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Verfahren zur Herstellung von Rasierklingen
Bisher wurden Rasierklingen im allgemeinen aus Bandstahl mit einem C-Gehalt von 1 bis 1, 250/0 und einem Cr-Gehalt bis 0, 5% hergestellt. Es wurden aber auch schon vereinzelt sogenannte"rostfreie"Klin- gen aus einem Stahl mit sehr hohem, etwa bei 14% liegendem Cr-Gehalt erzeugt.
In neuerer Zeit ist man nun dazu übergegangen, die Klingen im Bereich ihrer Schneiden zur Verbesserung der Schneideigenschaften mit einem Kunststoffbelag zu versehen, wobei man für diesen Belag zunächst Silikonharze verwendete, jedoch später dazu überging, den Belag aus dem für diesen Zweck besonders geeigneten Polytetrafluoräthylen (bekannt unter demHandelsnamen"Teflon") herzustellen. Der letztgenannte Kunststoff, der eine kaum mehr zu überbietende Glätte der Schneide erreichen liess, verlangt jedoch, um eine genügende Vernetzung mit dem Stahl der Klinge zu erhalten, dass er bei einer Temperatur vcti zirka 4000C aufgetragen wird, also einer Temperatur, bei welcher die bisher normamalerweise verwendeten Stähle die ihnen vor dem Schleifen erteilte Härte zum grossen Teil wieder verlieren.
Man sah sich daher gezwungen, von den schon eingangs erwähnten hoch Cr-haltigen Stählen Gebrauch zu machen, bei welchen die Härte den genannten Temperaturen standhält. Diese Stähle, welche ausser der Härtebeständigkeit auch noch den Vorteil grosser Widerstandsfähigkeit gegen Rostanfall besitzen, bereiten aber grosse Schwierigkeiten bei der Erzeugung der Rasierklingen, u. zw. vor allem deshalb, weil beimAusstanzen der Klingenblätter zur Einhaltung tragbarer Standzeiten unbedingt sehr teure Hartmetallwerkzeuge verwendet werden müssen. Ausserdem verlangt die Härtung Temperaturen um 11000C gegenüber 8500C bei normalen Stählen und eine Abschrecktemperatur von -700C. Auch das Schleifen solcher Stähle gestaltet sich sehr schwierig.
Um all diesen Schwierigkeiten zu begegnen, geht nun die Erfindung davon aus, einen Stahl zu verwenden, der vor allem die erforderliche Hitzebeständigkeit (geringer Abfall der Härte bei nachträglicher Erwärmung des Stahles auf zirka 4000 C) aufweist und die Bearbeitung (Stanzen) mit normalen Werkzeugen erlaubt. Als solcher Stahl kommt ein Stahl mit nur niedrigem Cr-Gehalt, u. zw. vorzugsweise ein Stahl
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tracht, welcher nicht nur die geforderte Hitzebeständigkeit besitzt, sondern zufolge seines feinen Gefüges mit normalen Werkzeugen bearbeitet (gestanzt) und bei Temperaturen um 8500 C gehärtet werden kann. Auch beim Schleifen ergeben sich bei diesem Stahl keine Schwierigkeiten.
Ein Nachteil solcher Stähle und insbesondere auch der speziell angeführten Stähle besteht nun aber darin, dass diese, nicht zuletzt wegen ihres niedrigen Cr-Gehaltes,. ausserordentlich rostanfällig sind und daher unbedingt einer Schutzschicht gegen Oxydation bedürfen. Die zu diesem Zwecke vielfach ange- wendete Massnahme, eine Lackschicht zu verwenden, scheitert hier aber daran, dass kein Lack gefunden wurde, der den im vorliegenden Falle auftretenden Temperaturen (um 4000 C) standhält.
Die Erfindung macht es sich nun zur Aufgabe, auch diesen letztgenannten Übelstand zu überwinden und sieht aus diesem Grunde gemäss ihrem Hauptkennzeichen vor, bei einem Verfahren zur Herstellung von Rasierklinger, die im Bereich der Schneide (n) einen die Schneideigenschaften verbessernden Belag aus Kunststoff, vorzugsweise Polytetrafluoräthylen aufweisen, die aus einem bei der Vernetzungstempera- tur desBelag unststoffes (bei Polytetrafluoräthylen zirka 4000C) die Härte beibehaltenden und im ungehärteten Zustand leicht bearbeitbaren (leicht stanzbaren) Bandstahl mit nur sehr geringem Cr-Gehalt be-
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stehenden Klingenblätter nach dem Ausstanzen und Härten, mit einem auf chemischem oder physikalischem, insbesondere auf galvanischem Wege aufgebrachten metallischen Rostschutzüberzug,
vorzugsweise einer Cr-Schicht, zu versehen, hierauf die Schneiden anzuschleifen und schliesslich den Kunststoffbelag der Schneiden aufzutragen, welcher gleichzeitig die beim Schleifen entfernten Zonen der Rostschutzschicht ersetzt.
Man erhält auf diese Weise eine leicht und billig herzustellende Rasierklinge mit äusserst guter und daucrhafter Schneidwirkung und genügender Widerstandsfähigkeit gegen Rostanfall.
Wie bereits hervorgehoben, haben sich Stähle mit einem Gehalt von 0,85 bis l, l* C, 1, 2 bis 1, 7% Si, 0,6 bis 0, 9% Mn und 0,9 bis 1, 4% Cr als besonders günstig erwiesen.
Die vorzugsweise auf galvanischem Wege aufgebrachte metallische Rostschutzschicht ist keinesfalls auf Cr eingeschränkt, sondern es kann hiefür auch jedes andere für diesenZweck geeignete Metall angewendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von ìlasierklingen, di3 im Bereich der Schneide (n) einen die Schneideigenschaften verbessernden Belag aus Kunststoff, vorzugsweise Polytetrafluoräthylen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einem bsi der Vernetzungstemperatur des Belagkunststoffes (bei Polytetrafluoräthylen zirka 4000C) die Härte beibehaltenden und im ungehärtetenzustand leicht bearbeitbaren (leicht stanzbaren) Bandstahl mit nur sehr geringem Cr-Gehalt bestehenden Klingenblätter nach dem Ausstanzen und Härten, mit einem auf chemischem oder physikalischem, insbesondere auf gal- vanischem Wege aufgebrachten metallischen Rostschutzüberzug, vorzugsweise einer Cr-Schicht, versehen werden,
worauf die Schneiden angeschliffen werden und schliesslich der Kunststoffbelag der Schneiden aufgetragen wird, welcher gleichzeitig die beim Schleifen entfernten Zonen der Rostschutzschicht ersetzt.