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Selbstöffnender Gewindewalzkopf
Die Erfindung betrifft einen sich selbsttätig öffnenden Gewindewalzkopf mit einem zweiteiligen Ge- häuse, in dessen einem Teil auf exzentrischen Zapfenteilen gelagerte, konzentrisch um das Werkstück herum angeordnete, in die und aus der Arbeitsstellung schwenkbare Walzrollen lose drehbar angeordnet sind und dessen anderer Teil aus einem als Hohlwelle und Werkstückanschlag ausgebildeten, gegen Dre- hung gesicherten Schaft besteht und mit einer zwischen den beiden Gehäuseteilen angeordneten Sperre, die bei Beaufschlagung eines in dem Schaft vorgesehenen Anschlages durch das Werkstück gelöst wird.
Bei den bekannten Rollköpfen dieser Art wird als nachteilig empfunden, dass sowohl beim Auslösen als auch beim Schliessen der Sperre eine beträchtliche Masse bewegt werden muss, so dass es starker Feder- kräfte bedarf, wodurch nach erfolgtem Anschlag des Werkstückes und Verdrehen des verschwenkbaren Gehäuseteiles ein unerwünscht hartes Anschlagen dieses massiven Gehäuseteiles gegen einen das Verschwen- ken begrenzenden Anschlag erfolgt. Auch das Wiederinbetriebbringen des Walzkopfes, was bekanntlich durch Verdrehen des massigen Gehäuseteiles entgegen der Federkraft von Hand erfolgt, ist sehr kraftauf- wendig.
Nach der Erfindung ist daher vorgesehen, dass eine der beiden Gehäusehälften für sich nochmals unterteilt ist, so dass nur ein Teil dieser Gehäusehälfte von vergleichsweise geringer Masse zum öffnen bzw. Schliessen des Gewindewalzkopfes verdreht zu werden braucht.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1, die einen Schnitt durch den Walzkopf veranschaulicht, weist der Walzkopf z. B. drei um eine gemeinsame gedachte Achse herum angeordnete Walzen 18 auf. Die Walzen sind in bekannter Weise an ihrem Umfang mit parallel verlaufenden kreisförmigen Rillen, versehen und derart angestellt, dass ihre Achsen gegenüber der Achse des Werkstückes, um die sie konzentrisch herum angeordnet sind, einen Winkel einschliessen, dessen Grösse dem mittleren Steigungswinkel des zu walzenden Gewindes entspricht. Die Achsen 5 der Walzen 18 tragen in ebenfalls bekannter Weise Exzenter 18a, auf denen die Walzen in Nadellagern 13 aufgenommen sind und an die sich Zapfen 18b anschliessen, an die Kurbeln 17 angeschlossen sind.
Die Zapfen 17a dieser Kurbeln sind in Schlitzen 16a eines Scheibenkörpers 16 geführt, der nach der Erfindung die eine Gehäusehälfte des die Gewindewalzen 18 aufweisenden Gehäuseteiles des Walzkopfes darstellt, dessen andere Hälfte mit 15 bezeichnet und mittels Keilverzahnung 15a auf Schiebesitz mit dem andern Gehäuseteil des Walzkopfes verbunden ist, der als ein hohler, z. B. in das Futter einer Drehbank einspannbarer Schaft 1 ausgebildet ist, in dem sich ein verstellbarer Werkstückanschlag 2 befindet. Die eine Gehäusehälfte 16 ist mittels Klauen 16b mit Klauen la disses Schaftes 1 kuppelbar und gegenüber der andern Gehäusehälfte 15 unter Auswirkung einer Spiralfeder 14 drehbar, die einenends an der Gehäusehälfte 16 und andernends am Schaft 1 befestigt ist.
Stösst nun ein in Pfeilrichtung P in den Walzkopf eingefahrenes Werkstück gegen den Anschlag 2 des ortsfest in das Spannfutter einer Drehbank eingespannten Schaftes, so werden beide den einen Teil des Walzkopfes bildenden Gehäusehälften 15. 16 in Pfeilrichtung PI verschoben, so dass der Teil 16 mit seinen Klauen 16b ausser Eingriff mit den Klauen des den andem Gehäuseteil darstellenden Schaftes 1 gelangt.
