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Heizkessel mit Flammrohr
Die Erfindung betrifft einen Heizkessel mit Flammrohr für den Betrieb mit flüssigem Brennstoff, der durch Einsetzen eines Rostes in das Flammrohr auf den Betrieb mit festem Brennstoff umstellbar ist.
Derzeit werden viele Heizkessel mit Öl betrieben ; es besteht jedoch der Wunsch, in Zeiten, in welchen die Ölzufuhr aus irgendwelchen Gründen erschwert oder ganz behindert ist, derartige Heizkessel auch mit andern Brennstoffen, insbesondere mit Kohle, betreiben zu können. Es sind wohl schon Heizkessel bekannt, die an sich für feste Brennstoffe gebaut sind, aber auch mit Öl betrieben werden können, doch weisen diese u. a. den Nachteil auf, dass sie bei Betrieb mit Öl mit geringem Wirkungsgrad arbeiten.
Die Erfindung befasst sich nun mit der Aufgabe, einen sowohl bei Betrieb mit flüssigem als auch bei Betrieb mit festem Brennstoff und hohem Wirkungsgrad arbeitenden Heizkessel der einleitend angegebenen Art zu schaffen, bei dem der Rost zum Übergang auf den Betrieb mit festem Brennstoff leicht eingeführt werden kann und sodann eine relativ grosse Beschickung mit festem Brennstoff ermöglicht, um ein ständiges Zuführen von Brennstoff, Abschlacken usw. zu vermeiden, da dies zusätzliche Arbeit erfordert und den Betrieb unwirtschaftlicher gestaltet.
Im Rahmen der Aufgabenstellung der Erfindung wird von den verschiedenen bekannten Bauarten von Heizkesseln mit Flammrohr jene Bauart ausgewählt, die bei Betrieb mit flüssigem Brennstoff mit Flammenumkehr arbeitet, weil diese Bauart eine besonders günstige Möglichkeit der Umstellung auf Betrieb mit festem Brennstoff bietet.
Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass unter Verwendung einer an sich bekannten, bei Betrieb mit flüssigem Brennstoff mit Flammenumkehr arbeitenden Kesselbauweise mit rückwärts abgeschlossenem Flammrohr und an der Brennerseite abgehenden, den Wassermantel des Kessels durchsetzenden Rauchrohren oder Rauchkanälen der beim Betrieb mit festem Brennstoff eingesetzte, mit Verbrennungsluft zu beaufschlagende Rost zwischen seiner Unterseite und der unteren Innenwand des Flammrohres einen bis zum hinteren Teil des Flammrohres verlaufenden Strömungskanal für eingeblasene Luft bildet, wobei zwischen dem hinteren Endteil des Rostes und dem hinteren Endteil des Flammrohres ein Umkehrweg für die Luft vorgesehen ist, so dass diese als Sekundärluft oberhalb des Rostes zum vorderen Teil des Flammrohres zurückströmen kann.
Die zum vorderen Teil des Flammrohres, also in Richtung zur Eintrittsstelle in die Rauchrohre, zurückströmende Sekundärluft sichert dabei eine vollständige Verbrennung, was einen hohen Wirkungsgrad ergibt und giftige Abgase vermeidet.
Der Rost hat vorzugsweise eine der Gestalt der unteren Innenwand des Flammrohres angepasste Muldenform und schliesst mit der Innenwand des Flammrohres einen breiten, niedrigen Strömungskanal ein. Auf diese Weise wird einerseits an der Oberseite des Rostes ein grosser Beschickungsraum für den festen Brennstoff erhalten und anderseits an der Unterseite des Rostes ein breiter, niedriger Strömungsweg für die eingeblasene Luft geschaffen, der eine über die gesamte Rostfläche verteilte Luftzufuhr zum Rost und eine hinreichende Strömungsgeschwindigkeit des am Ende des Flammrohres umgelenkten Teiles der eingeblasenen Luftmenge sichert.
Vor dem Rost ist zweckmässig ein Rauchgasrückführungskanal vorgesehen, der zu einer als Injektor wirkenden lufteinblasenden Düse im Eingang des zwischen dem Rost und der Flammrohrwand verlau-
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fenden Strömungskanals für eingeblasene Luft führt. Dadurch wird ohne jeden zusätzlichen Aufwand die Beimengung eines Teiles der Rauchgase zu der eingeblasenen Luft ermöglicht, wodurch eine geregelte Verbrennung erzielt werden kann, die zur Ausbildung eines porösen Schlackenkuchens am Rost führt, der leicht entfernt werden kann und auch bei erheblicher Dicke noch hinreichend luftdurchlässig ist, so dass er nur in grösseren Zeitabständen entfernt zu werden braucht.
