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Vorrichtung zum Abschneiden der zugeführten Fäden bei Rundstrickmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abschneiden der zugeführten Fäden bei Rund- strickmaschinen mittels gegeneinander bewegter Messer, die entsprechend durch die Steuertrommel zu den verschiedenen Arbeitsphasen betätigbar sind.
Bekannt ist, dass bei der Herstellung der allgemein an der Ferse und Sohle bei Damenstrümpfen vor- gesehenen Verstärkungen an deren Randzonen freie, abgeschnittene Fadenenden verbleiben, u. zw. eines je Verstärkungsmaschenreihe, die möglichst nahe der Verstärkungsendmasche abgeschnitten werden mous- sen.
Für dieses Abschneiden sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, die im wesentlichen in zwei Grup- pen eingeteilt werden können. Eine Gruppe arbeitet mit Apparaten, welche während der Herstellung der genannten Verstärkungen direkt auf den Strumpf einwirken. Eine zweite Gruppe arbeitet mit Vorrichtun- gen, die von geeignetem Personal von Hand betrieben und auf die fertigen Strümpfe aufgesetzt werden.
Die der erstgenannten Gruppe angehörenden Apparate werden meist mittels eines elektrischen Wider- standes, mit Rollen, Sägen oder Scheren betrieben, die jedoch zu lange Fadenenden zurücklassen und deshalb die Ware als minderwertig erscheinen lassen. Selbst die neueren Vorrichtungen mit elektrischem
Widerstand schneiden infolge des vorhandenen Sicherheitsquotienten weit vom Maschenende ab, um den in Arbeit befindlichen Strumpf nicht zu beschädigen. Weiter gestatten diese elektrischen Apparate keine hohe Umdrehungsgeschwindigkeitendes Nadelzylinders und es wirkt sich daher deren Anwendung in einem negativen Sinne auf die Herstellungskosten der Strümpfe aus.
Hinsichtlich der der zweiten Gruppe angehörenden Vorrichtungen stört vor allem, dass sie nach Fer- tigstellung des Strumpfes einen zusätzlichen Arbeitsgang erfordern, was kostspielig ist, und einen ge- wissen Ausfall infolge Beschädigung des Erzeugnisses verursacht, zumal solche Arbeiten üblicherweise im
Stücklohn ausgeführt werden. Alle diese Nachteile will die Erfindung vermeiden.
Die Vorrichtung gemäss der Erfindung unterscheidet sich den bekannten gegenüber dadurch, dass die
Messer jeweils mit zwei einander zugekehrten Schneiden versehen sind und ein Vibrator erheblicher Fre- quenz, beispielsweise mit elektromagnetischem oder pneumatischem Antrieb zur Bewegung mindestens eines der Messer vorgesehen ist. Die bevorzugten Vibrationsfrequenzen liegen zwischen 33 und 100 Pe- rioden/sec. Bei elektromagnetischen Wechselstromvibratoren werden Industriefrequenzen, d. h. 50 oder
60 Hz verwendet.
Gegenüber den bekannten Einrichtungen, die zum Abschneiden eines Fadenendes jeweils nur einmal betätigt wurden, besitzt die erfindungsgemässe Ausbildung den Vorteil, hohe Arbeitsgeschwindigkeiten
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rechtwinkelig ausgebildetem Schneidenprofil quer zum Messerblatt verlaufen, wobei das obere, an den Vibrator angeschlossene Messer einen breiteren Einschnitt aufweist, wird gewährleistet, dass der Faden zuverlässig abgetrennt wird, wobei keine zusätzliche Fadenspannung erforderlich ist.
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Das Schneidenprofil der Messer ist zweckmässig rechtwinkelig, also nicht spitzwinkelig, ausgebildet, weil bei der hohen, der Vibrationsfrequenz zuzuschreibenden relativen Geschwindigkeit die spitzwinkeligen Schneidenprofile einem starken Verschleiss ausgesetzt wären, während die rechtwinkeligen Schneidenprofile die Abscherung in einer sehr wirksamen Weise ausführen.
Die Erfindung wird durch folgende beispielhafte, nicht beschränkende Beschreibung erläutert, wobei auf die Figuren der Zeichnungen Bezug genommen wird.
