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Tabelliergerät
Die Erfindung betrifft ein Gerät, das bei der Durchführung eines Verfahrens zur Festlegung und Überwachung einer Artikelbewegung vorzugsweise im Grosshandel Anwendung finden kann und nachstehend als "Tabelliergerät"bezeichnet wird.
Gemäss diesem den Gegenstand des Patentes Nr. 225575 bildenden Verfahren werden unter Verwendung eines Satzes von Formularen, in denen alle Artikel eines Sortiments und deren feste Werte in Kolonnen zeilenweise untereinander angeführt sind, die sich auf die Artikelbewegung beziehenden Indexzahlen in einem am Rand der Formulare vorgesehenen, abtrennbaren Streifen vor dessen Abtrennen in die Artikelzeile eingetragen und die abgetrennten Streifen - gegebenenfalls in Bündeln übereinanderliegend geordnet-zeilenrichtig nebeneinandergelegt und zu Tabellen zusammengefügt.
Das Gerät gemäss der Erfindung kann mit Vorteil in der letzten Phase dieses Verfahrens eingesetzt werden, um es zu ermöglichen, die abgetrennten Randstreifen unter genauer Zuordnung nach gewünschten Merkmalen rasch und unverrückbar nebeneinander zu legen und somit zu Tabellen zusammenzufügen. Erst diese Massnahme führt zu einer exakten Auswertung der überwachten Artikelbewegung, die dem Kaufmann eine zuverlässige Information liefert. Damit trägt das erfindungsgemässe Gerät bei, in Anwendung des Verfahrens gemäss dem Stammpatent die täglich anfallenden tausenden Betriebsdaten ohne Übertragung auf neue Formulare in einfacher Weise zu ordnen und unter Anwendung von Grundrechnungsoperationen (Addition, Subtraktion, Multiplikation oder Division) jeweils in der am meisten geeigneten Weise (z. B. durch Kopfrechnen oder auch maschinell) auszuwerten.
Das erfindungsgemässe Gerät gehört zu jener bekannten Art, beider auf einer Grundplatte nebeneinander voneinander unabhängig schwenkbare, federbelastete Klammern für die einzelnen Streifen bzw. Streifenbündel angeordnet sind. Das erfindungsgemässe Gerät weist nun die Besonderheit auf, dass in der Grundplatte eine nutenartige Ausnehmung vorgesehen ist, in die eine die Klammern tragende Leiste lösbar eingesetzt ist ; gegebenenfalls ist mindestens eine. Saugvorrichtung zum gleichzeitigen Umblättern aller Streifen einer Tabellenseite vorgesehen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Gerätes besteht die Saugvorrichtung aus einem um eine Achse schwenkbaren, mit Saugnäpfen versehenen Saugrohr, wobei der gegenseitige Abstand der Saugnäpfe dem Abstand der einzelnen Klammern gleich ist. Schliesslich kann in der Saugleitung ein Ventil vorgesehen sein, das in einem Schwenkbereich des Saugrohres etwa zwischen dessen nach dem Umblättern voll abgesenkter Lage und einer gegenüber dieser um 300 gehobenen Lage das Saugrohr mit der umgebenden Luft verbindet, so dass es die angesaugten Streifen freigibt.
Die Erfindung soll nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert werden, in der Fig. 1 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Tabelliergerätes zeigt. Fig. 2 veranschaulicht in vergrösserter Darstellung einen Teil der Klemm-oder Einspannvorrichtung.
In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 eine Grundplatte bezeichnet, auf der längs einer Geraden Klemmvorrichtungen in Gestalt von Federklammern 2 angeordnet sind. Diese Klammern sind um eine gemeinsame Achse 3 schwenkbar, die ihrerseits die Bohrungen von Lagerbügeln 4 durchsetzt, welche z. B. durch Ausstanzen von Teilen und Umbiegen einer gemeinsamen Blechleiste 5 gebildet sind. Die Klammern weisen in der Nähe ihres vorderen Randes ein Loch 6 auf, in das ein Stift 7 eingreift, wenn sich die Klammer,
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unterstützt durch eine (in der Zeichnung nicht dargestellte) Feder, in ihrer geschlossenen Stellung befindet.
