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Einstellvorrichtung für Teleskopzüge
Die Erfindung betrifft eine Einstellvorrichtung für Teleskopzüge, beispielsweise mit Scheinwerfern.
Bei den bisher bekannten Teleskopzügen sind die Teleskope an Laufwagen befestigt, die ihrerseits auf einer Laufschiene hin-und hergeschoben werden können. Das Senken und Heben der Teleskoprohre erfolgt mit Hilfe einer von Hand oder maschinell betätigten Aufzugswinde.
Verwendet man diese Teleskopzüge für Studioscheinwerfer, so haben sie den Nachteil, dass der
Scheinwerfer, ist er erst einmal in das Studio herabgelassen, nur noch mit dem Teleskop in Richtung der
Laufschiene bewegt werden kann. Eine Drehung des Scheinwerfers um die Achse des Teleskops ist von oben her nicht möglich. Vielmehr kann die genaue Einstellung der Scheinwerfer, insbesondere das Drehen und Neigen derselben in die gewünschte Richtung, entsprechend der aufgebauten Dekoratior nur mit Lei- tern oder Hilfsstangen vom Studioboden aus durchgeführt werden. Auf diese Weise ergeben sich für den Beleuchter zwei Arbeitsebenen, nämlich auf der Beleuchterbrücke, wo die TeleskopzUge hängen und auf dem Boden des Studios. Für die Einstellung nur eines Scheinwerfers sind zwei Beleuchter notwendig.
Ein Beleuchter nimmt das Verschieben des Teleskopzuges auf der Laufschiene und die Höheneinstellung des Scheinwerfers vor, der andere Beleuchter führt die genaue Ausrichtung (Drehen und Neigen) des Scheinwerfers vom Studioboden aus durch. Es ist sehr nachteilig, dass sich die Beleuchter auch auf dem Boden des Studios aufhalten müssen ; von hier möchte man die Beleuchter gern entfernen, da dieser Platz für den Aufbau der Dekorationen bzw. für den Spielbetrieb benötigt wird.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bei einer Einstellvorrichtung für Teleskopzüge, beispielsweise mit Scheinwerfern, erfindungsgemäss eine Aufzugswinde mit einer Seiltrommel für zwei parallel laufende Seile vorgesehen, von denen das eine Seil die Last, beispielsweise den Scheinwerfer, und das andere Seil den Teleskopzug trägt. Auf der Seiltrommel der Aufzugswinde sind zwei getrennte Kammern für die beiden Seile vorgesehen. Das eine Seil kann gegenüber dem andern Seil mit Hilfe einer Verstellvorrichtung an der Aufzugswinde verkürzt werden. Zwischen Teleskop und Scheinwerfer Ist zu diesem Zweck eine Wippe angeordnet, die aus einem oberen und einem unteren Arm besteht, die seitlich drehbar miteinander verbunden sind.
An dem oberen Arm sind das Teleskop und das zugehörige Lastseil, an dem unteren Arm der Scheinwerfer und das zugehörige Lastseil befestigt.
Die neue Einstellvorrichtung für Teleskopzüge hat den Vorteil, dass beispielsweise ein an dem Teleskop hängender Scheinwerfer von der Beleuchterbrücke oder irgendeinem andern Punkt aus in jede gewünschte Richtung gebracht werden kann. Das Heben und Senken erfolgt durch beide Seile gemeinsam mit Hilfe der Aufzugswinde. Das Neigen des Scheinwerfers erfolgt durch Verkürzen oder Verlängern des einen Seiles gegenüber dem andern durch die Verstellvorrichtung in Verbindung mit der Wippe. Das Drehen des Scheinwerfers in der horizontalen Ebene erfolgt durch Drehen des ganzen Teleskops, da dieses in dem Laufwagen drehbar aufgehängt ist.
Falls erforderlich, können alle vorstehend beschriebenen Bewegungen, auch das Verschieben des Teleskopzuges in Richtung der Laufschiene durch mechanische oder elektrische Antriebe erfolgen und damit ferngesteuert werden. Auf diese Weise ergibt sich die bestmögliche Anpassungsfähigkeit der Beleuchtung an den jeweiligen Szenenaufbau, ohne dass der Beleuchter auf dem Boden des Studios stört, dieses steht vielmehr uneingeschränkt für den Spielbetrieb zur Verfügung.
