DE2402120B2

DE2402120B2 - Biaxial orientierter Kompositfilm

Info

Publication number: DE2402120B2
Application number: DE2402120A
Authority: DE
Inventors: Roger A. St. Paul Minn. Brekken (V.St.A.)
Original assignee: Minnesota Mining and Manufacturing Co
Current assignee: 3M Co
Priority date: 1973-01-15
Filing date: 1974-01-15
Publication date: 1979-10-18
Also published as: DE2402120A1; FR2324452A1; AU6447174A; GB1465973A; CA1037674A; AR198455A1; SE392426B; JPS49105881A; FR2324452B1; US3871947A; IT1002659B; AU463085B2; JPS5645779B2; PH11852A; BR7400253D0

Description

Die Erfindung betrifft einen integralen wärmegehärteten, biaxial orientierten Kompositfilm aus einer transparenten Polyäthylenterephthalatschicht mit einer glatten frei liegenden Hauptoberfläche und einer innen transparenten Copolyesterschicht sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Kompositfilms. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung dieses Kompositfilms für druckempfindliche Klebestreifen.

Kompositfilme der Erfindung weisen eine zum Schreiben und Zeichnen geeignete Oberfläche auf.

Obgleich matt ausgerüstete Celluloseacetat-Filme als Streifenunterlagen für viele Verpackungs-. Buchausbesserungs- und andere Zwecke zufriedenstellen, besteht ein Bedarf an einer Filmstreifenunterlage, welche eine höhere Reißfestigkeit, Abmessungsstabilität, chemische Widerstandsfähigkeit, Wasserfestigkeit, Abriebfestigkeit und Temperaturstabilität aufweist Biaxial orientierte Polyäthylenterephthalat-Filme genügen zwar diesen Anforderungen, aber diese einerseits vorteilhaften Eigenschaften schließen gerade ihre Verwendung als matt ausgerüstete Streifenunterlagen aus. Ein wärmegehärteter, biaxial orientierter Polyäthylenterephthalat-Film verfügt über eine glatte, zähe, abriebfeste, chemisch widerstandsfähige, dichte Oberfläche, welche mit herkömmlichen Schreibinstrumenter nicht markiert werden kann und den Streifen nach Aufbringen auf ein Substrat ohne weiteres sichtbar werden läßt

Es sind Versuche unternommen worden, die Oberfläche des wärrnegehärteten, biaxial orientierten Polyäthylenterephthalat-Filmes beschreibbar zu machen, ohne ein völlig zufriedenstellendes Produkt zur Verwendung als transparente Streifenunterlage, die beschrieben werden kann, schaffen zu können. Wenn die Oberfläche des biaxial orientierten, wärmegehärteten Polyäthylenterephthalat-Films mit einer beheizten, matt ausgelegten Prägewalze bossiert wird, um den Film mit einer matten, beschreibbaren Oberfläche zu versehen, wird die Filmstruktur äußerst kristallin mit sehr scharfem Schmelzpunkt; das Erwärmen eines solchen hochkristallinen Materials führt zu schnellem Schmelzen ohne Erweichung, wodurch es ausgeschlossen ist, die Oberfläche durch Bosseln beschreibbar zu machen.

3c Selbst wenn es möglich wäre, den wärmegehärteten, biaxial orientierten Film auf diese Weise zu bosseln bzw. zu prägen, würde das erforderliche Erwärmen die Orientierung beseitigen und einen schwächeren, weniger erwünschten Film zurücklassen.

Andere Versuche sind unternommen worden, die Oberfläche des wärmegehärteten, biaxial orientierten Poiyäthyienterephthalat-Fiimes durch Oberflächenätzung mit Chemikalien wie Säure, Basen oder Lösungsmitteln, anzurauhen, welche einen Teil der Oberfläche chemisch angreifen oder lösen. Chemische Behandlungen sind im allgemeinen unzureichend zur Schaffung einer hinreichend rauhen und beschreibbaren Oberfläche. Zwar kann die chemische Behandlung aggressiver vorgenommen werden, um eine genügend angerauhte Oberfläche zu erzeugen, der Film wird jedoch dann durch eine solche Behandlung strukturell geschwächt.

