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Auswechselvorrichtung für elastische Uhrengläser
Zum Einsetzen elastisch deformierbarer Uhrengläser in Uhrgehäuse sind bereits Vorrichtungen bekannt, bei denen man durch Druck auf den Umfang des Glases eine elastische Veränderung der Abmessungen des- selben verursacht, die eine Einführung in die Ringkerbe der Uhr gestatten. Nach Aufhebung des Druckes versucht das Glas seine ursprüngliche Form wieder einzunehmen und fügt sich so fest in die Kerbe ein.
Bei einer bekannten Vorrichtung wird der Druck durch einen zum senkrechten Ansetzen an das Uhr- glas bestimmten Einspannkopf erzeugt, welcher nach Art eines Bohrmaschinenfutters durch einen Längs- schlitz gebildete elastische Klemmbacken besitzt. Die Klemmbacken stehen mit ihren konischen Aussen- kanten unter der Einwirkung eines axial verschiebbaren Überwurfskonus, welcher, durch Mutterkraft be- wegt, die Klemmbacken gegen die Peripherie des einzusetzenden Uhrglases presst.
Ganz ähnlich aufgebaut ist eine weitere bekannte Vorrichtung zum Auswechseln von elastischen Uhrengläsern, die mit einer Vielzahl von Greifelementen arbeitet, die durch Einschlitzen eines als Einspannkopf dienenden hohlzylindrischen Körpers gebildet werden. Auch bei dieser bekannten Vorrichtung erfolgt die
Verstellbewegung der Greifelemente allein durch deren Elastizität, wobei ausserdem alle Greifelemente in enger Berührung nebeneinander liegen, wodurch es nicht möglich ist, den lichten Durchmesser des Kreises, den die Greiferenden beschreiben, innerhalb eines grösseren Bereiches einzustellen.
Mit diesen bekannten Vorrichtungen lassen sich praktisch nur Gläser einsetzen, deren Abmessungen nicht erheblich voneinander abweichen,
Bei einer andern bekannten Vorrichtung wird die zum Einsetzen des Uhrglases erforderliche Aufwölbung des Glases nicht durch mechanische Anpressglieder, sondern durch Erzeugen von Unterdruck bewirkt.
Der Spannkopf ist an eine Vakuumpumpe angeschlossen und besitzt am Rande seiner Kopfhöhlung eine entsprechende Ringdichtung. Mit dieser wird er auf das Uhrglas aufgesetzt. Anschliessend wird der Raum zwischen Uhrglasoberfläche und Spannkopfhöhlung evakuiert. Dabei wölbt sich das Glas auf und kann so in die Uhrgehäusekerbe eingesetzt werden. Dieses Verfahren ist nur bei hochelastischen Uhrgläsern anwendbar.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Auswechselvorrichtung für elastische Uhrengläser mit einer Vielzahl von an einem Einspannkopf gelagerten Zangengliedern und einer diese umschliessenden, an ihren zwischen Lagerstelle und Greiferende anliegenden und zwecks Änderung der Öffnungsweite der Zangenglieder axial verschiebbaren Spannbuchse und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zangenglieder als voneinander unabhängige und im Abstand voneinander liegende Hebel mit spitzen, nach innen gerichteten Greiferenden ausgebildet sind, die um ihre im Einspannkopf gelagerten Drehachsen verschwenkbar sind und durch an ihnen angreifende Federkraft stets in die Offenstellung gedrängt werden.
Auf diese Weise ist es möglich, das Uhrglas einmal an einer grossen Zahl von Randpunkten zu fassen und zum andern den elastischen Auslenkbereich der Greiforgane unabhängig von den Werkstoffeigenschaften des Einspannkopfes zu wählen.
Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel der neuen Auswechselvorrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Senkrechtschnitt durch die Auswechselvorrichtung, in Vorbereitungsstellung über einem Uhrgehäuse, Fig. 2 die Anordnung nach Fig. l mit von den Greiforganen gefasstem Uhrglas, Fig. 3 und 4 Unteransichten unter die Anordnungen nach den Fig. 1 und 2, Fig. 5 einen Schnitt durch die Anordnung nach Fig. l nach der Linie V-V, Fig. 6 die Befestigung eines Greiforganes am Einspannkopf in Einzeldar-
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die Hohe M Vorsprünge gegebene Strecke weiter zur Kopfachse hin bewegt werden.
Die beschriebene und dargestellte Auswechselvorrichtung stellt nur eine bevorzugte Ausführungsform dar. Änderungen können z. B. an der Federung der Hebel wie auch ihrer Lagerung vorgenommen werden.
Beispielsweise können die Greiforgane die Gestalt zugeschärfter Stifte besitzen, die strahlenkranzartig an der Stirnfläche des Einspannkopfes bei leichter Schrägstellung zur Mitte hin gelagert sind. Die Greiferstifte besitzen quer zur Stiftachse nach unten vorspringende Ansätze mit zur Kopfachse weisenden Auskehlungen. In diese ist eine alle Stifte nach aussen pressende Ringfeder eingelegt. Bezüglich der Federung und der Auskehlungen sind also Wirkung und Richtung gegenüber der Anordnung nach den Fig. 1-7 umgekehrt. Die Stifte sind in einem an der Stirnseite des Einspannkopfes vorspringenden Ringsteg in Radialnuten mit Längsschlitz für die vorspringenden Ansätze zur Aufnahme des Federringes gelagert. Am hinteren Ende sind sie zweckmässig keilflächenartig zur Kopfachse hin abzuschrägen. Desgleichen ist die Glocke mit einer Gegenkeilfläche auszustatten, z.
B. durch konische Ausdrehung der Glocke, so dass die gewünschte Umlenkung der axialen Schubkraft der Glocke in die radiale Andruckkraft der Stifte bewirkt werden kann.
Anstatt einen geschlitztenFederring als gemeinsame Lagerachse der Fingerhebel zu verwenden, kann man auch einen steifen Ring wählen : zunächst werden dieFingerhebel auf den anfangs offenen, später ver- schweissten Ring aufgereiht. Versieht man dann den Einspannkopf mit einer von einer Stirnseite her zugänglichen offenen Ringnut, so kann der Ring in die Nut mit Presssitz eingesetzt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Auswechselvorrichtung für elastische Uhrengläser mit einer Vielzahl von an einem Einspannkopf gelagerten Zangengliedern und einer diese umschliessenden, an ihnen zwischen Lagerstelle und Greiferende anliegenden und zwecks Änderung der Öffnungsweite der Zangenglieder axial verschiebbaren Spannbuchse, dadurch gekennzeichnet, dass die Zangenglieder als voneinander unabhängige und im Abstand voneinander liegende Hebel mit spitzen, nach innen gerichteten Greiferenden ausgebildet sind, die um ihre im Einspannkopf gelagerten Drehachsen verschwenkbar sind und durch an ihnen angreifendeFederkraft stets in die Offenstellung gedrängt werden.
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