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Kombinierte Mäh- und Lademaschine
Die Erfindung betrifft eine kombinierte Mäh- und Lademaschine. Wie bekannt, ist es in den landwirtschaftlichen Betrieben, die die Viehzucht in grossem Masse treiben, u. zw. besonders im Spätherbst und im Vorfrühling, oft nötig, in den Stall eine grössere Menge frisch abgeschnittenes Gras zur Fütterung des Viehs zu bringen, um dabei einen doppelten Vorteil zu erzielen, das Vieh besser zu füttern und das Heu für den Winter zu sparen. Wenn aber das Vieh dauernd im Stall gehalten wird, so muss es das ganze Jahr durch mit frisch gemähtem Gras versorgt werden.
Die Mahd und die Förderung von frischem Gras in den Stall verlangen eine bedeutende, zeitraubende Arbeit, da das frische Gras nicht aufbewahrt werden kann, ohne zu verderben, und die Mahd deshalb kurz vor der Ernährung des Viehs stattfinden muss.
Der grosse Mangel an Hilfskräften, der in den landwirtschaftlichen Betrieben besonders fühlbar ist, hat eine kostspielige Versorgung von frischem Gras zum Stall zur Folge, und es wird deshalb oft auf die Benutzung des Spät- und Frühgrases verzichtet, oder es wird das Vieh im Spätherbst und in. Vorfrühling trotz des weichen Bodens auf die Weide geführt, obwohl dies bekanntlich für die weitere Entwicklung des zertretenen, weichen Bodens schädlich sein kann.
Um alle diese Nachteile zu beheben, wurden kombinierte Mäh- und Lademaschinen geschaffen, die zwischen einem Traktor und einem Transportwagen für das gemähte Gut geschleppt werden und es gestatten, unter Inanspruchnahme eines einzigen Mannes, nämlich des Traktorführers, das Gras zu mähen und auf den Wagen zu verladen.
Die Erfindung bezieht sich nun auf eine solche kombinierte Mäh- und Lademaschine mit einem am Vorderende des Fahrgestells angebrachten Mähbalken und einer an diesen anschliessenden, schräg auf- stehenden Fördervorrichtung mit endlosen Greiferketten zur Beladung eines Wagens, wobei an der Frontseit der Maschine zwei hintereinander angeordnete Umlenkrollen für die Greiferketten vorgesehen sind.
Die Maschine gemäss der Erfindung unterscheidet sich nun von bekannten Maschinen dieser Gattung dadurcn, dass sich die vorderste Umlenkrolle jeder der endlosen Ketten vor dem Mähbalken befindet, wogegen die nachfolgende Umlenkrolle über dem Mähbalken angeordnet ist und einen kleineren Höhenabstand von diesem als die vordere Umlenkrolle aufweist, so dass die an den endlosen Ketten als Greifer angebrachten Rechen zwischen den erwähnten Umlenkrollen eine angenähert ebene, von vorn nach hinten abwärts geneigte Bahn über dem Mähbalken durchlaufen.
Demgegenüber besteht die Bahn der Greiferketten bei bekannten Maschinen dieser Art in der Regel aus zwei im wesentlichen parallel zur schiefen Förderebene verlaufenden Geraden, die sowohl am oberen Ende der Förderebene als auch unten über dem Mähbalken durch die halbkreisförmige Umschlingung je einer Umlenkrolle miteinander verbunden sind. Es ist auch eine andere Ausführung vorgeschlagen worden, bei der diese Bahn an ihrem vorderen, unteren Ende über zwei Umlenkrollen verläuft, die in der Laufrichtung hintereinander, aber in gleicher Höhe angeordnet sind.
In beiden Fällen kommen die Zähne der als Greifer an den endlosen Ketten befestigten Rechen mit dem noch stehenden, zu mähenden Gut während ihrer kreisbogenförmigen Schwenkung um die Achse der vordersten Umlenkrolle in Eingriff, wobei sie infolge der gleichzeitigen Vorwärtsfahrt der Maschine bis unter ihre waagrechte Stellung hin eine in der Fahrtrichtung vorwärts gerichtete Bewegungskomponente aufweisen. Dies bewirkt eine für das Schneiden und besonders für den anschliessenden Transport des geschnittenen Mähgutes auf der schiefen Ebene ungünstige Neigung des Mähgutes.