Da das Teleskop im Laufwagen drehbar gelagert ist, kann an dieser Stelle eine Skala mit einem Zei-
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ger angebracht werden, so dass eine festgelegte horizontale Stellung jederzeit leicht wieder eingestellt werden kann.
Es soll noch erwähnt werden, dass die Einstellvorrichtung für das Teleskop bzw. den Scheinwerfer sowohl oberhalb als auch unterhalb des Laufwagens montiert sein kann.
Die Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel der neuen Einstellvorrichtung für Teleskopzüge. Fig. 1 gibt die Gesamtansicht eines eingeschobenen Teleskopzuges mit der Einstellvorrichtung und einem daran befestigten Scheinwerfer wieder. In Fig. 2 ist die Wippe zum Ausgleich des Scheinwerfergewichtes und zur Neigung des Scheinwerfers dargestellt. Die Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch die Aufzugswinde mit der Lastbremse und Fig. 4 zeigt die Verstellvorrichtung zur Betätigung der Wippe in zwei teilweise geschnittenen Ansichten.
Der Teleskopzug besteht beispielsweise aus vier ineinander geschobenen geschlitzten Rohren, so dass diese gegen Verdrehen gesichert sind. Für den Teleskopzug sind auch andere Lösungen denkbar, an Stelle der geschlitzten Rohre können auch Vierkantrohre, doppelte Rohre, Posaunenzüge usw. verwendet werden. Das äussere Rohr 1 des Teleskops ist drehbar an einer Aufhängevorrichtung 2 befestigt, die ihrerseits. über die Rolle 3 an einer Laufschiene 4 an der Studiodecke 5 aufgehängt ist. An dem innersten Rohr 6 des Teleskops ist über der Wippe 7 der zu senkende bzw. zu hebende Scheinwerfer befestigt.
Die zum Heben und Senken des Teleskops notwendige Aufzugswinde und die x. um Neigen des Scheinwerfers 8 dienende Verstellvorrichtung sind in dem Gehäuse 9 untergebracht, das an dem äusseren Rohr 1 des Teleskops befestigt ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Wippe 7 besteht aus einem oberen und unteren Arm, die übereinander lie-
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Die Verhältnisse sind nun so gewählt, dass
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damit sich das Teleskop unter dem Gewicht des sctiemwerters nicnt selbsttang zusammenscniebt.
Vor dem Herablassen wurde der Scheinwerfer 8 auf der Brücke von Hand etwa auf die gewünschte Neigung eingestellt, beispielsweise wie in Fig. 1 dargestellt. Verlängert man nun das Seil S,, so schiebt sich das Teleskop weiter auseinander und der Scheinwerfer 8 kippt um den scheinbaren Drehpunkt P, der Wippe nach oben ; verkürzt man das Seil S, so werden die Rohre des Teleskops weiter zusammengeschoben und der Scheinwerfer 8 neigt sich um den Punkt P nach unten. Wie die Betätigung der Seile erfolgt, wird später erläutert.
Diese Einrichtung gestattet eine Feineinstellung der Neigung des Scheinwerfers um etwa 300 (x 15 ), die Voreinstellung der Neigung kann beliebig gross gemacht werden. Je dichter der Schwerpunkt des Scheinwerfers an der Wippe sitzt, d. h. je kleiner die Länge des Hebels a ist, desto grösser ist der mögliche Verstellwinkel.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Aufzugswinde ist in dem Gehäuse 10 eine Welle 11 drehbar gelagert.
Diese Welle ist an dem Bund 12 mit einem Gewinde 13 versehen, auf das die Seiltrommel 14 aufgeschraubt ist. Durch die Last an den Seilen SI und S2 wird die Seiltrommel 14 gegen die Welle 11 verdreht und läuft zum Teil von dem vorgenannten Gewinde ab und gegen die Bremsscheibe 15, d. h. die Seiltrom- mel 14 verschiebt sich in dem Gehäuse 10 nach rechts. Aus diesem Grunde ist die Seiltrommel 14 an der rechten Seite mit einem Bremsbelag 16 versehen. Die Bremsscheibe 15 ist durch eine in dem Gehäusedeckel 17 angeordnete Sperrklinke 18 gegen Verdrehen in der Lastrichtung gesichert. Die Druckwirkung der Seiltrommel 14auf die Bremsscheibe 15 wird an dem Auflaufring 19 aufgefangen ; dadurch werden die Lagerstellen der Welle 11 und das Gehäuse vom Bremsdruck entlastet.
