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Mikrotom
Die Erfindung bezieht sich auf ein Mikrotom, welches aus einem Messer, einem mittels eines Haupt- schlittens in Schneidrichtung hin-und herbeweglichen Präparathalter und einer Vorschubeinrichtung be- steht, welche nach jedem Schneidvorgang den Präparathalter um einen bestimmten, einstellbaren Vor- schubbetrag gegenüber dem Messer schrittweise zustellt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Vorschubeinrichtung des Mikrotoms derart zu gestalten, dass extrem kleine Schnittdicken, z. B. in der Grössenordnung von l , mit der gewünschten Genauigkeit und Gleich- mässigkeit erreicht werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Vor- schubeinrichtung aus einem sich in Schneidrichtung erstreckenden Keil besteht, auf dessen Keilfläche ein
Vorsprung des im Hauptschlitten verstellbar gelagerten Präparathalters kraftschlüssig aufliegt, während eine durch einen Anschlag gesteuerte und mit dem Keil getriebemässig gekuppelte Schrittschalteinrich- tung vorzugsweise gegen Ende der Hauptschlittenrücklaufbewegung eine Verstellung des Keiles in Schneid- richtung und somit einen Vorschub des Präparathalters gegenüber dem Messer bewirkt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung die Anordnung in der Weise getroffen, dass der Keil mit seiner Schrittschalteinrichtung an einem in Vorschubrichtung des Präparathalters am Hauptschlitten verstellbar gelagerten Zusatzschlitten angeordnet ist, welcher mittels eines weiteren, mit einer Gegenfläche des Zusatzschlittens zusammen- arbeitenden und sich mit seiner Keilfläche an einer am Hauptschlitten angeordneten Stützfläche auflie- genden Zusatzkeiles und einer mit demselben zusammenarbeitenden, ebenfalls im Zusatzschlitten ange- ordneten, weiteren Schrittschalteinrichtung verschiebbar ist, so dass infolge Addition der beiden Keilvor- schübe eine Gesamtverschiebung des Präparathalters gegenüber dem Messer bewirkt wird.
Es ist dabei von Vorteil, die Steigung der beiden Keile verschieden gross zu halten, so dass man den einen Keil zur Grobzustellung und den andern Keil zur Feineinstellung des schrittweisen Vorschubes vom
Präparathalter verwenden kann.
Es ist ausserdem zweckdienlich, den mit der Schrittschalteinrichtung zusammenarbeitenden Anschlag einstellbar zu gestalten, so dass die Grösse der jeweiligen mittels des Keiles erreichten Vorschubbewegung des Präparathalters veränderbar ist.
Bei Mikrotomen der eingangs beschriebenen Art besteht die Gefahr, dass nach einem Schneidvorgang beim Rücklauf des Präparathalters in die zum nächsten Schneidvorgang notwendige Ausgangsstellung das
Präparat während dieses Rücklaufes am Messer vorbeistreicht und hiedurch unerwünschte Verkratzungen, Beschädigungen od. dgl. erleidet. Es ist nun eine weitere Aufgabe der Erfindung, diesen Mangel sicher zu beseitigen.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass dem Präparathalter eine von der Vorschub- einrichtung unabhängig arbeitende Zusatzeinrichtung zugeordnet ist, welche nach Beendigung des Schneid- vorganges ein Abheben des Präparates um ein geringfügiges Mass aus der Schneidebene und gegen Ende des Rücklaufes vom Präparathalter in die nächste Schneidvorgangausgangsstellung ein Rückstellen des Prä-
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parates um das gleiche Mass in die Schneidebene bewirkt.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Abhebeeinrichtung ist gemäss einem weiteren Merkmal der Erfindung die Anordnung in der Weise getroffen, dass die Zusatzeinrichtung aus einem um seine Längsachse verdrehbaren, zylindrischen und mindestens an einer Längsseite abgeflachten Steuerzapfen besteht, welcher unter Federwirkung einerseits mit der Endfläche eines im Präparathalter verschiebbaren, von der Vorschubeinrichtung betätigten Vorsprungesund anderseits mit einer Gegenfläche am Präparathalter selbst in Auflage gehalten wird.
Es ist dabei von Vorteil, mit dem Steuerzapfen einen Schalthebel fest zu verbinden, welcher zwecks Verdrehung bzw. Umschaltung des Steuerzapfens mit zwei ortsfesten, jeweils gegen Ende der Hin- bzw. Herbewegung des Präparathalters in der Schneidrichtung wirksamen Anschlägen abwechselnd zusammenarbeitet.
