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Schaltung zum automatischen Ausregeln des Dämpfungsunterschiedes verschiedener Fernsprechteilnehmeranschlüsse
Die Erfindung betrifft eine Schaltung für einen amtsgespeisten Fernsprechapparat zum automatischen
Ausregeln des Dämpfungsunterschiedes verschiedener Fernsprechteilnehmeranschlüsse, bei der ein vom
Speisestrom gesteuerter nichtlinearer Widerstand dem Empfangszweig bzw. dem Sendezweig der Sprech- schaltung parallelgeschaltet ist und die Sprechschaltung einen Übertrager enthält, von dem wenigstens eine Wicklung von wenigstens einem Teil des Speisestromes durchflossen wird.
Es ist seit langem bekannt, die unterschiedliche Dämpfung verschiedener Fernsprechteilnehmeran- schlüsse dadurch auf einen einheitlichen Wert zu bringen, dass man in den Übertragungsweg der Sprech - spannungen einen nichtlinearen Widerstand schaltet und diesen durch die Speisespannung am Ort der Teilnehmerstelle steuert. Anordnungen dieser Art haben einen wesentlichen Nachteil. Wird nämlich in der
Sprechschaltung als Mikrophon ein Kohlemikrophon verwendet, so ist der Eingangswiderstand der Sprechschaltung ebenfalls vom Speisestrom abhängig. Die Abhängigkeit ist hiebei gerade so, dass bei einer Verringerung des Speisestromes der Eingangswiderstand zunimmt, so dass sich diese Verringerung bei der Umsetzung des Speisestromes in eine Steuerspannung für den nichtlinearen Widerstand nicht voll auswirken kann.
Zudem ist beispielsweise in deutschen Postanlagen für das Kohlemikrophon ein Gleichstromwiderstand von 80... 250Q zulässig. Der Eingangswiderstand der verschiedenen Stationsschaltungen schwankt also auch innerhalb eines entsprechenden Streubereiches.
Man hat deshalb bei andern bekannten Schaltungen die Steuerspannung für den nichtlinearen Widerstand nicht mehr von der Speisespannung am Ort der Teilnehmerstelle, sondern vom Speisestrom abgeleitet. Es ist zu diesem Zweck in den Speisestromkreis am Ort der Teilnehmerstelle ein zusätzlicher Widerstand gefügt und an diesem die Steuerspannung für den nichtlinearen Widerstand abgegriffen worden. Hiedurch wird zwar die Steuerspannung weitgehend unabhängig vom Eingangswiderstand der Sprechschaltung. Der zusätzliche Widerstand bedingt aber einen andern Nachteil.
Abgesehen davon, dass bereits ein einziges zusätzliches Element in Sprechschaltungen, die naturgemäss in grossen Stückzahlen eingesetzt werden, insgesamt eine beachtliche Versteuerung ergibt, wirkt hier der zusätzliche Widerstand dämpfend sowohl für die Speisespannung als auch für die übertragenen Sprechspannungen. Man hat diese insbesondere bei langen Fernsprechteilnehmeranschlussleitungen störende Auswirkung dadurch abzumildern versucht, dass man den zusätzlichen Widerstand als Kaltleiter ausgebildet hat. Dieser besitzt dann bei kleinen Speiseströmen einen vernachlässigbaren Widerstand. Er ist dafür aber auch wesentlich teurer als ein einfacher Widerstand und erhöht die Kosten für die Sprechschaltung beträchtlich.
Die Erfindung hat eine Vereinfachung der zuletzt genannten Schaltung zum Ziel.
Ausgehend von einer Schaltung der einleitend genannten Art ist die erfinderische Schaltung dadurch gekennzeichnet, dass ausschliesslich der Spannungsabfall des Speisestromes an einer Übertragerwicklung als Steuerspannung für den nichtlinearen Widerstand dient.