Gemäß der DE-OS 15 44 664 werden flexible, transluzente überzogene Filme für Zeichenzwecke vorgestellt, die durch Behandeln der Oberfläche eines Polyesterfilms mit der Lösung oder Dispersion halogenhaltiger phenolischer Substanzen und Überziehen der behandelten Oberfläche mit filmbildenden Haftschichtmaterialien hergestellt werden, die feinverteilte diskrete Teilchen eines die Transluzent erzeugenden Verankerungsmittels enthalten. Die Aufbringung toxischer und chemisch korrodierender Substanzen verursacht jedoch Handhabungs- und Gesundheitsprobleme und setzt außerdem die Festigkeit des zu behandelnden Grundfilms herab. Die Transluzent erzeugenden anorgani-

bo sehen Verankerungsmittel sind Kieselerde, Silikate, Glasmehl, Kreise, Kalk, Diatemeenerde, Magnesiumcarbonat, Zinkoxid und Titandioxid, die sämtlich dazu neigen, den Kompositfilm selbst opak zu machen.

Aus der DE-OS 21 05 833 ist ein Filmaufbau bekannt,

b^r> dessen Polyäthylenterephthalatfilm mit einer Copolyesterschicht gekoppelt ist. In dem dortigen Film ist jedoch keine matte oder bossierte Oberfläche vorgesehen, da der Film transparent sein soll und zur

Verwendung zur Versiegelung von Nahrungsgütern vorgeschlagen wird. Zum Beschreiben oder Zeichnen ist der Film daher völlig ungeeignet

Die US-PS 35 15 626 betrifft Schichtstoffe, die mit Bleistift oder Kreide beschrieben werden können und aus Schichten orientierter Filme thermoplastischer Materialien bestehen, wobei mindestens eint der äußeren Filmschichten einen inerten Zusatz enthält Der Grundfilifi dieses Schichtstoffes kann aus Polyäthylenterephthalat gebildet werden, wobei jedoch dann die äußere Schicht ebenfalls aus dem gleichen Material bestehen muß. Der im Außenfilm enthaltene inerte Füllstoff macht den Film opak und nimmt ihm auf Dauer den transparenten Charakter.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen zum Beschreiben und Zeichnen geeigneten integralen Kompositfilm aus einer transparenten Polyäthylenterephthalatschicht und einer innen transparenten Copolyesterschicht bereitzustellen, der abmessungsstabil, fest, zäh und wasserfest ist und sich zum Beschreiben mit herkömmlichen Schreibinstrumenten wie Schreibstiften und Federn eignet, beim Aufbringen auf ein Substrat jedoch transparent wirkt, so daß durch ihn hindurch Zeichen u. dgl. visuell ohne weiteres erkannt werden können.

Eine Aufgabe der Erfindung besteht auc.i in der Schaffung eines geeigneten Verfahrens zur Herstellung solcher Filme.

Diese Aufgabe wurde gelöst mit dem im Hauptanspruch angegebenen integralen wärmegehärteten bi- «> axial orientierten Kompositfilm, wobei bevorzugte Ausgestaltungen dieses Films durch die Unteransprüche 2 und 3 angegeben sind.

Zur Herstellung dieses Kompositfilms wird insbesondere das in Anspruch 4 angegebene Verfahren r> vorgeschlagen.

Eine spezielle Verwendung des neuen Kompositfilms ist auf Unterlageschichten von druckempfindlichen Klebestreifen gerichtet.

Mit der Erfindung wird ein Kompositfilm mit -40 bossierter und beschreibbarer Oberflache geschaffen, der durch einzigartige und wertvolle Eigenschaften ausgezeichnet ist. Der Film ist ein integrales, wärmegehärtetes, biaxial orientiertes Kompositgebüde aus einer transparenten Polyäthylenterephthalatschicht mit einer glatten frei liegenden Hauptoberfläche und einer Schicht aus transparentem Copolyester der unten angegebenen Zusammensetzung, die eine matte frei liegende Hauptoberfläche aufweist. Der Kompositfilm vereinigt in sicn nicht nur die gewünschte Festigkeit, Abmessungsstabilität, Wasserfestigkeit und Zähigkeit des biaxial orientierten wärmegehärteten Polyäthylenterephthalats, sondern läßt sich auch vorteilhaft prägen und deshalb für neue Anwendungszwecke einsetzen, z. B. mit herkömmlichen Schreibgeräten wie Schreibstiften und Federn beschreiben. Gegen einen beleuchteten Hintergrund wirkt er zwar transluzent; wenn er auf ein Substrat aufgebracht wird, ist er jedoch transparent und durchsichtig und gestattet eine Erkennung von Zeichen durch ihn hindurch. t>o

