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Aufwickelvorrichtung für das aus einer Verwinde-oder Verseilmaschine austretende Seil od. dgl.
Die Erfindung bezweckt, eine Aufwickelvorrichtung für das aus einer Verwinde- oder Verseilmaschine austretende Seil od. dgl. zu schaffen, bei welcher die Verwindungsdrehzahl des Seiles auf möglichst einfache Weise ausgeglichen wird.
Die Aufwickelvorrichtung nach der Erfindung zeichnet sich aus durch eine auf einer Antriebswelle fliei gend befestigte Trommel, in die das Austrittsende eines Führungsrohres für das Seil hineinragt, welches Rohr in einem drehbar gelagerten Führungskörper gehalten ist, wobei die Drehachse des Führungskörpers, die Trommelachse und die Austrittsachse der Verwinde- oder Verseilmaschine fluchten und wobei die Trommel mit einer Umdrehungszahl angetrieben wird, die der Verwindungsdrehzahl des Seiles zumindest nahezu gleich ist und das Führungsrohr gleichsinnig mit der Trommel, aber mit einem dem Seil Vorschub entsprechenden Schlupf rotiert, so dass sich das Seil od. dgl. an den inneren Umfang der Trommel anlegt.
Es ist eine Aufwickelvorrichtung für Telephonkabel bereits bekanntgeworden, bei der das Kabel sich an den äusseren oder inneren Umfang der Aufwickeltrommel anlegt, wobei sich das Problem jedoch insofern ganz anders stellt, als dem Telephonkabel keine Verdrillungskräfte zu eigen sind, wie dies bei dem unmittelbar von der Verwindemaschine herkommenden, verdrillten Seil gemäss der vorliegenden Erfindung der Fall ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es ist Fig. 1 ein schematischer Schnitt durch eine Aufwickelvorrichtung und Fig. 2 eine Ansicht einiger Teile derselben in Richtung des Pfeiles II von Fig. 1, bei noch weitergehender Schematisierung und nicht massstäblicher Darstellung.
Die dargestellte Aufwickelvorrichtung ist dazu bestimmt, einen tordierten Draht 1 aufzuwickeln, der von einer nicht dargestellten Verwindemaschine bekannter Art herkommt. Beim Austritt aus der Verwindemaschine liegt der Draht 1 in der linksseitigen Verlängerung der ideellen Achse a-a der Aufwickelvorrichtung. In der Verwindemaschine werden zwei nebeneinanderliegende Einzeldrähte von z. B. 2 mm Durchmesser an einer Stelle festgehalten und an einer dem Ausgang der Maschine näher liegenden Stelle
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von z. B. 30 cm Länge wird dann bei stillstehendem, vom Draht gelösten Torsionskopf während einer Vorschubperiode von z. B. ebenfalls 0, 5 sec vorgeschoben, worauf sich das Spiel automatisch wiederholt.
Das aus der Verwindemaschine austretende Verbunddrahtende muss die Umdrehungen des Torsionskopfes mitmachen können. Daher liess man bisher dieses Drahtende geradlinig bis auf eine Länge von nur etwa 20 m anwachsen, wobei es sich frei um seine eigene Achse drehen konnte. Das etwa 20 m lange Drahtstück wurde dann abgeschnitten und auf eine Haspel gewickelt. Diese Arbeitsweise braucht viel Zeit und vor allem viel Platz. Die vorliegende Aufwickelvorrichtung ist nahe bei der Verwindemaschine aufgestellt und wickelt den von derselben kommenden Draht unmittelbar auf, so dass sich eine erhebliche Platz- und Zeitersparnis ergibt.
Die zu überwindende Schwierigkeit liegt einerseits darin, dass das Verbunddrahtende sich gemäss der Rotation des Torsionskopfes um seine eigene Achse drehen muss, damit die Einzeldrähte sich nicht wieder voneinander loswickeln, und anderseits auch darin, dass der Vorschub intermittierend erfolgt. Es sind Aufwickelvorrichtungen bekannt, die eine Trommel aufweisen, auf welcher ein von einer Verseilmaschine
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Funktion der Vorrichtung beeinträchtigen.