Bei den üblichen Ausführungen von Kesseln mit Flammenumkehr ist die Hinterwand des Flammrohres ganz geschlossen. Bei Betrieb mit festem Brennstoff unter Einbau eines Rostes würden aus einem solchen Kessel nach Öffnen der an der Kesselvorderseite befindlichen Tür zwecks Brennstoffzufuhr Rauchgase und Flammen herausschlagen. Es empfiehlt sich deshalb, abweichend von der üblichen Bauweise von ölgefeuerten Kesseln mit Flammenumkehr, vom hinteren Ende des Flammrohres einen mit einer Verschlusseinrichtung versehenen Kurzschlusskanal zum Kaminanschluss zu führen, wobei sich die Verschlusseinrichtung im Kurzschlusskanal vorzugsweise automatisch beim Öffnen der vorderen Kesseltür öffnet.
Der Rost ist zweckmässig wassergekühlt und am hinteren Ende an den erwähnten Kurzschlusskanal durchsetzende Zu- und Ableitungen für Kühlwasser anschliessbar, während sich das vordere Ende des Rostes dehnungsfrei an der unteren Innenwand des Kessels abstützt.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen hervor. In diesen zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch einen Flammrohrkessel mit hinten geschlossenem Flammrohr in schematischer Darstellung, geschnitten nach Linie 1-1 in Fig. 2, Fig. 2 einen Schnitt durch den Kessel nach Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des im Heizkessel nach den Fig. 1 und 2 eingebauten wassergekühlten Rostes, Fig. 4 einen Ausschnitt aus einem Flammrohrkessel mit dem hinteren Ende eines Rostes analog Fig. 1 in einer andern Ausführungsform, Fig. 5 einen Längsschnitt analog Fig. 1 mit anderer Ausführung des Rostes und bunkerbeschicktem Heizkessel, nach Linie V-V der Fig. 6, Fig.
6 einen Schnitt durch den Kessel nach Linie VI-VI in Fig. 5, Fig. 7 einen Ausschnitt aus dem Rosthinterteil gemäss Fig. 5 teilweise im Schnitt, Fig. 8 einen Ausschnitt aus dem Rost nach Fig. 7 gemäss Schnittlinie VIII-VIII und Fig. 9 einen Ausschnitt aus dem Rostvorderteil einer andern Ausführungsform, analog Fig. 7.
Ein Heizkessel 1 besitzt ein Flammrohr 2, sowie einen Wassermantel 3, durch welchen in der in den Fig. l und 2 ersichtlichen Weise Rauchrohre 4 geführt sind.
Der Heizkessel 1 ist auf Stützen 5 gelagert. Er besitzt einen Feuerraum 6, der hinten durch eine Abschlusswand 7 begrenzt ist, welche in einen hinten geschlossenen Kurzschlusskanal 8 übergeht, der mit einem Stutzen 9 und einer Klappe 10 versehen ist. Die Klappe 10 kann mittels eines Handgriffes 12 über einen Betätigungshebel 11 bewegt werden oder über einen Seilzug 13 und eine Rolle 14, welche mit einer schwenkbaren gekühlten Kesselvorderwand 15 derart verbunden sind, dass beim Öffnen der Kesselvorderwand 15 die Klappe 10 über den Seilzug 13 und die Rolle 14 in die Öffnungsstellung geschwenkt wird, um ein Austreten der Gase aus dem Kessel beim Öffnen der Vorderwand 15 zu verhüten.
Die gekühlte Kesselvorderwand 15 ist mit einem Anbaustutzen 16 für einen Ölbrenner mit Düsengestänge (nicht dargestellt) ausgerüstet, welcher Stutzen 16 gleichzeitig als Luftzuführungskanal dient und an seinem Ende in eine Luftdüse 18 ausmündet.
