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Verfahren zur Gewinnung von elementarem Schwefel
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Die Verbesserungen, die durch das Verfahren gemäss der Erfindung erzielt werden, sind vermutlich unmittelbar dem Umstand zuzuschreiben, dass die Oxydation von Schwefelwasserstoff in Gegenwart des nachstehend beschriebenen, kristallinen Aluminosilikates von besonderer Gitterstruktur ausgeführt wird, welches, wie gefunden wurde, ein spezifischer und hochwirksamer Katalysator für die in Frage kommende Reaktion ist. Kristalline Zeolithe, wie diejenigen, welche bei dem vorliegenden Verfahren benutzt werden, bei denen nur Moleküle von besonderer Grösse und Gestalt eintreten können, sind als "Molekularsiebe" bezeichnet worden.
Molekularsiebe sind im wesentlichen die dehydratisierten Formen kristalliner, natürlicher oder synthetischer Aluminosilikate der Zeolith-Gruppe. Sämtliche oder ein Teil der Natriumoder Calciumionen, die normalerweise in der Molekularsiebstruktur enthalten sind, können einen Austausch mit einer Anzahl verschiedener anderer Ionen erfahren. Die Ionen von Natrium, Calcium oder von Metallen an deren Stelle, Silicium, Aluminium und Sauerstoff sind in diesen Zeolithen in Form eines Aluminosilikates gemäss einem bestimmten und beständigen kristallinen Modell angeordnet. Diese Struktur enthält eine grosse Anzahl von kleinen Hohlräumen, die durch eine Anzahl von noch kleineren Löchern verbunden sind. Diese Hohlräume und Löcher haben eine genau gleichmässige Grösse.
Chemisch können
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y (SiOausgedrilekt werden, wobei M ein Metall und n dessen Wertigkeit bezeichnet. Ein spezifischer kristalliner Zeolith hat Werte für y und z innerhalb eines bestimmten Bereichs. Der Wert für y bei irgendeinem spezifischen Zeolith schwankt in gewisser Weise in Abhängigkeit davon, ob Aluminium- oder Siliciumatome äquivalente Stellungen in dem Gitterwerk einnehmen. Bei Molekularsieben der"A"-Reihe hat y einen Mittelwert von 1. Der Wert von z kann zwischen 2, 25 und 0 liegen. Der Mittelwert von z bei dem vollständig hydratisiertenNatriumzeolith der"A"-Reihe beträgt 2, 25. In der vorstehend genannten, allgemeinenFormel ist das Verhältnis von Na zu Al gleich 1.
Wenn jedoch während des Herstellungsverfahrens ein Überschuss der in der Mutterlauge vorhandenen Base nicht durch Waschen des kristallinen Niederschlags entfernt worden ist, zeigt die Analyse ein Verhältnis, das etwas grösser als 1 ist. Wenn anderseits übermässiges Waschen erfolgt, kann in gewissem Umfang ein Austausch von Natrium- mit Wasserstoffionen stattfinden, wobei das vorstehend genannte Verhältnis auf etwas weniger als 1 gebracht wird.
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Es liegen zahlreiche Formen von Zeolithen der"A"-Reihe mit ausgetauschten Ionen vor. Im allgemeinen haben die Substanzen mit einem zweiwertigen, ausgetauschten Ion, wie Zink-, Nickel- und Strontiumzeolithe, Porengrösseneigenschaften, die denjenigen von Calcium und Magnesium der"A"-Reihe analog sind. Die Substanzen mit einem einwertigen Ion, wie Lithiumzeolithe der"A"-Reihe, haben anderseits Porengrösseneigenschaften, die denjenigen des Natriumzeoliths einer solchen Reihe ähnlich sind.
Molekularsiebe der"X"-Reihe sind durch die Formel
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gekennzeichnet, in der M Na+ oder Ca++ oder andere Ionen bedeutet, die durch deren Ersatz eingeführt sind und n die Wertigkeit des Kations M darstellt. Die Struktur besteht aus einer komplexen Anordnung von 192 Tetraedern in einer grossen kubischen Einheitszelle von 24, 95 A an einer Kante. Der effektive Porendurchmesser beträgt 10-13 A und das Absorptionsvolumen etwa 0, 35 cm'/g dehydratisierten Zeoliths.