Unter Einfluss tangentialer Kraftkomponenten der Spiralfeder 14 verdreht sich nun die Gehäusehälfte 16 gegenüber der andern Hälfte 15, wodurch über die Kurbeln 17 die Walzenzapfen 18b und die Exzenter 18a die Achsen der Walzrollen 18 gedreht und letztere aus dem Bereich des auf das Werkstück aufgewalzten Gewindes kommen und das Werkstück aus dem Walzkopf wieder ausgefahren werden kann.
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Um den Walzkopf wieder zu schliessen, wird die Hälfte 16 mittels der Handhabe 11 entgegen der Feder 14 zurückgedreht und unter Einfluss der axialen Kraftkomponente wieder zum Einkuppeln mit dem Schaft 1 gebracht. Dabei wird auch die andere Hälfte 15 über die Platte 12 mitgenommen.
Das andere Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 zeigt ebenfalls einen Walzkopf mit drei Walzrollen 18, die auf exzentrischen Teilen 18a lose drehbar gelagert sind, an die sich Zapfen 18b anschliessen, die durch eine Platte 3 hindurchgeführt sind, die mittels Keilverzahnung mit dem Schaft 1 drehfest, aber verschiebbar verbunden ist. Auf den Zapfen 18b sind Zahnräder 8 aufgekeilt, die mit einem konzentrisch zur Werkstückachse angeordneten Sonnenrad 7 im Eingriff stehen, das seinerseits drehbar, aber mittels Sicherungen 11, 12 gegen Verschieben gesichert auf dem Schaft 1 drehbar gelagert ist.
Bei diesem Ausführungsbeispiel stellt das Sonnenrad 7 die eine Kupplungshälfte dar, indem an einer nabenartigen Verlängerung des Sonnenrades mit Klauen des Gehäusetele-s 2 zusammenarbeitende Klauen 7a vorgesehen sind. Die Gehäuseteile 2, 3, 4 und 6 sind mittels Sehr"t'bsn 14, 15 zu einem Ganzen miteinander verbunden, das, wie bereits erwähnt, gegen Verdrehen gesichert auf dem Schaft 1 verschiebbar ist.
Wenn das sich drehende, in dem Walzkopf in Richtung W eingefahrene Werkstück gegen den Anschlag 21 anstösst, der verstellbar am fest in die Maschine, z. B. eine Drehbank, eingespannten Schaft befestigt ist, verursachen die Walzrollen 18, die bestrebt sind, weiter auf das Werkstück aufzulaufen, ein Verschieben des Gehäuses 2, 3, 4, 6 entgegen der Axialkraftkomponente der Feder 10, wodurch die Klauen
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drehen des Sonnenrades 7 eingeleitet und in bekannter Weise über die Zahnräder 8 und die Exzenter 18a ein Verschwenken der Walzrollen 18 und damit das Aufspringen des Walzkopfes erreicht wird.
Wird der Walzkopf als sich drehender Kopf verwendet, wobei also das Werkstück stillsteht, ist der Öffnungsvorgang derselbe, ohne dass es eines besonderen Walzkopfes bedarf. Der Walzkopf nach der Erfindung ist also sowohl für sich drehende als auch stillstehende Werkstücke geeignet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Selbstöffnender Gewindewalzkopf mit einem zweiteiligen Gehäuse, in dessen einem Teil auf exzentrischen Zapfenteile gelagerte, konzentrisch um das Werkstück herum angeordnete, in die und aus der Arbeitsstellung schwenkbare Walzrollen lose drehbar angeordnet sind und dessen anderer Teil aus einem als Hohlwelle und Werkstückanschlag ausgebildeten, gegen Drehung gesicherten Schaft besteht und mit einer zwischen den beiden Gehäuseteilen angeordneten Sperre, die bei Beaufschlagung eines in dem Schaft vorgesehenen Anschlages durch das Werkstück gelöst wird, dadurch gekennzeichnet, dass einer der beiden Gehäuseteile für sich nochmals unterteilt ist, so dass nur ein Teil dieses Gehäuseteiles von vergleichsweise geringer Masse zum Öffnen bzw. Schliessen des Gewindewalzkopfes verdreht zu werden braucht.