Der erfindungsgemäße Kompositfilm besitzt eine flexible, sich selbst tragende Polyäthylenterephthalatschicht und eine flexible, klebfreie Copolyesterschicht. Das Polyäthylenterephthalat ist transparent und sollte von sehr hohem Molekulargewicht, vorzugsweise b> 10 000 oder höher, sein. Das Polyäthylenterephthalat kann mittels I Imsetziing von annähernd gleicher Anzahl von Molen Äthylenglykol und Terephthalsäure gebildet werden; die Umsetzung ist aus der Technik allgemein bekannt

Der Copolyester, welcher cue Copolyesterschicht bildet, weist einen breiten Erweichungstemperaturbereich auf, vorzugsweise mindestens 20⁰C umfassend. Mindestens ein Teil dieses Erweichungsbereiches liegt niedriger als die Schmelztemperatur des die Polyäthylenterephthalatschicht bildenden Polyäthylenterephthalats; vorzugsweise liegt der gesamte Bereich niedriger als der Schmelzpunkt von Polyäthylenterephthalat. Wenn er als Schicht auf der Oberfläche der Polyäthylenterephthalatschicht aufgebracht wird, vermag der Copolyester eine haftende Bindung hiermit einzugehen und zu bilden, dieser Verbund widersteht beharrlich einer Trennung unter den Bedingungen der Orientierungs-, Wärmehärtungs-, Oberflächenbehandlung und Anwendung, wie noch im folgenden zu beschreiben ist. Der bevorzugte Copolyester für die oben dargelegten Anforderungen enthält mehr als 50 Mol-% und weniger als 90 Mol-% Äthylenterephthalat und dementsprechend weniger als 50 Mol-% und mehr als etwa 10 Mol-% Isophthalat oder Äthylenhexahydrophthalat. Typische Copolyester dieses Typs haben eine Eigenviskosität (inhärente Viskosität) von etwa 0,5 bis 0,7 dl/g, bestimmt bei einer Konzentration von 0,5 g/100 ml Trifluoressigsäure und einer Temperatur von 30⁰C.

Ein Kompositfilm aus einer Polyäthylenterephthalatschicht und einer Copolyesterschicht kann nach einer von mehreren Techniken hergestellt werden. Eine Schmelzschicht des Copolyesters kann aus einem Schmelzansatz extrudiert und auf der Oberfläche einer festen Polyäthylenterephthalatschicht abgelagert werden. Alternativ kann eine feste Polyäthylenterephthalatschicht mit einer Lösung des Copolyesters in einem Lösungsmittel überzogen werden.

Der bevorzugte Kompositfilm zur Verwendung in der Erfindung wird nach einem Coextrusionsverfahren gebildet, wobei beide Schichten in Kontakt gebracht werden, noch während sie sich in geschmolzenem Zustand befinden. Allgemein findet sich bei der Coextrusion die Bildung und Bindung der Schichten innerhalb des Extruderkopfes statt, und der Film wird aus dem Kopf als integrale Mehrschichtenstruktur ausgepreßt. Alternativ können die Schichten aus einem Mehrdüsenkopf extrudiert und sofort danach — noch während sie geschmolzen sind — zur Verschmelzung gebracht werden, um die integrale mehrschichtige Struktur zu bilden. Auf diese Weise hergestellte coextrudierte Kompositfilme sehen wie Monofilme aus.

