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Einrichtung zum selbsttätigen Bewässern und Entwässern von Wiesen und Äckern.
Der rationelle Ricselbetrieb verlangt, dass eine bestimmte Bodenfläche eine nach ihrer Grösse und ihrer physikalischen Beschaffenheit bemessene Mindestmenge von Riesel- wasser erhält, weil nämlich eine zu kleine Menge von Rieselwasser., Bodenerkä ! tung" be- wirkt, indem das sich zu langsam über die rauhe Erdoberfläche bewegende Rieselwasser stark verdampft, wodurch die in den oberen Erdschichten liegenden empfindlichen Pflanzenwurzeln erkalten.
Bei beschränktem Wasservorrat ist darum ein ständiges, genaues Abmessen der für einen Maximalertrag erforderlichen kleinsten Wassermenge für jede bestimmte Flächengrösse notwendig, welche kleinste Menge nie unterschritten werden darf.
Gleichzeitig erfordert der höchstmögliche Ertrag die intensive Berührung der Luft mit den Erdteilen, mithin eine möglichst häufige Abwechslung zwischen Wassersättigung und darauffolgendes Trockenlegen bezw. Auslüften des Bodens, indem hiemit proportional intensive Verwitterung der Bodenbestandteile erfolgt.
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abhängt, welche auf der Wiese wachsen und gedeihen können und ihre Wurzeln sowie die der Zerealien sich nur in der oberen Erdkrumme befinden, und über die Erdoberfläche ge-
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Wasscrsättigung und wiederum schnelles Trockenlegen des Erdreiches um die Pflanzenwurzeln herum nur dann möglich, wenn diese Manipulation nur auf jene Erdschichte be- schränkt werden könnte, in der die Pflanzen wachsen, da sonst die ganze Bodentiefe mitwirkt.
Dieses ist nur dann erreichbar, wenn der für die Pflanzen unwirksame Untergrund, solange der betreffende Diesel turnes dauert, sozusagen ausser Funktion gesetzt wird und die befruchtende Berieselung sich dann nnr auf der oberhalb liegenden, für die Pflanzen wirksame Erdkrumme erstreckt.
Die Edelgräser und Zerealien vertragen aber nur eine Untergrundstauung, solangc frisches Wasser von der Erdoberfläche bis zu den Wurzeln nach unten dringen kann ; mithin darf die Aufstauung die Pflanzenwurzel nicht erreichen, sondern nur bis zu einer gewissen Höhe in der Erde geschehen, da sonst eine Berieselung in
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Gang durch selbsttätige Vorrichtungen zu regeln und so zu gestatten, dass man mit einzelnen Handgriffen von einzelnen gp. schut.
den Stellen aus die Leitung der ganzen ober-und unterirdischen Wasseranlage sicher in der Hand hat, wodurch besonders die Bedienung sich sicher und einfach gestaltet, was, wie die Erfahrung gelehrt hat, die Hauptbcdingung für jede Kunstbcriesctang ist und wovon besonders die Verwendung dieses Systems auch beiAckerwirtschaftabhängt.
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t% ben angegebenen Weise besorgt, was dad1ircb erreicht wird, dass in den Boden zweierlei Arten von lotrechten Rohren eingesetzt sind, von welchen die einen-die Steigrohre- die oberen Erdschichten möglichst schnell mit Wasser sättigen und dann die konstante Berieselung der Oberfläche besorgen, während die anderen-die Staurohre-Wasser bis zu einer bestimmten Tiefe unterhalb der Pflanzenwurzel im Boden aufstauen und das nachfolgende schnelle Abziehen des Wasser, sohin das Einziehen von warmer Luft bezw. Trockenlegen des Bodens gestatten.
In der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 einen lotrechten Mittelschnitt durch das Steigrohr ; Fig, 2 ist ein lotrechter Mittelschnitt durch ein Staurohr ; daneben sind zwei Querschnitte durch dasselbe dargestellt ; Fig. 3 zeigt einen lotrechten Schnitt durch ein mit den Steigrohren ausgestattetes Terrain, Fig. 4 und 5 zeigen ebensolche Schnitte durch eine Reihe von in den Boden versenkten Staurohren.