In der nachstehenden Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen Fig. l das Mikrotom in schematischer Ansicht, Fig. 2 eine Einzelheit zu Fig. 1 in Draufsicht, Fig. 3 das Mikrotom in einer andern Betriebsstellung, Fig. 4-6 weitere Einzelheiten des Mikrotoms, und Fig. 7 eine schematische Darstellung der Präparatbewegungsvorgänge im vergrösserten Massstab.
Das Mikrotom ist auf einer Grundplatte 10 aufgebaut, welche einen nur schematisch angedeuteten Halter 12 für das Messer 14 trägt. Der Messerhalter ist dabei vorzugsweise nach allen Richtungen verstellbar und in der eingestellten Lage feststellbar, so dass die Schneide des Messers in die zum Schneiden des Präparates günstigste Stellung bringbar ist.
Das Präparat 16 ist in einem zylindrischen Mantel 16a, z. B. Kunststoff eingegossen, welcher mit Hilfe von nicht näher dargestellten Spannmitteln in einem Präparathalter 18 eingesetzt ist. Dieser Halter hat beispielsweise die Gestalt eines Schlittens, welcher in Rollenführungen 20a eines Hauptschlittens 20 in waagrechter Richtung verschiebbar gelagert ist. Der Hauptschlitten selbst ist auf einer senkrechten Wand 10a der Grundplatte 10 in einer Geradführung lOb derart verstellbar, dass er in senkrechter Richtung bewegt werden kann. Es sind hiebei nicht dargestellte Rückstellfedern vorgesehen, welche bestrebt sind, den Hauptschlitten 20 in seine obere Endlage zu bewegen. Durch einen geeigneten Antrieb, z.
B. durch eine motorisch angetriebene und den Hauptschlitten 20 entgegen den Rückstellfedern nach unten in Schneidrichtung treibende, exzentrische Kurvenscheiben, z. B. eine Herzkurve, wird eine Auf- und Abbewegung des Hauptschlittens 20 mit konstanter Geschwindigkeit und konstantem Hub erzielt. Auf diese Weise wird eine zum Schneiden von mehreren Präparatscheiben erforderliche stetige Auf- und Abbewegung des Präparathalters 16 gegenüber dem feststehenden Messer 14 erzielt.
Am Hauptschlitten 20 ist ein Zusatzschlitten 22 in waagrechter Richtung mittels Führungsrollen 24 od. dgl. verschiebbar geführt. Eine in senkrechter Richtung sich erstreckende und am Zusatzschlitten 22 befestigte Leiste 26 hat zwei zueinander parallel verlaufende Auflageflächen 26a und 26b. Ferner sind zwei sich ebenfalls senkrecht erstreckende Keile 28 und 30 vorgesehen, die sich in der dargestellten Weise mit ihren Geradflächen 28a und 30a beiderseits an der Leiste 26 abstützen. Der Keil 30 liegt mit seiner Keilfläche 30b ausserdem an einer am Hauptschlitten 20 befestigten Gegenleiste 32 auf, deren Abstützfläche 32a einen der Steigung des Keiles 30 entsprechenden Gegenanstieg aufweist.
Der Keil 28 ist dagegen mit seiner Keilfläche 28b dem Präparathalter 18 zugewendet, so dass ein axialer Vorsprung 18a desselben auf der Keilfläche 28b gleiten kann. Eine am Hauptschlitten 20 und am Präparathalter 18 angreifende Feder 34 sichert die Anlage zwischen dem Vorsprung 18a und dem Keil 28. Diese Feder sichert dadurch ausserdem die kraftschlüssige Anlage der Keile 28 und 30 mit den ihnen zugeordneten Abstützflächen. Die Steigung der beiden Keile ist-wie aus den Zeichnungen bereits ersichtlich-sehr gering, so dass eine Selbsthemmung zwischen den Keilen und den ihnen zugeordneten Abstützflächen herrscht. Die Keile können also unter der Wirkung der Feder 34 nicht verstellt werden.
