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Scherkamm-bzw. Schneidfolie für Trockenrasierapparate
Die Erfindung bezieht sich aufTrockenrasierapparate und betrifft die Ausbildung der darin verwendeten Scher-oder Siebfolien. Eine solche Folie wird in, der Regel über die bewegten Messer des Schneidsystems gespannt und wird dann als Scherkammfolie bezeichnet. Sie kann aber auch selbst als bewegter innerer Scherteil verwendet werden und wird dann als Schneidfolie bezeichnet.
Lochform und-grosse, Lochanordnung und-zahl, Stegbrelie und Folienstärke sind die Parameter, welche die SchergUte eines Trockenrasierapparates bestimmen. Hierunter wird alles das verstanden. was der Benutzer vom Apparat fordert bzw. (z. B. bei Vergleichsversuchen) an ihm beobachtet Dauer, Tiefe und Glätte der Rasur, also die Scherleistung einerseits und Hautreizung bzw.-schonung anderseits.
Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese zahlreichen Parameter so zu bestimmen, dass die Schergüte
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Bei bekannten Scherkammfolien überwiegt die kreisrunde Lochform, weil das Kreisloch die günstigste Kontur für das gleichmässige Eindringen der Barthaare aus allen Richtungen und auch für das gleichmässige Vorwölben der Haut gegen das Schneidteil darstellt. Jedoch ist diese Lochform ungünstig für das Erfassen längerer Haare und zudem auch deshalb nachteilig, weil durch die zwischen den Löchern entstehenden toten Zwickel zwangsläufig das Öffnungsverhältnis schlecht wird, worunter das Verhältnis der nutzbaren Gesamtfläche der Haareintrittsöffnungen zur verbleibenden Stegfläche verstanden wird. Beides verlängert die Rasierzeit.
Wesentlich besser ist in dieser Beziehung die Aneinanderreihung mehrerer ineinander übergehende Löcher zu Langlöchern mit sichelförmigen Schneidkanten. Diese Lochform erlaubt zugleich eine Lochvergrösserung, ohne dass deshalb die Folien stärker gehalten werden müssten oder Hautverletzungen auftreten.
Anderseits hat man auch quadratische oder rechteckige Löcher verwendet, um das Öffnungsverhält- nis zu verbessern, jedoch brachte dies gegenüber kreisförmigen Löchern keinen merklichen Fortschritt.
In beidenFällen bleibt nämlich der Einfluss der Lochform auf dieScherleistung. ausser acht. Die Lochform bestimmt zusammen mit der Richtung der Messerbewegung den Verlauf der Schneidkanten und damit die Güte des Schnittes. In sehr eingehenden Versuchen wurde gefunden, dass Lochformen mit keilförmig angeordneten Schneidkanten eine ungewöhnlich weiche und doch tiefe und glatte Rasur bei unterschiedlichster Haut-und Bartbeschaffenheit ergeben.
Dabei muss jedoch, wie weiter gefunden wurde, der Keilwinkel mindestens 900 oder grösser als 900 sein ; durch einen spitzen Winkel wird der Schneidweg unnötig verlängert, was nicht nur den Hub des bewegten Schneidteiles vergrössert, sondern auch zu einem Ziehen am geschnittenen Haar während des Schneidvorganges führt, was wiederum eine Hautreizung verursachen kann.
Aus dem Vorstehenden wird klar, weshalb sich eine Scherkammfolie mit rautenförmigen, mit ihrer grossen Achse etwa in der Bewegungsrichtung des Messerkopfes liegenden Löchern nicht durchsetzen konnte. Zwar ist auch hier, wie bei andern Vierecklöchern, das Öffnungsverhältnis günstig, aber die Hautdurchwölbung in den Rautenlöchern wird ungleichmässig und der lange Schneidweg reizt die Haarwurzeln, so dass im Ergebnis die Schergüte bei einer Folie mit einer solchen Lochform eher schlechter ist.
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Die Siebfolie nach der Erfindung weist die Nachteile der bekannten Folien nicht auf und besitzt eine besonders günstige Abstimmung der Parameter Lochform,-grosse und-anordmmg, so dass ein mit ihr bestückter Trockenrasierapparat eine optimale Schergüte aufweist. Sie besitzt sechseckige Löcher, wie sie an sich schon bei einem Trockenrasierapparat mit bewegter Scherkammfolie bekannt sind, jedoch ist gegenüber der bekannten, rein zufälligen Anordnung der Löcher bewusst eine Diagonale des Sechsecks mindestens annähernd parallel zur Bewegungsrichtung des Schneidteiles des Scherkopfes an dieser Stelle gerichtet.
Das sechseckige Loch vereinigt in sich, wie bisher nicht erkannt oder nicht beachtet wurde, die Vorteile der keilförmigen Schneidkanten mit einem Keilwinkel von mindestens 900 mit einem Lochrandverlauf, der eine günstige Hautdurchwölbung gewährleistet. Beim regelmässigen Sechseck ist sie am gunstigsten, weil das regelmässige Sechseck der hierin optimalen Kreisform schon recht nahe kommt. Das Sechseck hat den weiteren Vorteil, dass es von allen möglichen Lochformen das günstigste Öffnungsver- hältnis besitzt.