Hingegen haben die Rechenzähne bei der Anordnung gemäss der Erfindung während ihres Eingreifens
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in das noch stehende Mähgut gegenüber der Maschine eine entgegen der Fahrtrichtung gerichtete Bewe- gungskomponente, wodurch sie je nach Wahl der Kettengeschwindigkeit entweder senkrecht oder mit einer nach hinten, gegen die schiefe Ebene hin gerichteten Bewegungskomponente in das stehende Mähgut eingreifen. Die Rechen greifen also von oben in das Mähgut, senken es und bringen es auf den Messer- balken, übernehmen hierauf das abgeschnittene Gut und bringen es auf die schiefe Ebene der Fördervor- richtung. Auf diese Weise wird das Mähgut sicher gemäht und verladen. Bei bekannten Maschinen muss zumeist eine zusätzliche, haspelartige Vorrichtung zur Erreichung dieses Zieles angeordnet werden.
Dabei ist es zweckmässig, die in bekannter Weise nach vorn konkav gekrümmten Rechenzähne mit ihren Spitzen in der Bewegungsrichtung nach vorn unter einem spitzen Winkel anzuordnen, so dass sie das Mähgut auf der schiefen Ebene nicht auf diese niederdrücken, sondern eher von dieser lüften, was die
Förderung erleichtert. Bei einer bekannten Fördervorrichtung für Mähgut sind die nach vorn schwach kon- kav gekrümmten Rechenzähne gegenüber der Bewegungsrichtung im Gegensatz dazu als ganze und auch an ihren Spitzen nach hinten geneigt. Dadurch üben sie auf das Mähgut während seines Weges über die schiefe Ebene einen gegen diese Unterlage gerichteten Druck aus, der den Reibungswiderstand unnötig erhöht.
Nachstehend wird eine bevorzugte, als Beispiel dienende Ausführungsform der erfindungsgemässen Maschine an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt Fig. l einen schematischen Längsschnitt durch die Maschine und Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf dieselbe.
Die Maschine besteht aus einem Gestell l, das die schiefe Ebene 2 des Laders trägt und auf den Laufrädern 3 und dem vorderen Lenkrad 4, also auf insgesamt drei Rädern, fahren kann. Auf der schiefenEbe- ne 2 gleiten die beweglichen Rechen 5, die an den endlosen Ketten 6 befestigt sind. Diese laufen ihrerseits über die frei drehbaren Rollen 7, 8, 9 und 10 und werden von den Treibrädern 11 und 12 angetrieben, die am oberen Ende des Laders angebracht sind. Die schiefe Ebene 2 weist oben einen Trichter 13 zum Abwurf des Grases auf einen Karren auf.
Die Treibräder 11 und 12 der Ketten 6 sitzen mit Nut und Feder auf einer gemeinsamen Welle 14, die an einem herausragenden Ende ein Kettenrad 15 trägt, dass über die Ketten 16 und 17 und das Zwischenrad 18 vom Kettenrad 19 aus angetrieben ist. Das Kettenrad 19 ist koaxial zur Achse 20 der Lauf räder 3 angeordnet und gehört zur Antriebsvorrichtung der verschiedenen Teile der Maschine, die aber nicht näher beschrieben zu werden braucht, weil dies nicht Gegenstand der Erfindung ist. Es soll nur das wesentlichste über die in der Zeichnung ersichtlichen Teile gesagt werden.
Die Antriebsvorrichtung weist ein Getriebe 21 auf, das wahlweise durch eine Kupplung von der Lauf- radachse 20 während der Arbeitsfahrt oder auf einem noch zu beschreibenden Weg vom nicht dargestellten Traktor seinen Antrieb erhalten kann.
Unter den Rollen 10 befindet sich der Mähbalken 37. Wenn der Maschine nicht von den Laufrädern 3 her durch Einkuppeln des Getriebes 21 über die Keilriemenscheibe 30 und die Keilriemen 31 angetrieben wird. kann der Antrieb auch mittels Keilriemen 39, Keilriemenscheibe 40, Welle 41 und ein Kardangegelenk 42 über die Zapfwelle 43 vom Traktor her erfolgen. Zur Herstellung und Lösung der kraftschlüssigen Verbindung zwischen der Zapfwelle 43 und dem übrigen Getriebe ist ein Riemenspanner 44 vorgesehen, der mittels einer durch eine Handkurbel 45 betätigten Vorrichtung dem Keilriemenstrang 39 genähert bzw. von ihm entfernt werden kann.