Der wie oben hergestellte Kompositfilm ist amorph und hat eine glänzende Oberfläche. Ei wird danach durch biaxiale Orientierung und Wärmehärtung mit verbesserten physikalischen Eigenschaften ausgestattet. Die biaxiale Orientierung umfaßt das Strecken des Filmes in zwei normal zueinander stehenden Richtungen, im allgemeinen in Maschinenrichtung und im rechten Winkel hierzu. Bei einem typischen Verfahren wird der frisch gebildete geschmolzene Kompositfilm auf eine Kühltrommel gegeben, um einen abgeschreckten amorphen Film zu bilden, der kurz erhitzt und in Maschinenrichtung verstreckt und dann durch einen Spannrahmen geführt wird, wo er in Querrichtung unter mäßiger Erwärmung verstreckt wird. Das Verstrecken in Maschinenrichtung kann erfolgen, indem man ihn zwischen zwei Haltewalzensätzen laufen läßt, wobei sich der zweite Satz mit höherer Geschwindigkeit dreht als der erste .Satz. Die Streckung erhöht tynischerweise die Filmfläche um einen Faktor von mindestens 6, die

Streckung ist. gewöhnlich in beiden Richtungen gleich. Für Anwendungszwecke, die einen höher zugfesten Film erfordern, ist dieser Faktor größer, z. B. größer als 14, und die Streckung kann in einer Richtung stärker sein als in der anderen.

Die Wärmehärtung oder Wärmestabilisierung des verstreckten Kompositfilms erfolgt durch Haltern des Filmes an dessen Streckdimensionen und kurzes Erhitzen, dann Abschrecken. Dieses Erhitzen erfolgt typischerweise im Bereich von 175—240° C. ,

Der oben beschriebene, biaxial orientierte, wärmegehärtete Kompositfilm mit glänzender Oberfläche wird mit einer matten Oberfläche versehen, indem man ihn zwischen Quetschwalzen hindurchführt, in welchen eine Walze mit matter Oberfläche die Oberfläche der ,, Copolyesterschicht berührt und eine glatte Druckwalze die Oberfläche des Polyäthylenterephthalats kontaktiert. Die Walze mit matter Oberfläche und/oder die Preßwalze werden auf eine Temperatur innerhalb des Erweichungstemperaturbereiches des Copolyesters geheizt; wenn die Copolyesterschicht in Kontakt mit der Mattoberflächenwalze gehalten wird, erweicht diese und übernimmt die matte Oberfläche der Walze. Für die obenerwähnten bevorzugten Copolyester liegen typische Erweichungstemperaturen im Bereich von etwa ^₅ 130°C bis 220°C bei Führungsdrücken, die zwischen 2 und 6 kp/cm² variieren.

Der mit einer glänzenden Oberfläche versehene Kompositfilm sollte eine Polyäthylenterephthalat-Schichtdicke von mindestens 2,5 μηι haben, um die _J0 Vorteile der besseren physikalischen Eigenschaften dieses Materials zu erzielen. Die Copolyesterschicht sollte eine Dicke von mindestens 5 μΐη haben, damit sie in angemessener Weise mit einer matten Oberfläche versehen werden kann.

Es wird praktisch keine Änderung in der Dicke festgestellt, nachdem die matte Oberfläche erzeugt worden isL Die Dicke des biaxial orientierten, wärmegehärteten, mit matter Oberfläche versehenen Filmes liegt somit im allgemeinen bei mindestens 7,5 μηι bei Maximaldicken von technisch brauchbarem Wert. Wenn er als Unterlage für einen druckempfindlichen Klebestreifen verwendet wird, kann der mit matter Oberfläche versehene, biaxial orientierte, wärmegehärtete Kompositfilm der Erfindung in der Dicke von etwa 7,5 bis 75 μπι schwanken und ist vorzugsweise etwa 10 bis 50 μπι dick.