Bei kreisförmigen Haardurchtrittsöffnungen ist das Öffnungsverhältnis, wie erläutert wurde, kleiner wegen der"Stegzwickel", und auch bei diagonal gestellten quadratischen Löchern, als Grenzfall der Rauten, wird das Optimum nicht erreicht, weil die auf der zur Schneidrichtung senkrechten Diagonale liegenden Winkel eines solchen Loches"Lochzwickel"bilden, die für die genutzte Lochfläehe verloren sind.
Bei Scherköpfen mit einer Schneidfolie als Untermesser sind die Löcher in der Schneidfolie bisher entweder als Langschlitze von in Längsrichtung wesentlich grösseren Abmessungen, als sie die Löcher der Scherkammfolie aufweisen, ausgebildet, oder sie haben dieselbe Form, Grösse mid Anordnung wie die der letzteren.
Es ist aber auch möglich, nach einer weiteren Ausgestaltung des Erfindungsgedankens der Schneidfolie rautenförmige Löcher zu geben, wie diese nach Art und Anordnung an sich, wie erwähnt, bei einer Scherkammfolie bereits bekannt sind. Damit wird die als vorteilhaft erkannte Schneidwirkung eines Keilwinkels bei Scherköpfen mit Scherkammfolien herkömmlicher Art bei dem Untermesser erreicht. Der spitze Keilwinkel ist hier nicht, wie bei der Scherkammfolie von Nachteil, sondern im Gegenteil vorteilhaft,
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Schneidkante der Scherkammfolie abgestützte Haarziehende Schnitt ausgenutzt wird, ohne dass sich das Haar während des Scherens wie bei bisher bekannten Lochformen in der Schneidfolie drehen kann.
Die Merkmale und Vorteile der Erfindung werden im folgenden noch einmal in Verbindung mit der Zeichnung erläutert, die verschiedene Lochfelder von Siebfolien in Ausschnitten in schematischer Darstellung zeigt. Fig. 1 und Z zeigen den Schneidvorgang bei einem Siebloch mit keilförmig stehenden Schneidkanten, in denFig. 3 und 4 ist der Einfluss des Keilwinkels auf den Schneidweg erläutert, Fig. 5-7 zeigen in Gegenüberstellung die Öffnungsverhälinisse bei Rund-, Viereck- und Sechsecklöchern und Fig. 8 erläutert die Wirkung rautenförmiger Löcher bei Schneidfolien.
In Fig. 1 und 2, die in starker Vergrösserung den für die Schneidwirkung interessierenden Teil der Haardurchtrittsöffnung 1 einer Siebfolie zeigen, ist mit 2 ein Messer des Scherkopfes, von oben gesehen, bezeichnet und mit 3 der Querschnitt eines Haares. In Fig. 1 ist der Augenblick dargestellt, in dem das Haar 3 von dem sich in Richtung des Pfeiles 5 bewegenden Messer 2 gegen die beiden keilförmig zuein-
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das Haar fast durchgeschnitten, u. zw. führen die Schneidkanten 4 einen ziehenden Schnitt aus.
Aus Fig. 3 und 4 ist zu entnehmen, welchen ungünstigen Einfluss ein spitzer Keilwinkel auf den Schneidweg s hat.
In den Fig. 5, 6 und 7 sind in weniger starker Vergrösserung als bisher Teile der Lochfelder verschiedener Scherkan1mfolien dargestellt, u. zw. solche mit runden Löchern 6 (Fig. 5), mit quadratischen Löchern 8 (Fig. 6) und mit Sechskantlöchern 10 gemäss der Erfindung (Fig. 7). Man erkennt aus Fig. 5 die durch eine Schraffur angedeutete Zwickelbildung 7 in den Stegen des Lochfeldes und in Fig. 6 die Zwikkelbildung 9 In den nicht als Schneidkeile wirkenden Winkeln der Löcher 8 des Lochfeldes. In eines der Löcher ist gestrichelt die Kontur eines Haares 3 eingezeichnet. Bei einem Lochfeld aus Sechskantlöchern tritt keine Zwickelbildung auf, und das Öffnungsverhältnis ist optimal.
Fig. 8 zeigt schliesslich ein einzelnes Loch 1 einer in Richtung des Pfeiles 5 bewegten Schneidfolie mit rautenförmigen Löchern, durch das ein Haar 3 hindurchge : : reten ist. Die keilförmig gestellten Lochkanten erlauben einen ziehenden Schnitt und erfassen das Haar so, dass es sich während des Schervorganges nicht in der einen oder ändern Richtung des Doppelpfeiles 11 drehen kann, was ebenso, wie das Ziehen am Haar bei empfindlichen Personen eine Reizung der Haarwurzel hervorrufen kann.
Die Erfindung ist nicht auf Siebfolien mit regelmässigen Sechsecklöchers oder auf Scherköpfe mit
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Schrieidfolien, beschränkt. Die erfindungsgemässen Lochformen können auch in Kombination mit andern bekannten Lochformen verwendet werden. So kann es zweckmässig sein, am Aussenrand einer Scherkammfolie die bekannten, für den Durchtritt längerer Haare günstigeren Längsschlitze vorzusehen und die Sechskantlöcher im Mittelfeld der Folie anzuordnen.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Schmiegsame Scherkammfolie für den Scherkopf von Trockenrasierapparaten mit einer Vielzahl von sechseckigen Haareintrittsöffnungen, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung der Löcher, dass eine Diagonale des Sechsecks mindestens annähernd parallel zur Bewegungsrichtung des Schneidteiles des Scherkopfes an dieser Stelle liegt.