Ein wassergekühlter auswechselbarer Brennstoffrost 20 besitzt Wasserrohre 21, durch welche Kesselwasser eintritt, sowie Wasserrohre 22, durch welche das Kühlwasser den Rost wieder verlässt. Die Summe der Eintrittsquerschnitte der Wasserrohre 21 verhält sich zur Summe der Austrittsquerschnitte der Wasserrohre 22 vorteilhafterweise wie 2 : 3, womit der Volumenvergrösserung des Kühlmediums infolge Temperaturerhöhung Rechnung getragen wird. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind diese Rohre leicht steigend im Sinne der Zirkulation angeordnet. Ein Kollektor 23 mit einer Zuleitkammer 25 und einer Ableitkammer 24 dient zur Aufnahme der einen Enden der Wasserrohre 21 und 22. Er besitzt eine Trennwand 26, welche verhütet, dass das durch die Rohre 43 einströmende Wasser im Kollektor 23 kurzgeschlossen und ohne Kühleffekt durch ein Kühlabwasserrohr 44 direkt wieder abfliesst.
Der tiefste Teil des Kollektors 23 ist als Luftleitkanal 27 ausgebildet.
Die andern Enden der Wasserrohre 21 und 22 des Brennstoffrostes 20, der Kesselvorderwand 15 zugewendet, sind in einem Umleitkollektor 30 befestigt. Dieser Kollektor 30 weist, wie der hintere Kollektor 23 eine dem Flammrohr 2 entsprechend gebogene Form auf, welche es erlaubt, den Rost 20 hinten und vorne abzustützen. Der Kollektor 30 ist in axialer Richtung derart ausgebildet, dass eine Terasse 31 entsteht, welche verhütet, dass der Brennstoff 34 gegen die Kesselvorderwand 15 fällt und damit zu Schwierigkeiten Anlass gibt. Der tiefste Teil des Umleitkollektors 30 ist, wie in den Figuren ersichtlich, als Luftkanal 32 ausgebildet, in welchen die Luftdüse 18 hineinragt. Zwi-
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schen dem Umleitkollektor 30 und der Kesselvorderwand 15 entsteht damit ein Rauchgasrückführkanal 33.
In Fig. 1 ist ferner ein Heisswasservorlaufstutzen 57 und ein Riicklaufstutzen 58 des Heisswassersystems dargestellt. Der Brennstoffrost 20 weist gemäss Fig. 2 einen Sattelteil 37 auf, welcher den nach allen Richtungen, insbesondere aber in Längsrichtung, frei dehnbaren Rost 20 in Flammrohrlängsrichtung gesehen, in zwei nebeneinanderliegende Mulden 35 und 36 teilt. Der Rost 20 ist also im Heizkessel nirgends befestigt, so dass er sich nach allen Seiten spannungsfrei ergeben kann. Der Boden dieser Mulden und die Seitenwände bestehen aus den Wasserrohren 21 und 22, welche durch Stege 19 mit Öffnungen 28 miteinander verbunden sind. Dieses so geformte Feuerbett dient der Aufnahme des Brennstoffes 34, wobei im Moment des Entschlackens normalerweise der Schlackenkuchen den Schlakkenstand 46 erreicht.
Am hinteren Kollektor 23 ist eine Führungsplatte 38 befestigt, an deren freiem Ende sich eine Umlenkplatte 39 befindet, die mittels zweier Laschen 40 und 41 befestigt ist, derart, dass zwischen der Führungsplatte 38 und der Umlenkplatte 39 eine Öffnung 42 für den Durchtritt von Sekundärluft entsteht.
Der Kollektor 23 ist ferner mit einem Kühlwasserzufuhrrohr 43 und einem Kühlwasserabflussrohr 44 versehen, die nicht mit dem Kessel, sondern direkt mit dem Heizwassernetz verbunden sind.
Aus Fig. 1 ist ferner ein Rauchgasfuchs 45 ersichtlich.
Die Verbrennungsluft wird vom Ölbrennergebläse angeliefert, welches auch bei Betrieb des Kessels mit flüssigem oder gasförmigem Brennstoff für die Verbrennungsluft sorgt. Diese Luft bewegt sich in Richtung des Pfeiles 50 durch den Luftführungskanal 17 in die Luftdüse 18, welche als Injektordüse im Luftkanal 32 wirkt. Diese Luft vermischt sich mit den durch den Rauchgasrückführungskanal 33 vom Injektor angesaugten Rauchgasen und strömt zum Teil als Primärluft in Richtung der Pfeile 51 durch die Öffnungen 28 der Stege 19 in das Brennstoffbett 6. Durch diese Rauchgasbeimischung wird die Feuerbett-Temperatur infolge geringen Sauerstoffgehaltes pro Gasvolumeneinheit gesenkt und damit der erwünschte Schlackenaufbau erreicht.
