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Bettbezug Die Erfindung betrifft die Ausbildung von Bettbezügen, wie sie zum Beziehen von Kopfkissen, Oberbetten, Decken, Überschlaglaken usw. bekannt sind. Solche BettbezUge werden seit langem aus textilen Stoffen gefertigt, welche in lohnintensiven Arbeitsverfahren auf sehr teuren und komplizierten Maschinen aus hochwertigen und entsprechend teuren Rohstoffen hergestellt werden. Obwohl andere Werkstoffe aus i nichttextilen Fasern ebenfalls seit langem bekannt sind, ist bisher nie die Aufgabe gestellt worden, einen Bettbezug zu schaffen, der sich unter Vermeidung der erwähnten kostspieligen und aufwendigen Werkstoffe, Arbeitsverfahren und Arbeitsmaschinen, äusserst billig in Massenfertigung herstellen lässt.
Bekannt ist die Verwendung von aus Papier bestehendem Material, beispielsweise in Tuchform als
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für hygienische Zwecke. Der erfindungsgemässe Bettbezug kennzeichnet sich demgegenüber dadurch, dass er aus mindestens zwei aufeinanderliegenden, etwa 70-90 % Papierstoff und entsprechend 30-10 % Kunst- stoff-Fasern, vorzugsweise Polyamidfasern, enthaltenden Bahnen besteht, die an den zu verschliessenden
Seiten Papierverschlusselemente oder ähnliche Verschlussmittel aufweisen. Man kann die übereinanderlie- genden Papierbahnen an den Verschlussseiten durch Steppen oder Nähen miteinander verbinden. Vorteil- haft wird man aber einen Verschluss wählen, bei welchem möglichst ohne Näharbeit, beispielsweise durch Einlegen eines Leimstreifen eine feste und einfache Verbindung geschaffen wird.
Denkbar ist auch formschlüssige Verbindungsmittel anzuordnen, durch welche die beiden, den Bettbezug ergebenden Zellstoffoder Papierbahnen fest aneinandergeheftet werden, wie es beispielsweise durch Papierzungen, welche aus der einen Papierbahn ausgestanzt werden und durch eine entsprechende Ausnehmung der darüberliegenden Papierbahnen geführt werden, der Fall ist. Auch können die aufeinanderliegenden Randstreifen des Bezuges durch rippenförmige Prägungen miteinander fest verbunden sein, wobei zur Erhöhung der Verbindung noch Leimeingaben gemacht werden können.
Um einen ästhetisch einwandfreien und sicheren Verschluss an der offenen Seite des Bezuges zu erhalten, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung eine der beiden den Bettbezug bildenden Papierbahnen mit einem überstehenden Verlängerungsstreifen versehen, welcher nach Einziehen des eigentlichen Bettes eingeschlagen wird und die Einfüllöffnung vollständig abdeckt.
In bestimmten Fällen können an der offenen Seite des Bettbezuges auch zusammenknüpfbare Verschlussfäden in die den Bettbezug bildenden Papierbahnen eingepresst oder eingeleimt sein.
Man erhält einen besonders reissfesten Bezug aus Papier oder papierähnlichem Werkstoff, wenn der Ausgangswerkstoff etwa 70 - 90 % Papier und entsprechend 30 -10 % Kunststoff-Fasern, vorzugsweise solche der Polyamide-Basis, wie sie unter dem Warenzeichen Nylon oder Perlon bekannt sind, enthält.
In weitererAu1gestaltung des Erfindungsgedankens kann der neue Bettbezug während des Herstellungsvorganges mit gewünschten Farbzusätzen oder Zusätzen von Riechstoffen versetzt werden, wobei es weiterhin denkbar ist, dass in den Bettbezug im gleichen Arbeitsgang Muster od. dgl. Profilgebungen eingepresst werden.
