AT218255B - Verfahren zum Überziehen von Werkstoffbahnen, insbesondere Papier, Karton od. dgl., mit weichmacherfreien, thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyvinylchlorid, für Verpackungszwecke - Google Patents
Verfahren zum Überziehen von Werkstoffbahnen, insbesondere Papier, Karton od. dgl., mit weichmacherfreien, thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyvinylchlorid, für VerpackungszweckeInfo
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Description
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Verfahren zum Überziehen von Werkstoffbahnen, insbesondere Papier,
Karton od. dgl., mit weichmacherfreien, thermoplastischen
Kunststoffen) insbesondere Polyvinylchlorid, für Verpackungszwecke
Gemäss Stammpatent Nr. 177259 werden Werkstoffbahnen, insbesondere Papier, Karton od. dgl., mit weichmacherfreien, thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere Polyvinylchlorid dadurch überzogen, dass die Werkstoffbahn mit Kunststoffpulver gleicher und kleinster Korngrösse beladen wird, um anschlie- ssend durch Walzen hindurchgeführt zu werden, wobei die unmittelbar mit dem Kunststoffpulver Berührung habende Walze erhitzt ist und die Walzen eine solche Umdrehungsgeschwindigkeit haben, dass die aufdie Werkstoffbahn ausgeübtegleichzeitige Wärme/Druckbehandlung nur Bruchteile vonSekundendauert.
In weiterer Ausbildung der Arbeitsweise desHauptpatentes wird nunmehr erfindungsgemäss ein Verfahren vorgeschlagen, auf Werkstoffbahnen, jeweils nach-und aufeinander zwei oder mehrere selbständige, jedoch innig miteinander verbundene Filme zu bilden, wobei der der Werkstoffbahn anliegende Film in derselben fest verankert ist. Bei diesem Verfahren können verschiedenartige thermoplastische Kunststofftypen. angewendet werden.
Es können auch solche Kunststoffe, die sonst als Filme keine für die Praxis ausreichende Haftung miteinander aufweisen, verwendet werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es, durch Anwendung verschiedenartiger Kunststofftypen die besonderen physikalischen und chemischen Eigenschaften derselben durch Erzeugung selbständiger, jedoch innig miteinander vereinigter und mit der Werkstoffbahn fest verankerter gleichmässiger porenfreier Filme auszunutzen, die durch die mehrmalige Behandlung zur gewünschten Dicke verstärkt werden können.
Es ist auch möglich, einen Mehrfachfilm oder eine Schicht des Mehrfachfilmes aus gefärbten oder pigmentierten Kunststoffen zu erzeugen. So kann beispielsweise erfindungsgemäss so verfahren werden, dass zunächst in Anwendung des Hauptpatentes ein Film gebildet wird, der unter Umständen bedruckt wird, um anschliessend in der gleichen Weise darüber einen zweiten Film zu erzeugen, der nicht nur die Aufgabe des Schutzes des Druckbildes übernimmt, sondern auch andere jeweils gewünschte physikalische Eigenschaften als der darunter liegende erste Film aufweist.
Die Befilmung der Werkstoffbahn mit verschiedenen Kunststofftypen kann auch beidseitig erfolgen.
Es können z. B. Werkstoffbahnen zunächstauf der einen Seite mit einem zweischichtigen Film versehen werden, bei welchen die untere Schicht besondere Geschmeidigkeit und Eignung für das Bedrucken besitzt, während die obere Schicht sich durch eine hohe Wasserdampf- und Gasdichte auszeichnet. In gleicher Weise können zweckentsprechend auch auf die noch nicht befilmte andere Seite der Werkstoffbahn Mehrschichtenfilme aus verschiedenen Kunststofftypen aufgebracht werden.
Erfindangsgemäss kann auch so gearbeitet werden, dass die untere Schicht nicht bedruckbar, während die obere Schicht gut bedruckbar ist ; auch die Kombination eines weichen Filmes mit einem kratzfesten Film ist durchaus möglich.
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Das Verfahren kann dadurch kontinuierlich gestaltet werden, dass an Stelle des mehrfachen Durchganges durch ein einziges Walzenpaar in einer Maschine hintereinander mehrere Pulveraufbringungs-und Wärme/D : uckbehandlungsvorrichtungen zu einem Maschinenaggregat zusammengefasst werden.
Als vorteilhaft hat sich das Verfahren dadurch erwiesen, dass bei dieser "trockenen Arbeitsweise" bei-
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sungsmittel, zu verdampfen sind, was meistens dazu führt, dass eine oder mehrere Schichten in ihrer Homogenität und Porenfreiheit ungünstig beeinflusst wird.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren ergeben sich die verschiedensten Variationsmöglichkeiten hinsichtlich der Auswahl der Kunststofftypen, welche in Verbindung mit der Werkstoffbahn ein Verpakkungsmaterial darstellen, das allen physikalischen und chemischen Anforderungen entspricht.
Wenn auch das Verfahren grundsätzlich auf Bildung weichmacherfreier Filme auf Werkstoffbahnen abgestellt ist, so können selbstverständlich auch in einer der Schichten Kunststofftypen mit sogenannten nichtwandernden Weichmachern angewendet werden, soweit diese für die erfindungsgemässe Arbeitstechnik geeignet sind.
Nachstehend soll das Verfahren an Hand einiger Beispiele noch näher erläutert werden.
