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Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen eines
Molybdändisulfid-Filmes auf Schneidwerkzeuge
Es ist bekannt, dass man die Standzeit von Schneidwerkzeugen für Metallbearbeitung dadurch erhöhen kann, dass die Werkzeugschneiden mit Molybdändisulfid behandelt werden. Diese Behandlung erfolgte bisher in der Weise, dass man durch Einmassieren der Werkzeugschneiden mittels eines Lederlappens, der vorher in Molybdändisulfidpaste getaucht wurde, einen Molybdändisulfidfilm auf die Werkzeugschneiden aufbrachte. Eine solche Handarbeit ist umständlich und unwirtschaftlich.
Zur Vermeidung dieser Nachteile wird gemäss der Erfindung das Auftragen eines Molybdändisulfidfilmes auf Schneidwerkzeuge derart ausgeführt, dass das Schneidwerkzeug mit den Schneiden in ein Gefäss mit Metallkügelchen, die mit einer geringen Menge Molybdändisulfidpaste vermischt sind, eingebracht und zwischen dem Schneidwerkzeug und der Kügelchenmasse eine Relativbewegung herbeigeführt wird.
Aus Sicherheitsgründen wird die Kügelchenmasse unter einem Winkel von etwa 450 gegen die Längsachse des Schneidwerkzeuges, u. zw. mit einer in Richtung vom Schaft zum schneidentragenden Ende weisenden Bewegungskomponente bewegt. Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung besteht vorteilhaft aus einer nach oben offenen Ringtrommel mit lotrechter Achse, die je nach der Schneidenlänge des von oben in die Ringtrommel gehaltenen Werkzeuges entsprechend hoch mit der Mischung von Metallkügelchen und Molybdändisulfidpaste gefüllt und durch einen Motor in Umdrehung versetzbar ist.
Die Ringtrommel ist mit dem Motor aus Sicherheitsgründen in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht, dessen abnehmbarer Deckel eine Öffnung zur Einführung des Schneidwerkzeuges in die Ringtrommel aufweist, die mit einem in Bewegungsrichtung der Mischung schräg abfallenden Führungsblech als Auflage für das Schneidwerkzeug versehen ist.
Es kann auch das in die Werkzeugmaschine eingespannte Schneidwerkzeug mit Molybdändisulfid behandelt werden, wobei die erforderliche Relativbewegung zwischen Werkzeug und Kügelchenmasse durch Laufenlassen der Maschine bewirkt wird. Als Vorrichtung für eine solche Behandlung wird zweckmässig ein mit einem Handgriff versehener Becher, der etwa zu zwei Drittel mit der Mischung von Metallkügelchen und Molybdändisulfidpaste gefüllt ist, verwendet. In die Mischung des auf dem Maschinentisch stehenden Bechers wird das in die Werkzeugmaschine eingespannte und von ihr in schnelle Drehung versetzte Schneidwerkzeug durch Senken der Werkzeugspindel mit den Schneiden eingetaucht.
Das Verfahren gemäss der Erfindung ist wesentlich wirtschaftlicher und einfacher durchzuführen als die bekannte, etwa 2-5 Minuten je Werkzeug dauernde Handbehandlung der Schneidwerkzeuge. Nach dem Anschleifen des Schneidwerkzeuges wird es mit den Schneiden kurze Zeit, etwa 5-20 Sekunden, in die Ringtrommel oder in den Becher eingebracht, wodurch eine bis zu 50% igue Verbesserung der Standzeit des Werkzeuges erfolgt. Weiter wird erheblich gegenüber der Handbehandlung an dem sehr teuren Molybdändisulfid gespart. Die Belegung der Schneiden des Schneidwerkzeuges mit dem Molybdändisulfidfilm geschieht trotz der kurzen Zeit sehr gleichmässig, insbesondere auch an den schwer zugänglichen Stellen, wie Spannuten u. dgl.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Es zeigt : Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Ringtrommel, Fig. 2 den Schnitt in der Ebene li-li in Fig. 1, und Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch den Becher.
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Auf einer geeigneten Unterstützung 1 ist nach Fig. 1 eine waagrechte, nach oben offene Ringtrommel 2 gelagert. Die Ringtrommel wird über einen Seiltrieb 3,4 od. dgl. von einem Motor 5 (mit etwa 200 Umdr/min) angetrieben. Sie ist bis etwa zwei Drittel mit einer Mischung 6 von Metallkügelchen (1/2-1mm Durchmesser) und Molybdändisulfidpaste, im Verhältnis von etwa 200 : l, gefüllt. Damit Unfälle vermieden werden, ist die Ringtrommel 2 mit ihrer Lagerung und dem Motor 5 in einem geschlossenen Gehäuse 7 untergebracht, dessen abnehmbarer Deckel 8 mit einer Öffnung 9 zur Einführung des Schneidwerkzeuges, beispielsweise eines Spiralbohrers 10 in die Ringtrommel, versehen ist.
Wie Fig. 2 zeigt, wird das Schneidwerkzeug 10 aus Sicherheitsgründen unter einem Winkel von etwa 450 durch die Öffnung 9 mit den Schneiden in die in der sich entgegen dem Uhrzeigersinn (von oben gesehen) drehenden Ringtrommel 2 befindliche Mischung 6 von Metallkügelchen und Molybdändisulfidpa- ste eingeführt und dabei etwas hin-und hergedreht. Damit der Bohrer 10 in der richtigen Drehrichtung der Trommel 2 eingeführt wird, ist an der Öffnung 9 ein Führungsblech 9a vorgesehen. Nach etwa 5-20 Sekunden (die Zeit richtet sich nach der Art und Grösse des Schneidwerkzeuges) ist die Behandlung des vorher angeschliffenen. Werkzeuges beendet. In wenigen Minuten können daher eine grössere Anzahl Schneidwerkzeuge mit der beispielsweise in der Werkzeugmacherei stehenden Vorrichtung mit einem Molybdändisulfidfilm versehen werden.
Die Aufbringung des Films erfolgt an allen, auch an den schwer zugänglichen Stellen, ganz gleichmässig.
Es können auch in die Werkzeugmaschine eingespannte Schneidwerkzeuge, die nach dem Anschleifen schon gearbeitet haben, in ihrer Standzeit verbessert werden. Die hiefür geeignete Vorrichtung ist in Fig. 3 dargestellt und besteht aus einem zweckmässig mit einem Handgriff 11 versehenen Becher 12, der etwa zwei Drittel mit der Mischung 6 von Metallkügelchen und Molybdändisulfidpaste gefüllt ist. Der Becher wird auf den Tisch der Werkzeugmaschine gestellt und das sich drehende Schneidwerkzeug, beispielsweise ein Spiralbohrer 10, durch Senken der Bohrspindel mit den Schneiden in die Mischung im Becher kurze Zeit eingeführt. Der Becher 12 kann auch mittels des Handgriffes 11 dem umlaufenden Bohrer zugeführt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Aufbringen eines Molybdändisulfidfilmes auf Schneidwerkzeuge, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug mit den Schneiden in ein Gefäss mit Metallkügelchen, die mit einer geringen Menge Molybdändisulfidpaste vermischt sind, eingebracht und zwischen dem Schneidwerkzeug und der Kügelchenmasse eine Relativbewegung herbeigeführt wird.