Die restliche Luft gelangt durch den vorzugsweise im Querschnitt regelbaren Kanal 27 in Pfeilrichtung 52 in den Bereich der hinteren Abschlusswand 7, wo diese Luft umgelenkt und als vorgewärmte Sekundärluft in Pfeilrichtung 53 nach oben strömt. Ein Teil gelangt über die Umlenkplatte 39 in den hinteren Teil des Feuerraumes 6 und ein anderer Teil durch die Öffnung 42 auf die Unterseite der Umlenkplatte 39 derart, dass die beiden Ströme unter Wirbelbildung in den Gasraum 54 gelangen, in welchem sie sich mit dem aufsteigenden CO mischen und an der Verbrennung teilnehmen.
Ein Rest der Sekundärluft gelangt in den vorderen Teil 55 des Feuerraumes 6, in welchem vornehmlich eine CO-Atmosphäre herrscht. Hier werden noch auftretende Spuren von CO verbrannt, so dass das durch die Rauchrohre 4 und in geringem Teil durch den Rauchgasrückführungskanal 33 abströ-
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lichen Gehalt von 20, 4"/0 aufweist.
Der beschriebene, für Ölbetrieb gebaute Heizkessel kann mit sehr gutem Wirkungsgrad beispielsweise mit Koks geheizt werden. Dabei erfolgt die Umstellung von einer Betriebsart in die andere in sehr kurzer Zeit und praktisch ohne Werkzeuge, indem der Brennstoffrost 20 derart gestaltet ist, dass er innerhalb ungefähr einer halben Stunde ein-und ausgebaut werden kann. Er kann nach dem Öffnen der Kesselvorderwand 15 in das Flammrohr 2 eingeschoben werden. wobei er sich mit den beiden Kollektoren 23 und 30 auf den unteren Teil der Flammrohrwand abstützt. Das Kühlwasserzufuhr-und Abflussrohr 43 bzw. 44 werden am Kesselende durch den Kurzschlusskanal 8 herausgeführt und mit den Wasserversorgungsleitungen des Heizwassersystems, an deren freien Enden sich Abschlussorgane befinden, verbunden.
Das Gebläse des Ölbrenners wird belassen und liefert die Verbrennungsluft, wogegen die Ölpumpe und das Brennstoffdüsengestänge zu demontieren sind.
Der Brennstoffrost 20 ist derart gebaut, dass er den Raum des Flammrohres 2, so gut dies überhaupt möglich ist, ausnutzt, indem das Feuerbett tief liegt und der Brennstoff 34 in ansehnlicher Menge auf den Rost 20 eingebracht werden kann. Der Rost 20 wird durch das Wasser des Heizwassersystems des Kessels ohne speziellen Zuzug anderer Kühlmittel gekühlt, wobei die Kühlrohre 21 und 22 über die gelochten Stege 19 miteinander verbunden sind, die eine Breite aufweisen, die ungefähr 40 mm nicht überschreiten sollte, um ihre genügende Kühlung sicherzustellen. Der auf dem Rost 20 entstehende Schlackenkuchen weist eine zusammenhängende, jedoch luftig-poröse Form auf, welche durch entsprechende Steuerung der Schlackentemperatur erhalten wird.
Auf Grund des Sattels 37 entsteht
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im Schlackenkuchen eine Soll-Bruchstelle, so dass beim Abschlacken dieser Kuchen in zwei den Mulden 35 und 36 entsprechende Teile zerbricht. Durch den beschriebenen Muldenrost und die Sekundärluftführung ist es möglich, den freien Raum im Flammrohr derart auszunutzen, dass z. B. bei Koksfeuerung ein vielstündiger Betrieb ohne Beschickung möglich ist.
Mit Hilfe der erwähnten Injektorwirkung der Luftdüse 18 kann die Mischtemperatur der Luft und des rückgeführten Rauchgases derart abgestimmt werden, dass der Schlackenkuchen die gewünschte, leicht ausbringbare Form und Konsistenz aufweist.
Der aus der Führungsplatte 38 und der Umlenkplatte 39 zusammengesetzte Wirbler stellt die gute Durchmischung der als Sauerstoffträger wirkendenSekundärluft mit derCO-Atmosphäre im Raume 54 sicher, wobei der hintere Teil des Brennstoffes 34 entsprechend der grossen Schichtdicke als Generator wirkt, welcher den Kohlenstoff zu CO vergast, während die Verbrennung zu CO2 im Raum 55 durch Beimischung der mit grosser Turbulenz zugeblasenen Sekundärluft erfolgt.