Mit einer Hauptleitung 9 (Fig. 3), die von einem höhergelegenen Behälter oder einem Wassergraben ausgeht, steht eine Anzahl in den Boden versenkter, unten geschlossener, lotrechter Steigrohre a in Verbindung. Diese sind etwa aus gebranntem Ton gefertigt und enthalten je ein gewöhnliches Drainrobr b (Fig. 1). Dieses liegt unten dicht an der Innenwandung von a an und trägt eingekittet einen konisch verengten Teil c, einem Ventil d einen Sitz darbietend, und besitzt überdies eine Öffnung i. Letztere macht es möglich, das Rohr b als Hahn zu benutzen, indem man es Mittelst der Handhabe x verstellt.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Lage strömt das Wasser einfach aus dem Apparat nach go fort ; dreht man b um ] 800, so kann das von 9 eintretende Wasser nicht durch g'weiterfliessen, sondern muss im Rohre a emporsteigen und tritt in die
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Apparat nach g' fort, ohne im Apparat hinaufzusteigen.
Das Ventil d ist mit einem Schwimmer f verbunden, welcher in Form einer umgekehrten Flasche (Fig. l) ausgeführt sein kann.
Durch Drehen des Rohres b im untersten Steigrohr (Fig. 3) wird der aus dem hochgelegenen Behälter oder dgl. kommende Wasserzufluss aufgehalten, in diesem Steigrohre steigt der Wasserspiegel und das Wasser fliesst bei an seinem Sitze nicht anliegendem Ventil d durch die weite, obere Öffnung des Rohres b und tritt in die Rieselrinue 1, von wo aus es die umgebenden Bodenteile durchtränkt. Sind dieselben mit Wasser gesättigt,
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Rohr b den Schwimmer f und mit ihm das Ventil d so weit heben, dass dieses Ventil an seinen Sitz angedrückt wird.
Nun kann das Wasser nur mehr durch das Ventil aufsteigen, dessen Durchlassquerschnitt weit kleiner ist als der Querschnitt des Rohres b. Das Wasser füllt nun die Rinne l bis an ihren Rand und berieselt alsdann die Wiesenoberfächen. Da
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spricht, so tritt in der Hauptleitung 9 Rückstauung ein, in dem nächst höhergelegenen Rohre a wird der Wasserspiegel steigen und es wird sich in demselben der oben angegebene Vorgang abspielen, der sich dann in sämtlichen Röhren a umgekehrt wie bei allen anderen existierenden Methoden nach der Höhe zu wiederholt.
Schliesslich wird die aus je einem Rohre abgegebene Wassermenge gleich der durch die Hauptleitung in das Rohr eintretenden Wassermenge und dann setzt sich die Bewässerung nur durch diese Apparate gleichmässig fort, dem Zunuss aus der Hauptleitung entsprechend. Nach beendeter Rieselung wird durch Hinaufziehen des Rohres b im untersten Steigrohr a und Hineinschieben des Rohres b im obersten Steigrohr die Verbindung der Leitung 9 nach q'nach unten in die zwischen- IIPg0nden Rohre wieder hergestellt und es entleeren sich dann die bisher wiissernden Steig- tcbrc dttrch die Hauptleitung nach der nächsttieferen Rieselabteilung, während die neue eno oberhalb sich von selbst betätigt.
Um also die Berieselung einer bestimmten Anzahl Felder zu beginnen und zu beendigen, bedarf es bloss der Betätigung eines einzigen Organs, und ausserdem wird durch die angegebene Konstruktion des Steigrohres bei ökonomischem
Wasserverbrauch stets eine beschleunigte Sättigung erreicht und ein bestimmtes Mindest- mass an Wasser zugemessen.
Im Sinne der eingangs erläuterten Prinzipien muss die Wirkung des beschriebenen teigrohrsystems durch ein Staurohrsystem ergänzt werden. Dieses besteht (Fig. 4) gleich- falls aus einer Anzahl in einen besonders eingerichteten Stauhöhenreguliergraben hinein- ragenden, mit einer Druckleitung versehenen, in die Erde eingesetzten Rohren a. Im unteren Teil a' (Fig. 2) jedes solchen Rohres ist ein gleichfalls als Hahn ausgebildetes
Hohr b mittelst einer Stange y drehbar eingesetzt, das durch ein eingesetztes Drainrohr- stuck @ einem etwa aus einer umgekehrt stehenden, daher luftdicht geschlossenen Flasche 11 gebildeten Ventil einen Sitz bietet (Fig. 2).