Es zeigen : Fig. l eine Rundstrickmaschine für Damenstrümpfe mit offenem Kopf im Schaubild mit der erfindungsgemässen Schneidvorrichtung, Fig. 2 bzw. 3 eine Seitensicht bzw. Draufsicht der Schervorrichtung, Fig. 4 die Schneiden eines Messers in vergrössertem Massstabe, Fig. 5 jene der unteren festen Schneide, Fig. 6 einen Querschnitt nach der Linie VI-VI der Fig. 2, die Fig. 7 drei relative Stellungen der Messer mit relativer Wechselbewegung, Fig. 8 die Führung des Fadens bei einer normalen Rippenscheibe od. dgl. und Fig. 9 die Führung des Fadens bei einer Rippenscheibe od. dgl., die mit einem Vorsprung versehen ist.
An einer Rundstrickmaschine zur Herstellung von Damenstrümpfen (Fig. 1) wird mittels eines Auslegers l die mit2 bezeichnete, nachstehend ausführlich beschriebene Schneidvorrichtung an den Rahmen in einer (8) der beiden Zonen, wo sich die Nadeln senken, befestigt, so dass das Schermessersystem den Kranz der zur Bildung der Verstärkungsteile (z. B. den Strumpffersen und Sohlen) bestimmten Platinen berührt.
Die Schervorrichtung besteht aus einem mit einer prismatischen Führung 4 versehenen Schlitten 3, der auf einem mit dem Ausleger 1 fest verbundenen Träger 5 gleiten kann. Der Schlitten 3 wird durch ein biegsames Kabel 6 verstellt, dessen Überzug in der bekannten einstellbaren Weise in einem am Träger 5 gelagerten Teil 7 festgelegt ist. Das Kabel 6 wird in üblicher Weise durch Segmente betrieben, die auf der die verschiedenen Arbeitsphasen steuernden (nicht veranschaulichten) Steuertrommel vorgesehen sind ; dabei wird der Schlitten 3 in Richtung des Pfeiles A in die Arbeits- und Abschlagstellung der Nadeln
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beispielsweise elektrischen Vibrator 13 angetrieben wird, der dahingehend wirkt, das Messer 11 anzuziehen. Der Vibrator ist am Schlitten 3 bzw. dem unteren Messer 10 befestigt.
Die durch das Kabel 6 hervorge- rufene Bewegung des Schlittens 3 gegenüber dem Träger 5 erfolgt entgegen der Wirkung einer Feder 15, die am Teil 3 bzw. 5 angelenkt ist, so dass der Schlitten mit den Messern und dem Vibrator aus dem Platinenkranz gezogen werden kann.
Die beiden Messer 10 und 11 sind seitlich ihrer Enden mit verschieden geformten Einschnitten 20 und 21 versehen, u. zw. so, dass in jeder gegenseitigen Lage auf der seitlichen Oberfläche ein Durchgang für den beliebig zugeführten Faden (beispielsweise durch den bei dieser Maschinenart bereits vorgesehenen Zahnkranz, der in Fig. l mit 24 bezeichnet ist) vorhanden ist. Die beiden, beidseitig von rechtwinkeligen Schneidenprofilen begrenzten Einschnitte sind, wie aus den Fig. 4 und 5 in vergrössertem Massstabe ersichtlich, verschieden geformt, u. zw. haben beide einen V-förmigen Verlauf, wobei der Einschnitt 20 breiter ist als der Einschnitt 21.
Im wesentlichen ist die Wirkungsweise der Vorrichtung folgende : Während der normalen Bildung der Verstärkung regelt die Steuertrommel der Maschine mittels eines (nicht dargestellten) Segments den Zug des biegsamen Kabels 6, das den Schlitten 3, die Messer 10,11 und den Vibrator 13 zum Platinenkranz in der Abschlagzone 8 verstellt. Gleichzeitig kann die Trommel einen Unterbrecher betätigen, der den Vibrator 13 in Betrieb setzt (beispielsweise einen elektromagnetischen Wechselstromvibrator mit 50 Hz), welcher entgegen der Wirkung einer Feder 12 wechselweise das Messer 10 zum festen Messer 11 bewegt.
