<Desc/Clms Page number 1>
Schwingförderer
Die Erfindung betrifft einen Schwingförderer mit einer federnd gegenüber dem Erdboden abgestütz- ten und durch Schwingfedern mit der Förderrinne verbundenen Gegenmasse, die aus einem Flanschträger mit handelsüblichem Walzprofil besteht, dessen Profilhöhe etwa gleich der Breite der Förderrinne ist und der so angeordnet ist, dass sein Steg waagrecht und die Flansche senkrecht angeordnet sind.
Ein derartiger Schwingförderer zeichnet sich durch einen sehr einfachen konstruktiven Aufbau aus.
Dabei kann es jedoch, insbesondere, wenn der Schwingförderer eine grosse Baulänge besitzt, vorkommen, dass der doppel-T-förmige Träger Eigenschwingungen ausführt, die sich auf die Förderrinne übertragen und den Fördereffekt ungünstig beeinflussen. Um in einem solchen Fall aus dem Bereich der Eigenschwingungszahl des Trägers herauszukommen, hat man sich bisher durch Längenänderungen der Schwingfedern geholten. Diese Massnahme führt zwar immer zum Ziel, doch erfordert sie zusätzliche Montagearbeiten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Schwingförderer gemäss dem Hauptpatent so zu verbessern, dass störende Eigenschwingungen des Trägers ohne Änderung der Schwingfedern oder der Antriebsfrequenz unterbunden werden. Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, dass die Flansche des Trägers an einer oder mehreren über seine Länge verteilten Stellen mit Einschnitten versehen sind, die sich bis oder etwa bis an den Steg erstrecken. Durch die Einschnitte wird der Träger in mehrere Abschnitte aufgeteilt und dadurch in seinem Schwingungsverhalten erheblich geändert. Ausserdem werden durch die Einschnitte diejenigen Spannungen, die durch Montageungenauigkeiten bedingt sind und das Schwingungsbild ebenfalls beeinträchtigen können, stark vermindert.
Es ist eine Schwingförderrinne für heisses Schüttgut, beispielsweise für Zementklinker, bekannt, deren Trog Einschnitte oder Ausschnitte in den Seitenwänden aufweist. Durch diese Einschnitte oder Ausschnitte in den Seitenwänden des Troges sollen die beim Fördern von heissem Gut auftretenden Wärmedehnungen und-Spannungen ausgeglichen werden. Die Gegenmasse dieser Förderrinne ist dagegen durchlaufend, d. h. ohne Einschnitte oder Ausschnitte an den Seitenwänden ausgebildet. Es kann daher im Betrieb zu störenden Eigenschwingungen der Gegenmasse kommen, die sich auf die Förderrinne übertragen und den Fördereffekt und das Verschleissverhalten ungünstig beeinflussen.
Die Erfindung kann sehr vorteilhaft dadurch weitergebildet werden, dass die Einschnitte jeweils in eine Rundung des Flansches auslaufen. Hiedurch werden die Kerbwirkungen, die durch die Einschnitte hervorgerufen werden, abgeschwächt und unzulässig hohe Beanspruchungen des Trägers in der Umgebung der Einschnitte vermieden. Zur Verringerung der Kerbwirkung können die Einschnitte vorteilhaft beispielsweise auch V-förmig mit abgerundeter Spitze oder halbkreisförmig ausgebildet sein.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Erläuterung der Zeichnung. Diese gibt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Schwingförderers wieder, u. zw. zeigen :
Fig. 1 eine Gesamtansicht des Schwingförderers, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3-5 verschiedenartige Einschnitte.
Der Schwingförderer besteht im wesentlichen aus einer Förderrinne 1 und einer Gegenmasse, die als einteiliger Doppel-T-Träger 2 ausgebildet ist. Dieser besteht aus Walzprofil und weist einen Steg 3 sowie hiezu senkrecht stehende Flansche 4 auf. Der Träger 2 besitzt eine Profilhöhe, die etwa der Breite der
<Desc/Clms Page number 2>
Förderrinne 1 entspricht und ist so angeordnet, dass sein Steg 3 waagrecht liegt. Die Förderrinne und die
Gegenmasse sind beiderseits an mehreren Stellen durch je zwei Schwingfedern 9, 10 miteinander verbun- den. Dabei ist die Anordnung so getroffen, dass die Schwingfedern jeweils ein Flacheisen 7 der Förder- rinne zwischen sich einspannen und sich anderseits gegen eine Konsole 13 der Gegenmasse und einen da- ran befestigten Bügel 16 abstützen.
Die Gegenmasse ist mittels Gummifedern 35, die eine verhältnismässig geringe Federkonstante be- sitzen, gegenüber dem Erdboden abgestützt. An der Unterseite der Gegenmasse ist der Antrieb zur Erzeu- gung der Schwingbewegung vorgesehen. Er besteht im wesentlichen aus einem Elektromotor 18, einer
Kurbelwelle 19 sowie zwei seitlichen Schubstangen 20 und 21, die über je eine lose Kopplung 28, 29 an der Förderrinne angreifen.
Das zu fördernde Gut wird der Rinne am linken Ende etwa in Richtung des Pfeiles 39 aufgegeben. Durch die Wirkung der Schwingbewegung der Förderrinne bewegt sich das Gut von links nach rechts und ver- lässt die Rinneam rechten Ende in Richtung des Pfeiles 40. Das Massenverhältnis zwischen Förderrinne und
Gegenmasse hat zweckmässig den Wert 1 : 4. Bei diesem Massenverhältnis ist die Amplitude der Förder- rinne verhältnismässig gross und die der Gegenmasse sehr klein, Infolge dieser kleinen Amplituden der Ge- genmasse in Verbindung mit der geringen Federkonstante der Gummifedern 35 werden nur sehr kleine, praktisch unbedeutende Schwingkräfte ins Fundament übertragen. Ferner wird durch das Massenverhältnis 1 : 4 erreicht, dass der Schwingförderer sehr unempfindlich gegen unterschied- liche Schüttgutbelastung ist.
