DE2119236C3 - Schichtpreßstoff als Potentiometermaterial - Google Patents
Schichtpreßstoff als PotentiometermaterialInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H17/00—Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
- D21H17/20—Macromolecular organic compounds
- D21H17/33—Synthetic macromolecular compounds
- D21H17/46—Synthetic macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D21H17/54—Synthetic macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing nitrogen
- D21H17/57—Polyureas; Polyurethanes
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Description
Ein bekannter Verwendungszweck von Phenolharzhartpapier besteht in der vorwiegend einseitigen
Beschichtung des Materials mit Leitlack zur Herstellung von Potentiometerstreifen u.dgl. Bei diesen
Leitlacken handelt es sich sowohl um rußpigmentierte als auch mit Silberpulver gefüllte Leitlacke auf Phenolharzbasis.
Die Lacke, deren Leitwert zuvor sorgfältigeingestellt worden sind, werden im Spritzverfahren
auf die Oberfläche von Hartpapierstreifen gebracht und bei Temperaturen um 200° C bis zu
4 Stunden lang eingebrannt und ausgehärtet. Danach werden die Teile in ihren endgültigen Abmessungen
aus den Streifen gestanzt. Die Stanzung erfolgt heiß (nach Vorwärmen bei etwa 100° C. Es wurde beobachtet,
daß nur bei Vorhandensein eines weichmacherfreien, also unmodifizierten Phenol- bzw. Kresoltiarz
in der Deckschicht des Hartpapiers die Oberfläche bei dem vorgenannten Einbrennvorgang
glatt bleibt, während sie bei Verwendung plastifizier-(ter Phenolharze rauh wird. Durch die Wärmebehandlung
jedoch werden die gestanzten Hartpapierteile auf Phenolharzbasis oftmals so spröde und brüchig, daß
sie oft schon bei geringer mechanischer Beanspruchung durch z. B. Schrauben oder Nieten zerplatzen.
Diese Versprödung ist nur zum Teil auf die Zersetzung der Zellulose des Papieranteils im Trägermaterial zurückzuführen,
vorwiegend wird sie durch die Zersetzung des Phenolharzes verursacht. Ein wichtiger
Grund für die Versprödung ist auch darin zu suchen, daß durch das Einbrennen des Leitlackes das bei der
Kondensation des Phenolharzes entstehende Wasser zumindest teilweise aus dem Laminat ausgetrieben
wird, wodurch mikroskopisch feine Hohlräume entstehen.
Versuche, die genannten Probleme mit Hilfe von Epoxydglasseidenhartgewebc zu lösen, sind wegen
stanztechnischer Schwierigkeiten fehlgeschlagen; das Material erwies sich außerdem als kostspielig. Laminate
mit anderen duromcrcn Harzen als Bindemittel, wie z. B. Polyesterharzen, Melaminharzen oder Silikonharzen,
haben sich ebenfalls nicht bewährt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mit einem Leitlack lackierbares Basismaterial
für hohe Temperaturbeanspruchungen zu schaffen, das beim Einbrennprozeß nicht versprödet und
eine einwandfreie Stanzbarkeit gewährleistet. Ferner ist zu fordern, daß das mit dem Bindemittel imprägnierte
Trägermaterial nach dem Einbrennen des
Leitlackes auch bei hohen Temperaturen weitgehend eine Konstanz seiner elektrischen Widerstandswerte
beibehält und dadurch keine nachteilK^ Beeinflussung
der Leitwerte in der Leitlackschiuit auftritt. Die Aufgabe wird bei einem mit einem Leitlack
ίο versehenen, aus mehreren harzimprägnierten und mit
Bindemittel verbundenen Trägerbahnen hergestellten Schichtpreßstoff, insbesondere zur Herstellung als
Potentiometermaterial, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Imprägnier- und Bindemittel ein ατοί
5 malischer Cyansäureester und als Trägermaterial eine Wirrfaser verwendet wird. Als Bindemittel kann z. B.
Cyanatharz auf Basis aromatischer Cyansäureester verwendet werden, die z.B. durch Umsetzung von
Phenolen mit Chlorcyan hergestellt werden, wie 2,2-
ϊο Bis-(4-Cyanatophenylpropan). Diese Harze sind als
solche bekannt und auch schon für andere Zwecke verwendet worden. Für den hier beschriebenen Verwendungszweck
ist das Cyanatharz, auch in Verbindung mit Zellulosefasern, wegen seines hohen Erwei-
»5 chungspunktes von etwa 200° C hervorragei. i geeignet.
Es entstehen außerdem bei der Härtung von Cyanatharz kein Wasser oder andere Kondensationsprodukte, so daß das Material, welches mit Cyanatharz
als Bindemittel hergestellt worden ist, beim Tempern auch nicht porös werden kann. Cyanatharz ist
ferner ein relativ zähes Duromeres, das auch bei langer dauernder thermischer Beanspruchung wenig zur
Versprödung neigt.
