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Achslager für Schienenfahrzeuge
Die Erfindung betrifft ein Achslager für Schienenfahrzeuge mit einem auf der Achse längsverschieb- bar gelagerten Gehäuse, einem zur Übertragung von Axialkräften dienenden Hilfswälzlager, sowie einer hiezu gehörenden Rückstellfeder, wobei der äussere Laufring des Hilfswälzlagers mit dem Lagergehäuse und der innere Laufring mit einem Hilfsring fest verbunden sind, welcher Hilfsring mittels eines Dreh- mitnehmerstückes in Drehrichtung fest, in Axial- und Radialrichtung verschiebbar mit einem Achsstum- mel des Achslagers verbunden ist und ferner mit zwei Schultern versehen ist, die die Rückstellfeder zwi- schen sich in Vorspannung halten, nach der österr. Patentschrift Nr. 206468.
Bei Achslagern, die nach den Anweisungen in der genannten Patentschrift gebaut sind, ist es unter
Umständen von Nachteil, dass die durch die Rückstellvorrichtung bedingten zusätzlichen Bauteile, wie Rückstellfeder und Hilfsring zu einer erheblichen Verlängerung des Achslagers führen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu vermeiden und gleichzeitig eine Gewichtsverminderung anzustreben. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass der Achsstummel hohl gebohrt ist und ein Teil der Länge der Feder in der Bohrung untergebracht ist, wobei vorteilhaft von den beiden Schultern des
Hilfsringes eine am Ring selbst und die andere auf einem mit dem Ring drehschlüssig verbundenen Bolzen angeordnet ist, der mittels des Drehmitnehmerstückes mit dem Achsstummel axial verschiebbar gekuppelt ist.
Es ist eine Lagerbauart bekannt, bei der ein axialer Anschlag für die Welle dadurch erreicht wird, dass eine Büchse vorgesehen ist,. die mit ihrer Stirnfläche auf der Stirnfläche der Welle aufruht und sich über eine Feder an einer weiteren Büchse abstützt, die den inneren Lagerring für ein Kugellager bildet, dessen äusserer Lagerring in einem Deckel gelagert ist, der das Lagergehäuse für die Welle abschliesst.
Eine derartige Konstruktion ist jedoch vor allem durch die vielen hiebei verwendeten Bauelemente kostspielig in der Ausführung. Ausserdem benötigt sie sehr viel Raum, da für die Feder eine eigene Büchse vorgesehen werden muss und die Feder nicht, wie bei der Ausbildung des Erfindungsgegenstandes, in einer Bohrung des Achsstummels untergebracht ist.
Die angestrebte Verkürzung des Achslagers ist z. B. für dreiachsige Drehgestelle besonders erwünscht, bei denen zu beiden Seiten der Mittelachse, also zwischen Achsenden und Umgrenzungsprofil, die federnden Stützorgane des Fahrzeugkastens angeordnet werden müssen. Die erfindungsgemässe Lösung ermöglicht dann, für alle drei Achsen dieselben verkürzten Lagertypen zu verwenden, womit auch die Austauschmöglichkeit der Radsätze verbessert wird.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen Fig. 1 und 3 zwei Achslager von verschiedener Ausgestaltung, je im Längsschnitt, und Fig. 2 und 4 je einen Ausschnitt des daneben stehenden Achslagers in ausgeschlagenem Zustand, ebenfalls im Längsschnitt.
Beim ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 und 2 findet die Rückstellung nur nach einer Seite statt. Mit 1 ist das Achslagergehäuse, mit 2 der Achsschenkel und mit 3 das als Doppelrollenlager ausgebildete Stützlager bezeichnet. Dessen zylindrische Rollen sind vom Aussenring geführt und können sich auf der Lauffläche des Innenringes in axialer Richtung in einem gewissen Ausmass frei nach jeder Seite
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verschieben. Die Lagerdichtungsringe -1, 5 können solchen Längsverschiebungen ebenfalls frei zueinander- folgen. Das zur Übertragung von Axialkräften dienende Hilfswälzlager 6 ist ein Hochschulterkugellager.
Der Aussenring des Hilfswälzlagers 6 ist zwischen dem Lagergehäuse 1 und dem Deckel 7 festgehalten.
Das Ende der Achse 2 ist hohl gebohrt und die Rückstellvorrichtung ist so tief in diese Bohrung hini eingebaut, dass deren Teile nicht wesentlich über das Hilfswälzlager 6 hinausragen. Diese Vorrichtung weist einen zweiteiligen Hilfsring auf. Der äussere Teil 10 ist fest mit dem Hilfslagerinnenring verbun- den und ragt mit seinem Flansch 11 Über das Nutenprofil 12 in den zweiten Teil der Rückstellvorrichtung
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Rückstellfeder 16 in vorgespanntem Zustand hält. An ihrem inneren Ende ist diese Hülse mit einem Nu- tenprofil17 versehen, das in die Gegennuten des in die Achse eingepressten Ringes 18 eingreift und gegen- über diesem in Längsrichtung verschiebbar ist. Zwischen dem äusseren Ende der Rückstellfeder 16 und der Mutter 15 ist der Flansch 11 geklemmt.
