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Instrument in der Form eines zangenförmigen Spekulums zum selbsttätigen Offenhalten von Höhlungen, Wundschnitten od. dgl. im menschlichen Körper für Beobachtungen und Operationen
Die Erfindung betrifft ein Instrument in der Form eines zangenförmigen Spekulums zum selbsttätigen Offenhalten von Höhlungen, Wundschnitten od. dgl.
im menschlichen Körper für Beobachtungen und Operationen, das aus zwei gegeneinander verschiebbaren und drehbaren Teilen besteht, welche in verschiedenen Einstellagen durch eine Sperrvorrichtung fixierbar sind, wobei der eine Schenkel, der als Halterschenkel dient, aus zwei mit Zwischenraum parallelliegenden Drahtteilen besteht und an seinem Vorderende mit einem Zangenkiefer in der Form eines Bügels und am hinteren Ende vorzugsweise mit einem in der Kieferrichtung liegenden Fussbügel versehen ist und der andere Schenkel, der als Schwenkschenkel dient, an seinem Vorderende einen bügelförmigen, aus Draht bestehenden Zangenkiefer besitzt.
Eine bekannte derartige Ausführung besitzt drei Einstellvorrichtungen. Der Halterschenkel besteht dabei aus zwei gegeneinander verschwenkbaren Teilen, deren Verschwenkung durch eine verschraubbare Mutter begrenzbar ist, der Drehpunkt des Schwenkschenkels ist mittels eines dreifach abgewinkelten Teiles gegenüber dem Halterschenkel verschiebbar und mittels einer Klemmschraube fixierbar und schliesslich kann der Öffnungswinkel zwischen den Kiefern durch eine Schraubspindel mit einer Mutter begrenzt werden. Mit Rücksicht auf die Unterbringung der Verstelleinrichtungen besteht dabei der Schwenkschenkel zum Teil aus einem gepressten Formkörper, der mit dem wenigstens teilweise aus Draht bestehenden Kiefer verbunden werden muss. Diese bekannte Ausführungsform ist daher infolge des komplizierten Auf baues aufwendig und bei der Benutzung unhandlich.
Weiters ist ein Spekulum bekannt, dessen beide Schenkel aus schnabelförmigen Formteilen bestehen, wobei der eine Schenkel mit Bohrungen und Schlitzen versehen ist, die zur Aufnahme von am andern Schenkel angeordneten Zapfen dienen, und überdies eine Zahnstange aufweist, in die der Griffteil des andern Schenkels eingreift. Nachteilig ist bei dieser Ausführung, dass lediglich der Winkel zwischen den beiden Kiefern betriebsmässig verstellbar ist.
Schliesslich ist ein im wesentlichen aus drei Formteilen bestehendes Spekulum bekannt, bei dem ein mit einem schnabelartigen Kiefer versehener Halterschenkel eine Zahnstange aufweist, mit der ein verschiebbarer Verbindungsteil fixierbar ist, in dem ein gleichfalls mit einem schnabelartigen Kiefer versehener Schwenkschenkel drehbar gelagert und mittels einer Rastenscheibe fixierbar ist. Die Nachteile dieser Ausführung bestehen in der komplizierten Formgebung der zahlreichen Bauteile.
Die oben genannten Nachteile sind bei einem Instrument der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass die beiden längslaufenden Drahtteile des Halterschenkels etwa in der Mitte mittels einer Lagerscheibe zusammengehalten sind, die mit einer zwischen den Drahtteilen des Halterschenkels liegenden Axialrille versehen ist, welche das Lager für den stangenförmigen Schwenkschenkel bildet und sowohl eine Verschiebung wie eine Drehung desselben erlaubt, und am Halterschenkel wenigstens ein Sperrstift angeordnet ist, der mit einer Zahnreihe zusammenwirkt, die in an sich bekannter
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Weise an der Stange des Schwenkschenkels angeordnet ist, welche bei der Zusammenstellung der Zange und Zusammenkupplung derselben zwischen den beiden Drahtteilen des Halterschenkels angebracht wird, wobei die Schenkel im wesentlichen aus Draht,
insbesondere Stahldraht bestehen.