Beispiel l : Ein Zellulosekarton von 250 g/m2wird mit Polyvinylchloridmischpolymerisatpulver (zirka 20 g/m2) beladen und in den Walzenspalt geführt, wobei die obere Walze eine Temperatur von 240 C und eine Liniendruckeinstellung von 400 kg/cm aufweist. Die Hitzedruckeinwirkungsdauer beträgt 1/50 Sekunden. Durch das gleiche Aggregat oder durch ein zweites wird diese vorbefilmte Bahn geführt, wobei die Bahn auf der befilmten Seite mit 20 g/m2 Polyvinylidenchloridmischpolymerisatpulver beladen ist ; die Temperatureinstellung der oberen Walze beträgt 250 C, der Liniendruck gegen die untere Walze 150 kg/cm. Die Hitze/Druckeinwirkung beträgt 1/30 Sekunden.
Das aus dem Walzenspalt, zweckmässigerweise nach vorheriger Kühlung kommende, zur Aufrollung fertige Material zeigt die guten physikalischen Eigenschaftendes Polyvinylchloridmischpolymerisats, d. h. z. B. Geschmeidigkeit, gute Bedruckungsfähigkeit und die besonders hervorragenden Eigenschaften des Polyvinylidenchloridmischpoly- merisats hinsichtlich völliger Fettunempfindlichkeit, Höchstmass an Wasserdampfdichtigkeit und Gasdichtigkeit.
Beispiel 2 : Es wird, wie in Beispiel 1 angegeben, verfahren. Dieses so einseitig mit zwei ver- schiedenen Filmen ausgestattete Papier wird auf der filmfreien Rückseite zunächst mit 10 g/m Poly- vinylchloridpulver eingestreut und einer Hitze/Druckeinwirkung von 1/60 Sekunden mit einer Walzentemperatur von 2100C und einem Liniendruck von 70 kg/cm durch den Walzenspalt geführt, um anschlie- ssend mit 20 g/m2 Polyäthylenpulver bestreut und durch ein weiteres Walzenpaar geführt zu werden, wobei die beheizte Walze eine Temperatur von 1800C aufweist und ein Liniendruck von 130 kg/cm eingehalten wird. Die Hitze/Druckeinwirkung beträgt 1/10 Sekunden.
Dieses nunmehr zweiseitig veredelte Zellulosepapier kann selbstverständlich vor der Aufbringung des einen oder andern Films bedruckt werden. Das Fertigprodukt zeichnet sich dadurch aus, dass es auf der einen Seite die besonders günstigen Eigenschaften des Polyvinylchlorid- und Polyvinylidenchloridmischpolymerisates, auf der andern Seite des Polyvinylchlorids und des Polyäthylens aufweist.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass praktisch alle thermoplastischen Kunststoffe hiebei Anwendung finden können. Bei der bekannten Arbeitsweise mittels Schnekkenpresse und Breitschlitzdüse ist dagegen nach dem derzeitigen Stand der Technik die Anwendung auf eine kleine Auswahl von Kunststofftypen begrenzt, weil sich bisher für dieses Verfahren nur Kunststoffe mit niedriger Schmelzviskosität eignen. Bei Kunststoffen mit höherer Schmelzviskosität, beispielsweise bei Polyvinylchlorid oder Polyvinylidenchlorid, müssen für die Verarbeitung in der Schneckenpresse Plastifizierungsmittel zugesetzt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren bietet ferner auch wirtschaftliche Vorteile. Bei der Mehrfachbefilmung ist es durchaus möglich, mit verhältnismässig geringem Kunststoffpulvereinsatz die einzelnen Filme auf der Werkstoffbahn zu erzeugen, weil der darüberliegende nächste Film schwache Stellen des darunter liegenden Filmes zuverlässig abdeckt. Es entspricht dies etwa dem Verfahren in der Anstrichtechnik, d. h. mehrfaches dünnes Streichen der aufzutragenden Masse zur Erzielung einer geschlossenen Fläche.
Die verfahrensgemäss veredelten Werkstoffbahnen zeichnen sich, sofern die verwendeten thermoplastischen Kunststoffe an sich geruch-und geschmackfrei sind, besonders dadurch aus, dass sie infolge der ausserordentlich kurzen thermischenBeanspruchung der Kunststoffe bei der Filmbildung keinerlei Zersetzung erleiden und infolgedessen im Endprodukt völlig geruch- und geschmackfrei anfallen.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE : 1. Verfahren zum Überziehen von Werkstoffbahnen mit weichmacherfreien thermoplastischen Kunststoffen für Verpackungszwecke nach Patent Nr. 177259, dadurch gekennzeichnet, dass aufderhitzeemp- findlichen Werkstoffbahn, insbesondere Papier, Karton u. dgJ., ein Mehrschichtedilm aus verschiedenen Kunststofftypen dadurch erzeugt wird, dass das Material zwei oder mehr Male durch eine Zone geführt wird, in der es gleichzeitig einer Wärme- und Druckbehandlung unterworfen wird, wobei nach jedem Durchgang eine weitere Kunststoffpulvermenge auf die laufende Bahn aufgestreut wird.2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass Mehrschichtenfilme aus verschiedenen Kunststofftypen auf beiden Seiten der Werkstoffbahn erzeugt werden.3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder. mehrere der erzeugten Filme bzw. Filmschichten gefärbt und/oder pigmentiert ist bzw. sind.4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zuunterst liegenden Filmschicht Druck- oder ähnliche Ausstattungen angebracht sind.5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es kontinuierlich in zwei oder mehreren hintereinander geschalteten Kunststoffpulverbeschickungs- und Wärmedruckbehandlungsvorrichtungen durchgeführt wird.
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