Bei Molekularsieben dieser Reihe hat in der allgemeinen Formel
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Der Aluminosilikatkatalysator, der bei dem Verfahren gemäss der Erfindung benutzt wird, kann in Form eines feinteiligen Pulvers oder in Form von Kügelchen oder sonstigen Stücken von 1, 6 bis 3, 2 mm Grösse vorliegen, wie sie z. B. beim Pelletieren des kristallinen Aluminosilikates mit einem geeigneten Bindemittel, wie Ton, erhalten werden. Das technisch zur Verfügung stehende Material der "A"- und "X"-Reihe, das vorstehend beschrieben ist, kann auf tonfreier Basis oder in Form von Pellets erhalten - werden, in denen Ton als Bindemittel vorhanden ist.
Es ist notwendig, dass das hier als Katalysator verwendete, kristalline Aluminosilikat einen Porendurchmesser von wenigstens etwa 5 Ä-Einheiten hat, Ein kristallines Natriumaluminosilikat mit einem Porendurchmesser von 4 A -Einheiten (Molekularsieb 4A) versagte unter denBedingungen des vorliegenden Verfahrens und lieferte keine Schwefelerzeugung. Wenn die Verfahrensbedingungen gleich sind, wird eine erhöhte Geschwindigkeit bei der Schwefelerzeugung mit Aluminosilikatkatalysatoren erzielt, die Porendurchmesser im Bereich von 10 bis 13 Ä-Einheiten haben, d. h. Molekularsieben der"X"-Reihe, und solche Materialien werden demgemäss zur Verwendung als Katalysatoren bei dem Verfahren gemäss der Erfindung bevorzugt.
Besonders bevorzugt werden Aluminosilikate mit einem Porendurchmesser von etwa 13 Ä-Einheiten, da zusätzlich zur Herbeiführung einer hohen Erzeugungsgeschwindigkeit von Schwefel diese Materialien die oben erörterte, erwünschte Eigenschaft besitzen, dass sie selbst-startend sind. Alu- minosilikate der"X"-Reihe, die teilweise durch Calcium, Lithium oder Kobalt ausgetauscht sind, sind, wie gefunden wurde, sehr wirksame Katalysatoren und liefern im wesentlichen die gleichen Ergebnisse bei dem hier beschriebenen Verfahren zur Oxydation von Schwefelwasserstoff zu Schwefel.
Das freien Sauerstoff enthaltende Gas wird beim Verfahren gemäss der Erfindung vorzugsweise in Form von Luft angewendet. In solchen Fällen, in deneneine Verdünnung von Gasströmen mit Stickstoff unerwünscht sein-wurde, wie z. B. bei schwefelwasserstoffhaltigem Reformierumlaufgas, kann Sauerstoff an Stelle von Luft verwendet werden. Wenn eine Verdünnung nicht schädlich ist, könnte die Reaktionswärme durch Verdünnen des Zufuhrstromes, insbesondere bei verbrauchtem Umlaufgas, abgeleitet werden. Dieses verbrauchte Gas besteht hauptsächlich aus Stickstoff.
Die Beschickung kann aus im wesentlichen reinem Schwefelwasserstoff oder Gasgemischen, die Schwefelwasserstoff enthalten, bestehen. Das Schwefelwasserstoffgas kann von irgendeiner geeigneten Quelle erhalten werden und ist vorzugsweise ein solches, das reich an Schwefelwasserstoff ist. Es können z. B. die konzentrierten Schwefelwasserstoff enthaltenden Gase, die nach verschiedenen, in der Erdölund Naturgasindustrie angewendeten Verfahren hergestellt werden, um flüssige und gasförmige Erdölprodukte zu reinigen, verwendet werden. Das Einsatzprodukt kann somit Schwefelwasserstoff sein, der aus Erdgas, Naturgas oder Raffiniergasen extrahiert worden ist.
Bei der Entfernung von Schwefelwasserstoff mit regenerierbaren, flüssigen Absorptionsmitteln, wie wässerigen Lösungen von Diäthanolamin, Triäthanolamin, Trinatriumphosphat und ähnlichen alkalischen Lösungen, werden Schwefelwasserstoff, Kohlendi- oxyd und andere saure Bestandteile daraus extrahiert. Die absorbierten Stoffe werden im wesentlichen bei der Regenerierung des flüssigen Absorptionsmittels abgegeben. Das gasförmige, Schwefelwasserstoff enthaltende Konzentrat kann in geeigneter Weise gemäss der Erfindung eingesetzt werden.