Das erfindungsgemässe Instrument hat insbesondere den Vorteil, dass sowohl der Abstand der Zangenkiefer voneinander als auch der von diesen eingeschlossene Winkel in einfachster Weise während der Verwendung verstellbar sind. Das Instrument ist in der Form eines Vaginalspekulums für Gebärmutterunteruntersuchungen besonders geeignet, da die Ausführung aus Draht die Untersuchung der ganzen Vaginalschleimhaut ermöglicht und auf Grund der schmalen Metallflächen nur minimale Reflexe bildet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen erläutert. In diesen zeigen Fig. 1 und 2 Seitenansichten der beiden Schenkel eines erfindungsgemässen Instrumentes, Fig. 3 und 4 Vorder- und Seitenansicht des Instrumentes und Fig. 5 einen Querschnitt durch beide Schenkel des Instrumentes.
Das Instrument hat die Form eines zangenförmigen Spekulums und weist zwei Schenkel l, 2 auf, die vorzugsweise aus rostfreiem Stahldraht oder anderem Drahtmaterial bestehen. Der eine dieser Schenkel dient als Halterschenkel 1 und der andere als Schwenkschenkel 2, wobei beide Schenkel je einen durch nebeneinanderliegende Drahtteile gebildeten bügelförmigen Zangenkiefer la bzw. 2a enthalten.
Diese Kiefer stehen zum jeweils zugehörigen Schenkel 1 bzw. 2 etwa rechtwinkelig und liegen nach Zusammensetzen des Instrumentes etwa parallel zueinander. DerHalterschenkel 1 besteht dabei aus einem gebogenen Stahldraht, wobei zwei mit Zwischenraum etwa parallelliegendeDrahtteile lb', Ib", einen langgestreckten Handgriff bilden, dessen eines Ende etwa rechtwinkelig umgebogen ist, um in Bügelform den breiten Kiefer la zu bilden, während das andere Ende einen kürzeren Fussbügel Ic bildet, der zur selben Seite hin gerichtet ist. Der untere Teil des Schenkels 1 ist dabei gegenüber dem oberen Teil geringfügig abgewinkelt, u. zw. entgegengesetzt zur Richtung des Kiefers la.
Die einander parallelliegenden Drahtteile lb'lb"des Halterschenkels 1 sind etwa in der Mitte durch eine kreisförmige Lagerscheibe 4 zusammengehalten. In dieser Lagerscheibe ist zusätzlich ein zwischen den Drahtteilen lb'lb", aber seitlich zu der durch diese gehende Ebene liegender Stahldraht 3 angeordnet, dessen anderes Ende an dem Bügelende des Kiefers la zu dessen Versteifung und als Mithilfe für dessen Haltewirkung befestigt ist. An der dem Draht 3 entgegengesetzten Seite ist die Lagerscheibe 4 mit einer Axialrille 5 versehen, deren Breite der Dicke des Schwenkschenkels 2 entspricht, der beim Zusammensetzen des Instrumentes in diese Rille gelegt wird und in dieser verschiebbar und verschwenkbar ist.
Der Schwenkschenkel 2 besteht aus einem geraden Stangenteil 2b aus Stahldraht, welcher an dem einen Ende mit einem Bügel versehen ist, der den Zangenkiefer 2a bildet. Zwischen dem stan- genförmigen Teil 2b des Schwenkschenkels 2 und dem Kiefer 2a ist in einer zur durch den Kiefer gebildeten Ebene senkrechten Ebene ein halbkreisförmiger Bügel 7 angeordnet, der mit dem Kiefer einstückig ist und als Hilfshandgriff für die Einstellung des Schenkels während der Benutzung des Instrumentes dient. Der Bügel 7 ist mit seinem freien Ende, gegebenenfalls drehbar und verschiebbar, in einer Lagerung 10 am Ende des stangenförmigen Teiles 2b des Schenkels 2 angebracht. Das andere Ende des Schenkels ist mit einem Fuss 2c in Form einer kurzen Querstange versehen, der als Fingergriff während der Schenkeleinstellung dient.
Für das Festhalten der Zangenschenkel 1, 2 in einer gewünschten Stellung ist eine Sperrvorrichtung vorgesehen, die aus einer Zahnreihe 8 an der Stange 2b des Schwenkschenkels und einem Hauptsperrstift 6 am andern Schenkel 1 besteht, welche zusammenwirken. Dieser Stift ist am unteren Ende des einen Drahtteiles lb befestigt und zum andern Drahtteil lb"hingerichtet, wie in Fig. 1 und 3 gezeigt ist. Ausser dem Hauptsperrstift 6 sind auch vorzugsweise zwei weitere Sperrstifte 11 und 12 an der Innenseite des Fussbügels Ic parallel zum Hauptsperrstift angebracht, wie Fig. 1 zeigt Durch Einführen eines dieser Sperrstifte 6,11, 12 in eine Lücke der Zahnreihe 8 können verschiedene Winkel und verschiedene Abstände zwischen den Kiefern la und 2a eingestellt werden.
