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Verfahren zur Herstellung einer Vergussmasse zum Festlegen von Wicklungs- und Spulenteilen elektrischer Maschinen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Vergussmasse zum Festlegen von
Wicklungs- und Spulenteilen elektrischer Maschinen. Für das Festlegen derartiger Wicklungs- und Spulen- teile sind bisher zwei verschiedene Arten von Isolierlacken oder-harzen verwendet worden. Sie unter- scheiden sich in der Art ihrer Verarbeitung und in der Zusammensetzung der dafür in Frage kommenden
Isolierharze.
Die gebräuchliche und auch universell anwendbare Methode ist das Tränken einer Wicklung oder einer Spule in einem Isolierharz bzw. in einem Isolierlack, der in einem Lösungsmittel gelöst ist. Die Anteile des Lösungsmittels werden zum Teil beim Antrocknen an der Luft und zum Teil beim Einbrennen in einem Trcckenofen flüchtig. Die Durchhärtung der Harzteile erfolgt durch Kondensation, Oxydation oder in einem Vorgang, der beide Möglichkeiten kombiniert. Um Lufteinschlüsse zu vermeiden und eine gleichmässige Durchtränkung der Wicklungsteile zu erreichen, wird das Tränken mit Isolierlacken meist unter Vakuum ausgeführt.
Trotzdem besteht die Gefahr, dass eine vollständige Durchtränkung durch Einschlüsse von Lösungsmittelanteilen nicht möglich ist und dadurch Stellen in der Wicklung vorhanden sind, welche durch Lufteinschlüsse von dem auskondensierten Isolierlack nicht erfasst sind.
Die neue Entwicklung auf dem Gebiet ungesättigter Polyesterharze hat dazu geführt, dass man statt einer Tränkung eine Vergiessung von Wicklung-un Spulenteilen mit lösungsmittelfreien Giessharzen vornimmt. Dcr Vorteil ist, dass die Giessharze durch Zusatz von Katalysatoren und durch Wärmeeinwirkung eine Mischpolymerisation eingehen und hiebei keine flüchtigen Bestandteile abspalten. Dadurch wird erreicht, dass die Hohlräume einer Wicklung oder einer Spule völlig ausgefüllt werden und dass durch das höhcre Füllvermögen eine gute Wärmeableitung aus dem Inneren von Wicklungen und Spulen erfolgt. Dabei lässt sich bei Giessharzen durch bestimmte Zusammensetzung die Härte bzw. Elastizität verschieden einstellen. Allerdings neigen Giessharze durch Temperaturwechselbeanspruchungen zur Rissbildung.
Diese Eigenschaft macht es erforderlich, dass das Giessharz möglichst bei der Temperatur vergossen werden soll, bei der später die vergossene Wicklung oder die Spule im Betrieb beansprucht wird. Dies hat zur Folge, dass man auch Metallteile und Giessformen auf eine bestimmte Temperatur erwärmen muss. Weiterhin ist es erforderlich, dass die notwendigen Giessformen möglichst eng anliegen, damit der Giessharzauftrag äusserlich nicht zu starkschichtig wird. Zur Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit und der Polymerisation können Giessharze auch mit Füllstoffzusätzen versehen werden. Unter diesen Füllstoffzusätzen ist besonders das Quarzmehl zu nennen. Vor allen Dingen sind Füllstoffe bei Giessharzen auch deshalb vorteilhaft, weil sie die beim Härtungsvorgang auftretende innere Reaktionswärme besser ableiten.
Dem- gegenüber sind als besondere Nachteile bei den Giessharzen zu erwähnen, dass wegen physiologischer Einwirkungen besondere Massnahmen bei ihrer Verarbeitung getroffen werden müssen, anderseits auch bei bestimmten chemischen Zusammensetzungen eine erhöhte Explosionsgefahr während des Verarbei- tungsvorganges besteht.
Die geschilderten Nachteile sind durch die Erfindung bei einem Verfahren der eingangs geschilderten Art dadurch behoben, dass erfindungsgemäss einem Dimethylpolysiloxan mit bestimmten Viskositätsgrenzen 30-200%, vorzugsweise 100% Quarzmehl zugesetzt werden, diese Masse durch Zusatz von Vernetzungsbeschleunigern bei Raumtemperatur vernetzbar gemacht wird und danach ein Gewichtsanteil von mindestens 10/", Wasser zugegeben wird. Eine derartige Vergussmasse zeichnet sich durch eine ausserordentlich niedrige Viskosität sowie durch ein sehr gutes Eindringungsvermögen aus.
Der Zusatz von mindestens l% o Gewicbtsanteil Wasser zur Silicon-Kautschuk-Vergussmasse vermittelt den Vorteil, dass die für die Vernetzung notwendige Feuchtigkeit auch in dickeren Schichten gewährleistet und dadurch ein kalter Fluss vermieden ist. Die erfindungsgemässe Vergussmasse bleibt nach Beendigung des Vernetzungvorganges (Vulkanisation) elastisch, besitzt aber schon sehr gute mechanische Eigenschaften und hat einen wesentlich höheren Einsatzbereich hinsichtlich der thermischen Beanspruchung. Sie neigt auch bei
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