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Strassentankwagen
Gegenstand der Erfindung ist ein Strassentankwagen, der einen starren Behälter aufweist und vorzugsweise für den Transport von brennbaren Flüssigkeiten, wie Treibstoffen usw., bestimmt ist.
Es ist bekannt, Tankwagen in selbsttragender Bauweise auszubilden, d. h. der Tankbehälter selbst bildet die tragende Verbindung zwischen den beiden Laufwerken. Man hat zunächst Eisenbahnkesselwagen gebaut, bei welchen die Achsen bzw. Drehgestelle in kurzen Endrahmenstücken, die die Kräfte aus dem Fahrwerk in die Wände des Kessels einleiten, gelagert sind. In neuerer Zeit ist man auch dazu übergegangen, Strassentankwagen nach dem gleichen Grundprinzip selbsttragend auszubilden, indem Vorderachse, Antriebsaggregat und Fahrerhaus einerseits sowie angetriebene Hinterachse, Armaturen, Zusatzbehälter usw. anderseits auf je einem kurzen Rahmenstück untergebracht sind, wobei diese Rahmenstücke mit den Enden des Kessels verbunden sind.
Die Kesselwand selbst, oftmals auch aus Leichtmetall, bildet mit ihren hohen Widerstandsmomenten gegen Biegung um eineQuerachse und gegen Torsion um dieKessellängsach- se einen sehr geeigneten Träger. In dem Kessel befindliche, meist ohnehin vorhandene Schwallbleche sowie allenfalls angebrachte zusätzliche kleine, in der Regel innen liegende Verstärkungen machen die an sich verhältnismässig dünne Kesselwand entsprechend beulungssicher.
Es ist ferner bekannt, sowohl bei Personenkraftwagen als auch bei Lastwagen und Omnibussen den Antriebsmotor hinter die Hinterachse zu verlegen (Heckmotoranordnung), um so einerseits durch den Wegfall der Kardanwelle Gewicht zu sparen und störungsempfindliche Teile zu vermeiden sowie anderseits auch am Vorderende des Wagens und gegen die Fahrbahn hin Raum zu gewinnen.
Insbesondere Omnibusse werden bei Heckmotorausführung auch meistens in selbsttragender, also rahmenloser Bauweise ausgeführt.
Weiters ist auch schon ein Strassentankwagen vorgeschlagen worden, der mit einem Heckmotor ausgestattet ist, wobei dieses Fahrzeug jedoch einen Rahmen besitzt, der den Tank trägt und vorderes und hinteres Laufwerk verbindet.
Die Erfindung besteht nun darin, dass bei einem Tankwagen mit starrem Behälter die beiden vorbeschriebenen Konstruktionsprinzipien angewendet werden. Ein erfindungsgemässer Strassentankwagen ist
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schen dem vorderen und hinteren Laufwerk dar ; b) das Antriebsaggregat (Motor-Getriebeblock) befindet sich hinter bzw. über dem hinteren Laufwerk.
Durch diese Ausbildung ergibt sich eine Reihe von Vorteilen. Insbesondere wird, was nur durch die Kombination dieser beiden Merkmale möglich ist, der Platz unterhalb des Tankes, der bisher entweder für den Rahmen oder für die Kardanwelle benötigt wurde, frei für andere, für Tankwagen günstige Zwekke. So ist es z. B. in vielen Fällen erwünscht, die zur Beschickung von Behältern für Zapfsäulen bestimmten Tankwagen seitlich an die Zapfsäulen heranzufahren und demnach die Ablassarmaturen auch seitlich am Tankwagen anzuordnen. Bisher war jedoch eine solche Anordnung, wenn sie auch schon ausgeführt wurde, nur unter Überwindung grosser Schwierigkeiten möglich ; durch die erfindungsgemässe Kombination werden diese Schwierigkeiten sofort beseitigt. Der freiwerdende Platz kann aber auch für andere Zusatzaggregate, z. B.
Zusatzbehälter ausgenutzt werden.
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Die erfindungsgemässe Kombination ergibt darüber hinaus auch noch weitere Vorteile, die allerdings teilweise nur durch je eines der Kombinationsmerkmale bedingt sind. So kann zunächst bei festliegender
Höchstgrenze des Gesamtgewichtes der Anteil des Eigengewichtes zugunsten der Nutzlast erheblich ge- senkt werden, weil Rahmen und Gelenkwellen entfallen.
Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von z. B. 16 Mp können gegenüber einem Tankwagen in selbst- tragender Bauweise, jedoch mit vorn liegendem Motor und Hinterachsantrieb, etwa 1000 kp Nutzlast ge- wonnen werden. Die feuergefährlichen Aggregate, wie Antriebsmotor, Kraftstoffbehälter, Batterie, Aus- puff usw. befinden sich hinter dem Kessel, was für den Fahrer erhöhten Schutz bedeutet. Das Fahrerhaus liegt in der lärmfreien Zone, der über dem Antriebsaggregat freibleibende Raum kann in weiterer Ausge- staltung der Erfindung als Laderaum für Ölgebinde od. dgl. ausgebildet sein.
Dieser Raum ist besonders gross, wenn nach einem weiteren Erfindungsmerkmal der Motor als Unter- flurmotor mit liegenden Zylindern ausgeführt ist. Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist schliesslich darin zu erblicken, dass das Verhältnis der Achsdrücke zwischen Vorder- und Hinterachse sich bei leerem und vollem Behälter nur wenig ändert, so dass die Fahreigenschaften zwischen leer und beladen nicht so un- terschiedlich sind wie bei Tankwagen, bei welchen der Hauptanteil der Last auf dem hinteren Fahrwerk ruht. Wenn es auch beim erfindungsgemässen Tankwagen möglich ist, den Kessel oberhalb des Antriebs- aggregats bis an das Ende des Fahrzeuges durchzuführen, so ist es schon aus Gründen der leichteren Zugänglichkeit zum Motor und auch aus Sicherheitsgründen zweckmässig, das Behälterende etwa kurz hinter der Hinterachse anzuordnen.
Es rückt somit der ganze Behälter gegenüber normalen Fahrzeugen etwas nach vorn, wodurch sich die vorgeschilderte günstigere Achslastverteilung ergibt. Das Fahrzeug kann ungehindert mit dem kürzesten zulässigen Radstand (bei einem Gesamtgewicht von 16 Mp z. B. 3600 mm) ausgeführt werden, woraus wieder kleiner Wendekreis und geringere Neigung zum Nicken resultieren, letzteres deshalb, weil die Abstützung des Fahrzeuges näher zum Schwerpunkt gerückt ist und daher Fahrbahnstösse weicher auf das Fahrzeug übertragen werden.
In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, u. zw. zeigen : Fig. 1 einen Tankwagen in selbsttragender Bauweise mit Heckmotor, letzterer mit stehenden Zylindern, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie Tu-lui der Fig. 1, Fig. 3 einen erfindungsgemässen Tankwagen, bei dem der Motor als Unterflurmotor mit liegenden Zylindern ausgeführt ist und Fig. 4 einen zugehörigen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3.
Der selbsttragende Kessel l, der mit Schwallblechen oder mit Trennwänden 2 versehen sein kann, ruht an seinen Enden auf kurzen Rahmenstücken 3 und 4. Am vorderen Rahmenstück 3 sind die Vorderachse 5 und das Fahrerhaus 6 angebracht, wogegen mit dem hinteren Rahmenstück 4 die Hinterachse 7. der Antriebsmotor 8 mit dem Getriebe 9, der Treibstoffbehälter 10 sowie ein Laderaum 11 verbunden sind. Zwischen den Radsätzen sind die Ablassarmaturen 12 angeordnet.
Bei dem in den Fig. 3 und 4 veranschaulichten Tankwagen ist der Aufbau der gleiche, lediglich der Antriebsmotor 8 ist mit liegenden Zylindern in der Bauweise eines Unterflurmotors ausgeführt, wodurch sich, wie besonders aus Fig. 4 ersichtlich, eine wesentliche Vergrösserung des Laderaumes 11 ergibt.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Beispiele beschränkt. Der erfindungsgemässe Tankwagen kann z. B. auch mit hinterer oder hinterer und vorderer Doppelachse ausgeführt sein, wobei sich die gleichen Vorteile wie bei einem zweiachsigen Wagen ergeben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Strassentankwagen mit einem starren Behälter, insbesondere für Transporte von brennbaren Flüssigkeiten, wie-Treibstoffen usw., gek ennz eichne t durch die Kombination folgender einzeln an sich bekannter Merkmale :
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zwischen vorderem und hinterem Laufwerk (5 bzw. 7) ; b) das Antriebsaggregat (Motor-Getriebeblock 8, 9) befindet sich hinter bzw. über dem hinteren Laufwerk (7).