Das Einsatzprodukt kann auch schwefelwasserstoffhaltiges Naturgas sein. Bei der Reinigung von Naturgas ist es erwünscht, dass die Schwefelwasserstoffkomponente mit nur geringer oder keiner nachteiligen Wirkung auf die Bestandteile des Gases entfernt wird, welche dieses als Brennstoff wertvoll machen, insbesondere Kohlenwasserstoffe der Methanreihe. Eine Ausführungsform der Erfindung liefert ein billiges und wirksames Verfahren zur Entfernung von Schwefelwasserstoff aus Naturgas, das diesen enthält, und zur Gewinnung von freiem Schwefel, ohne dass die andern wertvollen Bestandteile des Gases nachteilig beeinflusst werden. Die Verwendung von reinem Sauerstoff als Oxydationsmittel an Stelle von Luft ist hier von besonderem Wert, um die Einführung von Stickstoff in das Gas zu vermeiden und dadurch seinen Heizwert herabzusetzen.
Die Zusammensetzungen von Schwefelwasserstoff enthaltenden Naturgasen schwanken beträchtlich. Das meiste des z ! 1l Verfügung stehenden, "sauren" Naturgases besitzt einen niedrigen Schwefelwasserstoffgehalt, der zwischen 2 Vol.-% und etwa 0, 5 Vol.- oder noch niedriger liegen kann. Naturgas kann jedoch auch einen äusserst hohen Schwefelwasserstoffgehalt von etwa 60 Vol.-% oder höher aufweisen. Saures Naturgas von niedrigem Schwefelwasserstoffgehalt hat hauptsächlich hinsichtlich der vorhandenen Kohlenwasserstoffe Wert, und bei Verwendung eines solchen Gaszufuhrstroms ist das Verfahren gemäss der Erfindung in erster Linie hinsichtlich der Reinigung des Naturgases wertvoll, wobei der aus dem Schwefelwasserstoff erzeugte Schwefel ein verkaufbares Nebenprodukt ist.
Wenn das Naturgas einen hohen Gehalt an Schwefelwasserstoff hat, so dass sein Wert hauptsächlich in dem Schwefelgehalt liegt, ist das hier beschriebene Verfahren gleichfalls wertvoll, weil es eine wirtschaftliche Einstufenmethode schafft, durch die wesentliche Mengen von Schwefel erzeugt werden.
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Andere geeignete Einsatzprodukte, die wirksam nach dem Verfahren gemäss der Erfindung behandelt werden können, sind z. B. schwefelwasserstoffhaltige Gase, die bei der Herstellung von Heizgas, Koks- ofengas und verschiedene Erdölprodukten abgetrennt werden. Solche Gase enthalten normalerweise Schwe- fel in Form von Schwefelwasserstoff und enthalten ausserdem üblicherweise Wasserdampf und verschiedene gasförmige Materialien in Form von CO., CO und H und in vielen Fällen Kohlenwasserstoff von niedrigem
Molekulargewicht der Paraffin- oder Olefinart. Gewisse chemische Behandlungsanlagen können Abgase erzeugen, die gewinnbare Mengen von Schwefelverbindungen enthalten, gewöhnlich gemischt und ver- einigt mit Verunreinigungen.
Zum Beispiel können den Anlagen zur Herstellung von CS, aus Schwefel und
Methan Abgase entströmen, die Schwefeldampf, Schwefelwasserstoff, Methan und andere Kohlenwasser- stoffe enthalten.
Bei Durchführung. des Verfahrens gemäss der Erfindung muss Sorge dafür getragen werden, dass die
Menge des in die Reaktionszone eingeführten Sauerstoffes in richtiger Weise bemessen wird. Ein Über- schuss an Sauerstoff führt im allgemeinen zu einer Oxydation von Schwefel zu Schwefeldioxyd und eine ungenügende Zufuhr zu der unvollständigen Oxydation von Schwefelwasserstoff. Eine merkliche Menge von einem dieser Gase in den Ausgangsgasen zeigt, dass unrichtige Verhältnisse von Sauerstoff zu Schwefel- wasserstoff In den Gasen angewendet sind oder dass die Temperatur unrichtig eingestellt ist. Die Menge an Sauerstoff enthaltendem Gas ändert sich mit dem gewünschten Umfang der Schwefelwasserstoffum- wandlung.
