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Schaftstiefel aus Gummi
Die Erfindung betrifft einen Schaftstiefel aus Gummi, dessen Sohle und Schaft aus einem Stück be- stehen. Derartige Stiefel werden besonders von Bauern sowie Bau- und Strassenarbeitern usw. getragen, welche schwere und ermüdende Arbeiten durchführen. Es ist bekannt, derartige Stiefel mit Einlagen zu versehen, welche das Fussgewölbe stützen, jedoch werden diese Einlagen vom Stiefel getrennt erzeugt und in den Stiefel eingelegt, so dass sie ohne feste Verbindung mit dem Sohlenteil sind. Es ist anderseits auch bekannt, in Schuhen aus anderem Material, wie Leder oder Textilien, Fussgewölbestützen, welche der Gesunderhaltung des Fusses dienen, einzuarbeiten.
Der Einbau solcher Fussgewölbestützen verteuert aber die Schuhe bedeutend, da es nötig ist, zwischen der Laufsohle und der die innere Begrenzung des
Sohlenteiles bildenden Brandsohle ein als Fussgewölbestütze profiliertes Stück aus Holz, Metall, Kunst- stoff od. dgl. einzubauen, was die Material- und Arbeitskosten wesentlich erhöht. Meistens werden daher nachträglich bei Bedarf das Fussgewölbe stützende Einlagen in die Schuhe eingelegt, ohne die Einlagen in den Schuhen zu befestigen.
Der den Gegenstand der Erfindung bildende Schaftstiefel ist erfindungsgemäss so ausgebildet, dass er eine mit der Sohle untrennbar verbundene, das Fussgewölbe stützende Schuheinlage aufweist und dass er mit einem einteiligen, gewirkten Strumpf ausgekleidet ist. Ein solcher Stiefel ist den bisher bekannten
Stiefeln in gesundheitlicher Hinsicht weit überlegen und anderseits ist seine Herstellung nicht teurer als die gewöhnlicher Stiefel mit mehr oder weniger ebenflächiger Innenseite des Sohlenteiles, da die Her- stellung in derselben Weise erfolgen kann, wie bei den bisher bekannten Gummistiefeln dieser Art.
Es muss lediglich der für die Herstellung des Stiefels erforderliche Leisten an seiner Sohle die entsprechende
Profilierung erhalten, so dass hier an Stelle einer mehr oder minder in ihrer Dicke gleichbleibenden Sohle beim Auflegen und Vulkanisieren des Rohgummis ein Profil entsteht, das eine dergewünschtenFussgewöl- bestütze entsprechende, in der Breiten-und Längsrichtung wechselnde Dicke aufweist. Gegenüber den Lederschuhen mit eingearbeiteter Fussgewölbestütze besitzt ein solcher Gummistiefel daher dep Vorteil, dass die Herstellungskosten praktisch dieselben sind, wie bei einem gewöhnlichen Stiefel.
Gegenüber einem Stiefel mit nachträglich eingelegter Fussgewölbestütze bietet er den Vorteil, dass die Einlage nicht verloren gehen und sich nicht im Schuh verlagern kann, so dass sie ihren gesundheitlichen Zweck dauernd unverändert ausübt. Ein derartiger Gummistiefel hat ausserdem den Vorteil, dass die in seinem Sohlenteil innen angebrachte Fussgewölbestütze, welche eine Verdickung der Sohle bewirkt, die Sohle auch wirksam versteift und den Stiefel gegen jene Betätigungen widerstandsfähiger macht, welche die Sohle besonders beanspruchen, wie z. B. das Umstechen des Bodens mit dem Spaten. Für diese Betätigung weisen die üblichen Stiefel auf der Sohlenunterseite einen besonderen Spatenschutz, nämlich eine Verdickung auf, die bei einem Stiefel gemäss der Erfindung infolge der innen liegenden Verdickung weniger stark ausgeführt werden oder ganz entfallen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. In der Fig. 1 ist der auf dem Leisten sitzende Stiefel in Seitenansicht und in der Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie li-Il der Fig. 1 darstellt.
In den Zeichnungen bedeutet 1 den Leisten, der wie bekannt, im Bereich des Fussristes 1. geteilt ist. Im Bereiche des Fussgewölbes besitzt er eine Ausnehmung, wobei angenommen ist, dass Fig. 1 einen auf dem rechten Bein zu tragenden Stiefel zeigt. Die Herstellung eines solchen Stiefels geht nun so vor sich, dass vorerst über den Leisten ein einteiliger, gewirkter Strumpf gezogen wird (in der Zeichnung nicht
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dargestellt).
Die Verwendung eines solchen gewirkten Strumpfes empfiehlt sich im vorliegenden Fall. schon deshalb, weil der Fussteil des Leistens keine ebene Unterfläche aufweist und das sphärisch gekrümmte Gebilde, als welches ein Fussteil mit nachgeahmtem Fussgewölbe in einem höheren Masse als bisher zu verstehen ist, mit einem gewirkten Strumpf besser eingehüllt werden kann als mit einem genähten.
Der so mit dem Strumpf überzogene Leisten erhält nun eine Materialauftragung zweckmässig in Form einer aus vulkanisierbarer Gummimischung bestehenden Einlage 3 mit im wesentlichen ebener Aussenseite 4, worauf der Stiefel durch Umkleiden des Strumpfes in bekannter Weise und durch Aufbringen der Sohlen- und Absatzmasse mit anschliessendem Pressen und Vulkanisieren vollendet wird.
Es ist ersichtlich, dass durch den erfindungsgemässen Aufbau des Stiefels dieser im Bereich des Fussgewölbes eine Einlage aufweist, welche mit der Sohle 5 bzw. mit dem Absatz 6 aus einem Stück besteht und dadurch zu einer wesentlichen Vereinfachung hinsichtlich der Herstellung des Spannteiles 7 des Stiefels führt. Insbesondere für Berufsstiefel, wie sie in der Landwirtschaft verwendet werden, ist aber, wie schon bemerkt, eine Versteifung an dieser Stelle wertvoll. Es ist ferner leicht einzusehen, dass eine Fussbetteinlage, welche ein von der Sohle gesonderter Körper ist, niemals jene verfestigende Wirkung für den Spannteil 7 haben kann, wie eine Verdickung, die gemäss der Erfindung erzielt wird.
In der Zeichnung erkennt man noch die Begrenzungslinien 8, 9, verstärkter Teile, die in der her- kömmlichen Art durch entsprechende Ausgestaltung der Formenhälften gebildet werden sowie eine Riffelung 10, welche als Griff beim Anziehen des Stiefels gedacht ist.