Dadurch, dass das Rohr 11 über die Feder 10 mit dem unausgewuchteten System 5, 8, 9 gekuppelt ist, werden nun bei jeder Trommelumdrehung Schwingungskräfte auf das Rohr 11 ausgeübt, die einem Klemmen des Drahtes entgegenwirken. Ausserdem gestattet die Verlegerwalze 8, die Trommel 2 in Drehung zu versetzen, ohne dass vorher das Drahtende an deren Innenumfang befestigt worden wäre. Beim Vorschub des Drahtes gelangt dadurch dasDrahtende von selbst zwischen die Verlege walze 8 und den inneren Trommelumfang, wird daselbst in einem gewissen Moment festgeklemmt und beginnt sich dann infolge der Fliehkraft am Trommelumfang abzulegen. Die Verlegerwalze bewirkt ferner, dass sich aufeinanderfolgende Windungen desDrahtes nicht übereinander, sondern nebeneinander legen.
Auch bei Weglassung der Feder 10 wird die Aufwicklung durch die Verlegerwalze und das Gegengewicht gefördert. Wenn eine aus einer einzigen Lage bestehende Drahtspule am Trommelumfang gebildet worden ist, wird das Lager 14 nach links verstellt und ein an der Trommel 2 lösbar angebrachter Ring 15 entfernt. Nach Wegnahme der Verlegerwalze 8 kann nun wegen der Konizität der Trommel 2 die Drahtspule leicht aus derselben herausgenommen werden.
Man kann von einer Verlegerwalze auch absehen und das Lager 14 über ein Reduktionsgetriebe und eine Gewindespindel während des Wickelvorganges kontinuierlich in Richtung der Achse a-a verschieben. Bei Hin- und Herbewegung des Lagers 14kann man auf diese Weise auch mehrlagige Drahtspulen bilden und/oder Trommeln von relativ grosser axialer Länge benützen.
Es sei hervorgehoben, dass das Unwuchtsystem 5, 8, 9 nicht notwendigerweise über eine Feder 10 mit dem Rohr 11 gekuppelt sein muss, ferner könnte die Verlegerwalze 8 auch vom Unwuchtsystem unabhängig sein. Eine regulierbare Unwucht kann auch unmittelbar am Rohr 11 angebracht sein. Hiezu ist zu bemerken, dass das dargestellte Rohr 11 selbst ebenfalls nicht ausgewuchtet ist, was in Anbetracht der Elastizität des Rohres zu Schwingungen desselben führen kann. Diese Schwingungen können eine erwünschte Wirkung haben ; da sie jedoch schlecht beherrscht werden können und da ferner unerwünschte Deformationen des Rohres 11 in folge der Fliehkraft schwer zu vermeiden sind, empfiehlt es sich, das Rohr 11 durch ein anderes, symmetrisch zu ihm angebrachtes Rohr auszuwuchten.
Dabei werden die beiden Rohre durch Streben miteinander verbunden, die in bezug auf die Achse a-a diametral einander gegenüberliegende Punkte dieser Rohre miteinander verbinden.
Um die Reibung zwischen Draht 1 und Rohr 11 zu vermindern und für Kühlung zu sorgen, kann man gegebenenfalls über eine Ringnut und radiale Bohrungen des Führungskörpers 13 Wasser oder eine andere Kühlflüssigkeit in das Rohr einführen, welches Wasser dann an beiden Rohrenden ausläuft. Um die durch den Draht bewirkte Abnützung der Rohrenden zu berücksichtigen, empfiehlt es sich, an letzteren auswechselbare, verschleissfeste Mündungsstücke anzubringen.
Der Führungskörper 13 kann gegebenenfalls auch durch Antriebsmittel mit dem erforderlichen Schlupf angetrieben werden, wodurch der Draht 1 und das Rohr 11 von der Antriebsfunktion entlastet werden. Das Rohr 11 kann am Führungskörper 13 auch parallel oder windschief zu dessen Drehachse angeordnet sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Aufwickelvorrichtung für das aus einer Verwinde- oder Verseilmaschine austretende Seil od. dgl., gekennzeichnet durch eine auf einer Antriebswelle (3) fliegend befestigte Trommel (2), in die das Austrittsende eines Führungsrohres (11) für das Seil od. dgl. (l) hineinragt, welches Rohr in einem drehbar ge-
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drehungszahl angetrieben wird, die der Verwindungsdrehzahl des Seiles zumindest nahezu gleich ist, und das Führungsrohr gleichsinnig mit der Trommel, aber mit einem dem Seilvorschub entsprechenden Schlupf rotiert, so dass sich das Seil od. dgl. an den inneren Umfang der Trommel anlegt.