Zum Beispiel können etwa 20% oder weniger der stöchiometrischen Menge von oxydierendem Gas für die Umwandlung von Schwefelwasserstoff in freien Schwefel zur Anwendung gelangen. Mengen, die grösser als die stöchiometrische Menge sind, können ebenfalls zur Anwendung gelangen ; wenn sich der Überschuss jedoch etwa lop nähert. tritt eine nachteilige Wirkung auf die Richtung der Schwefelwasserstoffoxydation ein ; das bedeutet, dass Schwefeldioxyd in dem austretenden Gas in beträchtlichen Mengen erscheint. Wie oben angegeben, ist es eine besondere Ausführungsform der Erfindung, dass im wesentlichen eine vollständige Umwandlung des vorhandenen Schwefelwasserstoffes in einem Einstufenvorgang in Gegenwart des beschriebenen Katalysators erzielt wird.
Bei der Erzielung eines solchen bevorzugten Arbeitzustandes gelangen im allgemeinen zwischen etwa 80 und 110"/0 der stöchiometrischen Menge des oxydierenden Gases, das für die Umwandlung des Schwefelwasserstoffes zu freiem Schwefel erforderlich Ist, zur Anwendung.
Die Temperatur der Umsetzung des gasförmigen Schwefelwasserstoffzufuhrstromes und des freien Sauerstoff enthaltenden Gases mit dem Katalysator soll über etwa 1750C und vorzugsweise in dem Bereich von 200 bis 4000C liegen, obwohl die Reaktion auch bei Temperaturen ausgeführt werden kann, die bei etwa 7000C liegen. Die Reaktion schreitet rasch bei höheren Temperaturen fort, und es werden äusserst hohe Reaktionsgeschwindigkeiten erhalten, wenn man verhältnismässig reinen Schwefelwasserstoff und Luft durch einBett des oben beschriebenen Katalysators bei einer Temperatur von 500 C oder mehr führt. In Gegenwart von Kohlenwasserstoffen sollen Temperaturen unter etwa 6500C aufrechterhalten werden. Die Temperatur in der Reaktionszone kann über dem Siedepunkt von Schwefel liegen.
Es ist jedoch eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, die Temperatur in dem Bereich von etwa 200 bis 4000C zu halten.
Die Temperatur des Verfahrens muss infolge der exothermen Art der stattfindenden Reaktion geregelt werden. Die Oxydation von Schwefelwasserstoff zur Erzeugung von Schwefel ist eine hoch exotherme Reaktion, und es ist leicht ersichtlich, dass beim Hindurchleiten eines gasförmigen Zufuhrstromes, der im wesentlichen aus Schwefelwasserstoff entweder allein oder in Mischung mit Kohlenwasserstoffen besteht, zusammen mit einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas durch den Katalysator bei einer Temperatur oberhalb von 1750C die durch Reaktion erzeugte Wärme rasch die Temperatur des Katalysators erhöht. Es müssen daher gewöhnlich Wärmeaustausch-oder Kühleinrichtungen für den Reaktor verwendet werden, der den Katalysator enthält.
Wie vorstehend ausgeführt, kann eine Temperaturregelung durch Verdünnung des gasförmigen Zufuhrstromes mit einem inerten Gas ausgeführt werden, oder es kann ein Kühlmittel in den Reaktormantel eingeleitet werden. Das Kühlmittel kann aus einem Material wie l-Methylnaphthalin, Di-n-Butylphthalat oder einem andern Kühlmittel bestehen, das zur Aufrechterhaltung der ausgewählten Temperatur in Umlauf gesetzt wird.
Raumströmungsgeschwindigkeiten im Bereich zwischen etwa 1000 und 100000 Volumina Gas/Stunde/ Volumen Katalysator können bei dem Verfahren gemäss der Erfindung In Abhängigkeit von dem Schwefel-
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satzprodukt im wesentlichen aus reinem Schwefelwasserstoff besteht, werden im allgemeinen Raumströmungsgeschwindigkeiten von etwa 50000 und 100000 angewendet. Hohe Geschwindigkeit und daraus sich ergebende geringe Kontaktzeit mit dem Katalysator sind erwünscht, um das Auftreten von Sekundärreak-
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tragen, das mit einem KUhlmantel versehen war. Das Katalysatorbett hatte eine Tiefe von 1-2 Pellets.
In den Mantel wurden etwa 35 ml 1-Methylnaphthalin eingebracht. Es wurde bei Raumtemperatur begonnen und Schwefelwasserstoff und Luft wurden mit Geschwindigkeiten von 360 bzw. 830 ml/min eingeführt.
