<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Erzeugung von gebleichten Sulfitzellstoffen
Die modernen Anforderungen, die an gebleichte Sulfitzellstoffe gestellt werden, gehen in Richtung einer hohen stabilen Weisse bei besten Festigkeitswerten. Dieses Ziel wird in der Regel durch eine Mehrstufenbleiche eines festen Sulfitzellstoffes erreicht, wobei die übliche Dreistufenbleiche (Chlorierung, Alkalisierung, Hypochlorit) durch eine vierte Bleichstufe mit Chlordioxyd ergänzt wird. Chlordioxyd liegt in seinem Oxydationspotential so, dass praktisch nur das Restlignin, nicht aber die Zellulose, oxydativ abgebaut und somit wasserlöslich gemacht wird. Dadurch wird der Weissegrad der dreistufig gebleichten Zellstoffe von zirka 87 bis 88% auf 90-91% (Elrephogerät) angehoben.
Diese Chlordioxydstufe erfordert einen eigenen, mit keramischen, säurefesten Platten ausgekleideten Bleichturm, in welchem der Zellstoff bei zirka 75 C, PH = 4 und zirka 5 -10%figer Stoffdichte zirka 30'nachgebleicht wird. Das Chlordioxyd muss in einer eigenen Anlage aus Natriumchlorat, Schwefelsäure und einem Reaktionsmittel hergestellt werden. Die geringfügige Weissesteigerung um 2 - 30/0 muss also mit relativ hohen Investitionen erkauft werden. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, diese Investitionen durch Imprägnierung der Zellstoffbahn innerhalb einer Entwässerungsmaschine einzusparen. Zweckmässigerweise werden derartige Imprägnierungen im ersten Drittel der Trockenpartie durchgeführt.
Dabei wird die Bleichlösung über eine
EMI1.1
sprechende Weissesteigerung gebracht, wobei schon nach kurzer Laufzeit die Oberflächen der Trockenzylinder stark korrodierten und Rostflecke auf dem Zellstoff ergaben. Bei Versuchen, die Bleichflotte im alkalischen Milieu (PH = 9) mit den bekannten Aktivatoren, wie Hypochlorit, Persulfat, Formaldehyd, Urotropin, hydrolisierbare anorganische Salze, usw., zu behandeln, konnte eine Weissesteigerung nicht erreicht werden. Korrosionserscheinungen traten an den Trockenzylindern dabei allerdings nicht mehr auf.
Nach der DDR-Patentschrift Nr. 21844 wird die Erzeugung von Chemiezellstoffen aus Halbzellstoffen durch besondere Mehrstufenbleiche beschrieben. Dabei wird die letzte Bleichstufe mit Natriumchlorit bei 700 in 4% tiger Stoffdichte mit einem Verbrauch von zirka 30/0 Natriumchlorit auf atro Zellstoff durchgeführt. Schon aus diesen Angaben geht hervor, dass eine derartige Nachbleiche in einem Bleichturm, wie oben beschrieben, durchgeführt werden muss. Diese Anwendungsform von Natriumchlorit stellt die übliche dar und hat mit der von uns beschriebenen Einsatztechnik nichts zu tun.
Bei derartigen Untersuchungen konnte die überraschende Tatsache festgestellt werden, dass bei Einstellung des Stoffauflaufes zur Entwässerungsmaschine (zirka I% ige wässerige Zellulosefasersuspension) mit schwefeliger Säure auf PH=4, 5 der gewünschte Nachbleicheffekt bei einer Bleichflotte mit Natriumchlorit von PH = 9 ohne Korrosionen an den Trockenzylindern erreicht wurde. Die schwefelige Säure geht zum grossen Teil auf der Nasspartie der Entwässerungsmaschine in das Siebabwasser, wird aber teilweise vom Zellstoff durch das Quellwasser adsorbiert und teilweise an das Restlignin (Aldehydgruppen) angelagert. Eine weitere überraschende Beobachtung lag im geringen Verbrauch von nur 0, 04% Natriumchlorit 80% ig auf atro Zellstoff. Im Gegensatz dazu benötigt die 4.
Turmbleichstufe mit Chlordioxyd
<Desc/Clms Page number 2>
einen Einsatz von 0, 3 bis 0, 5% der genannten Substanz auf atro Zellstoff bei gleicher Weissegradsteigerung. Zusätze von Natriumtripolyphosphat als Schwermetallkomplexbildner und wenig Bleichlauge (Kalziumhypochlorit) verbessern das Bleichresultat bezüglich Weissgrad und setzen die Vergilbungsneigung herab.
Beispiel l : Eine Bleichflotte, welche nachstehende Zusammensetzung aufweist, wird über eine Imprägnierwalze der Zellstoffbahn des dreistufig vorgebleichten Fichtensulfitzellstoffes im ersten Drittel der Trockenpartie zugeführt, wobei eine Aufnahme von 0, 04% Natriumchlorit (SObig) auf atro Zellstoff erreicht werden muss. Die Faserstoffsuspension im Stoffauflauf der Entwässerungsmaschine muss auf PH = 4, 5 mit schwefeliger Säure eingestellt werden.
Zusammensetzung der Bleichflotte :
EMI2.1
<tb>
<tb> 2501 <SEP> Wasser
<tb> 1 <SEP> kg <SEP> Natriumchlorit <SEP> (80% <SEP> ig) <SEP>
<tb> 2 <SEP> kg <SEP> Natriumtripolyphosphat
<tb> 11 <SEP> Bleichlauge <SEP> (Kalziumhypochloritlösung <SEP> mit
<tb> 20 <SEP> g <SEP> Aktivchlor/l)
<tb>
Dabei wird ein Anstieg der Weisse um 3 Weissegrade auf 91% Elrepho erreicht. Die Kupferzahl betrug 1, 5 und die Kupferviskosität 65 c. P. (l% ige Lösung).
Beispiel 2 : Dasselbe Resultat, wie bei Beispiel1 beschrieben, wird bei einer Fasermischung aus 501o Fichten-und 50% Birkensulfitzellstoff erreicht.
Beispiel 3 : Dasselbe Resultat, wie bei Beispiel 1 beschrieben, wird bei einer Fasermischung aus 501o Fichten - und 5fY1/0 Buchensulfitzellstoff erreicht.