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Waschverfahren
Die Erfindung betrifft ein Waschverfahren, bei welchem die Wäsche vorgewaschen, klargewaschen und gespült wird. Zur Durchführung des Verfahrens dienen zweckmässig Haushaltswaschmaschinen, z. B. elektrisch betriebene und beheizte Horizontal-Trommelwaschmaschinen, die die entsprechenden Waschphasen umfassen.
Die Erfindung fusst auf der Erkenntnis, dass die bekannten Waschverfahren noch mit Mängeln behaftet sind, insofern vor allem mit einer starren Auslegung des Programmablaufs nicht berücksichtigt wird, dass mit dem Ort der Aufstellung, mit der Wäscheart und mit dem Zustand der Maschinen sich verschiedene bei einem Waschprozess eine Rolle spielende Faktoren bedeutend ändern können. Genannt seien Schwankungen in der Temperatur des zulaufenden Frischwassers, in der Zu- und Abflussgeschwindigkeit des Frisch- und Gebrauchtwassers, Netzspannungsschwankungen, die verschiedene Wärmekapazität des Waschgutes, Schwankungen in der Aussentemperatur und schliesslich z. B. solche Änderungen, die sich aus der Alterung der Heizkörper nach längerem Gebrauch ergeben.
Zur Beseitigung dieser Mängel ist schon vorgeschlagen worden, Waschmaschinen so zu betreiben, dass dann, wenn die Temperatur der Waschlauge unter den vorgesehenen Wert absinkt oder diesen noch nicht erreicht hat, der Programmschalterantrieb und damit der Waschvorgang unterbrochen wird, bis die Waschlauge die vorgesehene Temperatur erreicht oder wieder erreicht hat. Hiezu sind von Thermostaten betätigte Schalter in den Stromkreis des Programmschalterantriebes eingebaut worden, die je nach der Temperatur diesen öffnen oder schliessen. Insbesondere bleibt der Programmschalterantrieb während des gesamten Anheizens der Waschlauge und zu Beginn jeder weiteren Phase des Waschvorganges unterbrochen.
Bei diesem bekannten Waschverfahren ergibt sich insofern ein Nachteil, als die Unterbrechungen gerade zu einem solchen Zeitpunkt erfolgen, zu dem die Waschlauge od. dgl. mangels der entsprechenden Temperatur, Durchdringung des Waschgutes und inniger Durchmischung noch nicht ihre ganze Wirksamkeit entfalten kann. Die Unterbrechungen des Waschvorganges tragen hier nicht zu einer Verbesserung der Wirkung bei, sondern sie ergeben nur eine ungerechtfertigt lange Waschdauer.
Die Erfindung hat sich demnach die Entwicklung eines Waschverfahrens zum Ziele gesetzt, mit dem eine selbsttätige Anpassung an die sich ändernden, für den Betrieb wichtigen Umstände möglich wird, ohne dass das Waschverfahren selbst in seiner Wirkung beeinträchtigt oder in seinem Ablauf verzögert wird. In erster Linie kennzeichnet sich das erfindungsgemässe Waschverfahren dadurch, dass zu Beginn der Klarwaschphase die Wäsche bewegt wird, wonach die Wäschebewegung unterbrochen und anschliessend wieder aufgenommen wird, und dass zumindest während der Klarwaschphase die Waschflotte zumindest zeitweise beheizt wird.
Ein weiteres wesentliches Merkmal des neuen Waschverfahrens besteht darin, dass die Wäschebewegung nach der Unterbrechung erst mit Erreichen einer vorbestimmbaren Flottentemperatur wieder aufgenommen wird.
Die ersterwähnte Erfindungsmassnahme ist vor allem insofern von praktischer Bedeutung, als dadurch die für die jeweilige Waschphase, in welcher sie Anwendung findet, angesetzte feste Programmzeit vergleichsweise kurz bemessen werden darf. Sie beseitigt die Notwendigkeit, allen störenden Faktoren und der Änderung äusserer Einflüsse auf die Laugenbeheizung der Sicherheit halber durch Vorgabe einer verhältnismässig langen festen Programmzeit für die jeweilige Waschphase, insbesondere Klarwaschphase, Rechnung zu tragen. Die festen Zeitabschnitte dieser Phase können vielmehr den durchschnittlichen Verhältnissen entsprechend kurz zugeschnitten werden, da die vorgesehene Pause im Lauf des Programmschalters selbsttätig mit Sicherheit erst nach Erreichen der am Thermostaten einstellbaren, der Art des Waschgutes zuträglichsten Laugentemperatur endet.
