<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Steuerung der Antriebskupplung von rotierenden Schopfscheren
Schopfscheren haben die Aufgabe, Anfang und Ende eines Walzgutes glatt abzuschneiden ("zu schopfen").
Die Scheren müssen zu diesem Zweck im richtigen Zeitpunkt in Bewegung gesetzt, d. h., derScherenan- trieb muss so gesteuert werden, dass am Walzgut die eingestellte Länge gleichbleibend abgeschnitten wird.
Da die Laufgeschwindigkeit des Walzgutes schwankt, ist es notwendig, sie unmittelbar nach dem Austritt des Walzgutes aus dem Walzgerüst zu ermitteln und in Abhängigkeit hievon den Steuerbefehl des Sche- renantriebes auszulösen. Es ist ferner notwendig, die Länge des abzuschneidenden Schopfes beliebig ein- zustellen. Als weitere Besonderheit kommt hinzu, dass die Ausgangsstellung der Scherenmesser nicht ein- deutig festliegt. Der Auskupplungsbefehl für den Scherenantrieb erfolgt wohl stets an der gleichen Stelle, jedoch bewegen sich die Scherenmesser infolge ihrer Trägheit weiter und nehmen unterschiedliche Ruhestellungen ein.
Es ist bekannt, die Geschwindigkeit des Walzgutes mittels eines von einem Tastrad angetriebenen
Tachodynamo zu messen. Diese Methode ist bei glühenden Walzobjekten, die mit grosser Geschwindigkeit die Walzen durchlaufen, wie das z. B. bei Drahtstrassen der Fall ist, undurchführbar bzw. mit grossen Fehlern behaftet. Es ist weiterhin bekannt, die Geschwindigkeit des Walzgutes indirekt an den Hauptantrieben oder an den Walzen zu messen. Auch diese Anordnungen arbeitensehr ungenau, da die massgebenden Walzendurchmesser sich ändern und die Messfehler durch irgendwelche Korrekturen nur ungenügend verbessert werden können.
Gemäss der Erfindung werden die geschilderten Schwierigkeiten und Nachteile dadurch umgangen, dass die notwendigen Mess-und Steuerungsfunktionen unter Benutzung von Impulsverfahren und an sich bekannten Baugruppen der digitalen Elektronik durchgeführt werden.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Steuerung der Antriebskupplung von rotierenden Schopfscheren unter Verwendung elektronischer Baugruppen und besteht darin, dass während der Laufzeit des Walzgutanfanges oder-endes innerhalb einer festen Strecke die von einem Impulsgenerator konstanter Frequenz abgegebenen Impulse in einem Zähler gezählt werden, diese der Geschwindigkeit des Walzgutes proportionale Impulszahl dann um einen Korrekturwert vergrössert wird, der nach Massgabe des Scherenmesserabstandes von einem festen Bezugspunkt und der abzuscherenden Schopflänge mit Hilfe eines Rechenwerkes gebildet wird, worauf beim Vorbeigang des Walzgutanfanges oder-endes an einem weiteren Festpunkt der Rücklauf des korrigierten Zählers ausgelöst und bei Zählerstand Null der Befehl für die Antriebskupplung derSchopfschere abgegeben wird,
wobei der Scherenantrieb mit dem Walzenantrieb synchronisiert ist.
In den Fig. l und 2 ist eine vorzugsweise Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens dargestellt. Fig. 1 gibt die grundsätzliche Anordnung wieder, Fig. 2 zeigt das Funktionsschema der elektronischen Baugruppen.
Nach Verlassen des Walzgerüstes 1 wird das Walzgut auf einen nicht dargestellten Rollgang geschoben.
An diesem Rollgang befinden sich die Messstrecken 2 und 3. Am Ende des Rollganges sind die rotierenden Scheren mit den Messern 4 und 5 montiert, wobei die Achse eines Scherenmessers mit einem Impulsge-
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Gemäss der Erfindung wird die Geschwindigkeit des Walzgutes durch eine Impulszahl dargestellt. Zu diesem Zweck wird beim Passieren des Anfangspunktes 7 mittels einer Photozelle ein Schaltbefehl zum
Einschalten eines Impulsgenerators 11 ausgelöst. Die von diesem Generator abgegebenen Impulse haben eine konstante Frequenz und werden in einem Zähler 12 gezählt. Am Endpunkt 8 der Messstrecke 2 wird von einer andern Photozelle der Ausschaltbefehl für den Impulsgenerator gegeben. Die Zahl der gezähl- ten Impulse ist ein reziprokes Mass für die Geschwindigkeit des Walzgutes.
