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Zweiteilige, beheizbare Pressform
Es ist bekannt. Innensohlen für Schuhe aus nachgiebigem Material, z. B. Kork, durch Pressen von mit Bindemittel gemischtem, körnigem Rohmaterial in zweiteiligen, beheizten Formen herzustellen.
Eine Hauptschwierigkeit bei der Benützung solcher Pressvorrichtungen liegt in der Verriegelung der geschlossenen Pressform. Die Verriegelungsvorrichtung muss nicht nur relativ grosse Schliesskräfte aufnehmen können, sondern auch bei einfachster Handhabung ein unerwünschtes Lösen der Verriegelung mit Sicherheit ausschliessen. Bei bekannten Pressvorrichtungen dieser Art sind diese Bedingungen nicht erfüllt ; entweder ist ihr Aufbau und damit ihre Handhabung kompliziert, so dass sie sich z. B. zur Verwendung in einer automatisch arbeitenden Maschine zur Herstellung von Innensohlen nicht eignen, oder es muss mit Fehlschliessungen bzw. unerwünschtem Entriegeln während des Betriebes gerechnet werden.
Die Erfindung betrifft eine zweiteilige, beheizte Pressform zum Herstellen von Innensohlen aus nachgiebigem Material, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Formunter-und Formoberteil je an einer länglichen Stahlplatte befestigt sind, welche gleichen Grundriss besitzen und in Schliesslage der Form sich decken.
dass an jeder Schmalseite der einen Stahlplatte ein begrenzt nach aussen schwenkbarer Spannhebel angelenkt ist, dass der Spannhebel einen Spannhebelkopf aufweist, der in einen an der andern Stahlplatte vorgesehenen Flansch einhängbar ist, wobei bei geschlossener Form die Anpressfläche des Spannhebelkopfes gegen eine von der Anlenkstelle des Hebels abgekehrte Abstützfläche des Flansches anliegt, und dass die Abstützfläche zur den Spannhebel tragenden Stahlplatte geneigt angeordnet ist, so dass der Abstand zwischen der Anpressfläche und der Stahlplatte in deren Längsrichtung nach aussen hin zunimmt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Pressvorrichtung dargestellt : es zeigt Fig. l schaubildlich und im vertikalen Längsschnitt die Pressvorrichtung bei geschlossener und verriegelter Form, Fig. 2 schaubildlich eine Endansicht der Vorrichtung nach Fig. 1, und Fig. 3 im Vertikalschnitt und grösserem Massstab eine Einzelheit der Vorrichtung nach Fig. l.
In der Zeichnung sind mit 1 und 2 zwei längliche, rechteckförmige Stahlplatten von gleichem Grundriss bezeichnet, die sich bei geschlossener Form decken. An der Stahlplatte 1 ist der eine als Hohlkörper ausgebildete Formteil 3 einer zweiteiligen Pressform befestigt, während die Stahlplatte 2 den andern als Wanne ausgebildeten Pressformteil 4 trägt. Die beiden Pressformteile 3, 4 bestehen zweckmässig aus Aluminium ; ihre bei geschlossener Form einander zugekehrten Arbeitsflächen begrenzen in an sich bekannter Weise den Formhohlraum 5. Die Stahlplatte 1 besitzt in ihrem Mittelteil zwei nahe benachbarte Bohrungen 6 und 7, die je in eine sich in Längsrichtung der Platte 1 nach aussen erstreckende durch eine Wand 3a des Formteiles 3 überdeckte Nut 8 bzw. 9 in der Stahlplatte 1 münden.
Die Nut 8 steht über eine Öffnung 10 und die Nut 9 über eine Öffnung 11 in der genannten Wand 3a des Formteiles 3 mit dem Innenraum 12 des letzteren in Verbindung.
Die über die Formteile 3, 4 vorstehenden Längsendteile der Stahlplatte 1 sind je mit einer Randausnehmung 13 versehen. Auf einem durch diese Randausnehmungen 13 ragenden, in der Stahlplatte 1 verankerten Lagerbolzen 14 ist ein Spannhebel 15 gelagert, dessen Schwenkweg nach aussen durch einen Querstift 16 begrenzt ist. Am freien Ende des Spannhebels 15 ist ein Spannhebelkopf 17 mit der Anlenkstelle des Hebels zugekehrter, kugelflächenabschnittförmiger Anpressfläche 18 angeordnet. Der Kopf 17 ist verstellbar am Spannhebel 15 befestigt, so dass der Abstand der Anpressfläche 18 von der Schwenk-
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achse des Spannhebels in gewissen Grenzen einstellbar ist. An den Längsenden der Stahlplatte 2 ist je ein der Stahlplatte 1 zugekehrtes Profilstück 19 befestigt, das einen zwischen den beiden Platten liegenden Flansch 20 aufweist.