Mit dem Keil 28 ist eine Gewindemutter 36 fest verbunden, in welche eine mit entsprechendem Gewinde versehene Leitspindel 38 eingreift. Es sind dabei nicht dargestellte Mittel vorgesehen, welche diese Leitspindel am Zusatzschlitten 22 derart verankern, dass sie gegenüber demselben nur um ihre Längsachse verdrehbar ist. Am glatten Ende der Leitspindel 38 ist ein Schaltrad oder sperrad 40 befestigt, in welches eine Schaltklinke 42 unter dem Druck einer nicht dargestellten Feder eingreift. Diese Klinke ist dabei an einem Zapfen 44 schwenkbar gelagert, der in einem Segment 46 festsitzt. Dieses Segment ist wieder um das Ende der Leitspindel 38 frei drehbar gelagert und trägt am Umfang eine Schrägverzahnung, welche mit einer entsprechenden Schrägverzahnung eines Schaltschiebers 48 in Ein-
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griff steht.
Mit seinen zwei Führungsaugen ist der Schaltschieber 48 an einer mit dem Zusatzschlitten 22 fest verbundenen Führungsstange 50 in senkrechter Richtung verschiebbar geführt. Mit seiner unteren Endfläche liegt der Schaltschieber 48 in der unteren Endlage des Hauptschlittens 20 an einem ortsfesten Anschlag 52 der Grundplatte 10a auf. Die obere Endfläche des Schaltschiebers 48 arbeitet dagegen mit einem Steueranschlag 54 zusammen, welcher am oberen Ende der Grundplatte 10a einstellbar angeordnet ist, um eine frühere oder spätere Begrenzung für die Bewegung des Schaltschiebers 48 während der Aufwärts- bzw. Rücklaufbewegung des Schlittens 20 zu erreichen.
Zu diesem Einstellzweck ist der Steueranschlag 54 darstellungsgemäss mittelseines Gewindeeinstellknopfes 56 in Richtung auf den Schaltschieber 48 axial verschiebbar. Es könnten selbstverständlich an Stelle einer solchen Ausbildung des Steueranschlages mehrere, abgestufte Steueranschläge vorgesehen sein, welche durch Verschiebung oder Verdrehung eines Stellknopfes wahlweise in die zur Zusammenarbeit mit dem Schaltschieber erforderliche Einstellage gebracht werden. In jedem Falle ist es jedoch zweckdienlich, dem Stellknopf 56 für den Steueranschlag 54 eine Einstellskala zuzuordnen.
Es ist vorstehend die aus den Elementen 36-54 bestehende Schrittschalteinrichtung für den Keil 28 beschrieben. Dem andern Keil 30 ist eine ähnlich aufgebaute schrittschalteinrichtung zugeordnet, so dass es sich aus Gründen der Einfachheit erübrigen dürfte, den analogen Aufbau dieser weiteren Schrittschalteinrichtung im einzelnen nochmals zu beschreiben. Um jedoch einen übersichtlichen Vergleich zu ermöglichen, sind die entsprechenden Elemente dieser weiteren Schrittschalteinrichtung mit den gleichen Bezugszahlen wie die Elemente 36 - 54 der erstbeschriebenen Schrittschalteinrichtung versehen, tragen aber den Zusatz "a".
Die beiden Keile 28 und 30 weisen verschiedene Steigungen an ihren Keilflächen auf. Der Keil 28 hat, wie schon die Zeichnungen erkennen lassen, einen kleineren Steigungswinkel und wird deshalb zur Feineinstellung des Vorschubes benutzt. Der Keil 30 besitzt dagegen einen stärkeren Steigungswinkel und dient somit zur Grobeinstellung.
Der Vorsprung 18a ist mit dem Präparatschlitten 18 nicht fest verbunden, sondern als ein flacher Schieber ausgebildet, der in einer entsprechenden Führung 18b des Schlittens 18 in waagrechter Richtung verschiebbar ist. In einer weiteren waagrechten und als Vierkantloch ausgebildeten Führung 18c des Schlittens 18 ist ein zylindrischer Steuerzapfen 60 eingesetzt.
Der Durchmesser des Steuerzapfens 60 und die lichte Weite des Vierkantloches 18c sind dabei derart abgestimmt, dass der Steuerzapfen im Vierkantloch drehbar geführt ist (vgl. Querschnitt nach Fig. 5). Der Steuerzapfen 60 hat auf der einen Längsseite eine Abflachung 60a und auf der gegenüberliegenden Längsseite eine Abflachung 60b (Fig. 6). Die beiden Abflachungen sind dabei zueinander und zur Achse des Steuerzapfens parallel. Am oberen Ende des Steuerzapfens 60 ist ein Dreikant 60c vorgesehen, auf dem ein Schalthebel 62 befestigt ist. Ausserdem sind mit Hilfe von einigen Schrauben am Gestell 10a des Mikrotoms zwei Anschläge 64 und 66 ortsfest angebracht, welche mit dem Schalthebel 62 in der später noch erläuterten Weise zusammenarbeiten.