Die Katalysatorpellets erlitten die bei den früheren Beispielen festgestellten Farbänderungen, und nach 10 - 15 min fand ein Rückfluss des Methylnaphthalins statt. Inzwischen kondensierte Schwefel unter der Scheibe auf dem kühlen Teil des Reaktionsgefässes. Während einer Zeitdauer von 110 Stunden wurden 2100 g Schwefel erzeugt. Es wurde keine Änderung der Geschwindigkeit der Schwefelerzeugung während dieser Zeitdauer festgestellt. Die gesinterte Scheibe blieb frei von flüssigem Schwefel. Die Temperatur in der Reaktionszone betrug 320-3500C. Die Reaktion wurde mehrere Male angehalten, indem der Gasstrom abgeschaltet wurde. Nachdem das Reaktionsgefäss sich abgekühlt hatte, wurde die Oxydation spontan durch Wiedereinführung von Luft und Schwefelwasserstoff in Gang gesetzt.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Wirkung der Temperatur auf die Geschwindigkeit der Schwefelerzeugung.
Beispiel 6 : 4g Katalysatorpellets von 1, 6 mm von N atriumaluminosilikat 13X - Zeolith wurden auf die Oberseite einer Menge von Glasperlen gebracht, die in einem ringförmigen Reaktionsgefäss enthalten waren, wie dies In Beispiel 3 beschrieben ist. Annähernd 250 ml Brombenzol wurden in den Kühlman- tel desReaktionsgefässes eingebracht und auf seinen Siedepunkt von 1550C erhitzt. Schwefelwasserstoff und Luft wurden durch ein T-Rohr mit Geschwindigkeiten von 360 ml bzw. 830 ml/min eingeführt. Das Katalysatorbett erlitt die früher berichteten Farbänderungen, aber nur etwa ein Viertel bis zur Hälfte der Pellets erreichten die Aktivitätskennzeichnung der Blaufärbung.
Die stündliche Erzeugung von Schwefel betrug nur etwa 7 g, was einer Ausbeute von etwa 301o äquivalent Ist und zeigt, dass die angewendete Reaktionstemperatur unter dem bevorzugten Bereich lag.
Beispiel 7 : Unter Anwendung derselben Fliessgeschwindigkeiten und desselben in Beispiel 5 beschriebenen Reaktors wurde eine Reaktion mit Di-n-butylphthalat, das bei 3400C siedet, als Kühlmittel ausgeführt. Von Raumtemperatur ausgehend wurde die Reaktion begonnen und wie gewöhnlich bei dem Siedepunkt des Kühlmittels fortgesetzt. Das gesamte Katalysatorbett erschien aktiv zu sein und erreichte die für die Aktivität charakteristische Blaufärbung. Schwefel wurde mit einer Geschwindigkeit von 20 g/Stunde erzeugt, was äquivalent einer Ausbeute von etwa 85"/0 war. Dies ist, wie aus Beispiel 3 ersichtlich, im wesentlichen die gleiche Geschwindigkeit, wie sie mit 1-Methylnaphthalin als Kühlmittel erhalten wird.
Die Wirkung der Kühlmitteltemperatur auf die Reaktion ist aus den nachstehenden Werten und aus der Fig. 2 der Zeichnung ersichtlich, in der solche Werte graphisch aufgezeichnet sind. Die Ordinatenwerte bedeuten gS/h erzeugt, die Abszissenwerte die Reaktionskomponenten. Die Strömungsbedingungen sowie die Katalysatoren sind die gleichen wie in Beispiel 5.
Tabelle 1
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<tb>
<tb> Beispiel <SEP> Siedepunkt <SEP> des <SEP> Kühlmittels <SEP> stündliche <SEP> Erzeugung
<tb> C <SEP> von <SEP> Schwefel <SEP> (Gramm)
<tb> 6 <SEP> 155 <SEP> 7
<tb> 3 <SEP> 240 <SEP> 20
<tb> 7 <SEP> 340 <SEP> 20
<tb>
Es ist aus dem vorstehenden ersichtlich, dass unter den Reaktionsbedingungen die Erzeugungsgeschwindigkeit von Schwefel sich annähernd dreifach mit einer Erhöhung der Temperatur in dem Bereich von 155 bis 240 C erhöhte und danach mit steigender Temperatur gleich blieb. Vorzugsweise wird, wie vorstehend erörtert, eine Reaktionstemperatur zwischen etwa 200 und 4000C für das Verfahren gemäss der Erfindung angewendet.
Beispiel 8 ; Unter Verwendung der gleichen Apparatur und des gleichen Kühlmittels, wie in Beispiel 5 beschrieben, wurden Schwefelwasserstoff und Luft mit Strömungsgeschwindigkeiten von 360 bzw.