Obgleich Zellstoff oder papierähnliche Kunststoffe ebenfalls seit langem bekannt sind und schon in begrenztem Umfang zur Herstellung von Gebrauchsgütern mit textilen Eigenschaften, wie Taschentücher, Servetten usw. verwendet wurden, hat der Gedanke : ganze Bettbezüge aus Papier oder papierähnlichem Kunststoff zu schaffen, die bestehenden Vorurteile der Fachwelt nicht zu überwinden vermocht. Dies Ist deswegen erstaunlich, weil die Vorteile des erfindungsgemässen Vorschlages überraschend sind. In maschneller Hinsicht erfordert z. B. die Herstellung von Bettbezügen aus Papier oder papierähnlichenstoffen
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weit weniger Maschinenkapazität als die maschinelle Herstellung von Geweben für die gleiche Anzahl von Quadratmetern. Die Einsparung von Arbeitsgängen bzw.
Arbeitskräften liegt auf der Hand, weil das Waschen, Bügeln und Einlagern wie es bei Bettwäschestucken aus Textilgeweben üblich ist, wegfällt. Der erfindungsgemässe Bettbezug wird nach einmaligem oder zweimaligem Gebrauch ausgewechselt, so dass i die Verwendung von fabriksneuem Papier oder ähnlicher Kunststoffe für den jedesmaligen Bezug des Bettes garantiert eine bakterien- und ansteckungsfreie Benutzung des Bettes gewährleistet. Man kann sogar die Bettbezüge durch entsprechende Präparate antiseptisch oder bakterienabstossend machen. Ein weiterer, wesentlicher Vorteil der Erfindung ist es, dass die Ausgangsrohstoffe iür Papier oder papierähnliche Kunststoffe erheblich billiger als textile Natur- oder Kunstfasern sind.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäss ausgebildeten Bettbezug, Fig. 2 ist ein Schnitt
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Papierzunge.
Der erfindungsgemässe Bettbezug aus Papier oder papierähnlichen Kunststoffen besteht aus zwei ge- presten Zellstoffbahnen 1, 2, welche taschenartig übereinandergelegt sind und vorzugsweise an drei Sei- ten, nämlich an den Seiten 3,4, 5 miteinander fest verbunden sind. Die Verbindung kann durch Steppen oder Zwischenlegen einer Leimfolie erfolgen. Es sind auch andere, hochfeste Verbindungen der beiden Pa- pierlagen l, 2 denkbar, beispielsweise können, wie im Ausführungsbeispiel dargestellt, Reissrippen 6 ent- lang des Randes vorgesehen werden, durch welche die beiden übereinanderliegenden Lagen 1, 2 fest miteinander verbunden sind.
Eine Art ist das Herausstanzen von Zungen 7, welche durch entsprechende Öff- nungen 8 der darüberliegenden Bahn hindurchgeführt werden und ebenfalls eine feste, formschlüssige Ver- bindung der beiden Bahnen 1, 2 ergeben.
Am Kopfende ist ein überstehender Streifen 9 vorgesehen, welcher nach Einlegen des Bettes einge- schlagen wird und einen sauberen Verschluss der Einfüllöffnung ergibt. Der überstehende Streifen 9 kann auch durch entsprechende Verschlussmittel mit der kürzeren Bahn 2 verbunden sein.
Es ist denkbar, dass auf der Oberseite des Bezuges Profile oder Muster eingepresst sind, oder dass eine gewünschte Farbe, Riechstoff oder antibakterielle Stoffe dem Zellstoff beigefügt werden. Darüber hinaus lässt sich der Erfindungsgedanke mit Vorteil auch auf Überschlaglaken und Bettlaken anwenden, welche falls erforderlich zwecks Versteifung zusätzlich abgesteppt sein können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Bettbezug zum Beziehen von Kopfkissen, Oberbetten, Decken, Überschlaglaken od. dgl., unter
Verwendung von durch Pressen od. dgl. hergestellten Zellstoffbahnen, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mindestens zwei aufeinanderliegenden, etwa 70 - 90 % Papierstoff und entsprechend 30 -10 % Kunststoff-
Fasern, vorzugsweise Polyamidfasern, enthaltenden Bahnen (l, 2) besteht, die an den zu verschliessenden
Seiten Papierverschlusselemente oder ähnliche Verschlussmittel aufweisen.