Bei ausgeschlagenem Zustand der Achsbüchse gemäss Fig. 2 wird angenommen, dass die Achse gegenüber dem Achsgehäuse sich um den Betrag "a" nach links verschoben habe. Deshalb tritt nun dieses Spiel zwischen dem Flansch 11 und der Mutter 15 auf. Dabei hat sich die Achse um denselben Betrag dem
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gers 6 in steter Drehverbindung mit der Achse.
Aus den beiden Figuren ist ohne weiteres ersichtlich, dass das Achslager in Längsrichtung äusserst ge- drängt gebaut ist, was durch die Versenkung der Rückstellvorrichtung ins Innere der Achse ermöglicht ist. Der Verkürzung entsprechend ist das Gewicht des Achslagers vermindert. Eine weitere Gewichtsvermin- derung tritt selbstverständlich durch das an sich bekannte vollständige Hohlbohren der ganzen Achse ein.
Beim Ausschlagen der Achse 2 nach der rechten Seite heben sich die Achse und mit ihr der Pressring 18 von der Schulter 14 ab und der Abstand "b" vergrössert sich dementsprechend. Dabei bleibt die Rückstellfeder 16 in unverändertem Zustand, übt also keine rückstellende Wirkung auf die sich nach rechts verschiebende Achse 2 aus.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäss den Fig. 3 und 4 arbeitet die Rückstellfeder 16 nach beiden Seiten, ist aber ebenfalls mit der ganzen Rückstellvorrichtung in das Innere der Achse 2 hineingerückt. Die Rückstellvorrichtung besteht wieder aus zwei Teilen. Dabei ist aber der Flansch 11 fest mit dem inneren Bolzen 13 verbunden. Die Rückstellfeder 16 ist zwischen die Schultern 21 und 22 geklemmt.
Auf ihrer Aussenseite ist sie von dem mit der Achse verschraubten Ring 23 und dem Pressring 18 umgriffen, wobei der in die Achse gepresste Ring 18 über das Nutenprofil 24 mit der Schulter 22 drehfest, aber längsverschieblich verbunden ist.
Ist gemäss der Fig. 4 die Rada chse 2 gegenüber dem Achsbüchsgehäuse 1 nach links ausgeschlagen, so tritt zwischen dem Ring 23 und der Scheibe 25 das Spiel"a"auf. Dasselbe Spiel tritt auch auf der Innenseite des Stückes, nämlich zwischen der Schulter 22 und der Scheibe 26 auf. Der umgekehrte Vorgang tritt ein, wenn die Achse gegenüber dem Achslager nach rechts ausschlägt. Auch in diesem Fall übt die Feder 16 eine rückstellende Wirkung aus. Da diese Rückstellkraft an beiden Lagern einer Achse auftritt, verteilt sich die ganze Rückstellkraft auf zwei Hälften und die Hilfslager 6 werden deshalb bei dieser Ausführungsweise nur halb so stark auf Seitenkräfte beansprucht als beim ersten Ausführungsbeispiel.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Achslager für Schienenfahrzeuge mit einem auf der Achse längsverschiebbar gelagerten Gehäuse, einem zur Übertragung von Axialkräften dienenden Hilfswälzlager sowie einer hiezu gehörenden Rück- stellfeder, wobei der äussere Laufring des Hilfswälzlagers mit dem Lagergehäuse und der innere Laufring mit einem Hilfsring fest verbunden sind, welcher Hilfsring mittels eines Drehmitnehmerstückes in Drehrichtung fest, in Axial- und Radialrichtung verschiebbar mit einem Achsstummel des Achslagers verbunden ist und ferner mit zwei Schultern versehen ist, die die Rückstellfeder zwischen sich in Vorspannung halten, nach Patent Nr.
206468, dadurch gekennzeichnet, dass der Achsstummel (2) hohl gebohrt ist und ein Teil der Länge der Feder (16) in der Bohrung untergebracht ist, wobei vorteilhaft von den beiden Schultern (11, 14 bzw. 21,22) des Hilfsringes (10) eine (11 bzw. 21) am Ring selbst und die andere (14 bzw. 22) auf einem mit dem Ring (10) drehschlüssig verbundenen Bolzen (13) angeordnet ist, der mittels des Drehmitnehmerstückes (18) mit dem Achsstummel (2) axial verschiebbar gekuppelt ist.