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Oberlichte für Gebäude
Die Erfindung betrifft eine Oberlichte für Gebäude, bestehend aus einem Rahmen und einer von dem Rahmen getragenen, nach oben gewölbten Scheibe aus Silikatglas.
Oberlichten bilden insbesondere bei der Ausführung von Flachbauten wichtige Bauelemente und dienen ferner vielfach zur Belichtung von im Inneren grösserer Gebäude gelegener Räume mit Tageslicht. Oft wurden solche Oberlichten mit planebenen Glasscheiben versehen. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie infolge Ablagerung von Staub und Schmutz leicht trübe werden und daher eine dauernde Wartung be- nötigen, wenn man auf eine Sauberhaltung der Aussenfläche des Oberlichtes Wert legt.
Ausserdem sind Oberlichten mit einer von einem Rahmen getragenen kuppelförmig gewölbten Scheibe bekannt, wobei diese Scheibe aus durchsichtigem Kunststoff besteht. Hiebei ergibt sich der Nachteil, dass die Oberfläche der Kunststoffscheibe nicht glatt und kratzfest genug ist und zu sehr darauf abgelagerten Schmutz und Staub festhält, so dass die Selbstreinigungswirkung derartiger oberlichten beim Daraufregnen verhältnismässig gering ist. Solche Kunststoffoberlichten besitzen deshalb nach einigen Jahren oft ein unschönes Aussehen.
Des weiteren sind Oberlichten mit einer kuppelförmigenScheibe aus gegossenem Silikatglas bekannt.
Diese besitzen jedoch infolge des Herstellungsprozesses stets eine leicht wellige bzw. rauhe Oberfläche bzw. eine Oberfläche, die nicht so hart ist, dass sie dem Einwirken von Atmosphärilien auf die Dauer in zufriedenstellender Weise widerstände bzw. eine Selbstreinigungswirkung in gewünschtem Ausmass ergäbe.
Die der Erfindung zugrundegelegte Aufgabe besteht darin, eine Oberlichte der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem die vorstehend angedeuteten Nachteile der bekannten Arten vermieden sind und das sich insbesondere durch eine hohe Selbstreinigungswirkung, eine hohe Festigkeit und Tragfähigkeit und in besonderem Masse durch die Gewährleistung eines grossen Schutzes des darunterliegenden Raumes vor herabfallenden Glasstücken bei einem eventuell Zubruchgehen auszeichnet. In Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die gewölbte Scheibe aus einem vorgespannten SicherheitsSilikatglas oder einem mehrschichtigen Verbund-Sicherheitsglas besteht, bei dem mindestens die nach aussen weisende Schicht aus Silikatglas besteht.
Es hat sich gezeigt, dass gerade diese beiden Sicherheitsglasarten ganz hervorragend für die beabsichtigten Zwecke geeignet sind, da sie hinsichtlich der Festigkeit und der glatten Oberfläche der äusseren aus Silikatglas bestehenden Schicht alle gestellten Wünsche erfüllen. Durch ihre Eigenschaft als Sicherheitsglas ist dabei der gewünschte Schutz des darunterliegenden Raumes vor herabfallenden gefährlichen Glassplittern gewährleistet, u. zw. bei Verbund-Sicherheitsglas dadurch, dass beim Zubruchgehen die Glasstückchen an der Zwischenschicht haften bleiben, und bei vorgespanntem 1 :
icherheits-Silikatglas"da- durch, dass durch die Art der Vorspannung in Verbindung mit der Wölbung der Scheibe die Glasteilchen bei einem Zubruchgehen explosionsartig radial nach aussen fliegen und zum allergrössten Teil nicht durch die Lichtöffnung herabfallen. Es muss in diesem Zusammenhang auch berücksichtigt werden, dass vorgespanntes Sicherheits-Silikatglas eine sehr stark erhöhte Festigkeit und Tragfähigkeit aufweist. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Scheibe überhaupt zu Bruch geht, weitaus geringer als bei Verbund-Sicherheitsglas und Drahtglas, wobei von diesen beiden das erstere beim Zubruchgehen alle Glasstückchen festhält.