Der vom Zahnkranz 24 auf der Rippscheibe od. dgl. mitgenommene Faden wird in die stets vorhandene Öffnung zwischen den Einschnitten 20 und 21 eingeführt und von den Schneiden abgeschert. Nach Beendigung der Verstärkung lockert das Segment der Trommel das Kabel 6 und die Feder 15 bringt selbsttätig die Messer und den Schlitten 3 in ihre Ruhestellung, während der genannte Unterbrecher die Speisung des Vibrators unterbrechen kann.
Bei der beschriebenen Lösung bleibt der Faden in einer zur Rotationsebeneder Nadel stark geneigten Stellung. wie Fig. 8 veranschaulicht, gespannt. Offensichtlich schneiden auf diese Weise die Messer den Faden in einem gewissen Abstand von der letzten, durch die Drehung mitgenommenen Maschennadel ab.
Dies ist ein Nachteil ; um diesem zu begegnen, wird die Lösung nach Fig. 9 vorgesehen.
In Fig. 7 sind die drei Stellungen a, b und c veranschaulicht, wobei a die Mittelstellung, b die Stellung, bei welcher das obere Messer 10 am inneren Hubende anlangt, und c die Stellung, bei welcher das obere Messer 10 am äusseren Hubende anlangt, darstellt, somit der Abstand zwischen den Stellungen b und c der Hubgrösse des Vibrators entspricht. Bei der relativen Bewegung zwischen den beiden Messern
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muss der Faden den Raum S passieren, wobei das obere Messer während dieser Zeitspanne zweimal die Schnittbewegung ausführt.
In Fig. 8 ist mit 101 ein normaler Steg bezeichnet, der im Bereiche eines zu schneidenden Fadens 102 verweilt, der zwischen einem Fadenführer 103 und dem Kopfe 104 einer Nadel gespannt ist.
Da die Nadeln 104,104a, 104b usw. sich in rascher Drehung befinden, so kann der Schnitt des Fadens 102 durch die Messer 10 und 11 nur an einer Stelle d stattfinden, die vom Nadelkopf 104 weiter entfernt ist, da der vom genannten Faden 102 mit der Rotationsebene der Nadeln gebildete Winkel es ziemlich klein ist.
Um eine wirksamere Abscherung zu erreichen, u. zw. durch Verkürzung des Abstandes der Stelle d' vom Nadelkopf 104' (Fig. 9), ist es notwendig, die Schneidvorrichtung mit Organen zu versehen, die den Faden in Synchronismus mit den Nadeln 104', 104'a usw. mitnehmen. Zu diesem Zwecke werden auf jedem Steg 101'als Vorsprünge Nasen 105 vorgesehen, so dass der Faden 102'zwangsläufig der Linie zwischen dem Nadelkopf 104'und einer Fadenführung 103'folgen muss, wobei er in dieser von den entsprechenden Nasen 105 auf der Deckplatte oder Rippscheibe zurückgehalten wird. Beim Verlassen der Nadelebene bleibt der Faden unter einem Winkel ss zwischen 75 und 900 zu der genannten Rotationsebene gespannt.
Auf diese Weise wirkt die Schneidvorrichtung so, dass der Faden im Bereiche nahe dem Kopfe der Endmaschennadeln in einer fast senkrechten Anordnung zur Rotationsebene der Nadeln geschnitten wird.
Es sei bemerkt, dass der Faden mittels bekannter Vorrichtungen zwischen die Hakennasen der Platte ein- geführt werden kann und im besonderen mittels der Fadenführer selbst, die zu diesem Behufe zweckmässig eine schwache Hebebewegung ausführen können, beispielsweise durch mechanisch betriebene Nocken, so wie dies bei andern Verarbeitungen bereits der Fall ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abschneiden der zugeführten Fäden bei Rundstrickmaschinen mittels gegeneinander bewegter Messer, die entsprechend durch die Steuertrommel zu den verschiedenen Arbeitsphasen betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Messer (10,11) jeweils mit zwei einander zugekehrten Schneiden versehen sind und ein Vibrator (13) erheblicher Frequenz, beispielsweise mit elektromagnetischem oder pneumatischem Antrieb zur Bewegung mindestens eines der Messer vorgesehen ist.