Infolge der anschliessenden programmgemäss festgelegten und eingehaltenen Zeitspanne bis zum Laugenablauf wird im Verein mit der erreichten hohen Temperatur die restlose Ausnutzung der Waschmittelwirkung gewährleistet. Dieser Massnahme zufolge erhält man z. B. bei den angenommenen Durchschnittswerten der Betriebsgrössen entsprechenden Betriebsverhältnissen Klarwaschzeiten, die um 20 bis 30% kürzer sind als bei starrer Programmzeitauslegung.
Die Herabsetzung der Laufzeiten, insbesondere während der Klarwaschphase, schont nicht nur das
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Waschgut, sondern beseitigt auch die vor allem noch bei dauernder mechanischer Bewegung bestehende Gefahr, dass der von dem Waschgut abgehobene oder abgelöste Schmutz sich in feinst verteilter Form wieder auf dem Waschgut absetzt.
Die vorgeschlagene Pause in der Wäschebewegung besonders während der Klarwaschphase begünstigt die Entfaltung der chemischen Wirksamkeit der zugefügten Waschmittel. Sie trägt auch insofern zu einer schonenden Behandlung des Waschgutes bei, als dieses nicht bewegt wird. Zur Auflösung und Mischung des Waschmittels mit dem zugeführten Wasser und zur Durchtränkung des Waschgutes mit der gebildeten Waschlauge genügt jedenfalls eine nach Erreichen des zuträglichsten Wasserstandes einsetzende kurzzeitige Trommelbewegung. Es ist weiterhin zur Unterstützung der chemischen Waschwirkung vollkommen ausreichend, wenn nach der vorgesehenen Pause die Wäschebewegung erst bei bereits beträchtlich angestiegener Laugentemperatur wieder einsetzt.
Nicht zu unterschätzen ist es schliesslich, dass die beschriebenen Massnahmen der Erfindung zu einer Verminderung des Energiebedarfs der selbsttätigen Waschmaschinen beitragen und damit deren Wirtschaftlichkeit beträchtlich erhöhen.
Um sie verwirklichen zu können, ist ein nennenswerter zusätzlicher technischer Aufwand nicht erforderlich ; z. B. wird der die Bottichbeheizung überwachende Thermostat durch geeignete Koppelung mit dem Programmschaltwerk auch dazu benutzt, den Stromkreis für den Antriebsmotor des Programmschaltwerkes bei Erreichen der eingestellten maximalen Temperatur zu schliessen. Die weiteren Schaltmassnahmen ergeben sich zwingend aus der Aufgabenstellung und sind dem Fachmann geläufig.
Das neue Verfahren wird erfindungsgemäss noch durch eine weitere Massnahme in vorteilhafter Weise vervollkommnet.
Diese besteht darin, dass die Beheizung der Waschflotte nach Beginn der Klarwaschphase, vorzugsweise im Zeitpunkt der Unterbrechung der Waschbewegung, einsetzt.
Das Waschwasser wird ausschliesslich im Waschbottich beheizt, so dass also die Kaltwasserzuleitung unmittelbar in diesen einmündet und alle elektrischen Heizkörper im Waschbottich angeordnet sind. Eine zusätzlicher Behälter mit eingebauten Heizkörpern für die Vorbeheizung des Waschwassers, der sogenannte Boiler, wird infolgedessen entbehrlich. Während der Vorwaschphase soll übrigens die Waschlauge wesentlich höher als bisher üblich erwärmt werden, soweit dies mit dem Waschgut verträglich ist. Die Wirksamkeit der heute zur Verfügung stehenden Einweich- oder Vorwaschmittel wird dadurch ganz beträchtlich gesteigert, ohne dass die Vorwaschzeit verlängert werden muss.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Waschverfahren, bei welchem die Wäsche vorgewaschen, klargewaschen und gespült wird, dadurch gekennzeichnet, dass zu Beginn der Klarwaschphase die Wäsche bewegt wird, wonach die Wäschebewegung unterbrochen und anschliessend wieder aufgenommen wird, und dass zumindest während der Klarwaschphase die Waschflotte zumindest zeitweise beheizt wird.