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Vorrichtung zur Herstellung von aus vollsynthetischem Material bestehenden, gekräuselten Garnen mit verminderter Dehnbarkeit
Es ist bekannt, aus vollsynthetischem Material bestehende, gekräuselte Garne mit verminderter Dehn- barkeit herzustellen, indem man die Ausgangsgarne mittels einer Falschzwirnvorrichtung vorübergehend hochdreht, im hochgedrehten Zustand einer Hitzebehandlung unterwirft und darauf im zurückgedrehten ausgestreckten Zustand einer zweiten Hitzebehandlung aussetzt.
Es ist auch bekannt, die. kontinuierliche Durchführung dieses Verfahrens mittels einer Falschzwirnvorrichtung zu bewerkstelligen, in welcher, in der Garndurchlaufsrichtunggesehen. vor dem Drallgeber eine erste Erhitzungsvorrichtung zur Fixierung des Garnes im hochgedrehten Zustand und nach dem Drallgeber eine zweite Erhitzungsvorrichtung zur Fixierung des Garnes im zurückgedrehten Zustand enthalten sind. Die Erhitzungsvorrichtungen dieser bekannten Vorrichtung können z. B. aus vorzugsweise gewölbten Heizflächen bestehen, mit denen das Garn in Berührung steht.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, mittels welcher beide Fixierungen des Garnes mittels ein und derselben Erhitzungsvorrichtung durchführbar sind.
Gegenstand der Erfindung ist demnach eine Vorrichtung zur Herstellung von aus vollsynthetischem Material bestehenden, gekräuselten Garnen mit verminderter Dehnbarkeit durch vorübergehendes Hochdrehen mittels einer Falschzwirnvorrichtung, Hitzebehandlung im hochgedrehten Zustand und einer zweiten Hitzebehandlung der zurückgedrehten, im gleichmässig ausgespannten Zustand befindlichen Garne, mit einer einen ersten Klemmpunkt für das zu behandelnde Garn bildenden Garnliefereinrichtung und einer einen zweiten Klemmpunkt bildenden Garnfördervorrichtung, einer zwischen diesen beiden Einrichtungen angeordneten Erhitzungs- und einer Falschzwirneinrichtung sowie mit einer, einen dritten Klemmpunkt bildenden Garnabzugs-bzw.-aufwickeleinrichtung, welche dadurch gekennzeichnet ist,
dass die den ersten KJemmpunkt bildende Garnliefereinrichtung und die den dritten Klemmpunkt bildende Garnabzugseinrich- tu, ig auf derselben Seite der in bekannter Weise als heizbare gewölbte Kontaktfläche ausgebildeten Er- hiizungsvornchtung angeordnet sind, wodurch das Garn zwischen zweiten und dritten Klemmpunkt nochmals über die Erhitzungseinrichtung geführt ist und dass ein den Auflaufpunkt des Garnes auf die Kontaktfläche regelnder, verstellbarer Fadenführer für das zu behandelnde Garn vorgesehen ist.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung stellt nicht nur eine konstruktive Vereinfachung dar, sondern bringt ausserdem einen erheblichen technischen Fortschritt mit sich. Bei der bisher üblichen Verwendung von zwei verschiedenenFixierelementenfürdiebeidenFixierungenkonnte der Fall eintreten, dass eine Temperaturschwankung nach unten beim ersten Fixierelement und eine Temperaturschwankung nach oben beim zweiten Fixierelement zusammentrafen ; dadurch wurden die beiden Temperaturdifferenzen addiert, was sich auf die Qualität des Garnes natürlich sehr ungünstig auswirkte.
Bei der vorliegenden Erfindung, wo für beide Fixierungen das gleiche Fixierelement verwendet wird, erfolgt im Falle von Temperaturschwankungen immer bei beiden Fixierungen entweder ein Anstieg oder ein Abfallen der Fixiertemperatur, d. h. allfällige Temperaturschwankungen wirken sich nicht so ungünstig aus wie beim Vorhandensein von verschiedenen Fixierelementen.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung eignet sich in erster Linie für die Behandlung von Garnen aus
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Vorrichtung ist nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung von vorne und Fig. 2 eine Seitenan- sicht.
Die dargestellte Vorrichtung weist eine einen ersten Klemmpunkt für das zu behandelnde Garn G und eine Garnliefereinrichtung auf, die mit einer einen dritten Klemmpunkt bildenden Garnfördereinrichtung zusammen eine Doppelgalette D. bildet. Das vt m nicht dargestellten Zwirncops kommende Garn G läuft zur grösseren Walze W. der Doppelgalette D1 wired mittels der Hilfswalze E einige Male um diese ge- schlungen, um so den festen ersten Klemmpunkt zu bilden. Zwischen diesem und einer den zweiten
Klemmpunkt bildenden, als Galette D2 ausgebildeten Garnfördereinrichtung ist eine gewölbte, heizbare Kontaktfläche H, für das vom ersten Klemmpunkt kommende, an der Fläche Hl entlangstreichende Garn angeordnet.
Die Kontaktfläche H1 ist durch eine leicht gewölbte Platte H gebildet, welche etwa 60 cm lang ist und aus Metall, zweckmässig aus einem nicht korrodierenden Material, besteht, wobei die Kon- taktfläche verchromt ist. Die Erhitzung der Platte H erfolgt durch nicht dargestellte elektrische Wider- standsheizkörper.
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Hlangeordnet, die sich in einem Abstand von 200 bis 300 mm von der Platte H befindet, so dass das Garn nach Verlassen der. Fläche H, eine entsprechend lange Luftzone C bis zum Drallgeber M durchläuft.
