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Verfahren zur Herstellung von Schallplatten aus Vinylchlorid-P olymerisaten
Schallplatten, insbesondere Langspielplatten, werden heute überwiegend aus Polyvinylchlorid oder dessen Mischpolymerisaten hergestellt. Zu diesem Zweck wird das pulverförmige Polymerisat mit Gleitmitteln, Stabilisatoren, Farbstoffen usw. gemischt und auf Kalander, Walzen oder Schneckenpressen bei etwa 1500C homogenisiert und verdichtet. "Als Vorformling oder in Form von Granulat wird dann dieses Erzeugnis später unter Druck und Hitze zu Schallplatten verarbeitet.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, Vorformlinge unmittelbar aus pulverförmigen Ausgangsstoffen in der Weise herzustellen, dass diese in eine Pfanne eingeschüttet und durch kurzzeitige Erhitzung an den Oberflächen zusammengesintert werden.
Gemäss der nunmehr vorgesehenenArbeitsweise gelingt dieHerstellung ebenso guter Schallplatten auch dann, wenn die erforderlichen Bestandteile von vornherein kalt homogen vermischt und nach Tabletterung durch Pressen des kalten Pulvers zu Vorformlingen vom Gewicht des fertigen Presslings auf handels- üblichen Matrizen ohne besondere Vorplastifizierung zu Platten verpresst werden, wobei die übliche Vorwärmung auf etwa 1400C angebracht ist.
Es war nicht vorauszusehen, dass eine derart vereinfachte Arbeitsweise zu Schallplatten führt, die allen Anforderungen gerecht werden. Die Presszeit der Schallplatten liegt meist unter einer Minute und es stand nicht zu erwarten, dass innerhalb einer so kurzen Zeit eine unplastifizierte Mischung derart homogene Platten ergibt, die keinerlei störende Nebengeräusche aufweisen und auch das Oberflächenaussehen allen Ansprüchen genügt. Die Bestandteile der Pressmasse wird man dabei möglichst so auswählen, dass damit eine homogene Durchmischung leicht inSchnellmischem oder Kugelmühlen möglich ist. Eine noch bessere Homogenisierung erreicht man, wenn die erforderlichen Begleitstoffe bereits bei der Polymerisation zugesetzt werden.
Zur Erzielung einer guten Fliessfähigkeit können an Stelle des reinen Polyvinylchlorids auch die be-
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satz fester Weichmacher erreicht. Je nach Art der Mischung mag es angebracht sein, die zur Tablettierung gelangende pulverförmige Mischung mehr oder weniger anzuwärmen, wodurch gleichzeitig eine bessere Verdichtung erreicht wird. Man wählt das Gewicht der Tabletten entsprechend den daraus herzustellenden Schallplatten, die es in verschiedener Grösse und Dicke gibt.
Folgende Beispiele erläutern die Verarbeitungsweise : Beispiel l : Polyvinylchloridpulver wird mit 2% feinstem Russ, 20/0 pulverförmigem Bleistearat und 20% pulverförmigem Wurzelharz (Vinsol) in einer Kugelmühle homogen vermischt. Mit einem Druck von etwa 100 kg/cm2 werden daraus auf bekannten Tablettiermaschinen Tabletten im Gewichte der handels- üblichen Schallplatten hergestellt. Diese Tabletten werden später zur Herstellung von Schallplatten zunächst 20 min bei 1400C vorgewärmt, wobei sie stark erweichen und dann zwischen den Matrizen innerhalb einer Minute bei Temperaturen von etwa 1600C verpresst.
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Beispiel 2 : Einer wässerigen Emulsion von 80 Gew. Teilen. Vinylchlorid und 20 Gew. Teilen Vinyl- acetat werden ausser den üblichen Emulgiermitteln und Katalysatoren in einem mit einem Rührwerk versehenen Polymerisationskessel Farbstoff, 2 Gew. Teile Phenylharnstoff als Stabilisator und 2 Gew. Teile Natriumstearat als Gleitmittel zugesetzt. Nach der Polymerisation und Verdüsungstrocknung der Emulsion werden aus der pulverförmigen Mischung auf die in Beispiel 1 genannte Weise Tabletten zur Schallplattenherstellung gepresst.