Dadurch, dass erfindungsgemäss auf jeden Fall die äussere Schicht der Oberlichtkuppel aus Silikatglas besteht, ist eine hohe Kratzfestigkeit gegeben und durch die glatte Oberfläche eine grosse Selbstreini-
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gungswirkung und Alterungsfreiheit. Bei vorgespanntem Sicherheits-Silikatglas ist noch zu beachten, dat durch den Vorspannungsprozess die äussere Oberfläche ausserordentlich hart wird und ganz hervorragend del Einflüssen der Atmosphärilien widersteht. Auch bei den für Verbund-Sicherheitsgläser verwendeten Silikatgläsern ist ein solcher Widerstand in der gewünschten Höhe vorhanden.
Bei Oberlichten aus beiden erfindungsgemäss verwendeten Sicherheitsglasarten ist die Oberfläche der Scheibe so glatt und hart, dar : Regenwasser an der Wölbung abfliesst und alle Schmutz-und Staubteilchen mitnimmt, so dass auf diese Weise eine Selbstreinigung erfolgt. Die erfindungsgemässe Scheibe zeichnet sich also durch Eigenschaften aus, durch die derartige Oberlichten sowohl gegenüber Oberlichten mit kuppelförmigen Kunststoffscheiben als auch gegenüber solchen aus kuppelförmigen Gussglasscheiben erheblich verbessert werden.
Zur Schaffung von erfindungsgemässen Oberlichten mit Scheiben aus einem vorgespannten Sicherheits-Silikatglas wird zweckmässigerweise ein solches vorgespanntes Glas verwendet, das durch Erhitzen und plötzliche Abkühlung durch einen kalten Luftstrom aus Tafelglas od. dgl. gefertigt ist und besonders hohe Biegefestigkeit sowie Unempfindlichkeit gegen rasche Temperaturschwankungen aufweist.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen der Erfindung vereinfacht dargestellt. Es zeigen : Fig. l im Schnitt eine erste Ausführungsform der Erfindung mit einer einzelnen gewölbten Oberlichtscheibe und einem aus zwei ringförmigen Bauteilen bestehenden Tragrahmen mit kreisförmiger Grundfläche, Fig. 2 einen Teilschnitt in vergrössertem Massstab durch eine zweite Ausführungsform der Erfindung mit einer aus einer oberen gewölbten und einer unteren planebenen Scheibe bestehenden Scheibeneinheit und einem einteiligen Tragrahmen mit Flansch am oberen Ende, ebenfalls mit kreisförmiger Grundfläche, und Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Oberlichte nach Fig. 2.
Bei der ersten Ausführungsform nach Fig. 1 ist eine erfindungsgemässe Glaskuppel 11 aus Sicherheitsglas mit Hilfe von Klemmstücken 12 an dem oberen Ring 13 des aus den beiden Ringen 13 und 14 bestehenden Tragrahmens festgeklemmt. Der Ring 14 ist an der Dachkonstruktion befestigt, und zwischen den Ringen 13 und 14 sind Abstandsstücke 15 vorgesehen, die einen Abstand 16 zwischen den beiden Ringen sicherstellen. Die beiden Ringe 13 und 14 werden beispielsweise mittels einer Mehrzahl von Schraubbolzen 17 miteinander verbunden, und zwischen den Abstandsstücken 15 sind innerhalb des Abstandes 16 Durchtrittsöffnungen vorgesehen, die als Belüftungsöffnungen dienen. Der Ring 13 greift nasenförmig über die äussere Mündung des Abstandes 16, so dass diese Mündung nach oben hin abgedeckt ist.
Bei der zweiten Ausführungsform nach Fig. 2 und 3 sind als Scheibeneinheit eine erfindungsgemässe obere gewölbte Scheibe 20 und eine untere planebene Scheibe 21 vorgesehen, deren obere Scheibe 20 auf einem aus Asbestzement in einem Stück gebildeten Tragrahmen 22, u. zw. auf einem am oberen Teil dieses Tragrahmens 22 angeordneten Flansch 23 aufsitzt. Die äussere Seitenwand 23a des Flansches 23 steht im wesentlichen senkrecht zu der Flanschfläche 40 und geht gerade indie Aussenfläche 28 des Tragrahmens über. Auf diese Weise wird die Bildung einer Schmutzfängerkante unterhalb der Flanschfläche 40 verhindert. Die Flanschfläche 40 ist ihrerseits schräg nach aussen mit einer Schräge gerichtet, die etwa gleich der Tangente an die Sehne der gewölbten Scheibenfläche in diesem Bereich ist.