Von der Galette D2'um welche das Garn wieder einige Male geschlungen ist, läuft es über einen Garnführer F an einer vorbestimmten Stelle auf die Fläche H1 auf und liegt an dieser auf der Strecke X satt auf. Der Garnführer F kann gegebenenfalls unmittelbar auf der Platte H angeordnet sein. Er ist zur Anpassung der Intensität der zweiten Hitzebehandlung des Garnes an die jeweiligen Verhältnisse derart verstellbar, dass es möglich ist, die Strecke X, längs welcher das Garn G mit der Platte H in Berührung
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sodann zu einer nicht dargestellten Anfwickeleinrichtung.
Die Umfangsgeschwindigkeit der Galette D2 kann im Verhältnis zur Umfangsgeschwindigkeit der Walze W durch ein Wechselgetriebe verändert werden.
Bei der Doppelgalette D. beträgt der Durchmesser der Walze Wl 100 mm und derjenige der Walze W, 91 mm. Der Durchmesser der Galette D2 beträgt 97 mm. Durch diese Dimensionierung kann erreicht wer-
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Ì'1.lette D, und der Walze W2von 0, 05 bis 0, 5 g/den zu erreichen, kann eine Walze W, mit einem Durchmesser von 100 mm verwendet werden.
Beispiel 1: Bei Anwendung der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Herstellung eines gekräuselten Garnes mit verminderter Dehnbarkeit aus einem Ausgangsgarn aus Polyhexamethylenadipamid 100 den kann die Walze il der Doppelgalette D1 mit diner Umfangsgeschwindigkeit von 77 m/min angetrieben werden. Das Garn G gelangt so zur Platte H, die in der Garnrichtung eine Länge von etwa 600 mm und eine Oberflächentemperatur von zirka 2300 C hat. Bevor das Garn G den Drallgeber M erreicht, durch- läuft es die 200 - 300 mm lange Luftzone C. Der Drallgeberhat eine Geschwindigkeit von 200 000 Umdr/min.
Anschliessend wird das Garn einige Male um die Galette D2 geführt, welche eine Umfangsgeschwindigkeit
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beträgt.
Beispiel 2 ; Bei Anwendung der Vorrichtung zur Herstellung eines gekräuselten Garnes mit verminderter Dehnbarkeit aus einem Ausgangsgarn aus Polyäthylenglycolterephthalat kann gemäss Beispiel 1 vorgegangen werden, jedoch mit folgenden Änderungen : Die Walze W1 der Doppelgalette D1 wird mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 65 m/min angetrieben und die Platte H wird auf eine Oberflächentemperatur von etwa 2200 C erhitzt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Galette D2 beträgt 63 m/min. Der Fadenführer F ist so eingestellt, dass die Strecke X zirka 300 mm beträgt. Die Walze W2 der Doppelgalette D hat eine Umfangsgeschwindigkeit von 59 m/min, so dass die Garnspannung zwischen der Galette Dz und der Walze W etwa 1 - 2 g beträgt.
Beispiel 3 : Bei Anwendung der Vorrichtung zur Herstellung eines gekräuselten Garnes mit ver-
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minderter Dehnbarkeit aus einem Ausgangsgarn aus Polymerisat von c-Caprolactam mit einem Titer von
60 den kann wie in Beispiel 1 vorgegangen werden, jedoch mit folgenden Änderungen : Die W : ilze W1 der
Doppelgalette D, wird mit einer Umfangsgeschwiiidigkeit von Ho mj'I1l. 1 angetrieben und die Platte H wird auf eine Oberflächentemperatur von etwa 1800 C erhitzt. Die Umfangsgeschwindigkeit der Galette i D beträgt 63 m/min.
Die Walze W2 der Doppelgalette D. t. hat den gleichen Durchmesser wie die Walze Wu, sa dass die Umfangsgeschwindigkeit 65 m/min ist und somit die Fadenspannung zwischen der Galette
D2 und der Walze W2 zirka 15 g beträgt. Das nach diesem Beispiel hergestellte Garn hat eine Kräuselungs- kontraktion von etwa 25%.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Herstellung von aus vollsynthetischem Material bestehenden, gekräuselten Garnen mit verminderter Dehnbarkeit durch vorübergehendes Hochdrehen mittels einer Falschzwirnvorrichtung,
Hitzebehandlung im hochgedrehten Zustand und einer zweiten Hitzebehandlung der zurückgedrehten, im gleichmässig ausgespannten Zustand befindlichen Garne, mit einer einen ersten Klemmpunkt für das zu behandelnde Garn bildenden Garnliefereinrichtung und einer einen zweiten Klemmpunkt bildenden Garn- fördervorrichtung, einer zwischen diesen beiden Einrichtungen angeordneten Erhitzungs- und einer Falschzwirneinrichtung sowie mit einer, einen dritten Klemmpunkt bildenden Garnabzugs- bzw.
-aufwickelein- richtung, dadurch gekennzeichnet, dass die den ersten Klemmpunkt bildende Garnliefereinrichtung und die den dritten Klemmpunkt bildende Garnabzugseinrichtung auf derselben Seite der in bekannter Weise als heizbare gewölbte Kontaktfläche (Hj ausgebildeten Erhitzungsvorrichtung angeordnet sind, wodurch das Garn zwischen zweiten und dritten Klemmpunkt nochmals über die Erhitzungseinrichtung geführt ist und dass ein den Auflaufpankt des Garnes (G) auf die Kontaktfläche regelnder, verstellbarer Fadenführer (F) für das zu behandelnde Garn vorgesehen ist.