Soll die Last (Teleskoprohre und Scheinwerfer) nach unten ausgefahren werden, so wird durch Linksdrehen der Welle 11 mit Hilfe der Kurbel 20 über das Gewinde 13 die Seiltrommel 14 nach links bewegt und damit die Bremse entlastet. Zugleich wird das Teleskop so lange ausgefahren, wie die Kurbel 20 links drehend betätigt wird. Bei Stillstand der Kurbel 20 wird die Seiltrommel 14 durch die Last wieder fest gebremst, wie vorstehend beschrieben.
Zum Einfahren des Teleskops wird die Kurbel 20 nach rechts gedreht, die Bremse bleibt im Eingriff und dreht sich mit, da die Klinke 18 in dieser Drehrichtung nicht sperrt. Beim Stillstand der Seiltrommel 14 wird die Sperrklinke 18 wieder wirksam. Die Bremse (Bremsscheibe 15, Bremsbelag 16) war während dieses Vorganges im Eingriff.
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Bei den vorbeschriebenen Vorgängen sind die beidenSeileS und Sz gleichmässig in den beidenKammern 21 und 22 der Seiltrommel 14 ab-bzw. aufgewickelt worden.
Zum Neigen des unten an dem Teleskop befestigten Gegenstandes, beispielsweise des Scheinwerfers 8, dient die in Fig. 4 gezeigte Verstellvorrichtung. Diese Verstellvorrichtung dient nur zur Feineinstellung der Neigung und lässt eine Neigungsänderung um etwa 300 zu. Die grobe Einstellung der Neigung ist vor dem Ausfahren des Teleskops von Hand vorgenommen worden.
Die Neigung des Scheinwerfers wird durch Verkürzung des Seiles S gegenüber dem Seil 51 erreicht und erfolgt auf folgende Weise : 0
Auf der Welle 11 ist schwenkbar der Hebel 23 gelagert. Dieser Hebel hat an einer Seite einen feststellbaren Griff 24 und ist an dem andern Ende senkrecht zu seiner Schwenkebene mit einer Umlenkrolle 25 versehen, die teilweise in die Kammer 22 des Seiles S hineinragt.
Ist der Scheinwerfer 8 nicht geneigt, so haben die teiden Seile 51 und S2 den gleichen Auflaufweg am Umfang der Seiltrommel 14, wie in Fig. 4b dargestellt, d. h. die Umlenkrolle 25 ist nicht im Eingriff mit dem Seil S.
Soll der Scheinwerfer 8 geneigt werden, so wird der Hebel 23 gelöst und erforderlichenfalls bis zu 1800 geschwenkt. Bei diesem Vorgang kommt die Umlenkrolle 25 in Eingriff mit dem Seil S und bewirkt zwangsläufig eine weitere Umschlingung der Seiltrommel 14 durch das Seil S. Auf diese Weise tritt eine Verkürzung des Seiles S gegenüber dem Seil S an dem Punkt P1 der Wippe ein, siehe Fig. 2, und der Scheinwerfer 8 wird beispielsweise nach unten geneigt.
Die Drehbewegungen der Aufzugswinde können gegebenenfalls auch umgekehrt erfolgen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einstellvorrichtung für Teleskopzüge, beispielsweise mit Scheinwerfern, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufzugswinde mit einer Seiltrommel (14) für zwei parallel laufende Seile vorgesehen ist, von denen das eine Seil (S) die Last, beispielsweise den Scheinwerfer, und das andere Seil (5%) das Teleskop trägt, und dass eines der Seile, beispielsweise das zweitgenannte Seil (S) gegentiber dem andern Seil mit Hilfe einer Verstellvorrichtung an der Aufzugswinde verkürzt werden kann.