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Antriebsvorrichtung für Hub- oder Triebwerke
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für Hub- oder Triebwerke, insbesondere für Seilbah- nen, Aufzüge u. dgl., die mit einem Drehstrom-Asynchronmotor als Antriebsmotor (mit nur einer einzi- gen Drehzahl) ausgerüstet sind.
Um bei einer Aufzugsanlage ein langsames Anfahren und Abbremsen der Kabine zu erzielen, ist es bereits bekannt, den elektrischen Antrieb mit den bekannten Ward-Leonard-Sätzen auszustatten, die ei- nen gesteuerten allmählichen An- und Auslauf ermöglichen.
Dieses langsame Anfahren und Abbremsen lässt sich jedoch nicht erreichen bei einer Anlage, die mit einem Antriebsmotor, beispielsweise einem Verbrennungs- oder Elektromotor, ausgerüstet ist, der nur mit einer einzigen Drehzahl betrieben werden kann. Aufgabe der Erfindung ist es, auch in diesem Falle mit einem möglichst geringen Aufwand einen gesteuerten allmählichen An-und Auslauf des Hub- oder Trieb- werkes sicher zu gewährleisten. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erzielt, dass zwischen dem Antriebsmotor und dem Untersetzungsgetriebe eine Flüssigkeitskupplung angeordnet ist und das Untersetzunggetriebe mit einer steuerbaren Bremseinrichtung versehen ist.
Durch die Erfindung wird die Verwendung des billigen eintourigen Kurzschlussläufermotors als Antriebsmotor für Hub- oder Triebwerke ermöglicht. Da gemäss der Erfindung die Kraftübertragung vom Motor auf die Eingangswelle des Hub- oder Triebwerkes über eine Strömungskupplung (Föttingerkupplung) erfolgt, wird ein sanfter Anlauf der Antriebsvorrichtung erzielt. Gleichzeitig ergibt sich bei der erfindungsgemässen Einrichtung nicht nur ein in bestimmter Weise gesteuerter allmählicher Anlauf, sondern ebenso auch ein allmählicher Auslauf, da die Drehzahl der Eingangswelle des Hub- oder Triebwerkes mittels einer steuerbaren Bremseinrichtung bestimmt wird. Damit lässt sich erreichen, dass beispielsweise bei einer Aufzugsanlage der Anlauf und der Auslauf bis zum Anhalten der Kabine invorherbestimmter Weise vorsich gehen.
Der Antriebsmotor erreicht bei der erfindungsgemäss ausgebildeten Einrichtung unmittelbar beim Einschalten seine volle Drehzahl. Die als Fliehkraftbremse ausgebildete gesteuerte Bremseinrichtung lässt jedoch unter Ausnutzung des Schlupfes der Strömungskupplung nur ein allmähliches Ansteigen der Drehzahl der Eingangswelle des Hub- oder Triebwerkes zu. Der Vorgang bis zum Stillstand des Antriebes erfolgt im umgekehrten Sinne. Dabei bleibt der Antriebsmotor, u. zw. der Drehstrom-Asynchronmotor, solange eingeschaltet, bis die Eingangswelle des Hub- oder Triebwerkes mittels der gesteuerten Bremseinrichtung bis zum Stillstand abgebremst ist.
Bei Verwendung einer Fliehkraftbremse als Bremseinrichtung kann diese durch Begrenzung des Ausschlages der Fliehgewichte so ausgeführt sein, dass in der Phase der maximalen Betriebsdrehzahl der Eingangswelle des Hub-oder Triebwerkes die Bremseinrichtung wirkungslos bleibt.
Da bei der erfindungsgemässen Antriebsvorrichtung der Antriebsmotor während seines Laufes auf seiner vollen Drehzahl und mit seiner vollen Leistung arbeiten kann, ergibt sich noch der weitere Vorteil, dass die Anlage lastunabhängig ist, was insbesondere bei einem Aufzugsantrieb unbedingt erforderlich ist. Bei einer solchen Anlage kommt abwechselnd das Gewicht der Nutzlast und des Gegengewichtes zur Wirkung und es muss in beiden Fällen sowohl im Heben als auch im Senken eine bestimmte Beschleunigung oder Verzögerung eingehalten werden.