Ein druckempfindlicher Klebestreifen wird aus dem erfindungsgemäßen Kompositfilm mit matter Oberfläche durch Aufziehen eines geeigneten Klebstoffs auf die frei liegende Polyäthylenterephthalat-Oberfläche hergestellt Es kann notwendig werden, diese Oberfläche zu grundieren oder zu ätzen, um bei einigen Klebstoffen einen geeigneten Verbund zwischen dem Klebstoff und der Oberfläche zu schaffen. Dieser Verbund bzw. diese Bindung sollte vorzugsweise die Trennung eines Verbundes zwischen dem Klebstoff und einem Substrat, auf welches dieser aufgebracht wurde, um ein Abtrennen oder -splittern des Klebstoffs zu verhindern, überstehen. Oberflächenbehandlungen für diesen Zweck sind allgemein bekannt

Der zum Überziehen der Polyäthylenterephthalat-Oberfläche verwendete druckempfindliche Klebstoff kann ein Klebstoff aus einer Vielzahl bekannter klebgieriger Klebstoffmassen sein, einschließlich zum _b5 Beispiel der in der US-Reissue-Patentschrift 24 906 beschriebenen Acrylat-Klebstoffe. Andere klebgierige Klebstoffmassen für diesen Zweck sind ebenfalls allgemein bekannt.

Es sollte angemerkt werden, daß sowohl die wirtschaftlich interessanteste Verwendung für den erfindungsgemäßen Film zur Zeit die einer Unterlage für einen druckempfindlichen Klebestreifen ist, es eine Reihe anderer möglicher Anwendungsgebiete gibt. Anstatt die Oberfläche der Polyesterschicht mit einer matten Oberflächenschlichtung zu versehen, kann diese Oberfläche mit einer großen Vielfalt von Oberflächenmustern unter Verwendung einer geeigneten Kontaktwalze versehen werden. Die Polyester-Oberfläche kann mit einem dekorativen Muster fast jeder Art bedruckt werden, wie Holzfaser, Tuchgewebe, Blumen- oder anderen dekorativen Mustern. Als solcher kann der Film zur Abdeckung von Büchern, Möbeln und verschiedenen anderen Gegenständen wie auch als Wandbespannung verwendet werden. Zusätzlich kann eine Polyester-Oberfläche mit Zeichen bedruckt werden, welche Handelsinformationen oder den Ladenpreis eines darin einzuwickelnden Handelsproduktes beinhalten. Der mit matter Oberfläche versehene Film kann ebenso wie zur Verwendung für eine Streifenunterlage für eine schützende, nichtreflektierende Abdeckung auf Photographien, Drucken oder ähnlichen . Gegenständen benutzt werden, die gerahmt oder in anderer Weise zur Betrachtung verankert werden können. Außerdem kann der mit matter Oberfläche versehene Film als Medium zum Schreiben, zum Beispiel als Pauspapier oder Zeichenpapier, verwendet werden.

Beschreibung der Zeichnung

Die Erfindung wird erläutert durch Bezugnahme auf die Zeichnung, in welcher

Fig. 1 eine schematische Zeichnung ist, die eine Vorrichtung und das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Kompositfilms wiedergibt,

F i g. 2 einen Querschnitt im Detail eines Teils der in der Schemazeichnung von Fig. 1 gezeigten Vorrichtung zeigt und

F i g. 3 einen perspektivischen Schnitt eines erfindungsgemäß hergestellten Films zeigt.

Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen

In der schematisch in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung wird Polyethylenterephthalat im Extruder 10 zu einem geschmolzenen Zustand erhitzt, das geschmolzene Polymer dringt von hier durch Leistung 11 in den Coextrusionskopf 14, während der Copolyester gleichzeitig im Extruder 12 geschmolzen und in ähnlicher Weise in den Kopf über Leitung 13 befördert wird. Der simultane Polymerfluß wird mittels des Extruderkopfes 14 zu einem integralen Kompositfilm 15 ausgeformt, der aus einer Schicht Polyethylenterephthalat und einer Schicht Copolyester besteht

Der Coextrusionskopf 14, welcher in größerem Detail in F i g. 2 gezeigt ist, weist Durchsatzwege 30 und 31 auf, welche in Verbindung mit den entsprechenden Leitungen 11 und 13 stehen und in einer Einzelkammer 32 zusammentreffen. Die geschmolzenen Polymere, die durch die Leitungen 11 und 13 in die Durchsatzwege 30 und 31 entsprechend befördert werden, treffen in Kammer 32 aufeinander, werden durch eine schlitzähnliche öffnung 33 als integrale Folie auf eine Gießtrommel (nicht gezeigt) ausgedrückt Vor dem Ausdrücken werden die beiden zusammentreffenden Ströme des geschmolzenen Polymers zu geschmolzenen Filmen geschichtet, welche miteinander unter Bildung eines

integralen Komposilfilnis 15 in Kontakt gebracht werden.