Das beschriebene Mikrotom arbeitet in folgender Weise :
Es sei zunächst unterstellt, dass im Darstellungsfalle mittels der Stellknöpfe 56 und 56a sowohl der Fein- als auch der Grobzustellbetrag für den Präparathalter 18 eingestellt wurde. Es werden also demgemäss beide Keile 28 und 30 zum Vorschub wirksam und der Vorschubgesamtbetrag ergibt sich aus der Addition der beiden einzelnen Keilvorschübe.
In der obersten Stellung, also in der Schneidvorgangausgangsstellung, nehmen die Mikrotom-Elemente die Lage nach Fig. 3 ein. In der schematischen Bewegungsdarstellung nach Fig. 7 ist diese Ausgangsstellung als Punkt 1 bezeichnet. In dieser Stellung liegt der Vorsprung 18a einerseits an der Keilfläche 28a und anderseits an der zylindrischen Umfangsfläche des Steuerzapfens 60 auf. Aus dieser Ausgangsstellung wird der Hauptschlitten 20 durch den ansteigenden Bereich der vorstehend erwähnten Antriebskurve und entgegen der Kraft der ebenfalls vorstehend erwähnten Rückstellfedern von oben nach unten bewegt, wobei das Messer 14 vom Präparat 16 eine Scheibe von z. B. 1p Dicke (oder noch dünner) abschneidet.
Gegen Ende der nach unten gehenden Schneidbewegung erreichen die Elemente die in Fig. 7 mit Punkt II gekennzeichnete Stellung, in welcher der Schalthebel 62 auf den unteren ortsfesten Anschlag 64 trifft und hiebei verschwenkt wird, wobei der Steuerzapfen 60 aus der Stellung nach Fig. 3 im Uhrzeigersinne in die Stellung nach Fig. l verdreht bzw. umgeschaltet wird. Im Zuge dieser Umschaltbewegung kommt nun die Abflachung 60a des Steuerzapfens 60 mit dem Vorsprung 18a und die Abflachung 60b mit der ihr gegenüberliegenden Fläche des Vierkantloches 18c in Eingriff, so dass nun der Präparatschlitten 18 unter dem Einfluss der Feder 34 um ein geringes Mass M aus der Schneidebene I-II zurückgezogen wird.
Dieses Mass M ergibt sich aus der Differenz zwischen dem
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Durchmesser D des Steuerzapfens 60 und dem Abstand A der Parallelflächen 60aund60b (M=D-A).
Erfahrungsgemäss wird dieses Mass M etwa 0, 5 mm betragen.
Nach dem Schneidvorgang und dem anschliessenden Rückziehen des Präparathalters erreichen dann die Mikrotom-Elemente die in Fig. 1 dargestellte und im Schema nach Fig. 7 mit Punkt III bezeichnete unterste Stellung. Es kommt dann wieder der absteigende Bereich der sich kontinuierlich drehenden Antriebskurve zur Wirkung und unter dem Einfluss der Rückstellfedern wird nunmehr der Hauptschlitten aus der Stellung nach Fig. l und aus Punkt III nach Fig. 7 senkrecht nach oben bewegt. Über die Führungen 20a und 24 werden vom Hauptschlitten 20 auch der Zusatzschlitten 22 und der Präparathalter 18 in der gleichen senkrechten Richtung mitgenommen. Mit dem Zusatzschlitten 22 bewegen sich ausserdem die Elemente der beiden Schrittschalteinrichtungen einschliesslich der über Reibung in der Schrägverzahnung mitgeschleppten Schaltschieber 48 und 48a nach oben.
Sobald während der Aufwärtsbewegung die Mikrotom-Elemente soweit gehoben sind, dass sich das Präparat 16 wieder oberhalb des Messers 14 befindet und der Schalthebel 62 schliesslich auf den oberen Anschlag 66 auftrifft (Punkt IV), so wird der Schalthebel 62 wieder entgegen dem Uhrzeigersinne verschwenkt, der Steuerzapfen 60 aus der Lage nach Fig. 1 in die Lage nach Fig. 3 umgeschaltet sowie der Präparatschlitten 18 demzufolge wieder um das gleiche Mass M waagrecht nach vorne, also gegen das Messer 14 verschoben (Rückstellung IV-V).