In das Rohr a münden in verschiedenen Höhen Hohrc ein, von welchen o zum Abflusse des Drainwassers dient, während das gegf'nuber-
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Hegende Rohr 1a die DRainleitung darstellt und m das Einlaufrohr zur Drainleitung ; ferner die Leitungen p und p1. Im Hahnrohr b befinden sich Öffnungen, mit o und n korrespondierond, während im unteren Ende nur eine Öffnung r mit der Leitung p korrespondiert, welche ebenfalls in den Staureguliergraben mündet.
Zum Unterschiede von der üblichen Anordnung liegen die lose aneinanderstossenden'Rohre, welche die Drainieitung bilden, nicht in der Richtung des grössten Gefälles, sondern senkrecht zu derselben, also wagerecht und in der Richtung der Rieselrinnen. Um Wasser zu stauen, wird dieses aus dem Behälter oder Graben B in den Reguliergraben l'geleitet, gleichzeitig das Mabnrohr b so gestellt, dans die Öffnung f gegen die Druckieitung p gekehrt ist. Das im Stanapparate
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durch m ein, dringt durch die Stossfugen und staut sich, ebenso wie das im Boden etwa vorhandene Drainwasser und das Wasser, welches bei der Berieselung, wie solche früher beschrieben wurde, in den Boden sickert.
Die Wasseraufstauung geht solange fort, bis der U lterirdische Wasserspiegel die Höhe des Stauhöhereguhergrabens, welche etwa 20-30 cm unterhalb der Erdoberfläche liegt, erreicht hat, wonach das abfliessende Wasser zum nächst-
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leitung 11 durch Rohr o ab, wodurch das Erdreich bis zu jener Tiefe, in der die Drainleitung liegt, d. i. etwa 1-1#20 m unterhalb der Erdoberfache trockengelegt wird.
Der die Staumanipulation ermöglichende, schon erwähnte Stauhöhereguliergraben besteht aus einem im grössten Gefälle, mithin alle horizontal liegenden Drainzuge schneidenden, etwa 20-30 cm tief im Boden eingeschnittenen Graben, in weichem alle zu den betreffenden Drainzügen gehörenden Stauapparate hineinragen (Fig. 4). Da die Drainzüge in der Horizontalen liegen und jeder Drainstrang an seinem Ausfluss einen Stauapparat aufweist, bildet der Staureguliergraben die einzige Verbindung der Stauapparate unter sich, vertritt mithin die sonstigen üblichen Sammeldrains, welche in den bisher bekannten Bewässerungsund El1twässerungssystemen zur Verwendung kommen und kann infolge seiner Eigenart als Neuheit gelten.
An der Stelle, wo die Stauapparate seitwärts in den Reguliergraben ragen, werden etwa 40-50 cm tief in die Erde versenkte, oben geschlossene Schutzkästen s über dem Oberende des Apparates angebracht, und zwar so, dass eine Seite der Schutzkästen in Flucht mit der Grubenkante liegt (Fig. 6 a). Die Schutzkästen s tragen in der gegen den Graben zugekehrten Seite die Öffnungen k und in der gegenüberliegenden Seite eine Öffnung w. Durch Einsetzen der Schütze q wird der Graben hier abgesperrt. In dieselbe geleitetes, dem Gefälle nach laufendes Wasser wird sodann an dieser Stelle gestaut und fliesst durch die Öffnung k an der oberen Seite der Staue in den Schutzkasten s und
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staut sich wie oben beschrieben durch die Drainleitung im Erdreich auf.
Wenn diese Stauung soweit vorgeschritten ist, dass das Stauwasser im Staurohr die Hohe der Unterkante der Öffnung k erreicht hat, fliesst weiter zulaufendes Wasser auf der anderen unteren Seite kl von der Staue q ab und lauft zur zweiten Schütze ql, wo derselbe Vorgang vor sich geht usw. die ganze Reihe nach. Die Stauhöhe im ganzen Erdreich ist sodann bis zur Unterkante der zugleich als Zufluss und Abfluss dienenden Öffnung k genau reguliert.
