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Verfahren, um durchgehärteten Polyestermöbellack auf
Hochglanz zu bringen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren um durchgeliärtete Polyestermöbellackschichten auf Hochglanz zu bringen, wobei die Oberfläche der Lackschicht abgeschabt wird, wonach die Lackschicht mit geeigneten Poliermitteln poliert wird.
Die Polyestermöbellacke bestehen im wesentlichen aus ungesättigten Polyestern, denen eine Menge einer Allylgruppen enthaltenden Verbindung, z. B. Styrol, zugesetzt ist. Dieser Mischung können weiter Katalysatoren, vielfach organische Peroxydverbindungen, Härtungsbeschleuniger und gegebenenfalls Ver- dünnungsmittel zugesetzt werden, um dem Lack eine gute Spritzbarkeit zu erteilen.
Die Oberfläche einer durchgehärteten Polyesterlackschicht kann meist nicht unmittelbar durch Polieren auf Hochglanz gebracht werden. Hiezu ist es erforderlich, dass die Oberfläche flach ist und in mechanischer und chemischer Hinsicht eine konstante Zusammensetzung aufweist, die derjenigen in der Lackschicht gleich ist.
Üblicherweise weicht die Zusammensetzung an der Oberfläche der Lachschicht etwas von der Zusammensetzung in der Lackschicht ab. Für diese Erscheinung sind mehrere Ursachen nachweisbar. Wahrscheinlich verdampft während der Härtungsreaktion ein Teil der die Allylgruppen enthaltenden Verbindung, wodurch an der Oberfläche eine geringere Menge dieser Verbindung vorhanden ist, als in der Lackschicht.
Infolgedessen ist die Verknüpfung der Polyesterketten in der Lackschicht grösser als an der Oberfläche, wodurch die mechanischen Eigenschaften der Lackschicht nicht überall die gleichen sind.
Daneben ist eine weitere Ursache des Schwankens der mechanischen Eigenschaften in der Lackschicht und ihrer veränderlichen chemischen Zusammensetzung nachweisbar.
Wenn die Reaktion zwischen den ungesättigten Polyesterketten und der Allylverbindung in der üblichen Weise unter dem Einfluss von Peroxydkatalysatoren erfolgt, kann an der Oberfläche infolge des dort vorhandenen Luftsauerstoffes der Reaktionsmechanismus gestört werden.
Um eine polierbare Schicht zu erhalten, wird die Lackschicht zum Beseitigen dieser Oberflächenschichten geschabt.
Das Schaben erfolgt vielfach, insbesondere bei verwickelteren Formen des mit dem Lack überzogeneu Gegenstandes, von Hand mit Hilfe eines sogenannten Schabeeise11$. Dieses Schaben bereitet jedoch grosse Schwierigkeiten. DieSchabeeisen werden schnell heiss und es tritt verhältnismässig rasch Ermüdung in Handgelenken und Armen der Arbeiter auf.
Die Erfindung bezweckt, das Schaben der Lackschichten dadurch zu erleichtern, dass vor dem Schabevorgang die Lachschichten vorbehandelt werden.
Gemäss der Erfindung wird die Polyesterlackschicht nach der Durchhärtung mit einer Flüssigkeit benetzt, welche die Oberflächenschicht der Lackschicht oberflächlich erweicht.
Hiezu eignen sich z. B. nicht-cyclische Ketone, wie Aceton, Butanon, Methyläthylketon, Methylisobutylketon u. dgl., chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Perchloräthylen, Trichloräthylen u. dgl., Ester von Essigsäure, wie, z. B. die Methyl-,. Äthyl- und Butylester, und cyclische Verbindungen, wie Tetralin.
Das Abschaben einer derartig erweichten Oberfläche der Lackschicht kann nach einer kurzen Einwirkungszeit, die meist nicht mehr als wenige Minuten dauert, ohne viel Mühe und ohne Heisswerden der Schabeeisen erfolgen.
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Die Oberfläche wird bei der Anwendung der Erfindung in Form dünner Häute abgeschabt ; ohne Anwendung der erfindungsgemässen Vorbehandlung ist das Schabel feinkörnig.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren, um durchgehärtete Polyestermöbellackschichten auf Hochglanz zu bringen, bei dem die Oberfläche der Lackschicht abgeschabt wird, wonach die Lackschicht poliert wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackschicht nach der Durchhärtung vor dem Abschabevorgang einervorbehandlung unterworfen wird, die aus der Benetzung der Lackschicht mit einer die Oberfläche der Lackschicht oberflächlich erweichenden organischen Flüssigkeit besteht.