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Maschine zur Erzeugung genau ebener paralleler Flächen an künstlichen Mauersteinen
Mörtelloses Bauen aus Mauersteinen ist bekannt. Sollen die Mauersteine tragfähig sein, so müssen diese wenigstens zwei planparallele Begrenzungsflächen haben, nämlich die Oberseite und die Unterseite des Steines, damit eine lotrechte Mauer aus den Steinen errichtet werden kann. Um diese Forderung zu erfüllen, hat man bereits derartige Steine mittels Schleifscheiben bearbeitet, was aber den gro- ssen Nachteil hatte, dass sehr viel Staub entstand und dass auf Grund des grossen Abriebes der Segmente keine hohe Präzision zu erreichen war.
Dazu kommt als weiterer Mangel, dass Schleifscheiben in der Regel nur ebene Flächen erzeugen können, aber keine Profile, wie Nuten und Federn, die zur gegenseitigen, Sicherung der übereinander geschichteten Steine gegen eine Verschiebung notwendig sind.
Auch ist es schon bekannt, Mauersteine mit Metallwerkzeugen, vorzugsweise aus Widiastahl, zu bearbeiten, u. zw. bei den sogenannten Mauerfräsern, welche verwendet werden, um beispielsweise Schlitze für Installationskanäle in Wände einzusägen oder um Steine durchzutrennen. Bei diesen Arbeiten wird aber das Werkzeug mehr oder weniger von Hand geführt, so dass keine sehr hohe Präzision bezüglich der Grösse und Lage der ausgefrästen Wandteile erzielbar ist.
Ausserdem ist auch schon vorgeschlagen worden, zum Planieren von weichen Steinen als Fräserkopf bezeichnete Werkzeuge, zu verwenden, die jedoch nicht im Sinne von eigentlichen Fräsern mit im wesentlichen parallel zur Drehachse verlaufenden Schneidkanten ausgestattet sind, sondern wie Drehstähle arbeitende Schneidelemente aufweisen. Bei solchen Werkzeugen ist die Eindringtiefe in den Stein sehr von der Härte des Steines abhängig. Es ist daher kaum möglich, mit diesen Werkzeugen die der Erfindung gestellte Aufgabe zufriedenstellend zu lösen.
Um bei künstlichen Mauersteinen, die bei mörtellosem Bauen zu verwenden sind, die notwendige Präzision bei der Ausbildung von Nuten und Federn und sonstigen Einfräsungen in den Mauersteinen zu erhalten, ist nun erfindungsgemäss eine Maschine vorgesehen, die für die Erzeugung genau paralleler Flächen an den Steinen zur Bearbeitung der Steine mindestens ein Paar um zueinander parallele Achsen und in festem gegenseitigem Abstand sich drehende und gegenüber den festeirigespannten Mauersteinen in Gleitschienen vorschiebbare Walzenfräser bzw. gegenüber den auf einer Gleitbahn verschiebbaren Steinen ortsfeste Walzenfräser aufweist. Vorteilhafterweise sind die Lager zweier Fräser starr auf einem verschiebbaren Schlitten angeordnet.
Der Schlitten ergibt die genaue Bahnführung für die Fräser wie das Gleitbett einer Werkzeugmaschine mit hin-und hergehendem Schlitten, auf dem das Arbeitswerkzeug gleitet.
Der zu verwendende Fräser ist zweckmässig aus einzelnen Scheiben aufgebaut. Durch die Profile der aus Scheiben zusammengesetzten Walzenfräser sind genau zueinander passende Nuten und Federnzugleich auf der Ober-und Unterseite des Bausteines und zusätzlich wenigstens eine Aussparung in der lotrechten Längsmittelebene des Steines auf seiner Unterseite herstellbar. Der Fräservorschub und auch die Fräserumdrehung werden zweckmässigerweise durch regelbare Motoren bewirkt, damit man die einzelnen Geschwindigkeiten namentlich am Ende des Steines oder einer. Reihe mehrerer Steine den notwendigen Bedingungen anpassen kann, die z. B. ein Abbröckeln der Steinkanten und unerwünschten Staub verhindern.
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Künstliche Mauersteine sind z. B. Steine, die man nach der Formung der Lufttrocknung überlässt, d. h., die als geformte Steine in langen Reihen gestapelt werden, um zu erhärten. Diesem Vorgang ist die neue Maschine besonders angepasst, dadurch, dass sie auf Schienen oder Reifen verfahrbar ist und mit einem oder zwei Säulen mit je einem schwenkbaren Ausleger und einem Hebezug für das Einholen der zu bearbeitenden Steine und das Ausfahren der fertig bearbeiteten Steine ausgerüstet ist. An dem Hebezug am Schwenkarm der Maschine hängt eine mehrzinkige Gabel, mit deren Hilfe gleichzeitig mehrere Bausteine erfassbar sind. Die künstlichen Bausteine haben Grossformat und sind zur Verringerung des Eigen - gewichtes mit Hohlräumen ausgestattet, in welche die Gabelzinken zum Heben der Steine eingeführt wer- den kann.