Nach dieser Rückstellung des Präparatschlittens 18 wieder in die alte Schneidebene I-II tritt dann-wie nachstehend noch näher erläutert wird-während der Endphase der Aufwärtsbewegung die eigentliche, durch die beiden Keile und die Schrittschalteinrichtungen betätigte Vorschubeinrichtung in Tätigkeit, welche nun den Präparatschlitten 18 aus der alten Schneidebene in eine neue, im Punkt VI beginnende, strichpunktiert angedeutete senkrechte Ebene für den Schnitt der nächsten Präparatscheibe bewegt. Diese eigentliche Vorschubbewegung verläuft also nach dem Schema der Fig. 7 von Punkt V nach Punkt VI, wobei der waagrechte Abstand der Punkte I-VI dem Vorschubbetrag ( ) entspricht.
Es sei nun angenommen, dass bei dieser letzten den Vorschub selbst bestimmenden Phase der Auf- wärtsbewegung der Schlitten 18,20 und 22 zunächst der Schaltschieber 48a auf den ihm zugeordneten Steueranschlag 54a auftrifft und daher an einer weiteren Aufwärtsbewegung gehindert wird, die genannten Schlitten dagegen ihre Aufwärtsbewegung bis in die oberste Endstellung des Hauptschlittens 20 fortsetzen. Die Schrägverzahnung des nach oben getriebenen Segments 46a wird sich daher in der Schrägverzahnung des ortsfest angehaltenen Schaltschiebers 48a abwälzen, was eine entgegen dem Uhrzeigersinne gerichtete Drehbewegung des Segments 46a während seiner Aufwärtsbewegung verursacht (Fig. 4).
Die mit dem Segment 46a verbundene Klinke 42a wird infolgedessen das Sperrad 44a und somit auch die Leitspindel 38a entgegen dem Uhrzeigersinne drehen, was wieder eine nach unten gerichtete Verstellung des Keiles 30 relativ zum Zusatzschlitten 22 zur Folge hat. Der Keil 30 wird also in Richtung des in Fig. 3 eingetragenen Pfeiles verstellt und gleitet dabei auf der Gegenfläche 32a der Abstützleiste 32. Diese Bewegung verursacht wieder, dass durch die Geradfläche 30a des Keiles 30 die Mittelleiste 26 und somit auch der sie tragende Zusatzschlitten 22 (zusammen mit allen von ihm getragenen Elementen) geringfügig seitlich, also in waagrechter Richtung relativ zum Hauptschlitten 20 verschoben wird.
Es ist einleuchtend, dass während dieser seitlichen Verschiebung des Zusatzschlittens 22 der Keil 28 ebenfalls seitlich mitbewegt wird und über den Vorsprung 18a den Präparathalter 18 um den eingestellten Grobbetrag gegen das Messer 14 verstellt.
Es sei nun unterstellt. dass der Schaltschieber 48 eine kurze Zeitspanne nach diesem Grobvorschub ebenfalls auf seinen Anschlag 54 während der Aufwärtsbewegung des Hauptschlittens 20 antrifft. Die Schrittschalteinrichtung 36 - 52 wird nun in analoger Weise in Tätigkeit treten und den andern Keil 28 gering- fügiggegenüberdemnunseitliehunbeweglichenZusatzschlitten 22 nach oben verstellen (s. den inFig. 3 eingetragenen Pfeil). Über die ansteigende Keilfläche 28b wird dabei der Vorsprung 18a samt Präparat-
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sten, in Fig. 3 dargestellten Endlage der Mikrotom-Elemente sowohl Grob- als auch Feinvorschub durchgeführt sind, falls beide Schrittschalteinrichtungen durch die Stellknöpfe 56 bzw. 56a eingestellt sind.
Man kann natürlich auch jeden der beiden Stellknöpfe wahlweise auf "Null" stellen, was zurFolge hat, dass der ihm zugeordnete Schaltschieber während der Aufwärtsbewegung des Hauptschlittens nicht angehalten wird. In diesem Falle bestimmt nur derjenige Keil den Vorschub (Fein-oder Grobvorschub), der eben mittels seines Stellknopfes in Tätigkeit gesetzt ist.