Die Klemmvorrichtung ist in der Grundplatte 1 in einer nutenartigen Ausnehmung l* versenkt angeordnet, derart, dass sich die Oberfläche der Leiste 5 mit der Oberfläche der Grundplatte 1 in einer Ebene befindet.
Die gesamte Klemmvorrichtung ist als Ganzes in die Ausnehmung l* eingelegt und aus dieser, z. B. nach Lösen von einfachen Fixierorganen, leicht herauszunehmen. Sie kann ferner nach Wahl so in die Ausnehmung l'eingesetzt werden, ass sich jeweils die Leiste 5 oder die Klammern 2 oben befinden.
Die Grundplatte 1 ist ferner seitlich mit einer Führungsschiene 8 versehen, längs der eine reissschienenartige Platte 9 verschiebbar ist, die sich im rechten Winkel von der Führungsschiene weg erstreckt.
Die Platte 9 ist mit einem Längsschlitz 10 versehen. Die Platte 9 ist längs der Schiene 8 durch nicht dargestellte Anschläge oder Klemmeinrichtungen feststellbar.
Das erfindungsgemässe Tabelliergerät ist mit einer pneumatischen Umblättervorrichtung für die aus einzelnen nebeneinanderliegenden und durch die Klammern 2 festgehaltenen Streifen S versehen.
Diese Umblättervorrichtung besteht aus zwei Armen 11,12, die mittels Zapfen 13 schwenkbar an der Grundplatte 1 gelagert sind und zwischen sich ein mit Saugnäpfen 14 versehenes Saugrohr 15 tragen.
Die Anzahl und der Abstand der Saugnäpfe voneinander entspricht der Anzahl und dem gegenseitigen Abstand der Klemmvorrichtung 2-7. Das Saugrohr 15 ist an einer Seite mit einer Saugleitung 16, z. B. in Form eines Schlauches, verbunden, die zu einem Saugpumpenaggregat 17 beliebiger Ausbildung führt, das unterhalb der Grundplatte 1 befestigt und mittels eines Druckknopfschalters 18 ein-und abschaltbar sein kann. Es ist vorteilhaft, zwischen dem Saugpumpenaggregat 17 und ein Saugrohr 15 ein Ventil vorzusehen, welches das Saugrohr im Bereich zwischen der nach dem Umblättern voll abgesenkten (in Fig. 1 dargestellten) Ruhelage und der gegenüber dieser um etwa 300 gehobenen Lage mit der Aussenluft verbindet, so dass in diesem Winkelbereich die angesaugten Streifen S der Tabelle von den Saugnäpfen freigegeben werden.
Die Drehachse der Saugrohrarme 11,12 liegt exzentrisch zur Drehachse der Streifen S.
Die bisher beschriebene Vorrichtung wird wie folgt verwendet :
Gemäss dem eingangs geschilderten Verfahren zur Feststellung und Überwachung einer Artikelbewegung werden die Randstreifen eines Ordersatzheftes vom Formular gemeinsam abgetrennt und schliesslich mittels der Stifte 7 und der Klemmvorrichtung 2-6 unter Bildung einer aus nebeneinanderliegenden Streifen bestehenden Tabelle fixiert. In jeder Tabelle hat jede Zeile die gleiche Bedeutung, d. h., dass sie einem bestimmten Artikel des Sortiments zugeordnet ist. Die in jeder Zeile eingetragenen Merkmale, z. B. Striche oder Ziffern, können nun einer einfachen Rechenoperation, vorwiegend Addition, aber auch Subtraktion, Multiplikation oder Division, unter Verwendung der reissschienenartigen Platte 9, unterzogen werden, z. B. durch Kopfrechnen oder unter Benutzung einer üblichen Rechenmaschine.
Die Ergebnisse der Rechenoperation werden in einen Resultatstreifen 19 verzeichnet, der ein gleicher, jedoch vor Beginn der Rechenoperation leerer Formularstreifen wie die übrigen Streifen ist. Seine richtige Lage zu den übrigen Streifen ist durch eine an ihm angebrachte Öse, die durch einen Stift 7 der Klemmvorrichtung festgelegt ist, gewährleistet. Er ist z. B. am Rande des Gerätes festgeklemmt.