Der frisch extrudierte Film wird dann von der Gießtrommel in eine Streckungsvorrichtung 16 transportiert, wo er biaxial orientiert und noch unter > Spannung stehend zu einer Wärmehärtungsstation 17 transportiert wird, wo er kurz auf die Wärmehärtungstemperatur erhitzt wird. Der erhaltene Kompositfilm 18 wird dann entweder aufgerollt und zur nachfolgenden Oberflächenbehandlung gelagert, oder er wird durch in eine Haltewalzenanordnung geführt, die eine Walze 20 mit matter Oberfläche und eine Preßwalze 19 aufweist, wobei mindestens eine Walze zwecks Erweichung des Copolyesters beheizt wird, so daß dieser sich der matten Oberfläche der Walze bei dem speziell verwendeten i> Walzdruck anpassen kann. Der erhaltene Kompositfilm 21 mit einer matten Oberfläche 34 kann als Rolle 22 gelagert werden.

Der biaxial orientierte, wärmegehärtete Kompositfilm 21 besieht, wie in Fig.3 gezeigt ist, aus der > <> Polyäthylenterephthalatschicht 26 mit einer glänzenden Oberfläche 27 und der Copolyesterschicht 28 mit einer matten Oberfläche 34.

Die Erfindung wird weiter anhand der folgenden Beispiele erläutert. r>

Beispiel 1

Granuliertes Polyäthylenterephthalat-Harz mit einer intrinsischen Lösungsviskosität von 0,62 wurde bei einer Laufbuchsentemperatur von 230⁰C, einer Extruder- jn kopftemperatur von 300⁰C und einer Einlaufgeschwindigkeit von 45 kg je Stunde unter Benutzung einer Coextrusionsvorrichtung der oben beschriebenen Art extrudiert. Gleichzeitig wurde ein granuliertes Copolyester-Harz mit einer intrinsischen Viskosität von 0.62. r> bestehend aus 80 Mol-% Äthylenterephthalat und 20 Mol-% Äthylenisophthalat, bei einer Laufbuchsentemperatur von 200°C und einer Einlaufgeschwindigkeit von 23 kg je Stunde extrudiert. Der erhaltene geschmolzene Kompositfilm wurde auf eine Gießtrom- 4n mel von 30 cm Durchmesser gegossen, die bei 60° C gehalten und mit 244 cm/min gedreht wurde, wodurch ein abgeschreckter Film von 350 μίν. Dicke mit einer 250 μπι dicken Polyäthylenterephthalatschicht und einer 125μΐη dicken Copolyesterschicht hergestellt wurde. Der abgeschreckte Film wurde dann in Maschinenrichtung orientiert, indem man ihn zwischen einer Reihe von Halteführungswalzen streckte, wobei äußere Haltewalzen mit der dreifachen Geschwindigkeit der inneren Haltewalzen arbeiteten, während der jo Film auf 8O⁰C erhitzt wurde. Der unaxial orientierte Kompositfilm wurde dann in einen Spannrahmenofen geführt, der auf 95° C geheizt war und worin er um das 2,75fache in der Querrichtung verstreckt wurde. Der biaxial orientierte Kompositfilm wurde durch kurzzeitiges Erhitzen unter Spannung juf 205° C wärmegehärtet. Der erhaltene Kompositfilm mit glänzender Oberfläche hatte eine 20 μπι dicke Polyäthylenterephthalatschicht und eine 10 μπι dicke Copolyesterschicht.

Beispiel 2 ^b°

Der wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellte Kompositfilm wurde mit einer matten Oberfläche versehen, indem man ihn zwischen einer Haltewalzenanordnung, die aus einer Kautschuk-Preßwalze von 15 cm Durchmesser und einer auf 140⁰C geheizten Stahlbossierwalze mit matter Oberfläche von 15 cm Durchmesser mit einer solchen Geschwindigkeit hindurchlaufen ließ, daß eine Kontaktverweilzeit von 3,6 Sekunden gegeben war. Die mit matter Oberfläche ausgebildete Bossierwalze war hergestellt worden durch Sandblasen der Oberfläche eines Stahlzylinders mit Siliziumcarbidteilchen vom Grade 100, wobei 3 Durchgänge mit einem Abstand Düse—Werkstück von 15 cm und einem Luftdruck von etwa 6 kp/cm² durch eine 1-cm-Düse erfolgten.

