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Vorrichtung zum Abschalten der Beschickungseinrichtung während des Bindevorganges an Ballenpressen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abschalten der Beschickungseinrichtung wäh- rend des Bindevorganges anBallenpressen mit einer Ballenteileinrichtung eines Förderbandzubringers, einer schwingenden Zubringerwelle mit Segmenten und einer automatischen Bindeeinrichtung.
Die bisher üblichen automatischen Bindeeinrichtungen an Ballen- und sonstigen Pressen arbeiten der- art, dass der Schaltmechanismus ausgelöst wird, wenn der Presskolben, welcher das Pressgut in einzelnen
Lagen in den Presskanal einstampft, seinen vorletzten Presshub ausführt. Während des darauffolgenden letzten Presshubes vor der Bindung erfolgt das Hochschwingen der Nadel, welche das Bindegarn dem Knüpf- apparat zuführt. In der vorderen Totpunktlage des Presskolbens erfolgt daraufhin die Verknotung. Bei die- sem sogenannten Bindehub wird dabei wie bei jedem andern Kolbenhub eine Lage Pressgut dem zu binden- den Ballen zugeführt. Diese Beschickungsmenge während des Bindehubes hat den grossen Nachteil, dass sich die geringste Differenz in der Beschickungsmenge auf die Ballenlänge auswirkt.
Wenn z. B. die Beschickung zufällig während des Bindehubes ganz ausgesetzt hat, fehlen an der Bal- lenlänge. etwa 100-150 mm. Ausserdem wird die Bindesicherheit ungünstig beeinflusst, wenn die Beschik- kungsmenge während des Bindehubes sehr gross ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und eine Einrichtung zu schaffen, welche die Beschickung des Pressgutes vor dem Bindehub des Presskolbens unterbindet.
Erfindungsgemäss wird dies erreicht durch einen an der Ballenteileinrichtung angeordneten, durch den
Presskolben in mindestens zwei Lagen bringbaren Auflagestumpf sowie eine auf diesem aufruhende Schaltstange und einen Winkelhebel, dessen einer Arm im Bewegungsbereich der Schaltstange liegt und dessen anderer Arm, gegebenenfalls über ein Zwischenglied, an einer die Abschaltung der Beschickungseinrichtung bewirkenden Klauenkupplung angreift.
Die Klauenkupplung ist mit einem Kupplungshebel einer Rutschkupplung für die Antriebswalze des Förderbandes verbunden.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles, welches in der Zeichnung dargestellt ist, näher erläutert. In dieser zeigt Fig. l eine Ansicht einer Ballenpresse mit ausgekuppelter Beschickungseinrichtung, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Beschickungseinrichtung, Fig. 3 die Arbeitsweise der Beschickungseinrichtung und Fig. 4 eine vergrösserte Darstellung der Schalteinrichtung des Knllpferantr. lebes in Draufsicht.
Das Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Ballenpresse, deren Presskolben 1 von einem Kurbelgetriebe 2 über eine Pleuelstange 3 etwa horizontal seinen Presshub erhält.
Die Beschickung der Presse erfolgt über ein Förderband 26, auf welchem das Pressgut dem Füllschacht 5 zugeführt wird. Die Antriebswalze ist mit 24 und die angetriebene Walze ist mit 25 bezeichnet. Die Einführung in den Presskanal 4 vor den Presskolben 1 erfolgt durch etwa um 90 schwingende Segmente 7, welche zwischen Armen 8 auf einer Zubringerwelle 6 befestigt sind. Die Zubringerwelle erhält ihre Schwingbewegung über einen verlängerten Laufrollenzapfen 9 des Presskolbens 1. Um einen Festpunkt 11 schwingt eine Gelenkkurbel 12, welche mit einer Schwingkurbel 10 gelenkig verbunden ist.
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Am Verbindungsgelenkpunkt der Gelenkkurbel 12 und der Schwingkurbel 10 ist eine Schubstange 14 gelenkig gelagert, welche am andern Ende an einer Zubringerantriebskurbel 20 angreift. Durch Vor und
Rückbewegung des Presskolbens 1 erhält die Zubringerwelle 6 mit den Segmenten 7 ihre Schwingbewegung in dem Bereich von a nach b. Am andern Ende der Zubringerwelle 6 sitzt eine Kurbel 15, welche über eine Verbindungsstange 17 und eine Ruckhalterkurbel 16 der Zurückhalterwelle 18 ihren Antrieb gibt. Die Zubringerantriebskurbel 20 überträgt ihre Bewegung über eine Klauenkupplung. 21, die über ein Zwischen- glied 23 und einen Winkelhebel 22 betätigt wird. Das Auskuppeln bewirkt eineSchaltstange 31, welche im
Drehpunkt 32 gelagert ist, indem diese von c nach d fällt (Fig. l).
