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Neue Mischungen auf Polyamidbasis
Das Pressen von Polyamiden führt zu Pressstücken, welche eine relativ grobe und manchmal sogar heterogene kristalline Struktur aufweisen. Für die in Frage kommenden Pressstücke kann daraus in man- chen Fällen die Erscheinung einer anormalen Zerbrechlichkeit, auf Grund dieser heterogenen Struktur, resultieren. Damit bessere, mechanisch mögliche, Eigenschaften erzielt werden, ist es notwendig, dass die Pressstücke eine feine und homogene Struktur besitzen.
Für die Erzeugung von Polyamidpressstücken, die eine derartige Struktur aufweisen, sind schon die verschiedensten Verfahren empfohlen worden.
So hat man z. B. bereits vorgeschlagen, das Polyamidgranulat oberflächlich, durch Erhitzen in Ge- genwart von Luft, zu oxydieren, wobei jedoch dieses Verfahren eine lange Behandlungsdauer erfordert und ausserdem auf den Polyamiden Verfärbungen hervorruft, welche auf den Pressstücken lästig werden können. Man hat auch die Einverleibung von Polyamiden mit hohem Schmelzpunkt, mineralische oder organische Zusätze in feinverteiltem Zustand zu dem Grundpolyamid vorgeschlagen.
Es ist übrigens auch bekannt, aromatische Polyester in geschmolzenem Zustand mit andern synthe- tischen Polymeren, insbesondere mit Polyamiden, zu mischen, wobei die Menge des Polyesters zumin- dest gleich war mit derjenigen des Polyamids.
Die Erfindung hat neue Mischungen auf Polyamidbasis zum Gegenstand, welche nach dem Pressen
Pressstücke liefern, die eine feine und homogene Struktur besitzen. Diese neuen Mischungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie eine kleine Menge von Polyathylenterephtl1alat enthalten.
Zu diesem Zwecke werden die Polyamidgranulate vorteilhafterweise in festem Zustand, mit dem zu einem feinen Pulver zerkleinerten Polyester, dessen Körnung zwischen etwa 5 und 100 Mikron schwankt, gemischt. Damit man eine mehr zerriebenere Homogenisation erreicht, wird die Mischung anschliessend im geschmolzenen Zustand energisch durchgeknetet, z. B. mittels einer Strangpresse mit zwei Schraubenspindeln, welche eine erhöhte Schubkraft besitzt. Im Laufe dieses Durchknetens werden der Masse unter Umständen Zusätze, Farbstoffe, Pigmente, Plastifizierungsmittel oder andere Hilfsstoffe beigemischt.
Die Menge des zugefügten Polyesters beträgt im allgemeinen zwischen 0, 05 und 1,0 Gel.-% in bezug auf das Polyamid, vorzugsweise zwischen 0, 1 und 0,5 Gew.- < yo.
Als Grundstoff für die erfindungsgemässen Mischungen können alle gebräuchlichen Polyamide, insbesondere als Polyhexamethylenadipamid, das Polyhexamethylensebacamid, die Polyamide, welche aus Caprolactam oder aus der Amino-11-undecansäure erhalten werden, ebenso die Zwischenpolyamide, verwendet werden.
Die nachfolgenden Beispiele, welche die Erfindung illustrieren sollen und in welchen die Anteile als Gewichtsteile angegeben werden, haben erläuternden, jedoch keinen einschränkenden Charakter.
Beispiel l : 100 Teilen Polyamidkörnern, erhalten durch Kondensation von Adipinsäure und Hexaethylendiamin, werden 0, 2 Teile eines Polyäthylenterephthalatpulvers einer inneren Viskosität von 0, 67 beigefügt. Die Teile, welche dieses Pulver bilden, haben eine Dimension, die zwischen 10 und 60 Mikron schwankt, mit einer Mehrzahl der Körner von 30 bis 40 Mikron. Die Mischung wird während 20 min in einem Zylinder, der auf Rollen gelagert ist, getrocknet. Nach Beendigung dieses Vorganges unterwirft man die Polyamid-Polyester-Mischung in geschmolzenem Zustand einer Druckdurchknetung, indem man als Strangpresse die Maschine"ZSK 83/1100"der Firma Werner-Pfleiderer verwendet.
Der Durchsatz ist
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93 kg/Stunde, die Temperatur der Strangpresse ist 3000 C beim Eintritt, 325 C im Innern und 265" C beim Austritt. Die Polymermischung, welche die Maschine verlässt, wird anschliessend gekühlt, dann granuliert und getrocknet.
Der Mantel von Kugellagern, welche aus derartigen Mischungen durch Spritzen nach den üblichen Bedingungen erhalten werden, zeigen eine sehr feine und sehr homogene kristalline Struktur, welche durch Überprüfung eines feinen Schnittes im polarisierten Licht sichtbar wird, und ebenso hervorragende mechanische Eigenschaften.
Beispiel 2 : 0, 3 Teile des Polyäthylenterephthalatpulvers des Beispiels 1 werden mit 100 Teilen Polyamidkörnern, erhalten durch Kondensation von Sebacinsäure und Hexamethylendiamin, wie im Beispiel 1 angegeben, trocken vermischt.
Anschliessend wird die Mischung in geschmolzenem Zustand mit Hilfe derselben Strangpresse, wie sie im Beispiel 1 verwendet wurde, mit einem Durchsatz von 90 kg/Stunde geknetet, wobei die Temperatur der Strangpresse beim Eintritt 2500 C, 2750 C im Innern und 2450 C beim Austritt war. Die Puly-
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Beispiel 3 : 0. 2 Teile eines Polyäthylenterephthalatpulversdes Beispiels 1 werden, wie im Beispiel 1 angegeben, mit 100 Teilen Polyamidkörnern, erhalten durch Polymerisation von c-Caprolactam, trocken vermischt.
Anschliessend wird die Mischung in geschmolzenem Zustand mit Hilfe derselben Strangpresse, welche in den Beispielen 1 und 2 verwendet wurde, geknetet. Der Ausstoss war 102 kg/Stunde und die Temperatur der Strangpresse betrug 2600 C beim Eintritt, 2800 C im Innern und 2600 C beim Austritt. Die Polymermischung, welche die Maschine verliess, wurde noch gekühlt, dann granuliert und getrocknet.
Die Türklinken, erhalten durch Spritzen nach üblichen Bedingungen mittels einer derartigen Mischung, zeigten eine sehr feine und sehr homogene kristalline Struktur ; ebenso hervorragende mechanische Eigenschaften.