Der erhaltene, mit matter Oberfläche versehene Film wurde auf einem Gardner-Glanzmeter bei 6O⁰C gemäß ASTM-Testverfahren D-523 getestet und zeigte eine Glanzbewertungsrate von 16,5. Zum Vergleich, die Polyäthylenterephthalat-Oberfläche hatte Glanzraten von 85-100.

Die physikalischen Eigenschaften des oben beschriebenen, mit matter Oberfläche versehenen Filmes wurden mit denjenigen eines mit matter Oberfläche versehenen Celluloseacetat-Filmes verglichen, der im Handel unter der Handelsbezeichnung »No. 810 matte acetat tape« von 3M-Company erhältlich ist.

Physikalische ASTM- Matter Korn- Acetatfilm
Eigenschaften Tesl-No. positfilm

D-374 36 am

Zugfestigkeit D-882

Anrißfestig- D-882
keit

Bruch- D-882

dehnung

1120 kp/cm²
2030 kp/cm²

110%

43 ,um
560 kp/cm²
660 kp/cm²

65%

Der mit matter Oberfläche versehene Kompositfilm hatte ausgezeichnete Beschreibbarkeitseigenschaften sowohl mit Feder als auch Schreibstift.

Beispiel 3

Der Kompositfilm aus Beispiel 1 wurde mit einem flachen Stahlgehäuse mit Oberflächenwellungen, die der Oberfläche einer Feile ähnelten, durch Pressen der Copolyester-Oberfläche des Films mit dem Gehäuse gegen eine flache, auf 17O⁰C erhitzte Oberfläche unter einer Kraft von 3 kp/cm² 1,75 Sekunden gebosselt. Die Copolyester-Oberfläche wurde mit Oberflächenwel'ungen gebosselt, wodurch ein einzigartiger dekorativer, zäher, flexibler Film erhalten wurde.

Beispiele 4 und 5

Die als Beispiele 4 und 5 unten bezeichneten Kompositfilme, welche aus einer Polyäthylenterephthalatschicht und einer Copolyesterschicht (80 Mol-% Terephthalat und 20 MoI-°/o Isophthalat) bestanden, wurden wie im Beispiel 1 beschrieben hergestellt und mit einer Tuchmusterwalze gebosselt unter Verwendung einer dreiwalzigen 2-Haltewalzen-Anordnung, die aus einer Preßwalze von 6,4 cm Durchmesser, einer erhitzten Preßwalze von 19 cm Durchmesser (150— 170⁰C) und einer mit Glastuch bedeckten Stahlbossierwalze von 6,4 cm Durchmesser (bei Raumtemperatur) bestand. Die kleinere Preßwalze und die Bossierwalze waren gegenüber der größeren Preßwalze angeordnet, wodurch 2 Walzenspalte vorlagen; der Walzenspaltdruck zwischen der Bossierwalze und der größeren Preßwalze ist unten gegeben.

Die Kompositfilme wurden durch den zwischen den Preßwalzen gebildeten Walzenspalt herumgeführt im Kontakt mit annähernd der halben Oberfläche der

größeren Preßwalze, so daß die Polyäthylenterephthalatschicht diese Oberfläche berührte, und dann durch den zwischen der großen Walze und der Bossierwalze gebildeten Walzenspalt, so daß die Copolyesterschicht die Bossierwalze berührte. Diese Walzenanordnung gestattete, den Film vorzuwärmen, bevor er durch den Walzenspalt geführt wurde, was eine Bossierung bei niedrigeren Temperaturen erlaubte. Der erhaltene gebosselte Film hatte eine einzigartige tuchartige Oberfläche.

Die Kompositfilme, Vorwärmzeiten und Walzenspaltdrucke sind nachfolgend angegeben.