Diese Ausbildung trägt in besonderer Weise dazu bei, um bei einfacher Wölbung der Scheibeneinheit 20/21 sicherzustellen, dass die Scheibe selbst den Flansch um eine gewisse Strecke nach aussen überkragt.
Der Tragrahmen 22 besitzt einen Auflageabschnitt 24, der etwa 90 mm breit ist und dessen Oberseite 25 nach aussen schräg abfällt, indem die Höhe an der Aussenkante 26 verhältnismässig gering gehalten ist. Dieser Auflageabschnitt 24 ist im wesentlichen waagrecht ausgebildet und wird unter Zwischenlegung von Zwischenstücken 24a auf die Dachkonstruktion 35 aufgesetzt. Die schräg nach aussen abfallende Fläche 25 geht in einen Absatz 27 über, zu welchem Zweck die Aussenfläche 28 des Mittelabschnitts 29 des Tragrahmens vorzugsweise winklig gegenüber der Innenfläche 30 des Tragrahmens verläuft. Über denAuflageabschnitt 24 wird von aussen hereineDachpappenlage 31 gedeckt, die sich etwa bis zu der Kante 27 erstreckt, wo noch zusätzlich eine Abdichtungsmasse 32 eingefügt werden kann.
Für den Durchtritt von Befestigungsschrauben 33 ist in dem Auflageabschnitt 24 je eine Bohrung 34 vorgesehen, und in der Betondecke 35, die nach innen zu durch eine Putzschicht 35a verkleidet und nach oben durch zwei Lagen Dachpappe 49 abgedeckt ist, die durch Dachpappendichtungsmasse 49a abgedichtet wird, ist ein Dübel 36 beispielsweise aus Holz eingebettet, in den die Schraube 33 eingeschraubt werden kann. Die Dachpappenlage 31 deckt auch den Schraubenkopf ab.
Zur Befestigung der gewölbten Oberlichtscheibe 20 mit dem Flansch 23 dienen Metallschauben 37, die durch Bohrungen 38 in der Scheibe 20 hindurchtreten. Zur Abdichtung dieser Schrauben dienen Dichtungsringe 39.
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Die Seitenwand des Tragrahmens verläuft trichterförmig, indem sie sich kegelförmig von oben nach unten erweitert.
Der Neigungswinkel der Innenfläche 30 der Seitenwand beträgt etwa 600. Oben am Innenrand in Höhe der Flanschfläche 40 ist eine Schwitzwasserrinne 41 vorgesehen. Die Innenkante 42 der Schwitzwasserrinne 41 liegt etwas tiefer als ihre Aussenkante 43, die gleichzeitig die Innenkante der Flanschfläche 40 darstellt, um sicherzustellen, dass gegebenenfalls aus der Schwitzwasserrinne 41 überlaufendes Schwitzwasser nur über die Innenkante zu laufen vermag und nicht über die Aussenkante 43 in die Dichtfläche zwischen der Scheibe 20 und der Flanschfläche 40 treten kann.
Die Flanschfläche 40 weist ausserdem eine ringsherumlaufende Rinne 44 zur Aufnahme eines Dichtungsringes auf. Die planebene Scheibe 21 ist bei 45 mit der gewölbten Scheibe 20 verklebt und wird zusätzlich mit Hilfe einiger Halter 46 gehalten. Diese sind im Ausführungsbeispiel als Spe- zialschrauben ausgebildet, die durch Bohrungen 47 der Scheibe 20 hindurchtreten und Arme 48 aufweisen, die sich von unten her gegen die Scheibe 21 legen. Darüber hinaus ist als weitere Sicherung der vorspringende Teil 42 der Schwitzwasserrinne 41 vorgesehen.