Bei dieser Lösung wird der bereits vorhandene Sprechübertrager für die Steuerung des nichtlinearen Widerstandes mit ausgenutzt. Der Gleichstromwiderstand von Wicklungen bisher gebräuchlicher Übertrager
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istso gross, dassderdurchden Speisestrom verursachte Spannungsabfall zur Steuerung eines handelsüblichen, nichtlinearen Widerstandes ausreicht. Der bei den bisher bekannten Schaltungen vorhandene zusätzliche
Widerstand entfällt somit. Damit sind auch die durch diesen Widerstand hervorgerufenen, oben beschrie- benen Nachteile beseitigt.
Wird zum Ausregeln der Empfangsbezugsdämpfung der nichtlineare Widerstand der Übertragerwicklung unmittelbar parallelgeschaltet, so erhält man eine besonders einfache Schaltung, weil dann eine besondere
Weiche zum Trennender Steuergleichspannung von den Sprechspannungen entfällt. Es lässt sich dann nicht nur der Gleichstromwiderstand einer Übertragerwicklung für die Steuerung ausnutzen, sondern auch die
Eigenschaft des Übertragers als elektrische Weiche für Gleich- und Wechselspannungen.
Die Erfindung wird durch ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung sind das Mikrophon M, der Hörer H, der Gabelübertrager Ü und die Nachbildung N in bekannter Weise zu einer Sprechschaltung zusammengeschaltet. Erfindungsgemäss ist zum Ausregeln der
Empfangsbezugsdämpfung zur Wicklung W1 des Übertragers der nichtlineare Widerstand NW parallele- schaltet. Der nichtlineare Widerstand besteht hiebei aus der Reihenschaltung zweier antiparallelgeschal- teter Dioden Dl und D2 sowie dem Widerstand R. Die Wicklung W1 des Übertragers hat beispielsweise einen Gleichstromwiderstand von 20... 50 Ohm. Durch geeignete Auswahl der Dioden Dl und D2 sowie des Widerstandes R lässt sich der nichtlineare Widerstand NW so bemessen, dass die Empfangsbezugsdämpfung unabhängig von der Länge der Teilnehmeranschlussleitung wird.
Bei sehr langen Leitungen ist hiebei die
Steuerspannung am Widerstand W1 so gering, dass sie den nichtlinearen Widerstand praktisch nicht aufzu- steuern vermag, so dass dessen Widerstandswert sehr hoch ist und die empfangenen Sprechspannungen prak- tisch nicht gedämpft werden. Bei kurzen Leitungen verursacht dagegen der grössere Speisestrom einen so grossen Spannungsabfall am Gleichstromwiderstand der Wicklung Wl, dass hiedurch der nichtlineare Wi- derstand NW in einen Bereich gesteuert wird, in dem er einen niedrigen differentiellen Widerstand hat.
Dieser dämpft die an der Wicklung W3 des Übertragers abnehmbare und im Vergleich zur langen Leitung grössere empfangene Sprechspannung.
Der nichtlineare Widerstand NW könnte im Prinzip auch parallel zur Wicklung W2 des Übertragers angeordnet werden, wenn diese, wie im vorliegenden Fall, wenigstens von einem Teil des Speisegleich- stromes durchflossen wird. Hier wäre allerdings die Steuergleichspannung wieder stark von den Widerstands- schwankungen des Mikrophons M abhängig, die sich auf die Stromverzweigung im Knotenpunkt K wesent- lich auswirken.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schaltung für einen amtsgespeisten Fernsprechapparat zum automatischen Ausregeln des Dämpfungsunterschiedes verschiedener Fernsprechteilnehmeranschlüsse, bei der ein vom Speisestrom gesteuerter nichtlinearer Widerstand demEmpfangszweig bzw. dem Sendezweig der Sprechschaltung parallelgeschaltet ist und die Sprechschaltung einen Übertrager enthält, von dem wenigstens eine Wicklung von wenigstens einem Teil des Speisestromes durchflossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass ausschliesslich der Spannungsabfall des Speisestromes an der Übertragerwicklung (W1) als Steuerspannung für den nichtlinearen Widerstand (NW) dient.