresst, vorzugsweise unter Wärmebehandlung verleimt werden. Die Schalungsplatten müssen auf der Baustelle ausserordentlich hohen Beanspruchungen standhalten. Sie müssen der mechanischen Beanspruchung widerstehen und auch gegen chemische Einflüsse des einzuschalenden Materials, vorzugsweise Beton, resistent sein. Ferner sollen sie wasserabweisend sein, damit das Holz nicht durch Wasseraufnahme quillt und schwindet.
Desgleichen muss der Leim wasserfest sein oder entsprechend geschützt werden. Um diesen Beanspruchungen standzuhalten, wurde versucht, die Oberfläche der Schalungsplatten mit einem Schutzüberzug aus Kunststoff zu überziehen. Platten, deren Oberfläche durch Kunstharzbeschichtung widerstandsfähig gemacht wird, sind bekannt. Üblicherweise wird dabei ein entsprechend mit getrocknetem Kunstharz präpariertes Papier grösserer Stärke auf das Holz, direkt oder nach Auftragen einer flüssigen Kunstharzschicht aufgebracht und unter Druck und Erwärmung gehärtet. Man bekommt auf diese Weise eine relativ starke undurchsichtige Schichte. Für Schalungsplatten aus Weichholz ist dieses Verfahren technisch nicht durchführbar, da zum einwandfreien Aufpressen des präparierten Papiers Drücke und Temperaturen notwendig sind, die die Weichholzplatten verletzen und ruinieren.
Auch der Versuch, eine dünne Kunstharzschichte auf die Oberfläche allein aufzutragen, hat nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt, da die Holzoberfläche für sich nicht glatt ist und, durch die Jahresringe bedingt, Erhebungen und Vertiefungen aufweist bzw. mehr oder weniger Kunstharz an verschiedenen Stellen aufgenommen wird, wodurch die Kunstharzschichte nicht gleichmässig ist. Optisch wirkt sich dies dadurch aus, dass man, vor allem wenn man einen Farbträger dem Kunstharz zusetzt, ein negatives Abbild der Oberfläche bekommt, da dort, wo tiefere Oberflächenstellen sind, sich mehr Kunststoff ablagert und gleichfalls mehr Farbstoff, als an den Stellen, die höher liegen. Die Schichte bekommt ein inhomogenes Aussehen und ist dies auch. Ausserdem neigt die Harzansammlung im Bereich der Jahresringe zur Bildung von Schwundrissen.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile der Kunststoffbeschichtung allein und des im Kunststoff getränkten Papiers, dadurch, dass auf die zu schützende Schalungsplattenoberfläche eine flüssige Kunstharzschichte, darauf Papier und darauf eine weitere flüssige Kunstharzschichte aufgetragen wird.
Die erste Kunstharzschichte füllt die Poren und bildet eine relativ glatte Oberfläche. Das darauf gelegte Papier, welches auf die dadurch bereits geglättete Oberfläche kommt, ist daher ebenfalls glatt und haftet, wie praktische Versuche gezeigt haben, gut auf der Kunstharzschichte und desgleichen die weitere Kunstharzschichte, die aufgetragen wird. Durch das Zwischenlegen des Papiers, welches gleich-
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zeitig als Farbträger dienen kann, wird die Oberflächenstruktur des Holzes abgedeckt und die zweite Kunstharzschichte erscheint optisch eben und ist dies auch. Da kein durch vorherige Arbeitsgänge mit Kunstharz getränktes Papier verwendet wird, kommt dieses Verfahren auch wesentlich billiger als die Verwendung von mit Kunstharz getränktem Papier. Die Verarbeitungsbedingungen beschädigen das Holz nicht.
Die Aushärtung des Kunstharzes erfolgt meist vorteilhaft unter Pressdruck oder unter Pressdruck und Wärme.
Insbesondere wird vorgeschlagen, dass nach dem Aufbringen der flüssigen Kunstharzschichte, der Papierschichte und einer weiteren Kunstharzschichte, die endgültige Aushärtung in einer Presse zusammen mit dem Aushärten der Leimschichte der Schalungsplatten erfolgt. Dabei kann ein Vortrocknen der Oberfläche, z. B. mit erwärmter Luft, Strahlern usw. von Vorteil sein. Durch das Vortrocknen kann man erreichen, dass die Oberfläche selbst relativ rasch so weit härtet, dass die weitere Aushärtung ohne Gefahr eines Anklebens in einer der üblichen Pressen zum Aushärten der Leimschichte erfolgen kann. Es ist zum Aushärten der Kunstharzschichte kein eigener Arbeitsgang notwendig.
Das Aushärten erfolgt zusammen mit dem Aushärten der Leimschichten der Schalungsplatten in der gleichen Presse, in die die Schalungsplatte auch ohne Aufbringen der Schutzoberfläche gebracht werden muss. Das Aushärten erfordert, abgesehen vom eventuellen Vortrocknen keinen ausserturlichen Zeitaufwand. Das Aufbringen der dünnen Kunstharzschichten kann mit einer der im Holzbau üblichen und schon für die Verleimung der Schichten der Platte notwendigen Verleimmaschinen erfolgen, so dass kein zusätzlicher Maschinenaufwand zur Durchführung des Verfahrens notwendig ist.
Als Kunstharz werden Kunstharze auf Melaminoder Harnstoffbasis, oder Phenolkunstharze oder andere Kunstharze verwendet, die sich entsprechend flüssig auftragen lassen und einen Verbund mit dem Holz und dem Papier ergeben und vorzugsweise solche Kunststoffe, die mit dem üblichen Leimpressdruck und bei den üblichen Verleimtemperaturen aushärten. Es wird dazu vorgeschlagen, dass die Aushärtung in einer Verleimpresse mit Temperaturen von 120 bis 140 C erfolgt, was den üblichen Verleimtemperaturen entspricht. Der Pressdruck beträgt dabei üblicherweise 6-10kg/cm
Als ausreichend und gut hat sich dünnes Papier erwiesen. Die Kosten des Papiers sind dabei im Verhältnis zu dem kunststoffgetränkten Papier äusserst gering.
Da nur wenig zusätzlicher Material- und Arbeitsaufwand und praktisch kein zusätzlicher Maschinenaufwand vorhanden ist, lässt sich nach dem erfindungsgemässen Verfahren die Schalungsplatte äusserst preisgünstig mit einer glatten ausreichend starken Schutzoberfläche, die den gestellten Anforderungen voll entspricht, versehen, ohne dass der Preis unwirtschaftlich erhöht werden muss. Das Aushärten kann ohne weiteres in einer der üblichen Etagenpressen erfolgen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Ausstatten von Schalungsplatten mit einer glatten Schutzoberfläche auf Kunstharzbasis, dadurch gekennzeichnet, dass auf die zu schützende Schalungsplattenoberfläche eine flüssige Kunstharzschichte, danach Papier und darauf eine weitere Kunstharzschichte aufgetragen wird.