Die Zurückhalter 19 dienen dem
Zweck, die Zuführung des Pressgutes periodisch zu ordnen. In Stellung a der Segmente 7 stehen die Zu- rückhalter 19 in Stellung al. Sobald. die Zubringersegmante 7 die innere Stellung b erreicht haben, be- finden sich die Zurückhalter 19 in Stellung b Die Fördergeschwindigkeit des Förderbandes 26 ist sc be- messen, dass nur eine bestimmte Menge Pressgut in den Füllschacht5derBallenpresse einfallen kann.
Der Bindemechanismus wird ausgelöst, indem der mit jeder Beschickungslage sich im Presskanal 4 weiterschiebende Ballenstrang einen Ballenteiler betätigt, welcher eine beliebige Ausführung aufweisen kann.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird als Teil eines Ballenteilers ein Auflagestumpf 33 zurückge- zogen, bis die Schaltstange 31 ihre Auflage verliert und von c nach d fällt. Bei diesem Fall schlägt die
Schaltstange 31 auf einen Arm des Winkelhebels 22 (Fig. 2) und entkuppelt durch den andern Arm über das Zwischenglied 23 der Klauenkupplung 21. Damit kommt in der vorderen Totpunktlage des Presskolbens 1 und, wenn der Ballen seine bestimmte Lage erreicht hat, die gesamte Beschickungseinrichtung zum Stillstand.
Die Arme 8 halten in der Stellung b etwa nachgefallenes Pressgut zurück. Der Presskolben 1 bewegt sich in die hintere Totpunktlage, ohne dass dabei das neue Pressgut vor den Prosskolbei-l fällt. Während des nächsten Vorwärtshubes, d. h. dem Bindehub, setzt über ein Knüpferschaltrad 38 die Umdrehung der Knüpferwelle 34 ein, wobei die Bindung erfolgt. Die Umdrehung der Knüpferwelle 34 bewirkt über die Nocke 37 einer Nockenscheibe 35 in Verbindung mit einer Klinke 36 das Wiederanheben der Schaltstange 31 von d nach c.
Der Auflagestumpf 33 schnellt infolge der Struktur des Ballenteilers wieder heraus, und damit ist die Auflage der Schaltstange 31 wieder hergestellt. Die Kupplungsdruckfeder 39 bringt die Klauenkupplung 21 wieder zum Eingriff.
Die Klauenkupplung 21 ist über ein Verbindungsglied 30 mit einem Kupplungshebel 29 mit der Rutschkupplung 27,28 gekoppelt. Die Klauenkupplung 21 betätigt somit gleichzeitig die Rutschkupplung 27,28 entgegen der Wirkung einer Kupplungsfeder 40.
Der Antrieb der Knüpferwelle 34 erfolgt vom Kurbelgetriebe 2 aus über einen Kettenantrieb 41, über ein oberes Umkehrrad 44, dann über das Schaltrad 38 und weiter über ein unteres Umkehrrad 43. Neben dem oberen Umkehrrad 44 befindet sich ein weiterer Kettenantrieb 42, durch welchen das Förderband 26 angetrieben wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Abschalten der Beschickungseinrichtung während des Bindevorganges an Ballenpressen mit einer Ballenteileinrichtung eines Förderbandzubringers, einer schwingenden Zubringerwelle mit Segmenten und einer automatischen Bindeeinrichtung, gekennzeichnet durch einen an der Ballenteileinrichtung angeordneten, durch den Presskolben (1) in mindestens zwei Lagen bringbaren Auflagestumpf (33) sowie eine auf diesem aufruhende Schaltstange (31) und einen Winkelhebel (22), dessen einer Arm im Bewegungsbereich der Schaltstange (31) liegt und dessen anderer Arm, gegebenenfalls über ein Zwischenglied (23), an einer die Abschaltung der Beschickungseinrichtung bewirkenden Klauenkupplung (21) angreift.