900 ml/min durch 1, 3 g Natriumaluminosilikat-13X-Pellets geführt, in denen 60% der Natriumionen durch Lithiumionen ersetzt waren. Die Reaktion begann bei Raumtemperatur und wurde, wie gewöhnlich, fortgesetzt, wobei das Kühlmittel zum Rückfluss gebracht wurde. Nach einer Zeitdauer von einer Stunde
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waren 17-18 g Schwefel gesammelt. Das verbrauchte Gas bestand aus 96, 8 Mol-% Stickstoff und l, l Mol-% Argon, der Rest des Gases bestand aus geringen Mengen von Schwefelwasserstoff und Luft.
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ergaben sich 17 - 18 g Schwefel je Stunde.
Beispiel 10s Auf die gleiche Weise, wie dies in Beispiel 7 beschrieben ist, wurde das Reaktionsgefäss mit 1, 0 g Natriumaluminosilikat-13X-Pulver beschickt, in dem 8 o der Natriumionen durch Calciumionen ersetzt waren. Die Reaktion begann bei Raumtemperatur : sie schritt wie gewöhnlich fort und ergab annähernd 18 g Schwefel je Stunde.
Es wurde eine Reihe von Versuchen unter Verwendung anderer Materialien als Katalysatoren ebenso wie des oben erörterten Aluminosilikats ausgeführt. In jedem Fall wurde l g des verwendeten Materials von einer porösen, gesinterten Glasscheibe in einem zylindrischen Reaktionsgefäss getragen, das mit einem 1-Methylnaphthalin enthaltenden Kühlmantel versehen war. Bei den Versuchen 1 - 4 und 8 - 10 wurden Schwefelwasserstoff und Luft mit Geschwindigkeiten von 360 bzw. 830 ml/min eingeführt. Bei den Versuchen 5, 6 und 7 wurden Schwefelwasserstoff und Luft mit Geschwindigkeiten von 360 bzw. 900 ml/min eingeführt. Jeder der Versuche wurde unter zwei verschiedenen Bedingungen ausgeführt.
Diese Bedingungen sind a) Einführung von Zufuhrgas in das Reaktionsgefäss bei Raumtemperatur zur Bestimmung des spontanen
Eintretens der Reaktion, b) Einführung von Zufuhrgas in das Reaktionsgefäss, das auf 2400C erhitzt war.
Die folgende Tabelle gibt die erhaltenen Ergebnisse wieder :
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Tabelle 2
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<tb>
<tb> Versuch <SEP> Katalysator <SEP> selbst-ingangsetzend <SEP> g <SEP> Schwefel <SEP> % <SEP> 0 <SEP>
<tb> ingangsetzen <SEP> bei <SEP> 2400C <SEP> je <SEP> Stunde <SEP> Umwandlung
<tb> bei <SEP> 2400C <SEP>
<tb> 1 <SEP> Molekularsieb <SEP> 4A <SEP> nein <SEP> nein <SEP> 0
<tb> 2 <SEP> Molekularsieb <SEP> 5A <SEP> ja) <SEP> ja <SEP> 10 <SEP> 86, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 3 <SEP> Molekularsieb <SEP> 10X <SEP> nein <SEP> ja <SEP> 15, <SEP> 2 <SEP> 99
<tb> 4 <SEP> Molekularsieb <SEP> 13X <SEP> ja <SEP> ja <SEP> 18, <SEP> 5 <SEP> 99+
<tb> 5 <SEP> Li-Form <SEP> des
<tb> Molekularsiebs <SEP> 13X <SEP> (3)
<SEP> ja <SEP> ja <SEP> 17-18 <SEP> 99+
<tb> 6 <SEP> Co-Form <SEP> des
<tb> Molekularsiebs <SEP> 13X <SEP> ja <SEP> ja <SEP> 17-18 <SEP> 94
<tb> 7 <SEP> Ca-Form <SEP> des
<tb> Molekularsiebs <SEP> 13X <SEP> ja <SEP> ja <SEP> 18 <SEP> 98
<tb> 8 <SEP> Aktivierte
<tb> Tonerde <SEP> (F-10) <SEP> nein <SEP> ja <SEP> 7, <SEP> 5 <SEP> (6) <SEP> - <SEP>
<tb> 9 <SEP> Silicagel <SEP> nein <SEP> nein <SEP> 0
<tb> 10 <SEP> Bauxit <SEP> (enthaltend
<tb> etwa <SEP> 10% <SEP> fie <SEP> 0) <SEP> nein <SEP> ja <SEP> 12, <SEP> 5 <SEP> 72
<tb>
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