Der tiefliegende Brennstoffrost 20 weist den weiteren Vorteil auf, dass er immer genügend Glut besitzt, nicht nur während des Betriebes, sondern auch beim Abschlacken, im Gegensatz zu den bisher verwendeten Gussstäben, welche als Feuerbett nur die obere Hälfte des Flammrohrraumes zur Beschickung freiliessen, so dass es, insbesondere bei kleinen Feuerräumen, stets an Glut mangelte.
Um beim Öffnen der Kesselvorderwand 15 ein Herausströmen der Gase zu verhindern, wird von Hand oder in Verbindung mit der Öffnungsbewegung der Vorderwand die Kurzschlusskanalklappe 10 ge- öffnet, wodurch erreicht wird, dass die Rauchgase an der hinteren Abschlusswand 7 nicht mehr umgelenkt in Richtung der Vorderwand 15 strömen, sondern durch den Kanal 8 und den Stutzen 9 direkt in den Fuchs 45 und in den Kamin. Damit wird die vom Rauchgas berührte Heizfläche kurzgeschlossen, wodurch zugleich während des Abschlackens eine Abkühlung des Kamins vermieden wird, indem die in diesen einströmenden Abgase auch beim Abschlacken noch Temperaturen von zirka 2000C aufweisen.
In diesem Sinne ist es grundsätzlich möglich, die Kurzschlusskanalklappe 10 auch als Bimetall-Element gesteuerte Klappe auszubilden, welche gleichzeitig die Funktion einer Explosionsklappe versieht.
Das Ölbrennergebläse kann mit Hilfe des Heizungssystems, beispielsweise der Heizwasserrücklaufoder Vorlauftemperatur thermostatisch automatisch gesteuert werden.
Zum Ausbau des Rostes brauchen einzig die beiden Kühlwasseranschlüsse 43 und 44 getrennt zu werden, wobei die den Trennstellen vorgelagerten Ventile in der Zufuhr- bzw. Rückführleitung zu schliessen sind. Die Anschlüsse befinden sich hinter dem Heizkessel, um die Kesselfront frei zugangbar und bedienbar zu gestalten.
In Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform einer Anordnung der Sekundärluftzuleitung dargestellt. Bei dieser gelangt die aus dem Leitkanal 27 strömende Luft in einen kastenförmigen, seitlich abgeschlossenen Führungskanal 60, welcher eine luftgekühlte Feuerbrücke darstellt. Eine gegenüber der Ausführung nach Fig. 1 kürzere Führungsplatte 61 besitzt an ihrem freien Ende eine Umlenkplatte 62. Diese Umlenkplatte 62 ist mit nach oben gerichteten Öffnungen 63 versehen.
Der Rost befindet sich in einem hinten offenen Flammrohr 64. Die Sekundärluft gelangt durch den Führungskanal 60 nach oben, wo ein Teil durch die Öffnungen 63 und der Rest zwischen der Führungsplatte 61 und der Umlenkplatte 62 entgegen den abziehenden Feuergasen strömt.
In den Fig. 5-8 ist ein Heizkessel dargestellt, welcher normalerweise mit flüssigem Brennstoff betrieben, auf einfache Art und Weise für den Gebrauch fester Brennstoffe, z. B. Koks, umgebaut werden kann, wobei eine automatische Bunkerbeschickung des Rostes vorgesehen ist.
Die Grundbauart des Kessels istdie gleiche wie die Ausführung in Fig. 1. Zusätzlich sind in den Feuerraum 6 mündende Beschickungskanäle 85 - 87 vorgesehen, an welche Trichter 84, Fig. 6, von Brennstoffbunkern (nicht dargestellt) angeflanscht sind.
Ein wassergekühlter, leicht ein-und ausbaubarer Brennstoffrost 70 ist mit einem Eintrittskollektor 71 versehen, in dessen Zuleitkammer 79 das Kühlwasserzufuhrrohr 43 mündet. Aus dieser Kammer 79 führt ein Eintrittsverteilerrohr 73, dessen Ende in einem Umlenkkollektor 72 befestigt ist. Zwei Austrittsverteilerrohre 74 und 75 verbinden den Umlenkkollektor 72 mit einer Rücklaufkammer 80, aus welcher das Kühlwasserabflussrohr 44 in beschriebener Art das Kühlwasser in den Heizkreislauf zurückführt.