Zweckmässig wird die Antriebsfrequenz (Drehzahl der Kurbelwelle) so gewählt, dass sie etwas, z. B. 100/0, geringer als die Eigenschwingungszahl des Schwingförderers im Leerlauf ist.
Um nun insbesondere bei einem derartigen Schwingförderer mit grosser Baulänge zu vermeiden, dass der Träger 2 störende Eigenschwingungen ausführt, sind erfindungsgemäss in seinen Flanschen Einschnitte vorgesehen, die sich bis oder etwa bis an den Steg erstrecken und beispielsweise entsprechend den Fig. 1 und3 als schmale Schlitze 60 ausgebildet sind. An den Stellen, an denen sich die Schlitze befinden, be- sitzt daher der Träger ein beträchtlich geringeres Biegeträgheitsmoment als an den übrigen Stellen. Durch die Schlitze wird also der Träger gelenkartig in mehrere Abschnitte aufgeteilt und soin seinem elastischen Verhalten erheblich geändert.
Auf diese Weise ist es möglich, die Eigenschwingungszahl des Trägers derart auf die Antriebsfrequenz des Schwingförderers abzustimmen, dass der Träger über seine ganze Länge praktisch das gleiche Schwingungsbild aufweist.
Die Stellen, an denen gegebenenfalls die, Flansche des Trägers einzuschneiden sind,'können z. B. leicht nach der Montage des Förderers durch Versuche ermittelt werden. Zeigt sich beim ersten Probelauf des Schwingförderers, dass der Träger unerwünschte Eigenschwingungen ausführt, so werden seine beidseitigen Flansche zunächst etwa nur in der Mitte des Trägers eingeschnitten. Danach wird der Schwingförderer wieder in Betrieb gesetzt. Ergibt sich, dass der Träger dann immer noch ungleichmässig schwingt, so sieht man ebenfalls etwa in der Mitte jedes der Trägerabschnitte, die durch die ersten Einschnitte erhalten wurde, entsprechende Einschnitte in den Flanschen vor.
Auf diese Weise wird der Träger Schritt für Schritt so lange in etwa gleich grosse Abschnitte unterteilt, bis er über seine ganze Länge mit gleichen Amplituden schwingt.
Die Einschnitte können grundsätzlich entweder in den nach oben oder in den nach unten gerichteten Flanschen des Trägers vorgesehen sein. Ist jedoch, wie Fig. 2 zeigt, der trogförmige Raum 41, der von dem Steg 3 und den nach oben gerichteten Flanschen 4 des Doppel- T- Trägers gebildet wird, ganz oder teilweise mit Beton oder einer Mischung aus Beton mit Stahlabfällen gefüllt, so empfiehlt es sich, die Einschnitte nur in den nach unten gerichteten Flanschen anzuordnen.
Wie Fig. 3 zeigt, laufen die Schlitze 60 jeweils in eine als Bohrung ausgebildete Rundung 61 der Flansche aus. Hiedurch ist vorteilhaft dafür gesorgt, dass durch die Kerbwirkung der Schlitze keine unzulässig hohen Beanspruchungen des Trägers in der Umgebung der Schlitze auftreten. Zur Verringerung der Kerbwirkung können die Flansche statt mit Schlitzen jedoch z. B. auch, wie Fig. 4 zeigt, mit V-förmigen, an den Spitzen abgerundeten Aussparungen 62 oder entsprechend Fig. 5 mit halbkreisförmigen Aussparungen 63 versehen sein.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass die Gegenmasse 2 aus einem doppel-T-förmigen Walzprofil besteht. Insbesondere bei verhältnismässig leichten Konstruktionen kann die Gegenmasse vielmehr eben- falls aus einem im Querschnitt U-förmigen Walzprofil gebildet sein, dessen Steg waagrecht liegt. Auch ein derartiger Träger bietet die Möglichkeit, störende Eigenschwingungen dadurch zu beheben, dass seine Flansche an einer oder mehreren über seine Länge verteilten Stellen mit Einschnitten bzw. Aussparungen versehen werden.
<Desc/Clms Page number 3>
Normalerweise wird man die Einschnitte bzw. Aussparungen in den Flanschen des doppel-T-oder U-förmigen Trägers nach Erfahrung oder Berechnung vorsehen und den Träger anschliessend einmontieren.
Wie erwähnt, kann es in manchen Fällen auch zweckmässig sein, die Flansche erst nach dem Einbau des Trägers auf Grund seines Schwingungsverhaltens beim Probelauf entsprechend einzuschneiden. Dies ist insbesondere dann angezeigt, wenn es sich um Neukonstruktionen oder Schwingförderer mit besonders gro- sser Baulänge handelt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schwingförderer mit einer federnd gegenüber dem Erdboden abgestützten und durch Schwingfedern mit der Förderrinne verbundenen Gegenmasse, die aus einem Flanschträger mit handelsüblichem Walzprofil besteht, dessen Profilhöhe etwa gleich der Breite der Förderrinne ist und der so angeordnet ist, dass sein Steg waagrecht und die Flansche senkrecht angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Flansche (4) des Trägers (2) an einer oder mehreren über seine Länge verteilten Stellen mit Einschnitten (60, 62, 65) versehen sind, die sich bis oder etwa bis an den Steg (3) erstrecken.