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Vorrichtung zum Abbremsen von Walzprofilen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen von Walzprofilen, die mit hohen Geschwindigkeiten aus dem letzten Walzgerüst oder andern Aggregaten austreten.
Die Leistungssteigerung einer Walzstrasse liegt in direktem Verhältnis zur Erhöhung ihrer Walzgeschwindigkeit. Diese hohen Walzgeschwindigkeiten bereiten besonders in Kuhlbettstrassen dem austretenden Walzgut, sowohl nach dem Walzvorgang als auch in Adjustageanlagen, Schwierigkeiten in der Verkürzung des Auslaufweges.
Es sind bereits Einrichtungen zum Abbremsen des Walzgutes in der Auslaufrinne eines Kühlbettes mittels gegeneinander verstellbaren Förderrollen bekannt. Kann mit dieser Rollenanordnung das Walzgut auf verhältnismässig kurzen Strecken zum Stillstand gebracht werden, so muss doch die Rollenanstellung sehr vorsichtig und möglichst ohne grossen Anpressdruck erfolgen, damit einmal die Walzgutspitze nach Berührung der ersten Rollenpaare nicht abgelenkt wird und zum andern keine Walzgutdeformationen auftreten.
Besonders schwierig ist auch bei den hohen Geschwindigkeiten das genaue Einführen in die zum Abbremsen bestimmten Rollenpaare.
Diese Anordnung eignet sich also mehr zum Abbremsen kalten Materials mit rundem, rechteckigem bzw. quadratischem Querschnitt und nicht zum Stillsetzen des aus dem letzten GerUst mit einer Temperatur von zirka 10000 C austretenden Walzgutes.
In ihrem Aufbau sind die Einrichtungen kompliziert und daher sehr störanfällig, was bei eintretenden Schäden zu erheblichen Produktionsausfällen führt.
Weiterhin dienen zum Abbremsen von Walzgut bogenförmige FUhrungsrinnen, in denen mittels der durch die Fliehkraft auftretende Reibung das Walzgut zum Stillstand gebracht wird. Im Gegensatz zur vorstehend beschriebenen Einrichtung kann diese Bremsart bei Profilen, wie z. B. Winkeln und T-Stahl, nicht in Anwendung kommen und ist bei kaltem Material gänzlich ausgeschlossen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der die beschriebenen Nachteile vermieden werden und das Walzgut in allen Längen und Querschnitten in kürzester Zeit beschädigungslos zum Stillstand kommt.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass in einem länglichen Führungsschacht durch Unterteilung in zwei Etagen mittels porösen, luftdurchlässigen Platten eine auf den Platten befindliche körnige Schicht eines geeigneten Mediums, wie z. B. Sand, Sinter od. dgl., bei Zuführung von Luft in die untere Etage, oberhalb der porösen Platten in einem raumbegrenzten, wirbelnden Schwebezustand gehalten wird.
Mit der Anordnung der Walzgutein-und austrittsöffnungen oberhalb der porösen Platten kann das Walzgut direkt in das ruhende Bremsmittel aus Sand oder Sinter einlaufen. Um die Bremswirkung je nach Zulaufgeschwindigkeit und Walzgutmasse beliebig variieren zu können, ist im Luftzulauf eine verstellbare Drosselklappe zum Regulieren der Dichte des wirbelnden Bremsmittel-Luftgemisches angeordnet. An
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den Walzgutein-und -austrittsöffnungen ist zur Vermeidung des Austrittes der Schwebeschicht je ein Luftschleier angeordnet. Der Luftaustritt erfolgt durch oberhalb der porösen Platten liegende Öffnungen, die mit und ohne Filter versehen sein können. In der Decke des Führungsschachtes ist in seiner Längsrichtung eine bewegliche Rinne angebracht.
Mit dieser Bremseinrichtung, die sowohl für warmes als auch kaltes Walzgut eingesetzt werden kann, ist ein sicheres, regulierbares Abbremsen für sämtliche Profile ohne jegliche Beschädigung gewährleistet.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen : Fig. 1 die Seitenansicht, Fig. 2 einen Querschnitt mit oben liegender Ein- laufrinne.
An einem läiglichsn Führungsschacht l mit rundem, quadratischem oder rechteckigem Querschnitt sind an den Stirnseiten die rohrförmigen Walzgutein- und -ausführungsöffnungen 7, 8 angebracht. Im Inneren wird der Führungsschacht 1 unterhalb der Ein- und Ausführungsöffnungen 7,8 mittels poröser Platten 2 über seine ganze Länge raummässig in eine Ideine untere Etage 4 und eine entspre- chend grössere obereEtage 5 aufgeteilt. In die untere Etage 4 mündet die LuftzufUhrung mit einge-
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finden sich mehrere Öffnungen 10, die mit Filtern 11 abgedeckt sind. Bei Verwendung gut durch- gesiebten Sandes kann auf die Filter verzichtet werden, da nur Luft und kein Staub aus dem Führungs- schacht entweicht.
Eine andere Ausführung besteht darin, dass die Decke des Führungsschachtes 1 in Längsrichtung als Rinne 12 ausgebildet ist, die mittels des Gestänges 13 aufgeklappt werden kann. Auf den porösen Platten 2 liegt der feinkörnige Sand 3 über die ganze Länge des Führungssehachtes 1 gleichmä- ssig verteilt.
Durch das ZufUhren von Luft in die untere Etage 4 entsteht in der oberen Etage 5 ein Sand-Luftgemisch, welches über eine Drosselklappe 6 bezüglich seiner Dichte geregelt werden kann und den Bremsweg so beeinflusst, dass das mit hoher Geschwindigkeit einlaufende Walzgut in der Schwebeschicht 3 gebremst wird und nach dem Verlassen der Vorrichtung liegenbleibt. Bei sehr langem Walzgut besteht die Möglichkeit, dieses bis zu einer bestimmten Länge in einer geschlossenen Rinne 12 über der Schwebeschicht 3 laufen zu lassen und nach Aufklappen der Rinne 12 nur fur die Restlänge in die Schwebe- schicht zu tauchen, um das Bremsen einzuleiten und die Geschwindigkeit auf Null zu bringen. Das Aufklappen der Rinne 12 erfolgt durch ein Gestänge 13.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abbremsen von Walzprofilen, dadurch gekennzeichnet, dass in einem länglichen Führungsschacht (1) durch Unterteilung in zwei Etagen (4, 5) mittels porösen, luftdurchlässigen Platten (2) eine auf den Platten befindliche körnige Schicht eines geeigneten Mediums (3), wie z. B. Sand, Sinter od. dgl., bei Zuführung von Luft in die untere Etage (4), oberhalb der porösen Platten (2) in einem raumbegrenzten, wirbelnden Schwebezustand gehalten wird.