Der Flansch 20 besitzt einen mit der Ausnehmung 13 in Flucht befindlichen Randausschnitt 21 für den Durchtritt des Spannhebels 15. Die von der Anlenkstelle des Spannhebels 15 abgekehrte Seite des Flansches 20 wird durch eine äussere Rampenfläche 22 und eine innere Abstützfläche 23 gebildet, die bezüglich einer Ebene parallel zu den Stahlplattenflächen entgegengesetzte Neigung besitzen, u. zw. so, dass der Abstand der Abstützfläche 23 von der Unterseite der Stahlplatte 1 nach aussen leicht zunimmt, während der entsprechende Abstand der äusseren Rampenfläche 22 nach aussen hin abnimmt. Dabei ist der Neigungswinkel der Rampenfläche 22 zweckmässig grösser als jener der Abstützfläche 23.
Die Anordnung ist im übrigen so getroffen, dass die Spannhebel 15 nach erfolgtem Zusammensetzen der beiden Formteile von aussen her in die Randausschnitte 21 der Flanschen 20 hineingeschwenkt werden können, wobei die Anpressfläche 18 des Kopfes 17 über die Rampenfläche 22 nach innen gleitet ; in der gezeichneten Verriegelungslage des Spannhebels 15 schneidet dessen Längsachse die Abstützfläche 23, d. h. die Anpressfläche 18 des Spannhebelkopfes 17 an der A bstützfläche 23 des. Flansches 20 anliegt. Da die beiden Formteile 3, 4 das im Formhohlraum 5 gefangene, nachgiebige Sohlenmaterial, z. B.
Kork, unter Druck halten, sind die beiden Spannhebel 15, deren Achsen im Verriegelungszustand mindestens annähernd senkrecht zu einer Ebene parallel zu den Stahlplattenflächen stehen, auf Zug beansprucht und haben zufolge der Neigung der Abstützfläche 23 die Tendenz sich weiter nach innen, d. h. also im Verriegelungssinne zu verschwenken. Ein unbeabsichtigtes Lösen der durch die die Flanschen 20 untergreifenden Spannhebelköpfe geschaffenen Verriegelung ist demzufolge unmöglich, solange auf die Formteile ein diese zu trennen suchender Druck wirkt. Anderseits genügt ein leichtes Herausschwenken der Spannhebel 15 aus den
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ges Lösen der Verriegelung und Öffnen des Formverschlusses zu erzielen.
Um eine zusätzliche Sicherung der Spannhebel 15 in ihrer Verriegelungslage zu erhalten, ist im Flansch 20 ein federbelasteter Sperrbolzen 24 vorgesehen, der beim Einwärts-bzw. Auswärtsschwenken der Spannhebel entgegen Federwirkung in seine Führung im Flansch 20 zurückweicht.
Beim gezeichneten Beispiel handelt es sich um eine dampfbeheizte Form, wobei die Öffnung 6 als Dampfeinlass und die Öffnung 7 als Dampfauslass dient ; der den Hohlraum 12 des Formkörpers 3 durchströmende Dampf erwärmt die Formteile und damit das im Formhohlraum zu pressende Material. Es versteht sich aber, dass auch eine andere Heizungsart, z. B. elektrische Heizung. vorgesehen sein könnte.
Die beschriebene Pressvorrichtung zur Herstellung von Innensohlen ist nicht nur robust in ihrem Aufbau, sondern besitzt auch eine für ihre Verwendung in automatisch arbeitenden Maschinen einfache Form ; es sind nur wenige bewegliche Schliess- und Verriegelungselemente erforderlich, die kräftig dimensioniert und leicht in und ausser Wirkungslage gebracht werden können.
PATENTANSPRÜCHE : l. Zweiteilige, beheizte Pressform zum Herstellen von Innensohlen aus nachgiebigem Material, dadurch gekennzeichnet, dass der Formunter- und Formoberteil (3, 4) je an einer länglichen Stahlplatte (l, 2) befestigt sind, welche gleichen Grundriss besitzen und in Schliesslage der Form sich decken, dass an jeder Schmalseite der einen Stahlplatte (1) ein begrenzt nach aussen schwenkbarer Spannhebel (15) angelenkt ist, dass der Spannhebel (15) einen Spannhebelkopf (17) aufweist, der in einen an der andern Stahlplatte vorgesehenen Flansch (20) einhängbar ist, wobei bei geschlossener Form die Anpressfläche (18) des Spannhebelkopfes (17) gegen eine von der Anlenkstelle des Hebels abgekehrte A bstützfläche (23) des Flan- sches anliegt,
und dass die Abstützfläche (23) zur den Spannhebel (15) tragenden Stahlplatte geneigt angeordnet ist, so dass der Abstand zwischen der Anpressfläche und der Stahlplatte (1) in deren Längsrichtung nach aussen hin zunimmt.