Wird die Schütze q an einer Stelle ausgezogen, so findet in diesem Staurohr keine Stauung statt, sondern das Wasser läuft im Staugraben vorbei unterhalb . Wird die Schütze q an die punktierte Stelle q1 geschobenn, so findet kein Abfluss durch kl statt, sondern das Wasser steigt im Srhl1tzlmsten s bis zur Höhe der Öffnung ! p, welche etwa 10 cm höher wie die Öffnung k ist, und das Wasser tritt aus dieser Öffnung in die oberirdische Rinne g,
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ist die Stauhöhe durch die Unterkante von 10 reguliert. Infolge des im Staurohre notwendigen Überdruckes, um den Widerstand der Erdteile zu überwinden, ist die Wasserstauung im Erdreich immer niedriger wie im Staurohr.
Das Stauwasser erreicht sodann
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laufen nach dem nächstfolgenden Apparat, während alle anderen unterhalb liegenden Stauapparate den Drainabfluss solange gestatten, bis das Stauwasser diese Apparate, einen nach dem anderen, selbsttätig schliesst und staut. Hierin besteht die äusserst zeitgewinnende und einfache selbsttätige Wirkung, welche keiner Kontrolle bedarf.
Die Leitung ml (Fig. 5) ersetzt den offenen Staureguliergraben und stellt sodann in diesem Falle eine in die Erde versenkte und verborgene Stauhöheregulierleitung dar, die jedoch nicht an Stellen unterbrochen, auch oberflächlich nicht kontrahiert werden kann oder oberirdische Berieselung durch das Staurohr erlaubt.
In Fig. 7 ist ein Beispiel einer der Erfindung gemäss eingerichteten Bewässerungs- undEntwässerungsanlageveranschaulicht.
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offenenStauhöhereguliergrabenl'.
In den Abflussgrabon mündet jeder einzelne Querdrainstrang @ für sich, durchquert aber am Ende den zugehörigen Stau apparat a, a', der in den Reguliergraben l'emporragt.
Durch letzteren fliesst Wasser in die Stauapparate und, wenn diese unten geschlossen sind, in die Drains t. Dieses Wasser staut sich im Erdreich auf. Wenn die Ventile im Stauapparat offen sind, fliesst das Stauwasser aus den Drains in den Abflussgraben. Die Querdrains des Staurohrsystems sind untereinander nicht verbunden. Quer über einer Anzahl Drainsträngo geht die dichte Rohrleitung g, welche die Steigapparate a durchquert und je ein solcher Steigapparat mündet nach oben in eine Wasserrinne l für die oberirdische Bewässerung. Diese Wasserrinnen laufen oberhalb der Drains in gleicher Richtung und stehen mit diesen letzteren in keiner direkten Verbindung.
: Mit Hilfe der vorstehend angebcnen Einrichtung wird die Möglichkeit geboten, durch selbsttätige Manipulationen den Boden mit bestimmten Wassermengen zu berieseln, die bis zu einer bestimmten minimalen Tiefe eindringen, während die tiefergelegenen Schichten bis zu einer bestimmten Höhe mit Stauwasser gründlich durchsetzt werden, das im gewünschten Zeitpunkte abgeleitet werben kann, so dass das Terrain bis zur vollen Tiefe
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PATENT-ANSPRÜCHE : I. Einrichtung xmn sr-jbsttätigen Bewässern und Entwässern von Wiesen und Äckern,
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obfrc Enden in zweierlei Arten von in den Boden oingeschnittenen Rinnen bezw. Gruben ragen, während sie unten mit Wasserleitungsrohren bezw.
Drainleitungen verbunden sind, wobei die einen dieser lotrechten Rohre - die Steigrohre - mittelst selbsttätiger Regulier- ventile best@mmte Wassermengen in die Wassorrinnen abmessen, während in die anderen die Staurohre in verschiedenen Höhen Rohre einmünden, die mittelst einer anderen Art von ebenfalls selbsttätigen Schliessventilen das Aufstanen von Stau-oder Drainwasser bis zu einer durch eine besonders eingerichtete Stauhöhereguliervorrichtung geregelten Hohe, bis zu welcher das Rieselwasser von oben eindringen soll, sowie auch das Abziehen des Drainwassers, sohin Trockenlegen der Wiesen gestatten.