Bei hartem Boden wird der Antrieb vorzugsweise über die Laufräder 3 erzielt, wogegen bei weichem Boden es statt dessen nötig sein wird, die Maschine vom Traktor aus anzutreiben, um die Kulturen nicht zu beschädigen. Beide Lösungen sind durch die Ausführungsform der Antriebsvorrichtung mit der wahlweisen Kupplungsmöglichkeit leicht zu erzielen.
Um die Höhe des Mähbalkens in bezug auf den Boden zu ändern, wird die Höhe des vorderen Laufrades 4 gegenüber dem Maschinenrahmen geändert. Dieses Rad ist von einer Gabel 46 getragen, die mittels zweier Parallelogrammlenker 48,49 am Fährgestell verstellbar gehalten ist. Der Lenker 48 ist durch eine Strebe 55 gelenkig mit einem Hebel 58 verbunden, wodurch das Parallelogramm aufwärts und abwärts geschwenkt werden kann, um so die Höhenlage des Lenkrades 4 und dadurch des Mähbalkens 37 über dem Boden zu verändern.
Der Hebel 58 wird in üblicher Weise mittels eines Sperrzahnes, der in die Zähne eines gleichfalls nicht dargestellten fixen Segments eingreift, in seiner gewünschten Stellung gehalten.
Um einen verhältnismässig kleinen Kraftbedarf bei der Höheneinstellung zu erhalten, soll der Hebel 58 zwischen seinem Handgriff 67 und seinem Drehpunkt 62 lang ausgebildet sein. Ein solcher langer Hebelarm erfordert jedoch das Durchlaufen eines grossen Bogens des Handgriffes bei der Handhabung, und es wäre dem Führer des Traktors nicht möglich, von seinem Sitz aus den Hebel zu. betätigen.
Zur Behebung dieses Nachteiles ist der Hebel 58 kurz gehalten und trägt an seinem freien Ende ein
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Verlängerungsstück 63, das mit dem Hebel bei 64 gelenkig verbunden ist und drei verschiedene Winkellagen einnehmen kann ; in jeder Lage wird das Verlängerungsstück durch einen Sperrzahn gehalten, der in einen von drei Einschnitten 66 an einem mit dem Hebel 58 fest verbundenen Segment eingreifen kann.
Der Hebel 63 trägt an seinem freien Ende einen Handgriff 67, zu dessen beiden Seiten zwei Handhebel 68,69 angebracht sind, die zur Betätigung der erwähnten Sperrzähne für die Fixierung der Stellungen der Hebel 58 und 63 dienen. Ausserdem trägt der Hebel 63 in der Nähe seines Handgriffes 67 einen dritten Handhebel 70, mittels dessen über einen Bowdenzug die Kupplung im Getriebe 21 auf der Achse 20 der Laufräder 3 bedient werden kann. Der Führer kann also von seinem Sitz aus mit Leichtigkeit den Mähbalken der Maschine in die richtige Höhenlage bringen und alle andern Vorrichtungen der Maschine steuern.
Der Mähbalken 37 endet am Schuh 73, der bei jeder Durchfahrt zur Trennung des gemähtenGrases von dem zu mähenden Gras dient. Wenn das Gras hoch gewachsen ist, was zu Verwicklungen und Hemmungen Anlass geben kann, wird in an sich bekannter Weise über dem Schuh 73 ein sternförmiges Mes- ser 74 angebracht, das mit einem fixen Gegenmesser 75 zusammenwirkt und das Gras am Rande der Maschine abschert. Das sternförmige Messer 74 wird durch die Kette 6 über das Kettenrad 10 angetrieben.
Die Maschine ist mit zwei Deichseln ausgerüstet, u. zw. der Deichsel 77 mit einer Öse 78 für die Fahrt auf der Strasse und der seitlichen Deichsel 79 mit einer Öse 80 für die Arbeit auf dem Feld, bei welcher die Räder des Traktors das zu mähende Gras nicht überfahren dürfen.
Zwei nicht dargestellte Haltevorrichtungen halten die jeweils nicht gebrauchte Deichsel in der Hochstellung.
Die Maschine fährt in Richtung der Pfeile T und C (Fig. l) ; sie wird vorn vom Traktor geschleppt und schleppt hinter sich den Karren, der das von der Lademaschine frisch abgeschnittene Gras aufnimmt.