Mit Hilfe von Cyanatharz auf Basis aromatischer Cyansäureester als Imprägnier- und Bindemittel lassen
sich für den in Rede stehenden Verwendungszweck in Kombination mit einem Wirrfaserträgermaterial
vor allem drei Laminattypen einsetzen. Als Wirrfasermaterial für die vorliegende Erfindung
♦o kommen besonders Papierfasern, Glasfaservlies
und/oder synthetisches Fasermaterial, insbesondere auf Basis von Polyesterfaservlies in Frage. In stanztechnischer
Hinsicht bietet diese Kombination besondere Vorteile, da durch die Verwendung des Wirrfaserträgermaterials
die der Stanzbarkeit des Schichtstoffes entgegenwirkende große Härte des Cyanatharzes
etwas ausgeglichen wird.
Die Kombination von Cyanatharz mit Papier als Trägermaterial führt zu einem Cyanatharzhartpapier,
das im Vergleich zu Phenolharzhartpapier bessere mechanische Eigenschaftswerte, insbesondere große
Elastizität besitzt. Durch den Einbrennprozeß des aufgebrachten Leitlackes versprödet das Material nur
unwesentlich. In weiterer Ausbildung der Erfindung kann zur Erzielung einer hohen Lagentrennkraft, einer
niedrigen Wasseraufnahme und guter elektrischer Eigenschaftswerte eine Vortränkung des Papiers, z. B.
mit einer Kombination aus Epoxydharz und Phenolharz, durchgeführt werden. Bei dieser Vorimprägnierung
sind die beiden Komponenten auf der Faser weitgehend auszuhörten. Die Nachimprägnierung der
vorimprägnierten Papierbahnen wird dann erfindungsgemäß mit Cyanatharz durchgeführt, das mit
0,3% Diazobenzcyclooctan und 0,3 bis 0,4% Brenzkatechin als Härtungskatalysatoren versetzt wird.
Eine Kombination von Cyanatharzbindemittel mit Glasfaservlies als Trägermaterial ergibt einen
Schichtpreßstoff, der gegenüber Cyanatharzhartpa-
pier eine noch weiter verbesserte thermische Beständigkeit und noch bessere mechanische Eigenschaftswerte erbringt. Durch Verwendung der Glaswirrfaser
ist die Stanzbarkeit dieses Materials gewährleistet, zugleich auch seine Preiswürdigkeit gegenüber einem
Glasseidenhartgewebe.
Verwendet man an Stelle des Glasfaservlieses ein Polyesterfaservlies, so erhält man ein noch besser
stanzbares Produkt, das zugleich auch noch preiswerter ist. Eine Schrumpfung dieses Materials während
des Einbrennvorganges kann dadurch vermieden werden, daß vorgeschrumpftes Polyestervlies eingesetzt
wird.
Für die Herstellung eines Potentiomctermaterials
werden in an sich bekannter Weise mehrere Lagen aus Wirrfasermaterial, die mit einem Imprägnier- und
Bindemittel auf Basis aromatischer Cyansäureester versehen sind, zu einem Schichtpreßstoff unter Druck
und Wärme verfestigt. Aus dem auf diese Weise hergestellten Plattenmaterial werden z. B. unter Verwendung
einer Präzisionsschlagschere Streifen gefertigt, die dann vorzugsweise im Spritzverfahren mit einem
an sich bekannten Leitlack, z. B. auf Phenolharzbasis
ίο mit Ruß oder Silberpulver als leitendem Pigment beschichtet
werden. Der Einbrennprozeß wird bei Temperaturen um 200° C bis zur Konstanz der Leitwerte
durchgeführt, ohne daß hierdurch eine nachteilige Beeinflussung des Basismaterials erfolgt.
Claims (4)
1. Mit einem Leitlack versehener, aus mehreren harzimprägnierten und mit Bindemittel verbundenen
Trägerbahnen hergestellter Schichtpreßstoff, insbesondere zur Herstellung von Potentiometern,
dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägnier- und Bindemittel ein aromatischer Cyansäureester und als Trägermaterial eine Wirrfaser
verwendet ist.
2. Schichtpreßstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wirrfaser eine Zellulosefaser
verwendet ist.
3. Schichtpreßstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wirrfaser eine Polyesterfaser
verwendet ist.
4. Schichtpreßstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wirrfaser eine Glasfaser
verwendet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712119236 DE2119236C3 (de) | 1971-04-21 | 1971-04-21 | Schichtpreßstoff als Potentiometermaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712119236 DE2119236C3 (de) | 1971-04-21 | 1971-04-21 | Schichtpreßstoff als Potentiometermaterial |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2119236A1 DE2119236A1 (en) | 1972-10-26 |
DE2119236B2 DE2119236B2 (de) | 1974-10-24 |
DE2119236C3 true DE2119236C3 (de) | 1975-06-19 |
Family
ID=5805294
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712119236 Expired DE2119236C3 (de) | 1971-04-21 | 1971-04-21 | Schichtpreßstoff als Potentiometermaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2119236C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4103276A (en) * | 1976-07-14 | 1978-07-25 | Nordson Corporation | Resistor core cable |
-
1971
- 1971-04-21 DE DE19712119236 patent/DE2119236C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2119236B2 (de) | 1974-10-24 |
DE2119236A1 (en) | 1972-10-26 |
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