Vor der Verwendung werden die beiden Zangenschenkel l, 2 ohne Benutzung irgendeines Werkzeuges zu dem zangenähnlichen Instrument zusammengestellt, wobei der Schenkel 2 in die Axialrille 5 der Lagerscheibe 4 am Schenkel 1 eingelegt wird, so dass der Schenkel 2 in der Rille sowohl verschiebbar als auch verschwenkbar ist. Beim Einlegen des Stangenteiles 2b in die Rille 5 wird gleichzeitig der die Zahnreihen 8 tragende Abschnitt desselben zwischen die beiden Drahtteile lb', lb"des Schenkels 1 eingeführt, wobei dieser Abschnitt durch den Zwischenraum 9 zwischen dem Stift 6 und dem Drahtteil lb"hindurchtritt und anschliessend hinter den gewählten Sperr- stift geführt, so dass die Zahnreihe und der Stift zusammenwirken können.
Ist beispielsweise eine Gebär-
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mutteruntersuchung durchzuführen, so werden die Schenkelkiefer la, 2a aneinander anliegend in die Vorderöffnung der Vagina eingeführt und danach durch eine Axialverschiebung des Schenkels 2 auseinandergeschoben, um eine Stellung zu erhalten, welche einen Einblick in die Gebärmutter gestattet.
Diese offene Lage der Gebärmutter wird durch die Sperrvorrichtung 6,8 selbsttätig beibehalten, wobei der Hauptsperrstift 6 in einen Zahnzwischenraum in der Zahnreihe 8 hineinreicht. Ein von den Wänden stammender Druck auf die Schenkelkiefer hält dabei die Teile der Sperrvorrichtung miteinander in Eingriff. Der Hilfsbügel 7 wird für eine Nacheinstellung des Kiefers 2a verwendet. Die kleinen Drahtflächen des Instrumentes erleichtern dabei den Einblick in die Gebärmutter.
Soll die Öffnung derart offengehalten werden, dass sie sich nach innen erweitert, so können die Seitensperrstifte 11 oder 12 zum Eingriff in die Sperrzahnreihe 8 gebracht werden, wodurch der Schwenkschenkelkiefer 2a entsprechend verschwenkt wird. Sämtliche Sperrstifte sind mit Köpfen od. dgl. versehen, so dass die Stellung des Schwenkschenkels durch den Stiftkopf gesichert wird.
Die Zurückführung des Schwenkschenkels 2 zum Zusammenschieben der Kiefer la und 2a erfolgt analog nach Lösen der Sperrvorrichtung. Danach können die Schenkel l, 2 zur Reinigung und Desinfizierung voneinander getrennt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Instrument in der Form eines zangenformigen Spekulums zum selbsttätigen Offenhalten von Höhlungen, Wundschnitten od. dgl. im menschlichen Korper für Beobachtungen und Operationen, das aus zwei gegeneinander verschiebbaren und drehbaren Teilen besteht, welche in verschiedenen Einstellagen durch eine Sperrvorrichtung fixierbar sind, wobei der eine Schenkel, der als Halterschenkel dient, aus zwei mit Zwischenraum parallelliegenden Drahtteilen besteht und an seinem Vorderende mit einem Zangenkiefer in der Form eines Bügels und am hinteren Ende vorzugsweise mit einem in der Kieferrichtung liegenden Fussbügel versehen ist und der andere Schenkel, der als Schwenkschenkel dient, an seinem Vorderende einen bügelförmigen, aus Draht bestehenden Zangenkiefer besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden längslaufenden Drahtteile (lb',
lb") des Halterschenkels (l) etwa Inder Mitte mittels einer Lagerscheibe (4) zusammengehalten sind, die mit einer zwischen den Drahtteilen des Halterschenkels liegendenAxialrille (5) versehen ist, welche das Lager für den stangenförmigen Schwenkschenkel (2) bildet und sowohl eine Verschiebung wie eine Drehung desselben erlaubt, und am Halterschenkel (1) wenigstens ein Sperrstift (6, 11, 12) angeordnet ist, der mit einer Zahnreihe (8) zusammenwirkt, die in an sich bekannter weise an der Stange (2b) des Schwenkschenkels (2) angeordnet ist, welche bei der Zusammenstellung der Zange und Zusammenkupplung derselben zwischen den beiden Draht-
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Draht, insbesondere Stahldraht bestehen.