Die Betätigung des die Bremseinrichtung steuernden zusätzlichen Asynchronmotors als elektrischen
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Steuermotors kann im Falle eines Aufzugsantriebes durch die in bekannter Weise ausgeführte Aufzugsschal- tung mit Stockwerkschaltern oder durch ein Aufzugskopierwerk erfolgen. Der Steuermotor wird im Anlauf der Antriebsvorrichtung nach Anlauf des Antriebsmotors und im Auslauf vor Abschaltung des Antr1ebsmo- tors eingeschaltet. Der Steuermotor bleibt während des Anlaufes und Laufes der Antriebsvorrichtung ein- geschaltet und wird beim Einleiten des Auslaufes auf den entgegengesetzten Drehsinn umgeschaltet.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich an Hand des in der Zeichnung dargestell- ten Ausführungsbeispieles. Die Zeichnung zeigt eine gemäss der Erfindung ausgebildete Antriebsvorrich- tung für Aufzüge im Schnitt.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist ein Schneckengetriebe 1 als Untersetzungsgetriebe vorge- sehen. Zwischen dem Schneckengetriebe 1 und dem Antriebsmotor 2, einem Drehstrom-Asynchronmotor, ist eine Strömungskupplung 3 angeordnet. Das Turborad dieser Strömungskupplung 3 ist auf dem einen En- de der Eingangswelle 4 des Schneckengetriebes 1, welche die Schnecke trägt, aufgekeilt. Am andern En- de der Eingangswelle 4 ist eine Fliehkraftbremse angeordnet.
Die Fliehgewichte 5 der Fliehkraftbremse sind so ausgebildet, dass sie in die Nabe der sich mit der
Eingangswelle 4 mitdrehenden Bremsscheibe 6 mit ihrem Hebelarm eingreifen und diese damit axial ver- schieblich mitnehmen. Die Fliehkraftbremse wird mit Hilfe des Steuermotors 10 gesteuert. Der Steuer- motor 10 besitzt eine mit einem Gewinde ausgeführte Welle, auf der eine Wandermutter 9 läuft. Mit der
Wandermutter 9 ist ein Hebel 8 verbunden, der eine feststehende Gegenscheibe 7 beeinflusst, die mit der mitdrehenden, durch die Fliehgewichte gesteuerten Bremsscheibe zusammenwirkt. Die feststehende Ge- genscheibe 7 ist ebenso wie die auf der andern Seite der Bremsscheibe 6 liegende Fläche 11 des Gehäuseteiles mit einem Bremsbelag versehen.
Beim Anlauf derAntriebsvorrichtung läuft der Antriebsmotor 2 mit seiner vollen Drehzahl. Mit Hilfe des Steuermotors 10 wird nun über die Wandermutter 9 und den Hebel 8 die Gegenscheibe 7 abgehoben, wobei die mit der Schnecke versehene Eingangswelle 4 des Untersetzungsgetriebes 1 vom Antriebsmotor 2 über das Strömungsgetriebe 3 angetrieben zu laufen beginnt und ihre Drehzahl allmählich steigert. Sobald die Fliehgewichte 5 ihren vollen Ausschlag erreicht haben, läuft das Untersetzungsgetriebe 1 mit seiner vollen Drehzahl.
Zur allmählichen Abbremsung der Eingangswelle 4 des Untersetzungsgetriebes 1 wird die Drehrichtung des Steuermotors 10 umgeschaltet, so dass dieser nunmehr über die Wandermutter 9 und den Hebel 8 die Gegenscheibe 7 in umgekehrter Richtung verschiebt. Dabei wird die mitdrehende Bremsscheibe 6 zwischen der Gegenscheibe 7 und der mit einem Bremsbelag versehenen Fläche 11 des Gehäuseteiles eingepresst und dadurch die Eingangswelle 4 des Untersetzungsgetriebes 1 solange abgebremst, bis sie zum Stillstand kommt ; nun kann der Antriebsmotor 2 abgeschaltet werden.
Die Erfindung ist nicht auf das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel eingeschränkt, sondern es sind zahlreiche Varianten im Rahmen der Erfindung möglich. So ist beispielsweise nicht unbedingt erforderlich, ein Schneckengetriebe als Untersetzungsgetriebe zu verwenden. Ebenso ergibt die (in der Zeichnung dargestellte) Fliehkraftbremse eine besonders einfache und zuverlässig funktionierende Bremseinrichtung. Es ist aber zweifellos auch möglich, den allgemeinen Erfindungsgedanken beispielsweise mit einer elektromagnetisch wirkenden Bremseinrichtung, etwa in Verbindung mit einer Reibungsbremse, zu verwirklichen.