Nach dem Einführen neuer Steine in die Maschine werden diese durch eine vorzugsweise hydraulisch hebbare und senkbare Spannbrücke mittels Druckstempel auf jedem Stein während der Bearbeitung gegen vorzugsweise zwei nebeneinander angeordnete Auflager angedrückt. Dies ist notwendig, damit die Stei- ne bei der Bearbeitung durch die Fräsmaschine keine Verschiebung erfahren. Die Druckstempel, welche die ; : Steine. festhalten, können unter hydraulischer Krafteinwirkung oder unter Federdruck stehen. Grundsätzlich gilt, dass die Umfangsgeschwindigkeit der Fräser im Mittel kleiner ist als die Vorschubgeschwindigkeit des Fräsers auf dem zu bearbeitenden Stein.
Es hat sich auch bewährt, die Fräserscheiben, aus denen die Walzenfräser zusammengesetzt sind, nicht gleichmässig über den ganzen Umfang mit Schneiden zu versehen, sondern es empfiehlt sich, zwischen den einzelnen Messern oder Messergruppen Lücken frei zu lassen, die das Fortschaffen des abgefrästen Materials erleichtern. Damit man eine Vorstellung von der Menge des anfallenden Abfalls hat, sei darauf hingewiesen, dass der zu bearbeitende Stein vor der Bearbeitung etwa 1 cm dicker ist, als nach der Bearbeitung. Mit solchen grossen Überma- ssen des rohen Steines muss man rechnen, weil die in Form gepressten oder auch gebrannten Steine mit derartig hohen Unterschieden anfallen.
Die Fräser mit sehr harten und zähen Messern, insbesondere aus Widiastahl, vertragen eine Bearbeitung von etwa 50000 Steinen und haben dabei eine Abnützung von nicht mehr als 0, 1 mm, d. h. innerhalb der zulässigen Toleranzgrösse. Der Abstand zwischen den Achsen eines Fräserpaares ist zum Ausgleich des Verschleisses der Fräser nachstellbar.
Es empfiehlt sich, die äussersten Scheiben eines Walzenfräsers mit schräg zur Achse einwärts geneigten Messern zu versehen, um dadurch ein Abreissen an den Endkanten eines Steines möglichst zu unterdrücken.
Gewöhnlich wird die neue Maschine an dem Stapel der zur Lufttrocknung ausgelegten Steine vorbeigefahren, wobei mit Hilfe der beiden schwenkbaren Ausleger und der an je einem Hebezug hängenden menrzinkigen Gabel die Steine aus dem Stapel auf die Maschine gehoben und wieder abgelegt werden. Es ist aber auch eine umgekehrte Arbeitsweise möglich, bei welcher die zu bearbeitenden Steine auf einer Gleitbahn zwischen einem in der Maschine ortsfesten Fräserpaar präzise festgehalten hindurchgeführt werden. Ausser der Bearbeitung nur zweier Steinseiten ist auch eine auf vier oder sechs Seiten des Steines möglich. Zu diesem Zwecke können die Steine auch zwischen mehreren Fräs. erpaaren hindurch- geführt werden.
Für eine in bevorzugter Weise verfahrbare Maschine ist darauf zu achten, dass das Fahrzeug, wenigstens bezüglich der Gleitschiene für das Fräserpaar, unbedingt verwindungssteif gebaut ist, damit die Fräser stets eine Führung zwischen parallelen Bahnen haben.
In der nachfolgenden Beschreibung wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen in der Zeichnung Fig. 1 die Generalübersicht über eine fahrbare Maschine nach der Erfindung, u. zw. in Fig. la die Seitenansicht und in Fig. Ib die Stirnansicht, Fig. 2 die gleiche Maschine in der Ansicht von oben, Fig. 3 ein parallel stehendes und rotierendes Fräserpaar und Fig. 4 die Anordnung der Schneidmesser in einer Fräserscheibe.
In Fig. 1 ist 1 der Rahmen oder die Gleitschiene für einen längs der Schiene verschiebbaren Schlitten für eine Fräsereinrichtung 2. Diese Fräsereinrichtung 2 ist auf dem Wagen paarweise angeordnet, so dass ein zweiter Fräser sich auf der andern Wagenseite befindet. Zur Bearbeitung in die Maschine eingesetzte Steine 3 ruhen auf einer Auflagebrücke 4 auf Stempeln 5, welche die einzelnen Steine tragen.
Um eine sichere Auflage zu erhalten, sind für jeden Stein nur zwei solcher Stempel oder Querträger vorgesehen. Von oben werden die Steine mit Hilfe einer Spannbrücke 6 belastet, um sie während der Bearbeitung unverrückbar festzuhalten. Auch hier sind je zwei'Stempel. 7 für jeden Stein vorgesehen. Die Spannbrücke 6 kann z. B. hydraulisch gehoben und gesenkt werden. Es können aber auch die Einspannstempel 7 hydraulisch oder durch Federkraft auf den Stein drücken. Am Ende der fahrbaren Maschine befindet sich je eine :. Säule 8, mit je einem schwenkbaren Auslegerarm 9, der mit einem Hebezugversehen ist. Die Zeichnung Ib erläutert die zu einem Paar vereinigten Fräsereinrichtungen 2.
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