Es wird der Fall angenommen, dass das Scherenmesser sich am Bezugspunkt 13 in Ruhe befindet und dieSchopflängeNull sein soll. Beim Vorbeigang des Walzgutes am festen Punkt 9 wird mittels einer dritten Photozelle die Leerzählung mittels Impulsgenerator 11 des Zählers 12 eingeleitet. Im Punkt 10 ist die in ihm gespeicherte Impulszahl leergezählt. In diesem Moment wird vom Zähler 12 derBefehl für die Einkupplung des Scherenantriebes abgegeben, worauf sich die Scheren in Bewegung setzen.
Die Lage des Punktes 14, an dem der Schnitt erfolgt, ist so eingerichtet, dass im angenommenen Fall der Anfang des Walzgutes die Strecke 10 - 14 in der gleichen Zeit zurücklegt wie die Schneidkanten der Schere die Strecke 13-14. Ist die Walzgeschwindigkeit höher, dann ist die innerhalb der festenMessstreckeanfa1l0en- de Impulszahl kleiner. Die Leerzählung des Zählers erfolgt also früher, der Steuerbefehl für die Scherenkupplung wird aber wegen der höheren Walzgutgeschwindigkeit an der gleichen Stelle 10 abgegeben. Eine Änderung der Walzgeschwindigkeit kann-auf die Genauigkeit der Steuerung somit keinen Einfluss haben.
Die Strecken 10 - 14 und 13 - 14 werden jetzt in kürzeren, aber wiederum gleichen Zeiten zurückgelegt, so dass der Anfang des Walzgutes auf jeden Fall genau mit den Schneidkanten der Scheren zusammentrifft.
NachBeendigung desSchneidvorganges laufen dieScherenmesser weiter, bis beispielsweise im Punkt 13 derAbkupplungsbefehl durch einenEndkontakt gegeben wird. Die Messer kommen jedoch wegen der Trägheit erst im Punkt 15 zur Ruhe. Gleichzeitig mit dem Abkupplungsbefehl wird der mit der Scherenachse gekuppelteimpulsgeber 6 eingeschaltet. Dieser liefert je Längeneinheit, z. B. je Zentimeter Weglänge einen Impuls, deren Gesamtzahl im Zähler 16 festgehalten werden. Die Anzahl dieser Impulse legt also genau den jeweiligen Standort der Scherenmesser fest.
Die Impulszahlen der Zähler 12 und 16 werden einem Rechenwerk 17 zugeführt, das sie nach Massgabe der darin zum Ausdruck kommenden Walzgutgeschwindigkeit bzw.'der Scherenstellung zu einem Korrekturwert für den Stand des Zählers 12 verarbeitet. Dieser Zählerstand wird erfindungsgemäss um den
EMI2.1
trieb gegeben wird, rückt demgemäss um so mehr in Richtung auf den Schnittort 14, je weiter die Ruhestellung 15 des Scherenmessers 5 sich vom Bezugspunkt 13 entfernt.
Die Länge des abgeschnittenen Walzgutendes, also die Schopflänge, kann nach dem erfindungsgemässen Verfahren beliebig eingestellt werden und bleibt unabhängig von Änderungen der Walzgutgeschwindigkeit und der Scherenmesserstellung stets konstant. Zu diesem Zweck ist ein Dezimalschalter 18 vorgesehen, der parallel zum Rechenwerk 17 einen weiteren Korrekturwert veranlasst, der um so grösser ist, je länger der Schopf des Walzgutes abgeschnitten werden soll. Dieser Korrekturwert ändert den Zählerstand des Zählers 12 in dem Sinne, dass der Kupplungsbefehl um so später gegeben wird, je länger der Schopf0abgeschnien werden soll. Das bedeutet, dass der Punkt 10 dementsprechend in Richtung auf den Schnittort 14 vorgeschoben wird.
Da die Bestimmung der Korrekturwerte im Rechenwerk trotz Verwendung elektronischer Bauelemente in einer endlichen Zeit erfolgt, ist es notwendig, den Beginn derLeerzählung des Zählers 12 im Punkt 9 nicht unmittelbar an den Endpunkt 8 der Messstrecke 2 anzuschliessen. Der Abstand der Punkte 8 - 9 ist deshalb so gewählt, dass auch bei grösseren Walzgeschwindigkeiten genügend Zeit bleibt, um die Bestimmung der Korrekturwerte durch das Rechenwerk 17 fehlerlos vorzunehmen.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass die genannten Korrekturwerte keine starren Konstanten sind, son- dern auf Grund des erfindungsgemässen Verfahrens der jeweils vorliegenden Walzgutgeschwindigkeit angepasst werden. Daraus ergibt sich der entscheidende, von der Erfindung erzielte Vorteil, dass stets eine gleichbleibende Schopflänge geschnitten wird, unabhängig von der jeweils vorliegenden Walzgeschwindigkeit und unabhängig von der zufälligen Ruhestellung der Scherenmesser.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.