Die Platte 9 wird, ausgehend von einer Seite, zeilenweise in der gleichen Richtung vorgeschoben, sobald die Rechenoperation für die betreffende Zeile beendet und das Ergebnis in den Resultatstreifen 19 eingetragen worden ist. Wenn daher z. B. die Streifenbündel eines bestimmten Zeitpunktes, jedoch verschiedener Kunden, in welche Bündel die tatsächlich ausgelieferte Warenmenge eingetragen ist, unter Bildung einer Tabelle im Tabelliergerät nebeneinandergelegt werden, so kann beispielsweise durch Addition der Ziffern in den einzelnen Tabellenzeilen sofort die Anzahl der gelieferten Einheiten ermittelt und im Resultatstreifen 19 eingetragen werden. In Fig. 1 sind beispielsweise die tatsächlich an einzelne Kunden gelieferten Einheiten von Mehl und Fett tabellarisch erfasst.
Der Resultatstreifen 19 liefert somit die Angabe, wieviel Einheiten jedes Artikels an einem bestimmten Tag geliefert worden sind.
Die pneumatisch arbeitende Umblättereinrichtung ermöglicht das mühelose Umblättern der einzelnen Streifen jedes Tabellenblattes, welches einer Seite des Ordersatzes entspricht. Die Saugnäpfe 14 sau-
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wird die Saugwirkung unterbrochen und die Streifen legen sich auf Grund ihrer Schwere von selbst neben das Saugrohr, welches sodann für das Umlbättern der nächsten Tabellenseite bereit ist. Auf diese Weise können zunächst alle "ungeraden" Seiten der zu Tabellen gefügten Streifen bearbeitet werden. Da, wie erwähnt, die Klemmvorrichtung symmetrisch ausgebildet und aus der Versenkung l'der Grundplatte 1 leicht herauszunehmen ist, kann die Vorrichtung nunmehr umgedreht und wieder in die Versenkung ein-
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gesetzt werden. Dies ermöglicht die Bearbeitung der "geraden" Seiten der Tabelle.
Die abnehmbare Ausführung der Klemmvorrichtung hat den Vorteil, dass für ein Tabelliergerät mehrere Klemmleisten im Unternehmen jeweils an jener Stelle verwendet werden können, an der die Formularstreifen anfallen, so dass sie gleich dort zu Bündeln geheftet und in eine Leiste eingespannt werden können. Hiedurch erspart man einen Ordnungsgang bei der Bedienungsperson des Tabelliergerätes. und man kann überdies die Einspannung völlig unabhängig von der Rechentätigkeit am Tabelliergerät vornehmen.
PA TENANSPRÜCHE :
1. Tabelliergerät zur Durchführung des Verfahrens zur Festlegung und Überwachung einer Artikelbe- wegung unter Verwendung eines Satzes von Formularen, in denen alle Artikel eines Sortiments und deren feste Werte in Kolonnen zeilenweise untereinander angeführt sind, wobei die sich auf die Artikelbewegung beziehenden Indexzahlen in einem am Rand der Formulare vorgesehenen, abtrennbaren Streifen vor dessen Abtrennen in die Artikelzeile eingetragen werden und die abgetrennten Streifen-gegebenenfalls in Bündeln übereinanderliegend geordnet. - zeilenrichtig nebeneinandergelegt und zu Tabellen zusammengefügt werden, nach Patent Nr. 225575, mit einer Grundplatte, auf der nebeneinander, voneinander unabhängig schwenkbare, federbelastete Klammern für die einzelnen Streifen bzw.
Streifenbündel angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass in der Grundplatte (1) eine nutenartige Ausnehmung (1') vorgesehen ist, in die eine die Klammern (2) tragende Leiste (5) lösbar eingesetzt ist, wobei gegebenenfalls mindestens eine Saugvorrichtung (14-17) zum gleichzeitigen Umblättern aller Streifen (S, 19) einer Tabellenseite vorgesehen ist.