Polyäthylenterephthalat-Schichtdicke
Copolyester-Schichtdicke
Vorwärmzeit, Sekunden
Walzenspaltdruck (kp/cm²)

Beispiele 4

25 am

13 am 8 60

Γ)

erhitzten (135^CC) Bossierwalze von 41 cm Durchmesser mit einem hervorstehenden Sechseck-Muster, das 0,8 mm hiervon hervorstand und 3 mm große Sechseck-Zellen aufwies. Das Bosseln wurde durchgeführt unter Verwendung einer Kautschuk-Preßwalze von 13 cm Durchmesser in Walzenspaltanordnung mit der Bossierwalze bei einem Walzenspaltdruck von 2,7 kp : cm² und einer Filmgeschwindigkeit von 80 cm pro Minute.

Die gebosselten Kompositfilme besaßen ein dekoratives hexagonales Muster.

Beispiel Polyäthylenterephthalat- Copolyester-

Nr. Schichtdicke Schichtdicke

(am) (|J.m)

ΙΟμηι

9μηι 6,5

25

25
25
10

40

13

Beispiele 6 bis 8

Die unten beschriebenen Filme wurden mit einem hexagonalen Muster gebosselt unter Verwendung einer

Beispiel 9

Eine flache Zinkplatte mit einer photographisch eingravierten Walnußholzfasermusterung auf einer Oberfläche, in einer auf 190° C geheizten Flachpresse gehalten, wurde zum Bosseln einer Holzfasermusterung in den oben als Beispiel 6 beschriebenen Film verwendet, indem man den Film 15 Sekunden bei 5,6 kp/cm² preßte. Der erhaltene Film hatte
einzigartiges Holzfaseraussehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Integraler wärmegehärteter, biaxial orientierter Kompositfilm aus einer transparenten Polyäthylenterephthalatschicht mit einer glatten frei liegenden Hauptoberfläche und einer innen transparenten Copolyesterschicht, dadurch gekennzeichnet, daß der Copolyester der Copolyesterschicht mehr als 50 Mol-% und weniger als 90 Mol-% Äthylenterephthalateinheiten und weniger als 50 Mol-% und mehr als 10 Mol-% Äthylenisophthalat- oder Äthylenhexyhydrophthalateinheiten enthält und einen Erweichungstemperaturbereich zeigt, der mindestens zum Teil niedriger als die Schmelztemperatur der Polyäthylenterephthalatschicht liegt, und die Copolyesterschicht eine frei liegende matte Hauptoberfläche aufweist

2. Kompositfilm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er eine Dicke von etwa 7,5 bis 75 Mikron aufweist, wobei die Dicke der Polyäthylenterephthalatschicht mindestens 2,5 Mikron und die Dicke der Copolyesterschicht mindestens 5 Mikron beträgt.

3. Kompositfilm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erweichungstemperatur der Copolyesterschicht unter der Schmelztemperatur des Polyäthylenterephthalats liegt und die Hauptoberfläche der Copolyesterschicht gebosselt ist.

4. Verfahren zur Herstellung des Kompositfilms nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei man Polyethylenterephthalat und den Copolyester unter Bildung eines Kompositfilms aus einer Polyäthylenterephthalatschicht und Copolyesterschicht coextrudiert, diesen Kompositfilm durch Strecken in Maschinenrichtung und Querrichtung unter Erwärmen biaxial orientiert, den biaxial orientierten Film zwecks Wärmehärtung auf 'Wärmehärtungstemperaturen unter Spannung erhitzt und abkühlt, dadurch gekennzeichnet, daß man die frei liegende Copolyesteroberfläche unter ausreichendem Druck so gegen eine mit matter Oberfläche ausgestattete, feste Bossiervorrichtung setzt und unter Erweichen dieser Copolyesterschicht erwärmt, daß ihre Oberfläche in innigen Kontakt mit der mattausgelegten Vorrichtung kommt und mit einer entsprechenden matten Oberfläche ausgestattet wird.

5. Verwendung des integralen Kompositfilms nach einem der Ansprüche 1 bis 3 als Unterlageschicht für druckempfindliche Klebestreifen.