Zwischen den Verteilerrohren 73,74 und 75 sind in aus den Fig. 5 - 8 ersichtlicher Weise Kühlrohre 76 angeordnet, welche strömungsmässig mit dem Umlenkkollektor 72 parallel geschaltet sind.
Zwischen den Kühlrohren 76 befinden sich mit Öffnungen 78 versehene Stegbleche 77, die zusammen mit den Rohren 73 - 76 und den Kollektoren 71 und 72 das Feuerbett begrenzen.
Die als Kollektor 71 ausgebildete hochgezogene und wassergekühlte Feuerbrücke bildet gegen den
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Feuerraum hin mit einer Abschlussplatte 83 das Ende des Rostes 70.
Eine Kanalwand 92 (Fig. 7) bildet zusammen mit der Abschlussplatte 83 eine Hohlwand, durch welche die Sekundärluft aus dem Leitkanal 81 in Pfeilrichtung strömt und in den Luftkanal 90 gelangt.
Das Verteilerrohr 74 ist als Doppelrohr ausgebildet, in welchem die Luft im Luftkanal 90 strömt und durch den Wassermantel durchdringende Blasdüsen 91 als Sekundärluft in den Feuerraum geblasen wird.
Es ist aber auch möglich, die Verbrennungsluft längs der Rohre 76 aufsteigen und zwischen dem Flammrohr und dem Verteilerrohr 74 direkt in den Feuerraum strömen zu lassen.
In der in Fig. 9 dargestellten Ausführung wird ein Teil der vom Gebläse gelieferten Verbrennungsluft aus der Düse 18 derart in den Luftleitkanal 82 geleitet, dass ein Teil der Rauchgase aus dem Feuerraum infolge der Injektorwirkung angesaugt und zurückgeführt wird, wie dies auch bei der Ausführung gemäss den Fig. l - 3 der Fall ist.
Der andere Teil der Verbrennungsluft gelangt durch eine weitere Düse 94 in einen Luftsammler 95 und von dort in Pfeilrichtung in den Luftkanal 90, aus welchem sie durch die Blasdüsen 91 in scharfem Strahl entweicht, um an der Verbrennung teilzunehmen.
Die Funktionsweise des Rostes 70 ist grundsätzlich gleich derjenigen des Rostes 20 in den Fig. 1 bis 3. Dagegen erfolgt die Beschickung, z. B. mit Koks, automatisch aus Bunkern durch die Trichter 84 und die Beschickungskanäle 85 - 87, so dass sich auf dem Rost 70 eine in Fig. 6 gestrichelt dargestellte obere Begrenzung des Brennstoffes bildet.
Eingehende Versuche an einem derart umgestellten Heizkessel mit einer Leistung von zirka 250000 kcal/h haben in jeder Beziehung ausgezeichnete Resultate gezeigt, u. zw. nicht nur in der Bedienung, in der Zeit des Auswechselns, im Abschlacken, sondern auch im sehr hohen Wirkungsgrad der Verbrennung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Heizkessel mit Flammrohr für den Betrieb mit flüssigem Brennstoff, der durch Einsetzen eines Rostes in das Flammrohr auf den Betrieb mit festem Brennstoff umstellbar ist, dadurch gekenn- zeichnet, dass unter Verwendung einer an sich bekannten, bei Betrieb mit flüssigem Brennstoff mit Flammenumkehr arbeitenden Kesselbauweise mit rückwärts abgeschlossenem Flammrohr (2) und an der Brennerseite abgehenden, den Wassermantel des Kessels durchsetzenden Rauchrohren (4) oder Rauchkanälen der beim Betrieb mit festem Brennstoff eingesetzte, mit Verbrennungsluft zu beaufschlagende Rost (20) zwischen seiner Unterseite und der unteren Innenwand des Flammrohres (2) einen bis zum hinteren Teil des Flammrohres (2) verlaufenden Strömungskanal für eingeblasene Luft bildet,
wobei zwischen dem hinteren Endteil des Rostes und dem hinteren Endteil des Flammrohres ein Umkehrweg (53) für die Luft vorgesehen ist, so dass diese als Sekundärluft oberhalb des Rostes (20) zum vorderen Teil des Flammrohres zurückströmen kann.