Nach Durchführung der Aufwärtsbewegung des Hauptschlittens 20 (vom Punkt III nach Punkt VI)
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wird somit sowohl der Präparatschlitten 18 um das Mass M wieder vorgeschoben, als auch um den eingestellten Vorschubbetrag gegen das Messer 14 zugestellt.
Es sei noch erwähnt, dass gegen Ende der Abwärts- bzw. Schneidbewegung I-lI -III die Schaltschieber 48 und 48a wieder auf ihre ortsfesten Gegenanschläge 52 bzw. 52a auftreffen und bei noch laufenden Schlitten 18,20, 22 angehalten werden. Es folgt daraus eine Relativbewegung der Schaltschieber 48 bzw. 48a gegenüber ihren Segmenten 46 bzw. 46a, was eine Rückverdrehung dieser Segmente im Uhrzeigersinne, also entgegen den in Fig. 4 eingetragenen Pfeilen erzeugt. Die Klinke 42 bzw. 42a wird dabei ausser Eingriff mit dem zugeordneten Sperrad 40 bzw. 40a gebracht und bei unverdrehbarer Leitspindel 38 bzw. 38a leer in eine neue Ausgangsstellung ähnlich Fig. 2 gestellt.
Es dürfte einleuchtend sein, dass-im Gegensatz zu der vorstehend als Beispiel beschriebenen Folge der Steuervorgang zum Abheben, Rückstellen und Vorschub des Präparats - die Vorschubeinrichtung und die Zusatzeinrichtung derart aufeinander abgestimmt sein könnten, dass zunächst der Vorschub selbst und dann erst das Rückstellen des Präparats in die Schneidebene stattfindet, oder aber beide Steuervorgänge zugleich vor sich gehen.
Aus dem vorstehenden ergibt sich klar, dass bei der erfindungsgemässen, mit mindestens einem Vorschubkeil ausgerüsteten Vorschubschrittschaltung des Mikrotoms infolge der geringen Steigung des Keiles auch ein nur sehr geringfügiger Vorschub (Feinvorschub) ohne Schwierigkeiten erreichbar und somit das Schneiden von Präparatscheiben von äusserst geringer Dicke, z. B. l u und darunter mit der erforderlichen Genauigkeit und Konstanz möglich ist. Durch Zuordnung eines weiteren, der Grobzustellung dienenden Keiles lassen sich ausserdem infolge Addition derbeiden Vorschübe im Bedarfsfalle auch grössere Scheibendicken erreichen, oder eine Entfernung der unerwünschten Präparatpartien mit Hilfe von groben Scheiben in rascher Weise bewerkstelligen.
Ausserdem wird mittels der erfindungsgemässen Zusatzeinrichtung nach jedem Schneidvorgang und vor dem Rücklauf des Präparathalters in die zum nächsten Schneidvorgang erforderliche Ausgangsstellung das Präparat um ein geringfügiges Mass M aus der Schneidebene zurückgezogen. Das in die Ausgangsstellung für neuen Scheibenschnitt laufende Präparat geht also in einem diesem Mass entsprechenden Abstand am Messer vorbei, so dass unerwünschte Verkratzungen, Beschädi- gungenod. dgl. anderStirnseite des Präparats sicher vermieden werden. Sobald jedoch während des Rücklaufes das Präparat am Messer vorbeigegangen ist, wird durch die Zusatzeinrichtung ein Rückstellen des Präparats um das gleiche Mass M wieder selbsttätig bewerkstelligt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mikrotom, bestehend aus einem Messer, einem mittels eines Hauptschlittens in Schneidrichtung hin-und herbeweglichen Präparathalter und einer Vorschubeinrichtung, welche nach jedem Schneidvorgang den Präparathalter um einen bestimmten, einstellbaren Vorschubbetrag gegenüber dem Messer schritt- weise zustellt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinrichtungaus einem sich in Schneidrichtung erstreckenden Keil besteht, auf dessen Keilfläche ein Vorsprung des im Hauptschlitten verschiebbar gelagerten Präparathalters kraftschlüssig aufliegt,
während eine durch einen Anschlag gesteuerte und mit dem Keil getriebemässig gekuppelte Schrittschalteinrichtung vorzugsweise gegen Ende der Haupt- schlittenrücklaufbewegung eine Verstellung des Keiles in Schneidrichtung und somit einen Vorschub des Präparathalters gegenüber dem Messer bewirkt.
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